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— s Oeffentkich» Gericht-Verhandlungen vom -1. März. Fünf Einspruch-Verhandlungen beschäftigen heut Len Gerichtshof. Zuerst ist es die Privatanklagesache, welche die Ehefrau des Sergeanten Petzold, Johanna Nosine, Wider Lern MusikuS Herrmann Apel, Hierselbst angestellt. ES han delt sich um Körperverletzung und Beleidigung, deren Apel sich zu Schulden kommen ließ. Das Gericht verurtheilte ihn Lieserhalb zu 5 Thaler Geldbuße oder 8 Tagen Gefängniß «nd Tragung sämmtlicher Kosten. Am 10. Oktober 1861 Mittags gegen 12 Uhr kam Apel, der mit der Petzold auf einem Saale wohnt, an ihre Thür und klingelte. Sie kam h«aus und Apel machte ihr bemerkbar, daß es doch besser Wäre, wenn sie gewisse Orte reinlicher hielte, namentlich mach ten ihre Kinder immer sehr viel „Pfützen." Daß dies Zu redesetzen vielleicht etwas unsanft geschehen sein muß, beweist der Umstand, daß die Petzold erzählt, Apel bade sie mit der geballten Faust zwischen Nase und Augen geschlagen, daß das Blut nachkam. Die Nase sei in Folge der Schläge stark ge schwollen und trotz der fünf Tage lang fortgesetzten kalten Umschläge habe sich die Geschwulst nicht gleich, sondern nur langsam gesetzt. Sie fühlte Stechen im Wirbel und Schmerz in den Kinnbacken. Der Milirairarzt Herr Schneider hat sie untersucht und ihr über ihren Zustand ein Attest ausgestellt, dessen Inhalt heut vorgelesen wird. Apel, gerichtlich befragt, leugnet Alles durchweg. Cr will blos einen kleinen Wort wechsel und keinen thätlichen Streit mit ihr gehabt haben. DaS erste Ult l wird „aus vorigen Gründen" bestätigt — Die zweite Sache betrifft wieder eine Privatanklage, welche der Schneidermeister August Baum wider den Privatus Christian Gerlach hier angestellt hat. Diese Sitzung mußte aber ausfallen, da der Sachwalter Gerlachs kurz vor der Verhandlung schriftlich anzeigre, das; sein Client sich dem erst instanzlichen Urtel unterwerfe. — In der letzten Privatan- 'lagesache finden wir als Kläger den Gutsbesitzer Carl Gott- ieb Zumpe in Wilschdorf und als Beklagten den Gutsbesitzer Traugott Gottlieb^Gonimlich, ebenfalls aus demselben Dorfe. Oa handelt sichS um Verleumdung und Beleidigung, die Sommlich in zwei verschiedenen Fällen dem Zumpe angethan. Oafür wurde er mit 5 Thaler Geldbuße oder 10 Tagen Ge- ängniß bestraft. Der Angeklagte soll am 10. Februar d.J. n der Wohnung des Klägers, als des Letzteren Chefrau und Zohn anwesend war, gesagt haben, Zumpe habe ihn um 2 "Haler betrogen. Ferner soll er am selben Abend in der Zchänke zu Wilschdorf, wo Zumpe arkch zufällig sich befand, u dritten Personen di selbe Redensart vom Morgen einerseits -iederholt, andrerseits »och laut hinzugesügt haben, Zumpe wlle ihn um 20 Thaler betrügen. Gommlich, heut allein um Termin erschienen, leugnet fast Alles weg, obgleich er rtiher Alles gestanden halte. Nur das giebt er zu, daß er esagt, Zumpe habe ihn wollen um 2 Thaler betrügen ; von 0 Thalern will er nie gesprochen haben und auch nichts ,u- rstanden haben. Gommlich ist nicht glücklicher, als sein Vor iger, auch hier wird aus „vorigen Gründen" das erstin- anzliche Urul bestätigt. —Die vierte Verhandlung hat eine nterschlagung zum Fundamente, deren der Handarbeiter Carl duard Funcke von hier beschuldigt ist. Dafür wird er zu Tagen Gefängniß verurtherlt, wogegen er aber Einspruch hebt; denn er hält sich für vollständig unschuldig. Die Ge sichte spielt schon seit dem 27. Dezember 1861 und zwar zentlich in einem Coupoe eines sächsisch-böhmischen Eisen- hnwagens. Der Dienstmann Carl August Jahn, zu Pirna ckionirt, der zu gleicher Zeit dem