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m der Nähe tag, -rach Die Haspe heraus und drang so rin. Aus der Lade stahl er zwei Hemden, das Stück zu 5 Ngr, die seit der Air sehr sich verschlechtert haben, ferndr zwei Ellen Leinwand, einen Thaler baar, ein Taschentuch im Werihe von 4 Agr. und die schon genannte Uhr, die er später bei einem bereits ermittelten Ubrmacher in Meisten sür 1b N>u- gloschen verkaufte Der Schäferkuccht recognoscirt seine Sachen und nimmt die Hemden mit, nur vre Uhr erhält er noch nicht, weil erst die Sache mit dem Uhrmacher in Meiste« geordnet weiden muß Herr Staatsanwalt Heinze beanuazl in Bezug auf die Flühsoigesche und Z'emang'sche Geschichte die Be strafung des Angeklagten, dagegen sieht Herr Heinze sich Nicht in der Lage, die Anklage wegen des Burkarts valdaer Vor falles bei der Händlerin Hcrnsdorf aufrecht zu erhalten. Er will den Angeklagten nur wegen Diebstahls r.Nd Unter schlagung im AiichaU, nicht aber wegen Betrugs bestraft wissen. Das Urtel lautete aus 5 Monate 3 Wochen und > Tag Ar b itshausstrafe. — A-igek lndigte Gerichtsverhandlungen. Heule Vormittag 9 Uhr wider den Tischt.'rgesellen Heinrich Anton Clemens Schumann von hier wegen Diebstahls. Vo> sitzen der: Gerichisralh Ebert — Morgen den 16. finden folgende Verhandlungstermine statt: Vormittags 9 Uhr Privatanklage sache des Schuhmachermeisteis Christian Engel wider den Loyndiemr Johann Eynstrian Dieitr-ch allhier. 9s Uhr, unter Ausichlust der O»ffeiiilichkett: Gerichteamt Nadeberg, Privatanklagcsache des Kiainers August Ludwig Schierch zu Grostokihlla Wider den Maunr Gustav Ad. Gneust zu Ok- tendorf. Halb II Uhr, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit: Piivatanklagesache des Gärtners Christian Friedrich Fiedler allhier wiRr Christiane Henrielle gesch Zschütz in Druden. 1l Uhr Piivatanllagesache des Zimmermauns August Wag ner m Stadt Neudoes wider de» Kachelschleifer Gottfried Heinrich Damme in Pieschen. Halb 12 Uhr: Gerichlsaint Schönfeld, Carl Äugusr Schuster zu Weißig, bez Prioaian- klagesache des Guisb.sitzers Angermann zu Schullwitz gegen denselben. Vo>sitzende.: Genchtsrath Cbert. — Oeffenrliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 15. März 1865 Nachmittags 5 Uhr Teges- vrdnnng: 1, Direclorial-Portrag aus der Negiftrande: 2) De pula'.ionswahlen: Z Vorträge der Verfassungs-Depuiation über ») die Einberufung ständiger Ersatzmänner, di die Inter pretation der Bestimmung in 8 40 der Geschäftsordnung: 41 Vorträge der Finanz Deputation über a) die Gasbeleuchiungs- Erweiterungen im Jahre 1865, t>) den Haushaliplan sür das Jahr 1865 :c, c) eine Rechnungs-Angelegenheit; 5) Vortrag der vereinigten Finanz und Versassungs Deputation über die Reorganisation des Stadt-Waisenhauses sw da.; 6^ Vor träge der Pelilions- und Reclamations-Deputation Lag-Sgefchicdte. lieber eine erneute Arbeitseinstellung in Burg berichtet dre „Magdeb. Presse" aus Burg, I I. März: „Gestern Vor mittag haben die sämmtlichen Arbeiter einer hiesigen Fabrik die Arbeit neuerdings eingestellt. Die Arbeiter waren dam berechtigt, weil sie 14 Tage vorher gekündigt hatten. Die Arbeiter verlangen die Streichung desjenigen Paragraphen der revidirten F brikordnung, welcher eine Strafe >ür das Zuspärkomnien zur Arbeit festsetzt. Aus demselben Grunde haben in mehreren unteren Fabriken die Arbeiter gekündigt. Die Fabrikanten hauen bei der auf Wunsch der Arbeiter Vorgenommenen Revision der Fabrikordnung nur eine Ermä ßigung der in diese: festgesetzten Snake bewill'gt München. >0 März Massenhaft strömten heute Nach mittag die Leute nach dem Bahnhof, um