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,' '.r.. «r. 187. »edul« Jahr-. «Frscheifit: «glich frll» 7 Mr- Ansnate teerve» a«gtn»wm«: b4»«be»d«S^ou»- tag» bi» Mittag» 1» Uhr: Marien ssraße 13. Un»«ig. in dies. Blatte, da» jetzt in 11.0W Exemplare» erscheint, finden eine erfolgreich« Verbreitung. Sonntag. 7. Mai 18«. Fösnnnnnrl: viettrlWrlich 20«tzr. bei unentgeldlichrrÄ»» srrnng in'« Han». Durch dir «Snigl. Pvsi vierteljLbrlich rr «ge. Sinzelnr Nummer» 1 Rgr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredacteur: Theodor Arabisch. Inseratnipretse: Für den Raum ein« gespaltenen Zeile: 1 Rgr. Unter „Sing»« saudt" di« Zeil» L «gr. Druck und Sigeuthum der Herausgeber: Likpsch Sk Nelchar-t. - Verantwortlicher Rrdacteur: Julius Nrlchar-t. j Ec. Vg, Besitzer Dresden, dm 7 Mai König!. Majestät hat genehmigt daß der dcrma- , der zum Knoch'schen Familimfideicommiß gehöri- AM Rittergüter Elstra rc., Wilhelm Heinrich Egon von Hart in ann und dessm künftige Nachkommenschaft zu den, Geschlechts namen „von Hartmann" noch den Familiennamen „Knoch" an nehmen und führm und sich daher „von Hartmann, ge nannt Knoch" benennen. — Mit allerhöchster Gmehmigung ist der Ur. pbil. Fried rich Moritz Eduard Opel aus Dresden vom 1. April dieses Jcchres an provisorisch als Lehrer der angewandten Physiologie «m die Akademie für Forst- und Landwirthe zu Tharandt be rufen worden. — Nachdem die Versetzung der weiblichen Arbeitshaus- Prüflinge von Hubertusburg in die Anstalt zu Hoheneck zum größten Theile erfolgt ist, hat das Ministerium des Innern beschlossen, nunmehr mit der Versetzung der erwachsenen weib lichen Korrektionnäre von Waldheim nach Hubertusburg zu be ginnen. Die Kreisdirectionen haben daher neue Einlieferungen von Korrektionnärinnen von jetzt anstatt nach Waldheim nach Hubertusburg zu dirigiren. — Die vor wenigen Tagen in der hiesigen Synagoge pattgefundene Jubelfeier ihrer Einweihung rief die Erinnerung ch an den Mann, dem als ersten Chordirigenten derselben Reihe der schönsten Compositionen zu danken ist, unter anderen auch mehrere von denen, welche, wie einst zur Ein weisung, so jetzt zur Jubelfeier zu Gehör kamen. Es ist dies der Musik- und Sprachlehrer Herr Carl Adolf Hantsch, der nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Frankreich jetzt wieder in unserer Mitte lebt und sein durch diese kirchlichen Com- positionrn bewährtes Talent in neuerer Zeit auch in Ton stücken anderer Art bekundet hat, auf deren bald zu erwar tend« Veröffentlichung Musikfreunde aufmerksam gemacht werden. — Wir werden um Aufnahme des Nachstehenden ersucht: „So unentbehrlich die Telegraphie für Handel und Verkehr ist und so sehr sich fast in jeder Stadt daS Bedürfniß der Er- richtung von Telegraphenstationen geltend macht, wird es für Manchen nicht ganz ohne Interesse sein, zu erfahren, mit wel chem bedeutenden Zeitverlust Telegramme manchmal befördert werden. Ein auf der Station Coswig am 1. Mai um 3 Uhr <0 Min. Nachmittags aufgegebenes Telegramm, 20 Worte enthaltend, gelangte nach Meißen um 4 Uhr 44 Min. Nachm., mithin in 1 Stunde 4 Minuten, dagegen ein in Leipzig am ö. Mai Vormittags 9 Uhr 5 Min. aufgegebenes, 60 Worte enthaltendes Telegramm erreichte Dresden um 12 Uhr 2 Min. Mittag», demnach erst in nahezu 3 Stunden. Im Interesse des gesammten Publikums wäre eS höchst wünschenswerth, diesen^Uebelständen baldigst Abhülfe zu verschaffen." — Sollte es etwa eine böse Vorbedeutung haben, daß Bären jetzt Dresden als einen Lieblingsort aussuchen? Erst vor wenigen Tagen sahen wir zwei dergleichen Petze unter EScorte von Grnsdarmen durch die Stadt führen und zwar geschah dies schon in den frühesten Morgenstunden. Wir waren daher nicht wenig erstaunt, als wir vorgestern wieder zwei Exemplare dieser hier fremd gewordenen