Pirnaische« Aezirksge- Hts-Wachtmeister als Transporteur der Gefangenen aus- ft, saß am genannten Tage in einem Coupr-e, denn hatte eben einen Sträfling aus Huber usburg ch Pirna zu transportircn. Da stieg auch der jetzige Hand beiter, Carl Eduard Funcke, früher rolher Dienstmann zu .esden in dasselbe Coupee. Er hatte einen Fremden mit, : eben auch von Dresden mir dem 7 Uhr Abends zehenden Zuge nach Pirna fahren wollte. Funcke verlangte a diesem Fremden 15 Ngr. dafür, daß er ihn >1 oder 5 unden in der Stadt herumgcführt. Der Fremde zahlte ste a, zuerst nämlich io Ngr., dann 1 Ngr, dann noch 5 N^r. d zuletzt noch 1 Ngr. 5 Psg. Funcke ;aä dem Fremden r eine einzige Marke und ging ab, nachdem er sich bedankt te. Das sah der Pirnaische Diensimann und Transpor ts Jahn und zeigte es als eine Unterschlagung betreffenden tS an. Heule Jahn seine DienstmannskleiLung auf dem be gehabt, so würde Funcke vorsichtiger gewesen sein, so te aber Elfterer sich Behufs des Gesangentranspons Eivil- der angelegt. Funcke leugnet entschieden Alles weg. Er t, er habe von dem Fremden nur einen Neugroschen er teil und deshalb auch nur eine Marke abgegeben, er sei Z unschuldig. Der Fremde habe kein Geld inehr gehabt, e ihm vielmehr versprochen, von seiner Heimath aus, die der böhmischen Grenze lie^e, die noch fehlenden 15 Ngr. senden. Wie der Fremde heiße und wo er wohne, das ß Funcke nicht anzugeben. Beide blieben fest bei ihren Zsagen, wie früher stehen. Jahn beschwor ebenso wie der iUgezogene Zeuge Friedrich August Wilhelm Psützner aus na seine Aussage. Herr Staatsanwalt Held erklärte, daß vre Verurtheilung Funcke's vollständig für gerechtfertigt :e und deßhalb die Bestätigung des ersten Bescheids aus rigen Gründen' beantrage. Der Gerichtshof sprach das el nach dem Willen der König! Staatsanwaltschaft. — : letzte heutige Prozeß spielt am Gerichtsamt zu Tharandt. Hauptperson darin rst eine schon oft bestrafte Persönlichkeit, schon viele Male wegen Verbrechen im Gefängniß, Arbeits- se und Zuchthause gesessen hat. Es ist dies der 38 jährige ldarbeiter Gottlieb Traugott Herklotz aus Klingenberg. 1 Gerichtsamt hatte ihn nockmals zu einem Jahre Aröcits- S und Tragung der Kosten verurtheilt, wogegen er Ein- lch erhob. Herklotz stahl erstens dem Gutsbesitzer Pietzsch Hermsdorf in der Nacht vom 3. zum 4. November 1863 dessen Wohnung, indem er das Fenster ausschob, einen lsspiegek und ein Taschenmesser. Ferner in derselben Nacht in demselben Dorfe dem Gutsbesitzer Karl Friedrich Eincrt ^Jacke, eine Weste, 2 Mützen und ein Halstuch. Mit ei nem Rechen langte er die Sachen zum Fenster heran und nahm sie mit. Im Juli darauf traf ihn endlich einmaEinert im Gasthofe zu HermSdorf, al» er die Mütze und di« Weste auf dem Leibe trug. Nebenbei bemerkt sei noch, daß d« hau« suchende Genödarm auch dm bei Pietzsch gestohlener HauS- spiegel bei ihm vorfand. Herklotz läugnet Alles ab. Zr sagt, Mütze und Weste habe er in Dresden nach Weihnaeten auf dem Trödelmarkt gekauft, dm Spiegel aber in Tharavt. Nach HermSdorf sei er in der Nacht vom 3. zum 4. November de« genannten Jahres gar nicht gekommen, sondern sichzu jener Zeit mit der Korbmacherei und Tagelöhnern in verchiedmen Dörfern, namentlich: Bobritsch und Klingenberg ernhrt. In der Nacht vom 3. zum 4. November, während derDiebstahl in Hermsdorf sich ereignete, habe er in Zaukerode ruhig mit einem gewissen Steidl auf der Streu geschlafen, si? um 9 Uhr niedergelegt, um 6 Uhr früh wieder erhoben. So habe er in Zaukerode 14 Taxe arbeitend und schlaferd zugebacht. Der nachträglich angeführte Zeuge Steidl bestätigt die: und fügt noch hinzu, daß HermSdorf