die „Mexikaner" ankommen zu seben, d h. die Freiwilligen, welche in Oester reich für den Kaiser Maximilian sich anwerben lüsten und die Tour über Augsburg und Paris machen, um sich in Sr. Nazaire einzuschifien Die Leule kommen von Laibach und äußerten sich über den Empfang in Wien keineswegs erfreut Als sie im hiesigen Bahnhof cintrafen, wurden sie in Reihe und Glied ausgestellt und verlesen. Da zeigte es sich, daß es fast durchaus Deutsche sind und sich darunter nur ein paar Ungarn oder Böhmaken befinden. Es sind circa 200 Soldaten, ein Dutzend Ossiziere und fast eben io vül Aerzte und Apotheker, die für das dortige Klima sehr nothwendig sein werden. Nur d.e 'Offiziere sind öewaffnet und tragen einen grauen Fitzhut mit hochrothem Busch, während die üb igen roihe Felrkavp.m, sogenannte Holzmützen nach öster reichischer Form aus dem Kopse haben: alle sind in braune, mit Kapuz-n versehene Mäntel gehüllt Das A eschen der Leute ist ziemlich martialisch und scheinen die meisten auch munter ihrem Schick'al entgegcnzugehcn. Wie aus den Aeu- ßerungen Einiger hervorging, darf sich die Truppe in Paris nur 12 Stunden aushallen. Der Sradtcommandant, Gene rallieutenant v. Manz, war mit einem Adjutanten zur Be grüßung der Ankommenden erschienen. Nachdem sich diese!> den in einem nahen Eastlocal restaurirt hatten, traten sie die Weiterreise bis Augsburg an, wo sie übernachten. Zufälliger Weise ist gegenwärtig auch im Kunftverein das lebensgroße Portrait des Kaisers den Mexico ausgestellt, welches ein hie siger Künstler, Maler Graste, in ofsiciellem Aufträge ausge führt hat Kaiser Maximilian zeigt sich in einen großen Hermelinmantel gehüllt, :n reich gesticktem dunkelgrünen Uni formfrack mit dem breiten mexicanischm Ordensband in grü ner und rother Farbe. Tie Charakteristik des Kopfes ist trefflich gelungen. Paris, 10. März Der Tod des Herzogs von Morny ist ein unersetzlicher Verlust für den Kaiser, sodann aber auch für den gesetzgebenden Körper, für den der Kaiser schwerlich einen Nachfolger finden wird, der in gleichem Grade das allgemeine Vertrauen und die nöthige Geschicklichkeit besitzt, die Herrn v Morny eigen waren. Herr v. Morny wurde 1811 geboren man hielt ihn für einen Halbbruder des Kai sers). Er genoß unter der Aufsicht und Leitung der Gräfin v Souza und Casimir Bonjours eine sehr sorgfältige Erzie hung und zeichnete sich frühzeitig in den Salons durch sein feines Wesen aus, so daß bereits der Fürst von Talleyrand von ihm gesagt haben soll: »Isieser junge Mensch wird der einst Minister sein." Zuerst schien er sich dem Mstitä,stände widmen zu wollen und diente als Lancier-Osftzjer unter Chan- gar nier in Afrika. Mit dem Herzog von Orkan« stand »k auf sehr freundschaftliche« Fuße, und das ist «ine Ursache, warum er im Jahre 1853 seine Demission als Minister ein- »ichie, um nicht an dem Decret vom 18. Januar desselben Jayres betreffs des Verkaufs der Güter der Familie Orleans Anlheil zu nehmen. In Folge einer Verwundung, die er bei der Belagerung von Constantine erhielt, trat er au- dem Militärdienste und beschäftigte sich darauf mit industriellen Angelegenheiten. Im Jahre 1842 wurde er zum Deputirten gewählt und unterstützt- das Ministerium Guizot. Der be- d.uienke Nuf des Herzogs von Morny datirt erst von dem Staatsstreiche her, bei weichem er bekanntlich eine sehr wich- t ge Rolle spielte und sich vor allen Anhängern Louis Na- pol.ons duich^ seine Geschicklichkeit und Kalrblütigk-it aus- ze chnete. Er wurde Minister des Innern, blieb eS aber nicht lange aus der oben angeführten Ursache Erst im Jabre 1854 wurde er vom Kaiser für den