Bestien nebst Führern durch einen Landgensdarm hier einbringen sahen. Auf den ersten Anblick wollte nach dem Eindrücke, den Führer und Bären durch ihr äußeres Erscheinen machten, kein Zwei fel bleiben, daß dies dieselbe Gesellschaft wieder war, die man wenige Tage zuvor erst aus der Stadt hatte bringen sehen. Bei näherer Besichtigung wurden aber diese Zweifel gelöst. Die früher fortgebrachten Bärenführer bestanden aus zwei Männern und einer Frau, die letztere Familie aber auS zwei Männern, drei Frauen und zwei Kindern. Landsleute sind sie allerdings, und, soviel man erfuhr, sind sie österreichische Unter- thanen, muhamedanischen Glaubens, die wegen Hungersnot- die Hrimath verlassen und mit Bären auf die Reise gegangen find. Von der ersteren Familie waren es namentlich die Männer, deren Gesichter durch braune Farbe, tief schwarzes Haar und Bart und blitzend« Augen angenehm auffielen, wäh rend von der letzteren Familie die Eine der Frauen ein auf fällig schönes Gesicht zeigte. ES ist zu bedauern, daß die schmutzigen Lumpen, in die sie einschließlich des KopfeS gehüllt waren, den günstigen Eindruck störten. Die letztere Familie sahen wir übrigens wiederum unter Begleitung eines Gens- darmen, diesmal aber in den Nachmittagsstunden, die Stadt verlassen. Die Gensdarm-EScorte dürfte wohl auch bei diesen Leuten eine unerläßliche Maaßregel sein, denn sonst wäre es unausbleiblich, daß sich eine so große EScorte großer und kleiner Kinder beigesellte, daß die Straßen, die die Bären passirtrn, füglich nur für Diese eine Zeit lang zur Disposition -leiben mühten, und die Entfernung der Bären aus der Stadt würde sich schließlich anstatt in wenig Stunden erst in Tagen -ewerkstrlligen lassen. — Die alten Fünf-Thaler-Roten der Lnhalt-Dessauischrn LandrSbank werden mit dem 15. d M. werthloS. — Ein hiesiger Schneidermeister kam vorgestern Nach mittag um 6 Uhr am Packhofsquai gerade dazu, als ein un- gefäht 12 Jahre alter Knabe sich dort Kopf über in die Elbe stürzte. Der Knabe würde unfehlbar unter die dort befind lichen Schiffe getrieben und somit ertrunken sein, wenn der vorgedachte Herr nicht sofort in einen Kahn gesprungen und dem Knaben zu Hilfe gekommen wäre. Er erfaßte ihn noch rechtzeitig an den Kleidern und befreite ihn aus seiner lebens gefährlichen Lage dadurch, daß er ihn auf seinen Kahn zog. Der Name des Knaben ist unbekannt geblieben, da er sofort nach dem Verlassen des Kahns Reißaus genommen hat. — — Nachdem am Donnerstag Nachmittag 'ein größerer Waldbrand in dem sogenannten Königsbusch bei Lauenstein stattsand, woselbst gegen vier Scheffel junge Pflanzen ver brannten, so fand vorgestern Abend schon wieder ein Wald brand auf Wehlener Revier statt. — In Brand bei Freiberg ist ein Achtel-Lotterieloos von 20,000 Thlr auf würdige Arme gefallen. Es bekam ein Bergmann und MusikuS Braune circa 350, ein Bergmann Glänzel, Vater von 6 Kindern, ebensoviel; des letzteren alte Mutter 170 Thlr. u. s. w. und der Collecteur selbst wird auch seine 700 Thlr. davon haben, weil der vorhin genannte Glänzel trotz aller Bemühungen nicht im Stande gewesen war, genug Theilnehmer an dem glücklichen Achtel zusammen zubringen. — In Bezug auf den Waldbrand im Wendischkarsdorfer Forstrevier wird uns mitgetheilt, daß beim Löschen die Dip- poldiswaldaer sehr zahlreich erschienen waren und beim Ausschlagen des Feuers, so wie beim theilweisen Abschlagen und Wegräumen des Holzes mit all den ihnen dabei zu Ge bote stehenden Mitteln und Kräften thätig waren; sogar hätte rin DippoldiSwaldaer Bürger im Eifer seiner Hilfeleistung beinah« sein Leben verloren, denn nur mit größter Anstrengunx gelang eS ihm, drn ihn umgebenden Flammen und Rauch zu entrinnen. — Am 5. ZiehungStage erhielt wieder die hiesige Col lection des Herrn C. T. Kaiser 