Volltext Seite (XML)
werden. A.n lO. November ging Patzig nach Dresden und halte etwa 300 Thaler in CasienbilletS, die er in einer Le- dcriasche trug. wKche heute auf dem Gerichtstische liegt. Be tragt, woher er denn die 300 Thaler gehabt, sagt er, er hätte rimrseitü von seinem Later 300 Tha ec geerbt, die hypothe karisch angelegt waren, andererseits hätte er von seiner Mutter 10 > Thaler ;>'m 'Ankauf eines Grundstückes geschenkt erhalten, :n;lch hätte er sich auch reich! ch 400 Tyaler bei seinem Bru der verdient als er ihm >m Wuthschasten half. Run hat ab r auch L aus bei seiner Anwes.nhelt in Dresden am 10. Noenbcr Ik-61 acht Coupons von Landrentenbriefen zu 500 Thir. einwechsein wollen. Er ging daher, nachdem er seinen zw i Stunden weilen Weg von G-oß-Kautsch nach Tr sden zuriickgelegt. sich bei Haubold ein Töpfchen Bier gekauft und auch bei ei-em hiesigen Fleischer ein kurzes Geschäft abgemacht, zu einem hiesi en Resrauiateur Tiefen bat er, er möchte doch für ihn aus die Landrentenoank gehen und die Landren- lenbriese einwechseln, er sei dort selbst nicht bekannt, wisse nicht, wie er sich da zu verhalten habe, außerdem sei die Ba; l noch nicht geöffnet, er könne auch nicht so lange warten. Da wechselte sie der Reslauranur selbst um und gab ihm 66 Thir 20 Ngr. dafür. D>r Eontroleur der genannten Bank weiß, daß 7 Coupons auf einmal bei ibm umgetauscht wurden. Der Gcnsd'arm Fiedler hat bei Claus Haussuchung gehalten und das oben schon erwähnte Geld bei ihm gefunden. Am 13. November 1861 arretirte Fiedler auch die Mutter des Claus. Am 14 fand eine Localexpcdition des Gerichts statt und Claus sollte Versuche machen, durch das Loch zu kriechen, das i i des jetzt verstorbenen Patzigs Geldkammer geschlagen war Durch dieses Loch »rußte der Dieb gekommen sein, denn die eisernen Gitter vor den Fenstern der .stummer waren unver sehrt, ebenso das große Vorlegeschloß vor der Thür. Der Gcusd'arm fand auch noch zwei Briefe im Heu aru dem Boden versteckt, die heute vor Gericht figur'ren. Diese will die Alle dorth.n gesteckt baben, damit sic Neugierige nicht finden sollen. Der Brud.r des Ang,klagten, Johann Gottlob Claus, legt heute freiwillig Zeugniß ab. Er gibt an, sein Bruder habe bei ihm geschlafen, wenn er außer Beschäftigung gestehn war. Zur Nachtzeit hätte er ganz gut, ohne beiinrlt zu werde» aus dem Hause entkommen können' Er spricht übrigens zu Gunsten seines Bruders, erzählt bas; erspar sam gewesen, das; er von ihm oft thalerweise Geschonte erhalten, io das; es »täglich sein könne, Paß er sich bei ibm, als er aus seinem Gute w.itioirtbscha'lele. wohl 4"0 Thaler halte sparen tonnen Claus verbann res! bei seinen llnschuldsbeiheuerungen. Herr Staatsanwalt H>nd meint, durch die Coupons 'ei der Be sitz eines Theils der entwendeten Gegenstände naehgewiesen, er balr den Diebstahl für eine aualifizirten und den Angeklag teil Claris selbst für den T Imker. Gegen die Mutter des An geklagten lasst Herr Held die Anklage fallen. Here Advoeat Kunhsch behauptet, stin Tesendend sei ebenfalls unschuldig. In Benw a;u den Thatbestand liege Alles im Ungewisse». Herr Adree.st Franrel vergleicht die Hanptverhandlung mir einem stamme, der 'ur ihn beendet sei. Seine Clientin ist unschuldig und habe st ! Wochen unschuldig gesessen. Cr beantrage nicht blos beschränkte, sondern vollständige Freisprechung der alten Mutter, die mn Spätabendjder Hauvri'erhaiiolung in bitttre Thränenausbrich!. Friedrich August Claus; erhielt wegen auswichnelen Diebstahls 5 Jahre Juchthaus. Die Mutter Johanne Christiane Claus wurde Uagtrei gesprochen, Die Mutter, als