Präsidmtmstubl ausersehen, den vor ihm Herr Billault innegehabt hatte. Bei Gelegenheit der Krönung des Kaisers Alexander von Ruß land wurde Herr v. Morny als Repräsentant deö Kaisers Napoleon ll . nach Moskau geschickt, wo kr sehr gern geflhen ward und einen solche-, Erfolg hatte, daß die englische Pr,sie sogar einige Eifersucht darüber blicken ließ. Hier war es, wo er die Bekanntschaft seiner späteren Gemahlin, der Für stin Trubehkoi, machte. Der Herzog von Morny war Mit glied des geheimen RatheS, man mißt ihm einen wesentlichen Einfluß auf das Decret vom 24 Novbr. 1860 ein, wie er denn überhaupt den liberalen Tendenzen geneigt war An Männern, wie Mo.quard und Morny, hat das Kaiserreich zwei seiner wichtigsten Stützen verloren. Brief, ein,« dentfckeu -Offiziers vom amerika nifeden Kriegsschauplatz,. Washington, Ende December 1864 Die Union scheint 'est enschloffen zu sein, die Unterwer fung des Südens rücksichtlos durchzuführcn Ich habe bei den Einzelnen keine Ueberhebung gefunden, im Gegentheil. Es mag uns viel fehlen zu unsrer kriegerischen Ausbildung nach jeder Richtung hin, aber wir haben ein Heer aus der Erde stampfen, eine Flotte neu schaffen müssen. Wir waren un- vorberei-et; der Süden war vorbereitet; er hatte Offiziere, wir nicht, kurzum, mit uns war es anfangs in militairischer Hin sich: viel schlechter bestellt als mit dem Süden, und wir haben uns verbeffert und sind erstarkt, der Süden ist geschwächt und lieh: schlechier als Anfangs; mag es kosten, Ivas es wolle, mag es dauern, so lange es will, wir werden siegen. Die Bulldogge hat die Tigerkatze an der Kehle gepackt, sie m >g ihm mit ihren Tatzen das Fell blutig kratzen, er drückt gegen Schmerz und Blut die Augen zu und hält fest — dies ist Grant. Die ausgezeichnete Leitung des Südens, seine Kühnheit u d Entschlossenheit dem Anfangs unbeholfenen Norden gegen über Hai seiner verlorenen Sache eine Würde gegeben und einen Glanz verliehen, der noch immer die Augen blendet; aber wenn jetzt noch zehn Schlachten seine Siege nach Europa melden, so sage ich noch, er beginnt seine Todeszuckungen. ES wird noch einen verzweifelten Kampf geben, wenn Lee am Leben bleibt. Ich sage dies, weil mit Grant der Norden nicht, mit Lee aber der Süden zusammenbricht. „Lee und Davis " Die Beurtheilung Lee's hier in Washington, wo jedes Kind ihn kennt, wo seine Heimath war, ist äußerst scho nend. Ich habe die besten Unionisten Wohl hundertfach nach ihm gefragt, alle bedauern ihn nur und erzählen, wie der Enkel Washingtons bei der Parteifrage Nächte lang weinend auf semem Zimmer wach geblieben sei, ohne sich entschließen zu können, bis er gefragt wurde, ob er vielleicht gegen das Land krmpfen wolle, wo seine Mutter begraben liege (Vir- ginien). Ti s entschied, und Lee reis'le ab. Jetzt läßt seine Hand die einmal erfaßte Sache nicht loS, weil er ein Mann ist. aber er soll oft sehr traurig sein. So erzählt man sich von Lee in Feindesland; mag es wahr od-r erfunden sein, es charaklerisnt die Meinung und den Mann selbst. Davis wird verachret; man hört nur in diesem Sinne über ihn ur- zheilen: warum, weiß ich nicht. Die Union er cheinl so resignirt in ihrem Entschlüsse, ihr Geld, in Soldaten umqcwandelt, auf's Spiel zu setzen, bis sie gewinnt, daß kein Schrecken des Krieges Ihr imponirt. In Washington ,st der dritte Mann ein Krüppel oder verwundet. Abgeschvssene Arme und Beine, entsetzliche Zerfleischungen, Leich name u s. w. erregen kein Grausen mehr. Ich selbst habe mich, um eine Notiz in mein Tagebuch zu schreiben, einmal in der belebtesten Straße (Pennsylvania Avenue) auf eine lange Kiste