und Zaukerode dreivierel Stunden auseinander liege, daß also Herklotz unmöglich hätte haüber gehen, dort zweimal in einer Nacht stehlen und wiederherübertommm kön nen.»Herr Staatsanwalt Held ist vollständig gegmfiesen Alibi beweis, vor Allem falle der Besitz der gestohlene: Sachen bei Herklotz auf, außerdem sei der Alibibeweis schon nn deswillen verdächtig, weil er gar zu spät komme. Im klebrigen sei Herklvtz ein geriebener Mensch. Herr Held bantragt auch hier die Bestätigung des ersten Bescheids. Herlotz muß auf ein Jahr nach Zwickau gehm. Königliches Hoftdeater — rx. Dresden, den 31. März. Uner dm Opern Mozart'S «st Wohl die „Zauberflöte" diejenige, oelche man mit Recht als acht deutsch bezeichnen kann De Musik bietet kunstreiche Sätze, die trefflichste Charakteristik und eine zum Herzen dringende Gefühlstiefe. Gestern fanden wir diese Oper so trefflich besetzt, die Tempi von Hrrn Hofkapellmeister Rietz so im Sinne Mozarl's aufgefaßt, d»ß »ie Aufführung, welche vor einem überfüllten Hause stattfind, eine höchst ge lungene zu nennen war. Mehrere Rollm wir z B. der Sarastro (Herr Scaria), die Königin der Mcht (Frl. Alvs- lcben), die erste Dame (Frau Johanna Schubert) hatte die Direction neu besetzt. Der Umstand, daß zu Mozart's Zeit die Orchester-Stimmung einen halben Ton tiefer stand als jetzt, ist Ursache, daß einerseits die tiefen Aässe immer seltner werden, weil sie durch das Foeciren dn hohen Töne die Fülle in der Tiefe verlieren, andererseits die Sängerinnen genöthigt sind, zu hoch'iegende Arim tiefer gesetzt zu singen, oder die höchsten Töne abzuändern. Da nun Mozart die Kö nigin der Nacht für den hohen Sopran, dm Sarastro aber für den tiefen Baß geschrieben, so sang Herr Scaria die Arie „In diesen Heilgen Halltn" in b-ckvr, Frl. Alvslebm aber die große Rache-Arie in L-nwII. Uebrigms sang Herr Scaria den Sarastro mit solch« Wärme und Würde, daß er besonders mit der Arie ,.O Isis" einen tiffen Eindruck auf die Zuhörer hervorbrachte. Fil. Alvslebm sang mit einer Sauberkeit und Reinheit, die nichts zu wünschen übrig ließ. Frau Johanna Schub war als erste Dame ganz an ihrem Playe und man kann nohl sagen, daß dies» drei Damm (die andern sangen Frau Knete und Frau KrebS-Michalesi) auf keinem Theater besser besetzt z» finden sind. Herr Freny als Papageno ergötzte durch sein heiteres, launiges, doch immer maßvolles Spiel, sowie durch seinen Gesang. Die übrigen Parlieen: Frl. Baldamus als Pamina, Herr Rudolf als Tamino, Herr Marchion als Mohr u. s. w- sind größtentheils von früher bekannt und wurden ebenfalls gut ausgesührt. Recht brav wurden auch die Chöre, besonders der Priesterchor: ,.O Isis! welche Wonne!" gesungen. Die schönen, cntsvrochen- den Decoralwnen gereichten der Oper noch zum besonderen Schmuck. Man muß jetzt staunen, wenn man bedenkt, daß diese in musikalischer.oinsichl urdeutsche 2;>er 1794 für Dresden erst ilalienisch öearbeilet werden mußte und in dieser Gestalt bis 1^18, wo C. Ni. v. Weber die ursprüngliche oeutsche Sprache wieder un terlegte, ausgesührt wurde. Welcher Umschwung in 50 Jah ren! 1815 in Dresden die deutsche Oper noch in italiemscher Sprache und 1865 Dresden Sitz des erste» großm deutschen Mannergesang-Festes. Die Gesetze über Arbeiterbewegungen. Bei der dermaligen Bewegung in verschiedenen Schichten des Arbeiterstandes dürfte von Interesse sein, sich folgender Vorschriften unseres Strafgesetzbuches beziehentlich des Ge werbegesetzes zu erinnern: Artikel 125. Oeffentliche Aufforderung zum Ungehorsam. Wer durch öffentliche Mittheilung in Wort oder Schrift Andere zum Ungehorsam gegen dis Gesetze oder gegen obrigkeitliche