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I »erd« «-«»»mm»,: tzt«»beud»a.E«n». tag» »t§ «itta,» «arten»,»S« 1t. »n;«ig. ki dies. vlattr, da« jetzt in U E Exemplarea erscheint, fiudrn eine «rfolgreich« Verkettung. u— ^ — Mae . NkyMkv ' ' Ä« st.' " ^ '' ' :i > »j. Tageblatt für Uaterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredacteur: Theodor -r-disch. Druck und vtaeuthu« der Herao«geb<r: Ilkpfch llk Neichardt. — Veranttvortltcher Nedaetenr: RnlktX Rricharök« Fr-a«e«nl1: «rtteljähtttch 20«^ dei mientgeldllcharLi», jernng in'» He»»<, Durch die Köutgl.PaP virrteljUhrlich rr PM kinjrlnr Nummern 1 «,r- A«ser«rtmpreLfe: Für den Raum ein« gespaltenen Zettel 1 Ngr. Unter „Ving«» fand," dir Zeile r Agr. ^v**s»ck«. de» IS Mä», Kost schien e», al« ,b bi« letzte GewerbevereinSsitzung, «NN 7. d. M, die am schwächsten besuchte werden sollte, denn e« war Jahrmarkt; jedoch nachdem da» umfangreiche Proto koll »erlesen war, hatte fich der Saal in vraun'S Hotel auch viermal gefüllt. Zunächst wird der gedruckte Jahresbericht «tf 1-S4 vorgelegt, der v«n den Herren Kassner Harnapp »nd Rechnungsführer Djetzschold mit anerkennenSwerthestrr Urbersichtlichtrit zusammengrstrllt worden ist Die Einnahme zerfällt in S, die AuSgcch« i» IS Kapitel. Erster« betrug 4787 Thlr. SS S-gr. 2 Pf., letztere 2333 Lhlr. 18 Rgr. 6 Pf., sodaß «in Bestand von 2404 Lhlr. 3 Rgr. 6 Pf. verbleibt. Zahlreich« Aufnahmen und Neumeldungrn erfolgen auch dies mal. Herr ÄaSrmrichtungäfabrikant Klemmer hier hat eine Anzahl GaSkochapparate aufgestellt und eine besondere Gas leitung in den Saal gelegt und zeigt, in wie kurzer Zeit und mit wie wenig Kosten mittels GaSapparat rin Nahrungsmittel hergestellt werden kann. I» 9 Minuten wird 1 Dresdner Kann« Wasser in Kaffee, in gleicher Zeit dasselbe Wasser- qnantum in Grog umgewandelt. Die Feuerungskosten be lief« fich, wie an einer mitaufgrstellten Gasuhr zu ersehen war, jedeSmal auf nur I Pfennig. Ein Kalbsnierenbraten von 5 Pfund erforderte 55 Minuten Zeit und 15 Pfennige Feuerung*), um vollkommen durchgebraten zu sein. ES wurde bei diese» Experimenten vollkommen klar, welche Vortheile in Bezug auf Ersparung an Geld und Zeit, sowie m Hinsicht auf größte Reinlichkeit eine solche GaSrinrichtung gewährt und drückte sich die Freude darüber au», daß mit baldiger Eröff nung der neuen Gatfabrik BaS in hinreichender Menge zu häuslicher und gewerblicher Verwendung werde zu haben sein. ES dürfte diese GaSbenutzung sich um so inehr einbürgern, als das Dresdner GaS sich vor dem anderer Städte durch fast beispiellose, Billigkeit ««zeichnet. -7- Unter den Eingängen «a Wollenstm»>^Gv»ßrnHain. Lltrnburg, Hainichen, Görlitz, Holzmmden, Hannover und Wien, sowie von hiesige, Handels und Gewerbekammrr find einige, welch« Deputationen zur Be richterstattung überwiese« worden, z. L. «in Antrag auf Er richtung eines gemeinschaftlichen Organs für alle sächs. Ver eine, und ein Li.trag, gegen die Auktionen neuer Maaren bei der Behörde einzuschrriten. Besondere Freude erregte eine Zuschrift de« greisen RentamtmannS Herrn Preußker, dessen Verdienste um Gewerbe- und FortbildungSvereinr, SonntagS- und Gewerbeschulen, sowie um Errichtung von Volksbiblio theken noch von den Jahren seiner besten Kraft her im guten Andenken sind. DaS Bildniß diese» verdienstvollen Mannes wird im Lesezimmer aufgestellt werden. Herr Glasermeister Bähr liefert de» Rahmen dazu gratis. Man geht hierauf über zur Fortsetzung der Debatte, die Wasserfrage betreffend. Herr Ober-Jnsprctor Tauberth leitet dieselbe ein. Es wird mitgetheilt, daß zwei Thatsachen der Verhandlung einen neuen Impuls gegeben hätten: eine Denkschrift des Verein» für Na tur» und Heilkunde und eine Zuschrift des EtadtbezirlSarzteS. Letztgenannter Herr Hai in der in letzter Sitzung