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7 .i ^rfchmkt: »Mh ft«hr uh«. , Juferate lxrd«, «lgen»mmrar AaLbend»«.«-»»-- t»g» di« Mittag» 12 Uh«: M«rt«»stra»e 1». ZbSra. ^ Hl * sj t Mittwoch, 12. April 18«! !»' k z »q««-.t» dies. Blatt«, da« jetzt i» U.E Eremplarr» erscheint, ß»d«« ria« erfolgreich« verdretNeng. Mounewntt: «luieljilisrlich rv l »ei »»ent-rldltcher j ferung in'« Hau». Durch die lUnlgl. UiertrltShrach LL Rg»> Si»r«l«e Nummer» 1 «gr Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mllredacteur: Theodor Drodisch. Inseratenpreise: Für den Raum »espaltenrn Zeile: 1 Rgr Unter „Ria fandt" dir Zeit« Druck und Tigenthmn der Herausgeber: Titpfthl «k Neilhardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Rkichnritt. D*«sd««, d« IS. «Peil. — Königl. Majestät hat dem Cantor Johann Au- «st Herr mann zu Stürza, an» Anlaß seine» fünfzigjährigen AmtSjub iläumS, die zum Verdienstorden gehörige Medaille in bald verliehen. — II. KK HH. der Kronprinz und Prinz Georg ha- «estern rbmfalls da» im obern Saale de» böhmischen hrchofe» ausgestellte Modell der Sängerhalle in Augenschein ommen und durch die eingehendsten Erkundigungen, na- f»«e»1lich über die constructiven Vrrhälttjiffe, ihr hohes In« terefsr an dem Werke kundgegrben. — Ee. k k. H. der Großherzog Leopold von Toscana ist gestern Nachmittag ZI Uhr nach BrandeiS abgrreist. — Die Begründung der am hiesigen Platze mit den Umfassendsten Mitteln zu errichtenden Sächsischen Bank darf »unmehr als vollkommen gesichert bettachtet werden. Das k. Staatsregierung vorgelegte Statut ist in diesen Tagen den Gründungscomite zurückgelangt, und es sind dagegen c einige Monita erhoben, welche auf dem Wege weiterer rhandlung leicht ihre Erledigung finden dürften, so daß die »rkehrungen schon jetzt getroffen werden können, welche sich forderlich machen, um das Institut baldmöglichst ins Leben reten zu lassen. Unter Anderm ist den Unternehmern die Verpflichtung auferlegt worden, in der Provinz Filiale zu richten, und hat man dabei insbesondere Leipzig, Chemnitz, Glauchau, Meerane, Annabrrg, Plauen, Rrichenbach und jittau ins Auge gefaßt; doch ist dies, namentlich was einige genannten Städte anlangt, selbstverständlich eine Frage Zeit, die sich erst nach Eonsolidirung !de« Unternehmens nach dem sich geltend machenden Bedürfnisse zur Lösung ringen lassen wird. Der Gründungscomite hielt vorgestern (im Hause des Herrn geh. Kammerraths Karl Kaskel ine Conferenz ab, welche jvon Mittag 1 Uhr, mit kurzer Interbrechung, bis Abends 11 Uhr dauerte und dem Ber xen nach zu einem vollständig befriedigenden Ergebnisse hrte. Der Comite besteht aus den Chef- der Banquier >»srr Rothschild in Frankfurt a. M., Oppenheim in Köln, Magnus und S. Bleichröder in Berlin, M. Kaskel und W. Baffrnge in Dresden; ferner gehören demselben an: lichard Hartmann in Chemnitz, Fürst Schönburg-Waldenburg, fStandesherr Graf Kurt v. Einsiedrl-ReiberSdorf, Standesherr -Graf Wilding v. KönigSbrück und der Präsident der Dresdner jHandelskammer Stadtrath Rülke. (Sächs. Dorfz) — Mehrere Lehrer beabsichtigen einen Lehr-Cursus zu eröffnen für Damen, welche sich für den Tclegraphendienst ^ ausbilden und dazu die nöthigen Vorkenntnisse aneignen wol- Alen. Wir verweisen wegen des Näheren auf das heutige bezügliche Inserat. — Montag Abend fand in der Gewerbeschule eine Ab gangsfeier statt, die von dem Direktor, Herrn Clauß, mit k Hinweis auf den Segen eröffnet wurde, der für Einzelne so- f Wohl, als für ganze Staaten aus der Vereinigung von Ar- ! beitsamkeit und Intelligenz entspringt. Hieran knüpften sich Andeutungen über die Geschichte und das Wirken der Anstalt. Wir entnehmen daraus, daß sich an den laufenden Cursen für ^ Kreihand- und