gesetzt, deren wenigstens einige fünfzig aufgeschichtet und vereinzelt da standen, als ein penetranter (nicht fauler) Geruch mich aufmerksam machte, und ich las auf den Kisten: Kock;' nl klr. kinixkl ^acksi-n etc. Es waren frische Leichen, die einbalsamirt werden sollren, und über einem nahen Hause las ich die Aufforderung eines Arztes zur Einbalsamirung. — Alles wird hier harmlos aufgefaßt. Was die Erzählungen der Greuelthaten des Südens be trifft, so will ich mich eines Unheils enthalten, sondern nur anführcn, daß man mir in New Dork sagte, die Sonderbünd ler Härten unter Anderem den verwundeten, hilflosen oder ge fangenen Negern die Beine abgehauen. Ich selbst habe einen solchen Neger gesehen, und er bestand allerdings nur aus Kopf, Rumpf und Armen, von Beinen hatte er nichts mehr. Ich habe es nicht der Mühe Werth gehalten, über die Sache nach zudenken, sondern einfach Zufall und Verleumdung angenom men; als ich aber in Washington vier ganz gleich bearbeitete Negcrrümpfe wieder fand und keinen Weißen so verstümmelt sah, obgleich verhältnißmäßig wenig Negrrkrüppel und Sol daten hier zu erblicken sind, so habe ich begonnen, mehr al- Zusall anzunchmen. Bei nächster Gelegenheit werde ich die Leute fragen. Anfangs widerstrebt« e- meinem Gefühl. Diese Leute standen alle fünf auf dem Ruwpfr in einer Art Kasten und halfen sich mit den Arme« und kleinen Krück« vorwärts; ftp sind gewöhnlich an den Ecken der belebten Straß«, z» -fmden, um den Vorüberßxhenden dt, Stiesel zu püM. Hi«, aus ist übrigens nicht 4« schließen, daß die invalid«» GMda- ten wchne Unterkommen seien; ,m Gegentheil sch«, die Leute alle gilt ans, sowohl in Kleidern wie auch genährt. Man steht sehr häufig farbige wie weiße Invalide« spa zieren fahren, und sie haben immerhin noch so viel Geld übrig, massenweise die Omnibusse zu benutzen, wenn sie sich zu einem entfernteren Theile der Stadt begeben wollen. Solche Be obachtungen kaffen nicht auf Düiftigkeit schließen. Genaue Angaben über die Unterbringung der Invaliden kann ich noch nicht machen, doch werde ich mich um solche bemühen. Daß in Washington die weniger Blessirten ein Corps auSmachvn und einen leichten Dienst versehen, wird bekannt sein. Laza- relhe und vorläufig errichtete Krankenhäuser sind durchweg gut, Mangel Hab« ich nirgends gefunden. Vor einigen Tagen hatte ich Gelegenheit, einen Trupp Südländer, die einige Zeit gefangen waren und auSgewrchselt werden sollen, zu erblicken. Man wird bestach-« voll DM Anblicke der Männer ; eS sind gutgenäyrte (wohl auf Rech nung des Nordens), große schlanke Leute, mit intelligenten Ge sichter« u«d entschlossenem Wesen. Sie lachte» Über'Die Be richte einer nordischen Zeitung, welche einer in Hände« Hält«, waren aber begierig, circa 20 Doll, südlichen Papiers für 3 Greenbacks zu geben (2 Doll). Dieser Anblick war grell övn- trastirend gegen einige Nordländer, welche auS südlicher Ge fangenschaft kamen — zerlumpt, abgemagert, die Zeichtt, ein?» langen Elends auf den Gesichtern, kamen sie an, und ihve Erzählungen mag ich nicht schildern. Der Augenscheit, lehnt, daß sie mindestens schlecht behandelt worden und daß «sitzt die geringste Sorge für sie getragen war. AeNn ich nähere Beweise für Obiges habe, werde ich ausführlich« herichM; ich sage fetzt nur, was meine Augen gesehen und wa» dzr augenblickliche Eindruck davon war. Die hicsi en Soldaten sehen viel besser aus, als ich mir vorgestellt hatte. Der blutige Ernst des Krieges wirkt wotzl auf die Gemüiher, die ganze Art der Südländer da, sie er grimmt und verbittert, einen Rückschritt giebt eS nicht für die Leute, welche sich verkauft