sie horte, das; sie nach Hause gehen könnte, sagte; „Na. das ist gut." LageSgescyichre. Leipzig, 22. April. In der gestrigen s.hr zahlreichen Versammlung des Buchdruckervereins im Schützenyau e gab Hr Pfau zunächst einen kurzen Bericht über das Crgebwg der am Nachmittag in Colosseum abgchaller.sn Generalver sammlung der ferernden Buchdrucker. Die am 22 April stau staden de Commissionssitznng werde demnach nichls anderes beschließen können, als die Unterhandlung mit d-n Princ.pale» eir.siwerlen zu vertagen und abzuwarten, ob Letztere nicht viell icht noch einige andere Anknupsungspu k:e finden würden Telegraphische Dep.schen aus Hannover und Breslau ermahn te» zum F.sthalten und stellten den Zufluß weiterer Send ungen vcu Geld in r US sicht (Breslau 100 Thlr. als zweite S.e dung); ebenso sagt Berlin für Schluß der Woche weitere 400 Thlr. zu und gibt kund, daß es die Internationale Ar- bcrlergesellscha'r zu London (unter Karl Marx) zur Unter stützung der ferernden Buchdrucker veranlaßt und die größer Ber.itwilligr'it bei derselben gefunden habe. Aus Hamburg gingen 116 Thlr. (vorige Woche 131 Thlr.) ein; aus Stetten 9 Thlr., darun'cr 4 Thlr von einem Principal, wie sich auch in Breslau zwei Principale an der ersttn Sendung betheiligt haben: aus Hannover 25 Thlr.; aus Dresden 70 Thlr.; au^ Bremen 50 Thlr. (vorher schon 80 Thlr); aus Kasftl 25 Thlr.; aus Brünn 14 fl; aus Wien, auf mduecstm Wege, um Berührung mit der Polizei zu meiden, 42-l fl; aus Frankfurt a M. 60 Thlr.; aus Heidelberg 15 ft; aus Nürnberg 16 Thlr.; aus Schönebeck 2 Thlr; ans Görltz 11 Tblr.; aus Hildesheim eins zweit Sendung von 12 Thlrn.; aus Paris 150 Frcs. von 40 deutschen Druckern; von einem College» in Siegen, Vater von acht Kindern, 2 Thlr. Gegen über der Opserwilligkeit mehrerer Orts erhoben sich die Ver sammelten zum Zeichen dankender Anerkennung von ihren Plätzen. Dauernde wöchentliche Unterstützungen wurd-n in Aussicht gestellt von Berlin, Hamburg. Brünn, Frankfurt a. M., Nürnberg, Brüssel, Paris „bis Code Mai. bis wohin die Sache ja doch wohl zum Austrage gelangen werde"! Die von andern Arbeitern als Buchdruckern angebotene Hülse, wie z. V. von Leipzig, soll vorderhand noch nicht in Anspruch genommen, sondern für den Nothfall gewahrt werden. Mit- getheilt wurde ferner, daß die in 17 verschiedenen Zeitungen Lrsolgt n Setzergesuche hiesiger Principale einen Erfolg nrcht »chabt hätte». (D. A. Z.) I Berlin. Mittwoch, 26. April. Aus Rew-Vork vom « April wird hierher gemeldet; Präsident Lincoln ist vorige Macht von Meuchelmördern überfallen worden und an den er altenen Schußwunden heute gestorben. Auch auf Sewarv's Leben wurde ein Attentat gemacht und sein Aiederauftsmmen ist zweifellzast. Goldagio stand in New-Aork 45-s. (Dr. I.) Wie», 23. April. Der Kaiser hat sich nach Graz be geben, um der Taufe drS neugebornen Sohnes de- Erzherzog« Kail Ludwig als Pathe beizuwohnen. — Alle Blätter sind angefüllt mit dem Zang'schcn Prozesse. In der „Presse" hieß es in einem Berichte über einen kurz vorher abgehaltenen großen Siudentenball: „Mädchen und Mütter waren in großer, mehr als hinreichender Anzahl vertreten Allein nur die Mütter hatten sich ihres alten NufeS würdig bewiesen, nämlich nicht inehr in der Blüthe der Jugend und Schönheit zu stehen. Den Töchtern hingegen können wir mit dem besten Willen nicht nachsag^n, daß sie den bekannten Kranz schöner Mädchen gebildet Härten. Jung waren sie, aber von der Schönheit kam auf die melsten derselben nur jener Theil, welcher bei Thier und Mensch mit der ersten Jugend immer verbunden ist, ja, welchen wir sogar bei