geometrisches Zeichnen, Rechnen, Geometrie, Physik, deutsche Sprache. Statistik und Buchhaltung im ver flossenen Jahre 120 Schüler beiheiligten und außerdem an den besonderen Cursen für ältere, bez. etablirte Leute theil- nahmen im Buchhalten 60, Modelliren 4, kaufm. Rechnen 12, deutscher Sprache 12, Orthographie 8. Ihres Fleißes wegen wurden mündlich belobt, die Schlosser Thomas, Sachse, Kämpffe, Maschinenbauer Müller, Zimmermanu Thalheim, Maurer Schlag, Kellner Leuteritz, Mechanikus Hentzschel, Holz schneider Cohne, Stubenmaler Großer und die Töpfer Leh mann, Temper und Reinke. Nach längerer ermunternder Rede vertheilte hierauf der Vorstand des Gewerbevereines und zu gleich Vorstand der Schule, Herr vr. Rentzsch, die für aus dauernden Fleiß von Herrn Gürtlermeister Dämm gestiftete Medaille. Es empfingen dieselbe in Bronce: Töpfer Karl Schaaf, Tischler F. A. Döhnert und Mechanikus Peuckert, in Silber: Drechsler Röhle, Mechanikus Kurth und Tischler Lungwitz. Der Gewerbeverein gab jedem der Prämiirten noch ein wrrthvolleS Buch, wie es für den Beruf des Einzelnen gerade geeignet war. — Nachdem Herr Direktor Clauß noch die Fvrtwandernden warm aufgefordert hatte, überall, wo sie Gelegenheit zu weiterer Fortbildung finden würden, dieselbe auch nach besten Kräften zu benutzen und andere junge Leute dazu zu ermuntern, sprach der Tischler und Oberkanonier Lungwitz in seinem und seiner Genossen Namen noch einige herzliche Worte de» Dankes gegen den Gewerbeverein, gegen Stadt und Ministerium und gegen den Direktor und die Leh rer der Anstalt aus. .Gewiß wird das Andenken an diese Feier ein Sporn für Viele sein, die Zeit der Jugend auch ferner ihrer Fortbildung zu widmen und.sich fern zu halten von dem Geist und Körper erschlaffenden Verbummeln. Möge der Gewerbeverein, der sich durch Gründung und Fortführung dieser Schule ein großes Verdienst um die Heranwachsenden Gewerbtreibenden erwarb, die Genugthuung haben, daß das von ihm Gebotene immer mehr als Nothwendigkeit erkannt und fleißig benutzt wird. — „Was Hilst mir der Titel, wenn ich nicht habe die Mittel!" Unter dieser Aufschrift kommen uns nachstehende Zeilen mit dem Ersuchen zu, ihnm ein Plätzchen in unserem Blatte anzuweism. „Einsender dieses, ein Beamter, der so zu sagen von der Pike an auf gedient hat und in verschiede nen Aemtern grau geworden, vernahm dieser Tage mit freu diger Empfindung, wie man damit umgehe, den in Justiz ämtern angestellten Aktuaren das Prädikat „Assessor'' und dem Registrator dm Titel „Aktuar" zu verleihen, den sich dann jedenfalls auch andere Expedienten aneignen werden, zumal in Dresden, wo das Tittlwrsen noch höher angrschwollen. wie jetzt das Elbwasser. Wir wollen nicht einm Blick auf dm jungen Actuar werfen, der dann mit 3 bis 400 Thaler Jah- reSgehalt „Herr Assessor!" gmannt wird. Leute, die den RechtSfludien obgrlegen, sind meist von HauS aus so gestellt, daß sie in pekuniärer Ansicht Etwas zuzusetzen haben, sind vielleicht im Besitz eine» Armen Vermögens oder durch Ver- heirathung mit der Tochter eines begüterten Mannes so ge stellt, um dm Aufwand und die Ansprüche zu rechtfertigen, dm die Welt nach jetzigen Ansichten und Begriffen an eine solche Amtswürde stellt. Wie anders dagegen bei dem Regi strator mit seiner oft äußerst knappen Besoldung, trotzdem er wmigstens schon dreißig Jahre lang auf Ein und dem selben Meck gesessen und sein Einkommen zu einer Höhe gebracht hat, wa» bei zahlreicher Familie oft weder vorn noch hinten zureicht. Man kennt die Eitellelt der Frauen. Nun erst dann; wenn di« Fra-Registrator „Frau Actuariussrn" gmannt wird. Der Mann ist vielleicht auch schwach gmug, in dem höhem Titel einen Grund zu sehen, daß es bei ihm nicht