ausgesprochenen Klage über den schlechten Zustand unserer Brunnen und über die SanitätSpvlizei einen Tadel über seine Thätigkeit vermu- thet, während die betreffende Klag« doch nur die Executive treffen konnte. DaS Schriftchen des Vereins für Natur- und Heilkunde wird als sehr intereffant bezeichnet, es lege aber auf da» Wasser nur insofern «inen Werth, als es zum Trinken verwendet werd«. In Hamburg habe man von ärztlicher Seite ganz besonders auch darauf verwiesen, daß durch das Vorhandensein genügenden HauSbedarfwafferS dir Reinlichkeit und dadurch in den niederen Kreisen ein besserer Gesundheits zustand merklich befördert worden sei. In Dresden sei zu wünschen, daß die Executivbeamten weniger rücksichtsvoll für die Hausbesitzer werden, nachdem sie r» jetzt allzuwenig für die Einwohner gewesen seien. Unsere Brunnen würden besser werden, wenn all« Gruben gut cemrntirt und immer recht zeitig gereinigt würden. Wie ein bisher anerkannt schlechter Brunnen rationell verbessert werden könne, sei in dem Befitz- thum deS Herrn vankdirretor Lässig zu sehen. Dort habe man nun ein ausgezeichnete» Trinkwasser. — Die Debatte Apparat ^ A rs >2- Kß « Hergestellt .«osten des! Apparates.) I. Kochapparat mit Patent- K»»f. Mi». Pf«>. 1 Tr. Kanne W. Thlr. drcnner 2 10'st 13 I 3 U. UI. Desgl. m.Dreilochbrenncr 2 1 Desgl. 1>st DeSgl. in. Röhrenbrenner 2 9 I Tcsgl. 2"., IV. Desgl. n>. Ring zu 5 Loch Kasseeröstmaschine. . . 2 10 1 Desgl. >'- . V. 5 15 2'st I Psd. Kaffee) VI. Bratosen. ... . . 30 55 15 Ein Kalbsbraten, 5 Psd. schwer. 5 '> u läßt erkennen, daß in Bezug auf die Wafsnfrage die Be hörde jetzt nicht mit der öffentlichen Meinung geqangm ist. Herr Lukas: Wenn Hamburg dieselbe günstige Lage hätte, wie Dresden, würde man dort auch nicht zum Slbwaffer ge griffen haben. Herr Schulze: DaS Elbwasser ist auch gerei nigt nicht als Trinkwaffer zu gebrauchen, weil r» nicht frisch ist. Empfiehlt die Birla als bestes Wasser. Herr Lenk will in der Nähe des ElbbergeS Brunnen bohren, da» Wasser auf einen Thurm heben und von da in der Stadt vertheilen. Dann habe man das Elbwasser als Brunnenwasser und na türliche Filtratton. Herr Lehmann empfiehlt ein Nebenwasser der Müglitz. Herr Oberinspektor Tauberth: Man spreche sich dahin aus, daß vom Elbwasser abzugehen und zu einem fri schen Gebirgsbache überzugehen sei. Besondere Flüsse vorzu schlagen, sei nicht räthlich; da Kosten der Anlage, Entschädi gungsansprüche der Wasserberechttgten re. hier nicht erwogen werden könnten. Herr Prof. Sußdorf erwägt die Frage in juristischer, technischer und chemischer Beziehung, findet beim juristischen Theile ungeheure Schwierigkeiten, beim rechnischen Bedenken gegen daS Aushalten des Bachwassers, weil Abhol zungen rc. den Wasierzusluß mindern, Fabrikanlagen die Qua lität des Wassers beeinträchtigen könnten, erkennt aber auch, daß die Wasser großer Flüsse in der Nähe großer Städte sich in den letzten Jahren so bedeutend verschlechtert hätten, daß es z. B. in London für gefährlich angesehen werden müsse, noch ferner das Themsewasser zu Nahrungszwecken zu verwenden. Herr Schöne empfiehlt das natürlich gefilterte Elbwasser und kennt cs aus seinem in der Schmelzmühle liegenden, guten, weiches, reines Wasser enthaltenden Brunnen. Herr I)r. Pe- termann erinnert an die von Herrn Stadtrath Teuchert in dieser Beziehung gemachten Versuche und gefundenen Resul tate. Bei Einsetzung einer Dampfpumpe wurden solche Elb brunnen sehr bald trocken gelegt. Herr Krone weiß, daß das Elbwaffer durch Filtriren einen großen Theil seiner chemischen Verunreinigungen nicht verliert und empfiehlt Anlegung arte sischer Brunnen. Herr Oberinspektor Tauberth findet zwar natürliche Filtratton besser, aber bei den angegebenen ungün stigen Beobachtungen müsse man bei Filtration des Elbwassers doch