den ersten Spargeln und Erbsen finNn, und uns freilich nur durch den Gaume» schmecken lassen." Das Con.itv des Studentenballes erblickte in diesen Worten die „empörendste Beleidigung" und machte Schritte, um Ge nugtuung zu erlangen. Da diese zu keinem Ziele führten, resp. Herr Zang den Verfasser nicht nennen wollte, so erließ das Comiiö eine Erklärung, in der es heißt: „Es giebt eben Angreifer, denen gegenüber endlich ehrenhafte Männer — weh'IvS werden können" Darüber strengte Herr Zang einen PrZ;pre;es; gegen ein halbes Dutzend seiner College» an, die ihm in den gerichtlichen Verhandlungen arg zusetzten und meinten, zu einer solchen „schamlosen" Sprache könne man nur herabsinken, wenn man lebe, wie Herr Zang. Solche Angriffe gehö-ten, wie auch der Vorsitzende bemerkte, nicht zur Ver- tbcidigung; doch fand auch das Gericht die Weise, sich über Damen zu äußern, „ungeziemend und unanständig", und wies Herrn Zong um so mehr mit seiner Klage ab, als er zwar C gruthitiner, aber nicht der verantwortliche Nedacteur der „Presse' sei. Verantwortlicher Nedacteur ist ein Mann mit dun unaussprechlichen Namen Franz Krtsmary. Newvork, t!. April. Die Gucrilla-Schaaren deS Süd- G.nerais Moöby sind 14 Meilen von Washington geschlagen worden. Der Ilnions General Sherman hat dem Vernehmen neck' We'don besetzt. Ter Präsident der Consöderirtcn, Jcffcr- son Davis, ist gerüchtweise über Danv.lle in südwestlicher Richtung evisloben. Präsident Lincoln ist nach Washington zurückgekehrt. Dean hockt eine außerordentliche Einberufung des CongrHses nie wahescheini.ch. Campbell und Hunter werden als Fll.d.nsuntcrhäiedler des Südens in Washington erwartet. Dem „New Muk Herald" zufolge erreichten 4000 Mann des kalierlich mer.kamschen Heeres, zur Hälfte aus Belgiern be stehend. Le Lol, behufs der Eroberung von 2)ucatan. Hörufltichcck ü-oftkeater — ra. Dresden, den 26. April. Herr Ferenczy setzte gestern sein Gastspiet als „Johann von Leyden" in der Meyer- beer'ichen Oper „der Prophet" fort. Allein diese Partie trat gegen d-ie deö Eleazar bedeutend in den Hintergrund, und ries in uns immer die vorzüglichen Leistungen dos bisherigen Trägers dieser Nolle, Herrn Tichaischecks, in's Gedächtniß zurück. Zwar trat Herrn Fcrenczy's Stimme in den getra gen-» Stellen abermals angenehm vor, doch bemerkte man auch den bereits erwähnten gedrückten Tonansatz bei den hohen Tönen wieder. Während Nr Gast als Eleazar nur Einmal auffällig detonirte und zwar bei der Stelle „Denn der Sohn Israels —" im Terzett des 2. Aktes der Jüdin, geschah es diesmal öftrer, am häufigsten im 2. Akte. Im Spiel ent sprach Herr Ferencch unsem gehegten Erwartungen ebenfalls " nicht, denn es fehlte namenilich das Feuer und die Leidenschaft; ei l P'.opdet muß doch Begeisterung und Energie besitzen. Wie wenig animute z B. Nr Schluß Ns 3. Aktes mit der Triumph- Hymne der Glanzpunkt dicker Partie — das Publikum! Uns 'chien überhaupt diese Partie noch nicht fertig studirt, denn nach seinem Eleazar zu urtheilen könnte Herr Ferenczy Bedeutenderes als Johann leisten. Als eine Kunstlcistung ersten Ranges ist die Fides der Frau Krebs Michalesi allge mein bekannt, auch Frl. Alosleben als Bertha war völlig zufriedenstellend, das große Dutt des 4. Aktes zählte über- baupt zu den gelungensten der gestrigen Aufführung. * Tw L. Tb. Ch bringt folgende Nothgedrungene Erklärung Es giebt eine Klasse Scribler, Bursche, die mit beispiellosester Frccbbeit Alles antastcn, die Ehre der Lebenden, das Andenken Nr Verstorbenen, kurz Alles, was dem Menschen hoch und heilig ist, um „eine pikante Notiz" in die Lesewelt