mehr so ganz kleinbürgerlich, wie früher, zugehen kann. Der „Herr Actuar" wird sich bei vorkommmdm Gelegenhei ten ganz gewaltig in die Brust werfen. Er wird sich an die Stelle Derer setzen, welche früher diesm Titel, aber auch Mit tel hatten. Die Letzteren fehlen, jedenfalls sehr oft und so giebt e» einm Schwerpunkt, dem auf der andern Seite das Gegengewicht fehlt, was nach dem Gesetz der Schwere zur Folge hat, daß ein kleiner Sturz erfolgm muß. Männer von Einsicht erwägen dieß vielleicht, aber die „Frau Ac- tuariuffm," ich fürchte hier in der That Uebergriffe zum Nach- theil der Wirtschaft dmn — ich kmne die Weiber! Ob die ser Worte werden mich viele meiner College» in der Stille schelten; ich lasse dieß aber Alles ruhig über mein graues Haupt ergehen. Grau ist die Farbe der Erfahrung." — Alle Nachrichten von oberhalb her bezüglich der Elb- hochfluth ergaben zwar gestern Stillstand oder Fall; so z. B. war in Prag der Waflerstand der Moldau seit vorgestern Abend von 99 Zoll auf 72 Zoll herabgegangen. Man kann annehmen, daß das Wasser dm höchsten Stand erreicht habe (7 Ellen 21 Zoll); nicht aber kann man behaupten, daß die Gefahr vorüber sei und die verlassenen Räume alsbald wie der bezogen werdm dürften. In dm böhmischen Gebirgen ist noch kein Thauwetter, wohl aber noch viel Schnee, und noch längere Zeit wird, wmn das so sehr günstige Thauwetter anhält, ein höherer Wasserstand vorhandm sein. — Vor einigen Tagm traf hier zur Mittagszeit ein fremder Herr ein und fuhr nach der Prager Straße, um in einem daselbst gelegenen Hause Quartier zu nehmen Dort angekommen, rief er dm Hausmann, damit dieser ihm beim Abladen seiner Sachen von der Droschke behülflich sein sollte. ES stellte sich auch sofort ein junger Mann ein, der die Treppe herunter kam, sich dem Abladm der Sachen unterzog und sie in das ihm bezeichnet« Logis brachte. Plötzlich war derselbe aber wieder verschwunden, noch ehe er das ihm zuge dachte Trinkgeld in Empfang genommen hatte. Dem Herrn fiel dikß auf, er schöpfte Verdacht und verschritt sofort zur Revision seiner Effecten. Sehr bald überzeugte er sich, daß eine seiner Reisetaschen erbrochen und außer einer darin be findlichen Uhr noch andere Effecten gestohlen worden warm. Wie wohl gar nicht erst erwähnt zu werdm braucht, war der Spitzbube natürlich nicht der Hausmann, für den ihn der Fremde im Anfänge gehalten, sondern ein Bettler, der, nach dem er die Miethwohnungen in dem betreffenden Hause vor her abgrklopst, zufällig gerade dazu gekommen war, als der Fremde vor dem Hause anlangte. Auf geschrhme Anzeige über dm Vorfall bei der Polizei hat dieselbe dm Dreb in der Person eine- Cigarrenarbeiter» Namm» Kinne» von hier ermittelt und verhaftet. — Am ü. d. wurde zwischen Eiben stock und Rulden- hammer der Schornsteinfeger Köhler im Straßmgrabm, unter Schnee verweht, erfroren aufgefundm. — Neulich ist hier gegm einen Droschkenkutscher Verdachts der Unterschlagung eingeschritten worden. Derselb^ stand als solcher seit dem August vorigen Jahres hier ir Dimst. Er hat in dieser Zeit 100 Thlr. Lohn auSgrzahl^ erhalten, nachgewiesmer Maaßen aber davon 83 Thlr. in di Sparkasse eingezahlt, 30 Thlr. für Anschaffung eine» Hrlzi verausgabt und 10 Thlr. noch baar im Besitz Eigene» Be mögen oder Unterstützung von anderer Seite besaß er nick Wovon, fragt man gewiß mit Recht unter solchen Urnpänd hat er in den vergangrnm Wochen gelebt, und woher ko der Ueberschuß, dm er über seinen verdimim Lohn hina verausgabt bez. erspart hat? — — Von den altm gelben preußischen Banknoten vo Jahre 1846 ist eine bedeutende Summe aus der Hauptba casse in Berlin auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise Händen gekommen. Wir warnm das Publikum