zu Klärteichen greifen, falls Elbwasser in Benutzung komme. Herr Prof. Sußdorf spricht gegen die Elbbrunnen, weil sie nicht aushalten und bei größerer Tiefe Schlammwasser geben. Er glaubt auch nicht, daß das Elbwasser sich durch Filtration werde reinigen lassen, sobald man es zwischen hier und dem Einflüsse der Müglitz aufnehme. Bei Magdeburg und Ham burg sei das Elbwasser weniger unrein, als zwischen Dresden und Mügeln. Er sei jetzt nicht mehr gegen artesische Brun nen so eingenommen, wie früher, nachdem sie in der Papier mühle und im Feldschlößchen ein gutes Wasser lieferten. Ga rantie könne man jedoch für die Nutzbarkeit solchen Wassers nicht geben, da der artesische Brunnen in Neustadt Glauber salz und Soda enthalte und deshalb nicht ein gutes Wasser liefere. In Paris sei ein artesischer Brunnen für 300.000 Thlr. hergestellt worden, der in 24 Stunden 500,000 Ku- bikfuß liefere. Dir. Clauß führt die im Plauenschen Grunde mit dein Wasser der Kohlenwäschen vorgenommcnen ungünsti gen Klärversuche an. erwähnt, daß thonige Bestandtheile sich weit schwerer Niederschlagen, als Kalk, Quarz, Eisen rc., und fürchtet, daß auch der Thongehalt des Elbwassers, der aus den Basalten, Phonoliten und Thonschiefern Böhmens her rühre, durch Klärteiche nicht werde entfernt werden können. — Nachdem sich noch viele Redner gegen Benutzung des Elb wassers ausgesprochen, werden folgende Resolutionen gefaßts. I) Für Dresden ist es seiner geographischen Lage nach weder nothwendig, noch zweckmäßig, bezüglich der Beschaffung hin reichenden und nutzbaren Hausbedarfswassers nur auf die Elbe zurückzukommen (gegen 5 Stimmen). 2) Es würde die Sachlage verwirren, wenn man das für Dresden wünschens- werthe und jedenfalls zu beschaffende bessere Trinkwasser durch aus auf dieselbe Quelle zurückführen wollte, aus der man das Wasser für drn Hausbedarf zu nehmen veranlaßt sein möchte (gegen I Stimme). 3) Es wird deshalb wünschens- werth bleiben und muthmaßlich zweckmäßig zu erreichen sein, für Beschaffung von Hausbedarfswasser auf eines der kleinern Gebirgswasser (beispielsweise die Biela, Lockwitz, wilde Weißc- ritz), anstatt auf siltrirtes Elbwasser zurückzugehen, während hinreichend gutes Trinkwasser durch rationelle Verbesserung der Brunnen und gute sanitätspolizeiliche Executive zu be schaffen sein dürfte (einstimmig angenommen). — Da» hiesige (Pudorsche) Conservatorium für Musik und die mit demselben verbundene Theaterschule beginnt am 20 April d I. den neuen Lehrcursus. — Im dritten Quartal 1864 sind in Sachsen 5,105,006 Postsendungen eingegangen. Gegen das gleiche Quartal deS Jahre» 1850 ist «ine Vermehrung von 3.201,943 zu be merken. ES find diese Zahlen wohl der sicherste Beweis für dir bedeutende Zunahme deS Postverkehr» in Sachsen. — Die Commission, welche zur definitiven Festste!«» de» Singspruches für das SängerbundeSfest in Dresden «« Nachmittage des 10. März ihre Sitzung hielt, entschied ßch nach vorauS-egangener rochmaliger Prüfung de» ganzen überaus reichen Materials (nahezu 400 Einsendung«») einhellig und einstimmig für drn nachfolgend«» Ver»: Herz und Lied frisch, frei, gesund! Wahr' dir'S Gott» du Sängerbund! Als Autor bekannte fich zu diesem pseudonym eingesendet» Spruche auf lange» und viele» Drängen schließlich Herr Hof-- rath vr. Julius Pabst. — Vorgestern ist auch hier der erste Band von Napo leons III.: Leben Cäsar» au-gegeben worden; er enthält SSL Seilen gr. 8. in schöner Ausstattung mit dem Portrait Cäsar», ohne den Namen de« Verfassers auf dem Titel. — Gin bisher unbekannter, im klebrigen aber anständig gekleideter Mann von circa 60 Jahrm wurde vorgestern auf einer Station der Lübau-Zittauer Eisenbahn beim Oeffnen deS Coupss todt auf seinem Sitze vorgefunden. Man vermuthet, daß er ein Dresdener ist, wenigstens war