einzutchmuggcla. So geht z. B. durch die deutsche Jour nalistik >.ben eine solche „angKliche Enthüllung," welche den Tod meines armen verstorbenen Freundes, d. K. Negierungs assessors v. Pannewitz — der in einem Anfalle von Schwer mull) sich das Leben nahm*) mit dem frühen Ende der ver ewigten Schauspielerin Jda Pellet in geheimnisvolle Verbin dung bnngt, ja selbst darauf hindeutet, daß die junge Künst lerin, welche in Leipzig an den Blattern starb, ein Opfer bübischen Meuchelmordes, durch Gift geiödtet worden sei. Von Anfang bis zum Ende ist diese sogenannte „Enthüllung" die frechste Lüge v. Panncwitz hat die junge Künstlerin wenige Tage vor seinem verhängnißvollen Ende durch mich kennen gelernt, er und Ne Verstorbene standen sich gänzlich fremd, und in jeder Beziehung in wohl verdienter Achtung, bei Allen, welche sie tannten Ich finde keinen Ausdruck, der bezeichnend genug für meine Verachtung solchen „literarischen Treibens" wäre. Der Verfasser solcher „Notizen," welche die Gräber aufwühlcn und die Leichen besudeln, hat Wohl noch nie die Aufschrift auf christlichen Kirchhöfen gelesen, welche den Leben den zuruft: „Ehret die Ruhe und das Andenken der TodtenI" Franz Wallner. *> Die se»'giä!!igi:>.'ii aimlu'b n uiw sreundichastlicheii Crniilteb ungea konnten incbk ein Aloin irgend einer Unehrenliastigkeit erforschen, die den Iwchgcaeiüelen Man» diesem Entschluß Hütte lmnacn tonnen. * Seit Kurzem hat in Wien eine türkische Hellseherin, Elisa Gulotcn, ihre Wohnung aufgekchlagen, mit der man ein kleines Gescknchtchen in Verbindung bringt, in welcher sie die 'Nolle einer'rettenden Fee spielt. Lirutnant von C. liebte FrLulein S., die Töchter der reichen Fabrilantentnitttve der Vorstadt, und nichts wäre ihrem beiderseitigen durch «in* Verbindung gekrönten Glücke im Wege gestanden, wenn eben nicht die alte strenge Mutter ihr Veto gegen diese Ehe ein gelegt hätte. Alles Bitten und Flehen der Tochter war ver, geblich, dem Mädchen wurde der Umgang mit dem Offizier verboten und nur heimlich konnten sie sich auf kurze Zeit sprechen. Bei einer der letzten Zusammenkünfte beglückt« sie den Offizier mit der Nachricht, daß sie den folgenden Tag wieder «in Rendezvous haben könnten, da die Mutter trotz aller Gegenrede der Tochter darauf bestehe, zur Hellseherin zu gehen, um sich ihre Zukunft Vorhersagen zu lassen. Wie ein Blitz durchzuckte den Offizier ein glücklicher Gedanke, er fuhr zur Hellseherin, klagt« ihr das gemeinschaftliche Leid, die Magnetische ließ sich rühren und versprach zu helfen. Der Offizier gab ihr reichliche Daten aus dem Leben der Alten, und als diese kam, enthüllte ihr die Seherin in der überraschendsten Weise Vergangenheit und Gegenwart. Ein« solche Hellseherei hatte selbst die abergläubische Wittwe nicht erwartet und mit um so größerer Spannung wollte sie nun die Enthüllungen über ihre Zukunft haben. Die Sonnam- bule malte ihr aber dieselbe in den schwärzesten Farben, wenn — sie nicht die Einwilligung zur Verbindung ihrer Toch> ter mit einem Offizier gäbe. Gedankenschwer ging dir Ale nach Hause, und die Folge des Besuches der Hellseherin war eine Einladung eines Offiziers zur Tafel am Ostersonntag«, bei welcher die feierliche Verlobung des jPaares stattfand. „Eine Ehe durch Magnetismus!" * Von der polnischen Grenze. Bei Koni» in Polen ist vor einiger Zeit, wie uns ein Augen- und Ohrenzeuge ver sichert, folgender tragische Fall vorgekommen. In einer Schenke eines klein» Dorfes bei Konin trafen einige russische Soldaten mit russisch-pelnischen Bauern zusammen. Während sie sich am Branntwein gütlich tbun, prahlt