vor An nähme eines solchen Scheins. — — Die Gesellschaft Mora eröffnet heute ihre Blu ausstellung in dm bekannten Räumen der Brühlschm raffe. Das Arrangement und die Dekoration der Ausstellung ist in den gewandten Händm des Herrn Garteninsprcto Krause. — Vorgestern Nachmittag ist schon wieder in eine Verkaufsgewölbe auf der Wallstraße Nr. 13 eine Fenst scheibe mittelst einer Bleikugel eingeschossen wordm. — In Hamburger Blättern lesen wir, daß Hunde Thaler Belohnung ausgesetzt werden auf die Ergreifung eine 19jährigen Expedienten einer Dresdner Gesellschaft, welcher an Freitag Vormittag von dem Dresdner Hof-Postamte I Geldbriefe, mit zusammm 1614 Thaler, gegm Quittung geholt und durchgegangm ist. — Am Sonntag Abmd hatte die Direktion des 1. Die mann-Jnstitut» ihre Mannschaft um sich versammelt, um, Herr Geucke in seiner Ansprache sagte: „bei einem Glase Bie einige Stunden im gemächlichen Beisammensein zu verbringen" Das war es dmn auch, ein gemächliches Beisammensein uni freuen mußte man sich über die Stimmung unter der Man schaft und das gute Einvernehmen, was hier zwischen Arbeit und Arbeitgeber herrschte. Die Mittheilungen über die durs die „Expreß-Compagnie" gegründete PensionScasse für invalid gewordene Dienstmänner sämmtlicher deutscher VerbandS-Jri Mute erregten besondere Befriedigung. Den Glanzpunkt de^ Abends bildete die in einer nmen, vervollständrgtm Z struction mit vorgesehene Auszeichnung derjenigen Dimstmö ner, welche dem Institute nunmehr während voller drei Ja treue und gute Dienste geleistet haben. Die betreffend Mannschaften wurden aufgerufm — es war eine ganz statt liche Zahl —, erhielten den Titel „Obrrdimstmann" nnd alij ein ehrendes äußeres Zeichen eine goldne Schnurr um de Rand der Dienstmütze. Die einjährige Mannschaft erhältj wie bisher, die Cocarde mit den verschlungenen Buchsta I) und I, die zweijährige außerdem eine Auszeichnung Rock- und Blousenkragen. — Hierauf gab Herr Heinze einigt Erläuterungm über die Bremer Expedition und als gefragt wurde, wer wohl Lust habe mitzugehm, da wollte Keiner ^ rückbleiben, sie hielten Alle die Hände in die Höhe. Es werde aber von Dresden nur gegm 100—150 Mann nach Breme commandirt werden, während auch andere dem Verband ari gehörmde Institute an der Ehre dieser Expedition Thril nehj mm sollen. — Zum Schluß gedachte man noch der duro Krankheit von der Theilnahme an dem heitern Abend abge, haltenen Dienstmänner, sowie der hilfsbedürftigen Wittwr eines jüngst verstorbenen Kameraden. Eine reiche Sammlung zuf Unterstützung war schnell bewirkt. Der Abend schloß in Irout ter Harmonie zu Aller Befriedigung mit eirtrrn kräftigen des Direktion gewidmeten Hoch! — Das Mitglied unseres König!. HoftheaterS, Herr Degele, ist von seiner Gastspielreise aus Hannover zurückgcs kehrt, welchem Theater er früher angehörte. Vorzüglich war es Partien aus MarschnerS Opern, in denen der beliebig Künstler glänzte und vielfacher Applaus und Ovationm lohn^ ten sein wackeres Streben. — Nachdem vor Kurzem in den Räumlichkeiten des Cons servatoriumS die Schüler und Schülerinnen bei Herrn Schars spieler Knauth ausgetreten waren, führte am Abmde des 8j April der Pens. Hofschauspieler Heine die seinigm in Stücken: „Badekuren" und „Maske für Maske" vor. WaS uns besonders gefiel, war die Sicherheit, mit der dtt junge Mimen sich auf dm Bretern bewegtm. Wir konnten diel Vorstellung nicht verlassen, ohne die besten Hoffnungen die theatralische Laufbahn der Darstellenden zu hegm. Auö da- Cla vierspiel einer jungen Dame, welche» die Zwischen«' autfüllte, war ein korrekte» und sprach sehr an. — Das dritte sächsische PreiSschießm verbunden » Gauturnfest wird in diesem Jahre vom 18. Juni an in Zitt abgrhalten.