er dort in den tw- treffenden Eisenbahnzug eingestiegen. Sein Billet lautete eigent lich auf die I«. Clafle, er hatte dasselbe aber in Herrnhut gegen ein Billet I. Claffe umgetauscht, um, wie er gegen den Schaffner geäußert, dadurch ein Coup« zu gewinnen, in dem er allein sein wolle und ein wenig schlafen könne. Da alle Merkmale, die zur Feststellung seiner Persönlichkeit hätten dienen können, von ih» beseitigt worden sind, so nimmt man—vorbehältlich der näheren ärztlichen Untersuchung des Leichnams, — schon jetzt an, daß der Entseelte sich selbst gemordet und jedenfalls vergiftet hat. — — Wir theilten neulich mit, daß aus einem Parterre» logis auf der Kaitzerstraße mittelst Einsteigrns durch rin nach dem Garten hinaus gelegenrS, offenes Fenster eine grüße» Anzahl Herrenklrider gestohlen worden fti. Die Dieb« find, wie man hört, von der kijnigl. PolizeidirecÜon in diesen Ta gen ermittelt und verhaftet worden. Es find dieselben ei» Paar junge Burschen von hier, die den Behörden schon früher viele Arbeit gemacht und trotz ihrer wiederholten Bestrafungen wegen Diebstahls in der allerneuesten Zeit in hiesiger Stadt, insbesondere auf der Waisenhaus- Albrechts- und Prager» straße eine Menge Sachen als, Betten, Wäsche und Kleider gestohlen haben. — — Nachdem das Verbot hinsichtlich d r Aus- und Durch fuhr von Waffen- und Kriegsmunition und des nach Ruß land bestimmten Schwefels, Salpeters und Blei's, soweit die selbe über die Grenze gegen Rußland d. h. von der Ostsee bis Schmaleningken Pattsinden soll, wieder aufgehoben wor den ist, wird dies mit der Bemerkung bekannt gemacht, daß jenes Verbot im Uebrig en, also namentlich auch hinsichtlich der Aus- und Durchfuhr von Schwefel, Salpeter und Blee nach dem Königreiche Polen noch in Kraft geblieben ist. — In einer Restauration auf der Schuhmachergassr ging es vorgestern Nacht sehr hitzig her. Mehrere Fleijchrr- gesellen waren dort in Zank und Streit gerathen, der bald so ausartete, daß weder Fensterscheiben, noch die Bierkrüge geschont wurden. ES mußte Alles zertrümmert werden, ander» ging cs nicht ab. Endlich aber machte die Polizei dem Scan-- dal dadurch ein Ende, daß sie die Exeedenten abführte. — » — Der Vorschußverein im plauenschen Grunde zählt» Ende 1864 798 Mitglieder. Der Rech.nschafte-Bericht pr. 1864 (der uns vorliegende Reckenschaftsbericht datirt zwar schon bis u t. 1865, was jedenfalls auf einem Drucksehl« beruht) weist nach 17,753 Thlr. Stammtheile der Mitglieder, 37,460 Thlr. aufgrnommene Darlehen, 161,100 Thlr. Per» schlisse und Prolongationen, 4048 Thlr. Zinsen und 2411 Thlr. Bruttogewinn so daß im I. Hrldjahre 8, im 2. Halbjahre 6? Procent Dividende gewährt werden konnte. — Die ,.L. N." erzählen: Vor einiger Zeit fuhr rin« junge Dame in Begleitung einer ein ganze- Coups auSfül- lenden Damen-Gesellschaft von Dresden nach Leipzig. Wäh rend der Zug noch im Perron des Bahnhofs in Dresden stand, kam der Schaffner und coupirte die Billcts, waff übrigens unter Lachen und Scherzen des lebensfrohen Chör- chens geschah Auch unsere junge Dame stimmte mit ein und ließ als der Zug den Bahnhof verlassen, das Fenster öffnend, mit dem Kindersprichworte: „Himmclsmietzchcn flieg auS, bring' einen Scheffel Korn in'» Haus," ihr coupirtrs Billet zm» Fenster hinausfliegen. DaS Billet wurde nun allerdings kein Himmclsmiehchen, brachte auch keinen Sch-ffel Korn — erbat sich vielmehr eine andre Belohnung lür den erlittenen Spott. Ein Bauer aus der Oschatzer Gegend saß im Coupe davor und schnarchte; der Zug kommt nach Oschatz, und als nunp dem müden Schlüter begreiflich gemacht, daß seine» Bleiben» hier nicht läng r sei, erhebt er sich und reicht zum Abschied«' dem zufällig an der Waggonthür stehenden Oberschaffner sei» auS Versehen nicht coupirte« Billet hin. Dieser, Hindun^