Anordnungen, oder zur Verweigerung rechtlich bestehender Abgaben oder Leistungen; wer in gln- cher Weise Staatsdiener oder andere in besonderen öffent lichen Pflichten stehende Personen zur Verletzung dieser Pflichten ober zum Ungehorsam gegen ihre Vorgesetzten, oder Handwerksgesellen, Gehülfm, Lehrlinge, oder sonstige Arbeiter zur gemeinsamen Einstellung ihrer Arbeitsleistungen aussordert, ist mit Gefängniß bis zu einem Jahre zu be strafen. Eine Mittheilung ist für eine öffentliche zu achten, wenn sie nicht an einzelne, durch geschäftliche, häusliche oder freundschaftliche Verhältnisse verbundene Personen gerichtet ist. und sich nicht mit Hinsicht auf diese Verhältnisse, sowie auf Ort, Zeit und Art und Weise der Mittheilung, als eine vertrauliche und Privat« sich darstellt. Artikel 145. Arbeitseinstellung. Gelverbtreibende,, welche, um einen höheren oder ge ringeren Lohnsatz zu erzwingen, oder zu einem anderen un erlaubten Zwecke die Einstellung ihrer Arbeiten verabreden und sich den dcssall sigen Anordnungen der Obrigkeit nicht fügen, sind, soweit ' " mit Gefäagniß bis zu vier M»' Da- «ewerbegesetz vo« 18. Oetov« 1SS1 saat: tz. 78. Berabrchungr» von Arbeitern (tz. 7t) M W- zwingung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeit re. find für die Theilnehmer nicht verbindlich. Anmaßung von Strafgewalt über die Genossen, Verruf», erklärungen und jede Anwendung physischer oder moralischer Zwangsmittel gegen Solche, welche Beschlüssen und Verab- redungen der obigen Art nicht britretrn wollen, oder von schon gefaßten und getroffene» zurücktrrten, werden an jedem Theil- nehmer mit Gefängniß bi« zu vier Wochen, an dm Anstiftern und Anführern mit Gefängniß bis zu acht Wochen bestraft, — «S sei den», daß der Thatbestand eines nach dem Etrafgrsrtz- buche mit Straf« bedrohten Verbrechens vorliege. 8 74. Vorstehende Bestimmungen (88 69—73) leiden nicht allein Anwmdung auf dasjenige gewerbliche Hilf«- und Arbeitrrpersonal, welches in den Werkstättm und auf dm Werkplätzen eines Unternehmers beschäftigt ist, sondern auch auf Lehrlinge und aus solche Personen, welche in ihren Be hausungen für Fabrikanten, Verleger, Factore rc. rc. arbeitm. * (Seltene Ehrlichkeit.) Vor einiger Zeit erhielten die Direktoren der Bank von England einen anonymen Briefs, der ihnen anzeigte, daß die Person, die ihn geschrieben, s an dem Tage und zu der Stunde, die sie selbst angebm wür den, in dem Zimmer treffen wollte, welches die Werthobjrcte der Bank enthielt und das man so uneinnehmbar hielt wie Gibraltar. Zuerst achtete man nicht auf dm geheimnißvollrn Briefschreiber ; aber als die Briefe sich wiederholten, willigten einige Directoren ein, zu antworten und die Einladung zur Begegnung in der Schatzkammer der Bank anzunehmen. Zur festgesetzten Stunde in der Nacht traten sie in diese« abge legene Zimmer ein und bemerkten mit großer Bestürzung rinm als Arbeiter gekleideten Mann mit einer Laterne in der Hand vor ihncn stehen. DaS Räthsel war bald gelöst; der Fremde zeigte aus den Fußboden, in welchem sich ein Loch behänd, groß genug, um einen Menschen durchjulassm. „Dieses meine Herren," sagte er, „steht mit einem AbzugSkanrl in Verbindung; ich habe denselben früher avSgebessert und dabei entdeckt, daß es sehr leicht sein müßte, auf diese Weise in das Zimmer einzudringen, das man für so wohl verwahrt hielt." Die Directoren nahmen alle möglichen Vorsichtsmaßregeln, um die Wiederholung solches Besuches zu verhindern, und gaben dem Manne, der sie davon benachrichtigt, 1000 Pfund Sterl. Belohnung. Glücklicher Weise war e« ein ehrlicher Mann gewesen, sonst hätte er sein