einer der Ko saken ungeheuer, was er für ein trefflicher Schütze sei und macht einem Bauer die Offerte, daß er ihm auf 100 Schritt den Hut vom Kopfe herunter schießen wolle. Der Bauer geht darauf ein und es kommt zur Wette um 4 Quart Schnaps. Jeder ist des Sieges gewiß, der Kosak im Bewußtsein seiner Sicherheit im Schießen, und der Bauer — im Bewußtsein seiner Schlauheit. Der Letztere drückt sich den niedrigen breit- krämpigen Hut tief in die Stirn, stellt ;sich auf 100 Schritt hin und weiß bereits im Geiste — da doch der Hut jetzt fest sitzt, daß er gewonnen Hobe. Der Kosak legt an, zielt, der Schuß fällt, aber auch der Bauer, denn die Kugel war ihm mitten durch die Stirn gegangen. Der Soldat wurde sofort verhaftet und nach Konin gebracht, wo er des^Tages darauf der fahrlässigen Tödtunz eines Menschen angellagt wurde. Seine Vertheidigung war einfach, indem er behauptete, nicht durch Fahrlässigkeit den Bauer gctödtct zu haben, da er im Schießen so sicher sei, wie keiner; der Bauer sei allein daran Schuld, da er sich den Hut zu tief in die Stirn gedrückt habe; aber — damit auch der Richter die UeNrzeugung ge winne, daß er ein unfehlbarer Schütze sei und deshalb ihn freisprechen möge, machte er ihm den Vorschlag, dasselbe Ex periment mit ihm wie mit dem Bauer vorzunehmen, nur gebe er ihm den guten Rath, sich nicht den Hut in die Stirn zu drücken, sonst könne die Kugel denselben nicht mitnehmen. Der Delinquent wurde zu 4 Wochen strengem Arrest verurcheilt. * In einem kürzlich publicirten Werke über den Isthmus von Suez findet sich folgende Aneldote, deren buchstäbliche Wahrheit der Verfasser verbürgt: Er ln fand sich im Eisrn- bahnzuge von Kairo nach Alexandria. Plötzlich ließ die Schnel ligkeit nach und endlich stand der Zug ganz. Man befand sich zwischen ztvci Stationen und in anständiger Entfernung von beiden. Nach einigem Warten setzt sich der Zug wieder in Bewegung, doch in eine retrograde, rnNm er langsam Kairo wieder zusteuert. Auf's Neue steht er; nach einigem Aufent halt endlich geht es vorwärts nach Al xandria. Die Paffagiere waren in Zweifel, was sie aus diesem Intermezzo machen sollten, und nicht wenig überrascht und indignirt, als ihnen, auf der Station endlich angelangt, ohne Rückhalt der Grund des stattgehabten Aufenthalts mitgetheilt ward. Einer der Heizer hatte seine Mütze verloren und der Locomotivsührer hatte den Zug mehrere Meilen weit zurückgchen lassen, um seinem Freunde gefällig zu sein. Nachdem man die Mütze entdeckt, hielt der Zug, sie ward ausgenommen, und man setzte nun die Reise weiter fort. Der Vertust von mehr als einer StundesZeit kam nicht in Betracht, wo es sich um die Nütze des HeizerS handelte. * Komischer Druckfehler. Ein Londoner deutsches Blatt berichtet über die Reise einer hohen Person: „Am Thore empfingen ihn die Spritzen der Eivilbehördcn mit einer kühlen Anrede." Bodenbacher Bier Niederlage. * Rampeschestraße Nr. 8. (Töpfchen 2 Ngr.) faßweise zu billigstem Preise. * H. 4Ä.. Baumeister, Pirnaischesir. 39. ^uMnkIinik v. Dr. ZL. son., Waisen- Hausstr 8,1.,tägl v.9 - 11 u.3—4 U. Man muß hier auf ein Geschäft aufmerlsam machen, welches verdient allgemein bekannt zu werden. Es ist die auf der großen Ob erseergasse Nr. 30 sich befindliche Schlofserwerkstalt des Herrn W. Roth.j; in welcher Feuer- und Diebessichere Cnsia-Scbränike gefertigt wer den. Dieselben sind so construirt, daß, wenn «in Schrank an gebohrt, nicht aufgeschlagen werden kann, sie sind durchgängig sauber und solid gearbeitet, und entsprechen vollkommen ihrem Zweck. Unter Bezugnahme auf die im Annoncsncheile der gestrigen