haben, «nd da kämpfen sie sp verzweifelt, wie ihre Feinde. Dies ist die wenigst günstige Art, uin sich die entschiedene Tapferkett einer großentheils ge worbenen Armee zu erllären. Die Kleidung der Leute ist sehr gut und genügend; ich habe keinen zerrissenen Anzug gesehen, außerdem hat die Noch eine ziemliche Freiheit in dieser Beziehung und das Beieinan- dcrsrin so vieler, vielleicht verwahrlosten aber rafstnirlrn Köpfe aller Nationen mit dem praktischen Sinn« beS Pauker zusammen, eine Art und Weise des Lebens im Felde erzeugt, die wohl beachtenswerth ist, so viel ich auS Erzählungen «nd aus eigner Anschauung erfahren habe. Wenn ich von der Noch der Soldaten spreche, so ist nur «ine Stimme darüber» dvß die Regierung im vollsten Maße giebt, daß aber Tmt- rainverhättnisse, die Unmöglichkeit, Truppen in Caitto»- nirungen unterzubringen, die Unbeholfenhett der Beamten und schließlich Gaunerei vielfach Lagen erzeugen, wo der Soldat auf sich angewiesen ist. Mancher, der Washington besucht, wird staunen, nicht nur Soldaten, sondern auch feingekleidete Civilistrn «1 Or den zu erblicken, da solche nicht republikanisch sind. Aber eS muß doch wohl im Menschen liegen, gern ein äußeres Zeichen an sich zu tragen, und so sind denn hier dir Cmpsavzeichen (kleine Sterne in verschiedener Form) zu Orden umgeschaffen, die, nach Jedes Phaneasie recht geschmackvoll umgeändrrt, sich durch nichts von unseren Orden unterscheiden. Privilegirt ist. Jeder durch die öffentliche Meinung, sein Abzeichen zu traget^ wenn er bei einem Corps gestanden und gefochten hat. Nie' mand moquirt sich über diese Spielerei. Wenn ich mein Unheil darüber abgeben soll, ob ich glaube, daß der Norden jetzt beseelt ist von der Idee b« B-freiung der Sclaven, so möchte ich ntit Ja antworten, obgleich ich überzeugt bin, daß beim Beginne des Kriege- jedes philaittropische Motiv wenige Herzen bewegt«. Aber die sich herausstellende Nothwendigkeit, e- zu« Panier zu «heben und alle seine wirklich entsetzliche»« verbrecherischen Folgen gegen Gott, die Menschheit und die Narur an s Licht zu ziehen, zu überdenken, um dt« Nerthcibigern des Südens damit zu begegnen, hat de« Unionisten die Sclaverei in ihrer wirklichen entsetzliche« Gestalt gezeigt, und die Gewissenhaftesten unter ihnen find froh, ihre frühere Apathie sühnen zu können mit einem wahr haft entrüsteten Grimme gegen dir Verteidiger der Sklaverei. Ich möchte behaupten, viele Menschen im Norden seien durch die Erwägung der Sclavenfrage besser geworden, und wen« sie jetzt das Panier hoch halten: „Befreiung der Schwarzen", so meinen sie es redlich. Dies ist die Frucht eines menschlich wahren Gedankens, man nahm ihn gleichgiltig in de« Mund und er hat die Herzen ergriffen. Ich glaube deshalb auch, daß der Süden in sich zerfällt, auch wenn er keine Schlacht und kein Terrain verlier»; der Muth für eine wahre Jdch erstarkt immer mehr, während der kühnste Trotz dagegen schließlich sich selber aufreibt. Einstimmig ist das Urtheil über die ausgezeichnete Befähigung des Schwarzen zum Soldatm. Gehorsam und willig, hat er ,»ne wahre Beserkrrwuth im Angriffe ge zeigt, und dir amerikanischen Offiziere geben chm auch den Preis in jeder Hinsicht. Zum Kundschaften, sowie als Schütze ist der Neger weniger zu gebrauchen. Die farbigen Soldatm sehen vollkommen gut auS und gleichen nicht un mindesten den Caricaturm, die man in Europa von ihnen erblickt Sollt« der Süden seine Absicht durchführen, schwarz? Regimenter inS Feld zu schicken, so wird die Union ihnen ihre Brüver mtgegenstellen. und ich glaube nicht, daß es zum Kampfe kommen wird. (K. Z.) §