5000 Thlr. und in die des Herrn Schink 5000 und LOOO Thlr., während nachträglich zu erwähnen ist, daß die Collection von Danneberg mit den 20,000 beglückt wurde. — Auf der Wilsdrufferstraße ist der an einem dortigen Hause aushängende Schaukasten, in dem sich Strohhutwaaren befanden, zwei Nächte hintereinander erbrochen worden. Da beide Male daraus Etwas nicht entwendet worden ist, so steht stast anzunehmen, daß der That keine diebische Absicht, viel mehr eine Rache oder ein Schabernack zu Grunde liegt. — — Einer hier eingegangenen telegraphischen Meldung von Freiberg zufolge soll gestern früh 8 Uhr eine Pulverexplosion in einer dortigen Pulverfabrik stattgefunden und 2 Menschen dabei schwere Verletzungen erlitten haben — Einem uns so eben zugehenden Privaibriefe entnehmen wir Folgendes: Heute Sonnabend früh 8 Uhr ist ein den Herren Richter u. Comp, zugehörige» und H Meile von hier im Muldenthale gelegenes Pulverwerk durch eine Explosion in die Luft geschleudert wor den. Leider sind dabei auch zwei Menschenleben zu beklagen, die, wie ich höre, in den Werken beschäftigt waren. Der Eine von diesen, Namens Müller, ist noch nicht lange von Bautzen nach hier übergesiedelt und Vater von 8 Kindern. Der An dere, ein alter Arbeiter, auch Familienvater, hatte bereits zwei solcher Explosionen, u. A. die vor zwei Jahren in demselben Etablissement stattgefundcne, erlebt, ohne Schaden genommen zu haben. Die Ursache dieser Explosion ist noch unbekannt, und wurde dieselbe hier in Freiberg nicht einmal wahr genommen. — Die Dampfschifffahrt hat außer dem im Tagebuche enthaltenen Reglements-Fahrten heute Vormittags 9 Uhr eine Extrafahrt nach Meißen, und Mittags 2 Uhr eine dergleichen nach Pillnitz veranstaltet. Auch gehen heute Abends 8 von Pillnitz, von Loschwitz 81 Uhr Extraschiffe nach Dresden. — Die heute ,m Hoftheater zur Aufführung kommende Oper: „Der Templer und die Jüdin", von Heinrich Marschner, ging zum ersten Mal am 22. December 1829 in Scene, wo sie vom Componist selbst dirigirt wurde und ganz außerordent lich gefiel. Das Theater zu Leipzig stand damals unter Di rektion des Hoftheaters und wurde von Herrn Remi geleitet. Marschner, der im Jahr vorher seinen „Vampyr" zur Auf führung gebracht, wohnte damals auf dem Rannstädter Stein- weg (jetzt Frankfurter Straße) in dem zur „goldenen Laute" benannten Hause im ersten Stock. In dem kleinen, nach dem Hof hinaus gelegenen Stübchen, schrieb er obiges Opernwerk, „Templer und Jüdin". Den Templer sang damals der be rühmte Baritonist Hammermrister und die Parthie der Rebecca befand sich in dm Händen der Frau Franchetti-Walzel. Der Erstgenannte, rin schöner Mann, bezauberte damals die ganze Leipziger Damenwelt, und noch in späterer Zeit erklärte Marschner ihn für dm vortrefflichsten Darsteller dieser Rolle. Hammrr- mristrr, der später den gänzlichen Verlust seiner Stimme zu beklagen hatte und an Sparm nie gedacht, ging nach Amerika, wo er zu Newyork als wandernder Cigarrmverkäuser sehr Leben fristete und daselbst vor zehn Jahrm im tiefsten Elend starb. Die Franchetti-Walzel begab^sich später M Gesang- lehrerin nach Rußland. — Eine der schönsten SonntagSpartim ist unstreitig eine nach Meißen und Umgegend durch das Triebischthal. Unser« Vorfahren haben bei Erbauung der Städte auch gewußt, was es heißt: Hier ist gut sein, hier laßt uns Hütten bau'»! : Dm Beleg giebt Meißen, Siebeneichen u. s. w. Die ganz» Gegend hat etwas Mildes, Erheiternde», da» Genrüth Be lebende«; insbesondere hat das Triebischthal viel Anziehende» Mit einem wahren Festkleide präsmtirt sich darin die königl Porzellanfabrik, die prächtige Huttenburg, die Eisengießer» von Jacobi, die verschiedenen nettm Restaurationen. Ziemliä < am Ende des Thaies, in dem reizendsten Theile desselben, -- ^ liegt