Grheimnrß sehr theuer an die Leute verkaufen können, welche von Raub und Diebstahl leben. * Doktor Z. in Paris, welcher sehr an irdischen Glücks gütern hing, behandelte die Marquise P. in einer sehr schweren Krankheit. Nachdem sie genesen und von dem Doktor die letzte Visite erhielt, präsentirte sie demsekben eine Heine Börse mit folgendm Worten: „Doktor, ich weiß nicht, in welcher Weise ich Ihnen ein Souvenir von mir hinterlaffen soll. So nehmen Sie denn, ich bitte herzlich darum, diese kleine Arbeit meiner eigenen Hand. Beim Gchrauch wird dieselbe S» e immer an eine schwer« Kranke erinnern, der Sie das Leben Kerettet." Doktor Z. stutzt, macht eine Grimasse und antwortet schließ lich etwas brüSque: „Ich verlange nur mein Honorar. Ma dame." — „Wirklich?" sagt die Marquise, „und wä«' hoch berechnen Sie dieses ?" — „Sir schulden mir 1500 ArcS., Madame, und nichts wei-rr," antwortete der Doktor. —: Die Marquise lächelt, nimmt die kleine Börse, öffnet sie uud .zieht daraus drei Bankbillets von 500 Frcs., diese dem Do ctor überreichend, während sie die Börse mit dem ferneren Inhalt von 1500 Fccs. bei Seite legt. — Doktor Z. schneidet wieder eine Grimasse und entfernt sich schleunigst, er soll darüber krank geworden sein. * Der von Herschel am 13. März 1761 entdeckte Planet Uranus hat am 19. März seinen ersten Umlauf um die Sonne seit seiner Entdeckung vollendet. Er bedarf dazu 84 Jahre 7 Tage. In Folge dessen steht er jetzt am Hcmmel genau an derselben Stelle wir zur Zeit, wo er entdeckt wurdo, und man kann ihn Abends als Äcrn sechster Größe mit bloßen Augen im Sternbilds des Stiers sehen. * In Favril (Frankreich) ist kürzlich eine ganz« Famili- aus sechs Personen bestechend, todt und mit schweren Messer ' wunden versehen vorgefunden worden. D»n Mörder ist nun verhaftet, er ist c-., Verwandter der Ermordeten. Gs stellte sich heraus, vaß alle Hiebe mit der linken Hand versetzt wor den waren. Der Umstand, daß dieser Verwandte grade UnkL ist, lenkte die Aufmerksamkeit der Justiz auf ihn. Er soll bereits da« Verbrechen eingestanden haben. * Frühlingsanfang. In Lberösterrrich und Salz burg hat die Kälte seit acht bis zehn Tagen in ungewöhnlicher Weise zugenommen und die Temperatur hält zwischen S und 11 Grade» unter Null am Freitag den 24. d. trat starker Schneefall ein, in der Nacht vo» Freitag auf Sormabend aber bemerkte man heftiges Blitzen, während der Schneefall auch an diesem letzteren Tage in winterlicher Weif« fortdauertr. — Man schreibt der „Silesis" au« Bielrtz. 24. d.: Wenn der diesjährige Winter noch lange so fo^oauert, so dürsten wir noch recht liebenswürdige Gäste i« nicht unbeträchtlicher An zahl zu erwarten haben — nämlich. In diesen Tagen haben sich im hiesigen Gelage vier Stück solcher Bestien sehen lassen, und schon riffkn sich die ächten Nimrode, um das Vergnügen einer Wolfsjagd zu »"ließen. — Aus Brünn wird gemeldet, daß nächst Lalldschitz in dirsm Tagen ein MLusiker und in der Nähe von Jshnitz eine Bettlerin erfroren aufg». funden wurden. * Der autozrahchische Telegraph arbeitet versuchsweise jetzt auch zwischen Paris und Havre. Die „France" meldet, daß die Buchstaben ra blauer Farbe deutlicher zu lesen seien als alle Handschrift!» hen. und daß die Uebermittelurg schneller als bei den bisherig, n Methoden bewirkt werde. * In einer Vo rstadt Melbourne« (Australien) sind Gold lager unter den s Musern entdeckt worden. (Diese Häuser sind demnach „nicht auf Sand" gebaut!) iteS Guter« Kartoff ckAutter Z> str un erfolgt «rnbera betreffe Rate h sckben N An« «sche vor« sch- Aae an h 4 Miti Haus I Lage Lebe rmps i '1 » >8 L ' auf 8- l«* *p