das heilsame Buschbad, das mit Augustusbad in Rade, " berg gleiches Mineralwasser hat. Das ist ein Aufenthalt stb Cur- und Badegäste! Bei der herzlichen Aufnahme und Le, Handlung der Familie Herz kann hier Geist und Körper ge, f- sunden. Die Umgegend ist so romantisch, die herrlichen Höhen, ' gewürzt von Waldduft, bieten dem beklommenen Herzen ein, f Fernsicht, Spaziergänge nach allen Seitm, nach den benachi > barten Dörfern gewährm die nöthigste Zerstreuung. Wem/ der Besitzer des BuschbadeS, Herr l)r. Herz, nicht so anspruchs, ^ los wäre, würde das Buschbad mit dem AugustuSbade wett eifern, und jeder Genesung Suchende würde dieselbe dor leicht und schnell finden. Der Weg nach Meißm ist durc Bahn und Dampfschiff so leicht zu erreichen und der Aufent , halt in dieser Gegend ein zu reizmder. — Einem fatalen Druckfehler im gestrigen Blatte zufolg!./ ^sollten in Cammz am 3. Mai 31 Scheunen abgebrannt fett.! Statt Camenz muß es aber Crimmitzschau heißen. Jn'^r Nähe von Camenz sind aber in der Nacht vom Donnerst«' ' s zum Freitag zwei Häuslernahrungen, eine Schmiede und er ' Bauerngut niedergebrannt. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mm gen, den 8. Mai finden folgende Verhandlungstermine statt ! Vormittags 9 Uhr wider den Handarbeiter Carl August Loui ' Cagiorgi allhier wegen Diebstahls; s 10 Uhr wider Amali ' Sophie geschiedene Hentzschel allhier wegen Diebstahls; j 11 Uh Gerichtsamt Wilsdruff Privatanklagsache Friedr. Aug. Benin Witz zu Tharandt Wider den Steueraufseher Schlingert z'.,.^ . Wilsdruff; j12 Uhr Privatankiagsache de» Adv. vr. Kirstr! Wider den Adv. Heydenreich allhier. Vorsitzender: Gerichtt l , rath Ebert. — Dienstag, den 9. Mai Vormittags 9 Uh >; / Wider Marie Adolphine Sachs aus Mühltroff wegen Diel! stahls, Betrugs und Fälschung. Vorsitzender: Gerichtsrat: !. Gross. — Wochen-Repertoir (des Kgl. Hoftheateri, > 7 Dienstag: zum 1. Mal: Prinzessin Montpenfier. Mittwoch- ' Margarethe. Faust, Hr. Hacker a. G. Donnerstag: Han ' ^ Lange. Freitag: Flick und Flock. Sonnabend: Fidelio. Fls'' restan, Herr Hacker a. letzte Gastrolle. Sonntag: Prinzess« l Montpenfier. — In fünfter Ziehung 5. Classc 67. K. S. Landes-Lottene wurde ' folgende Hauptgewinne gezogen: «« Thlr. aus die Nr.: S««« Thlr. auf die Nr.: 600. s««« T l,lr. auf die Nrn.: 6476 29360. LU«« Thlr. aus die Nrn.: 9892 I154I 21967 25034 35687 4094 49728 51132 63205 «8787 79814. -L«« Thlr. aus die Nrn.: 887 337« 35ÜS 7855 8855 8882 102: 1,854 12943 17963 I8S25 23029 2351« 24123 2t959 28S4« 287« 3U4I2 32362 32599 34506 397V6 44077 48321 48848 5100« 513sj 51769 52128 55926 56185 59945 63281 68776 77212. j. SUU Tblr. auf die Nrn.: 1424 275, 43,8 «633 6651 7078 83k/! 92ÜI 9783 I >956 13737 14914 17379 19438 23955 24438 24811 266s' 27572 30177 33884 33985 37182 38306 40217 44085 45569 456s,I 46592 47181 48378 51711 51776 52022 525,4 57567 64295 666! 66854 67956 68092 68,90. - LageSgeschichte. Wien, 4. Mai. Vom Gericht wurde heute der Jacoby von der Löwenthal'schen Druckerei zu 8 Tagen Ar verurtheilt, weil er zur Unterstützung der Leipziger Se, mithin zur Gutheißung einer nach österreichischen Gesetzt strafbaren Handlung aufgefordert hatte. ^ Berlin, 1. Mai. In Folge des Sinke der Schneide ^ > gesellen ist heute ein Commerzienrath in zerrissenem Leibro an der Börse erschienen. Sollte diese Arbeitseinstellung not ,! einige Wochen dauern, so sind selbst hier paradiesische Zi i stände zu erwarten. ^1 AuS einem Berichte der „A. A. Z." über die i/l Rom am 19. April d. I stattgehabten großen Festlichkeit^ heben wir folgendes Charakteristikum hervor: „Am meist« fühlte sich die Menge durch das auf dem Pantheonplatze av zestellte große Trantparentgemälde angezogen, welche- PiuS 1^, !>arstellt, wie rr die Encyclica vom 8. December und d