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-inm Barbier von Meisch u»d Bein. Er zahA« seine 7^ Rgr. Beisteuer und wartete auf dm Barbier. Aber e» kam keiner, wohl aber der Dorfbarbier, der nun die Runde bei den Abonnenten machte. Da der Schmiedemeister lange genug gewartet hatte und ihm der Bart schon zu lang gewachsen war, wurde er ärgerlich und sagte: „Der Kerl, der Barbier, kommt auch nicht, der macht'S gerade, wie mein erster!" — „Wird schon kommen!" sagte ein Spaßvogel und '« war gut. «Lines schönen Tages ist der Schmiedemeister in der Werkstatt. Da kommt seine Frau und ruft: „Du Vater, komm', der Dorfbarbier liegt auf dem Tische!" Der Meister, verwundert, sagt: „Nu, der Kerl wird sich doch nicht auf den Tisch legen ? " Er ging in die Wohnstube und sah, was er nicht erwartet hatte. Die Sache klärte sich auf und cs wurde im Wirths Haus beim Glase Bier weidlich über den harmlosen Scherz gelacht. — 1- Neulich wurde auf der großen Ziegelgasse in dem Kausmannsladcn des Hauses Nr. 2«; ein frecher Diebstahl begangen, der um so frecher erscheint, als der Dieb dort schon vielfach verkehrte und mit Gefälligkeiten überhäuft worden ist. Der Inhaber des Geschäfts hatte sich auf kurze Zeit an den Ofen gestellt, um das Feuer anzuschüren. Als er sich bückte, stahl der Dieb eine Partie Cigarren, 2 Paar Strumpfbänder und einen Tabaksbeutel. Der Kaufmann Zimmermann, der Gestohlene, ließ ihn sofort verhaften. — Als vorgestern der Kellner in einer hiesigen Restau ration einem etwas stark angetrunkenen Herrn den Credit verweigerte, erhielt derselbe die volle Ladung eines Töpfchen Bieres ins Gesicht, was zur Folge hatte, daß dieser Herr durch den Gcnsdarm abgeführt wurde. Zur Deckung seiner Zeche hinterließ er einen Siegelrmg, der insofern Interessantes dar- bol, als darauf telegraphische Schrift eingravirt war. — r Seit Sonnabend ist aus der großen Kirchgasse vor einem Hause stets ein Polizeigensdarm, wie wir hören, Tag und Nacht postirt, der zu bestimmter Zeit abgelöst wird. — Vorgestern Nachmittag geg«n 5 Uhr wurde eine noch junge Frauensperson auf dem neuen Neustädter Kirchhof und zwar dort in den Reihen der Kindergräber auf- und abgc- hend bemerkt. Zwar fiel sie dadurch auf, daß sie oft laut schluchzte, da diese Wahrnehmung jedoch sich oft an den Grä bern wiederholt, so nahm man davon weiter keine besondere Notiz. Plötzlich war die Frau auf dem Platze, auf dem man sie kurz zuvor bemerkt, nicht mehr sichtbar. Der Todtcngrä ber, der sie nicht aus den Augen gelassen, eilte an Ort und Stelle hin, woselbst er sie zuletzt gesehen hatte. Cr fand die Frau als Leiche neben dem Grabe eines Kindes. Man vcr- muthct, daß ein Schlagfiuß ihrem Leben plötzlich ein Ziel ge steckt hat. Alle Versuche, sie in das Leben zurückzurufen, wa ren erfolglos. Die Persönlichkeit der Frau ist noch unbe kannt. Ihr Aeußeres ließ auf eine Dienstperson schließen; sie trug unächle Ohrringe, eine Capuze und Kleider von ordinä rem Stoffe. Wahrscheinlich wird die Scclion des Leichnams angeordnct werden, die Herausstellen dürfte, ob die von uns angegebene Todesursache die richtige ist. — Die am Montag gegebene Gastvorstellung des Frl. Genve war nicht nur von einem zahlreichen und glänzenden Publikum besucht, sondern auch von demselben über alle Maa- ßcn beifällig ausgenommen, und auch mit Recht, denn die „Diavoletla" zählt in der Thal zu den vorzüglichsten Glanz rollen des Frl Genre, und auch das ganze Zusammcnspicl war so vortrefflich, daß das Publikum in heiterster Stimmung erhalten blieb. Heute findet eine Wiederholung der ganzen Vorstellung statt; morgen führt uns Frl. Genre noch vor ihrem Scheiden eine Reihe ihrer allbeliebtcn Bluetten vor, und am Montag ist ihre Abschiedsvorstellung. — r Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 20. Januar. Tic heutige Hauptoerhandluug scheint einen großen Umfang zu gewinnen, denn die Zeugenplätze sind, so zu sagen, vollgepfropsr. Aus allen Gegenden sind sie zusammengeladen, alle Stände fast und alle Geschlechter sind vertreten. Cs handelt sich um Betrug, dessen der Handarbeiter Johann Herrmann Kaubisch beschuldigt ist, aber cs bandelt sich auch um Beihilfe und Begünstigung dazu, respeclive um Partire- rei, deren der Zimmcrmann Alexander Georg Heinrich Ru dolph Broche von hier angeklagt ist. Beide befinden sich in Haft. Auf dem Geiichtstische liegen eine Menge Taschen uhren. Alles übrige konnte nicht vorgelegt werden, da sonst der Gcrichtssaal nicht Raum genug bieten dürste Kaubisch rst zu Reinhardsgrimma gebürtig, 2 k Jahre alt, evangelisch, der Sohn eines noch lebenden Bauers, schon dreimal bestraft, rhcils wegen Betrugs, theils wegen Verwandtcndiebstahls. Sein College Brocke ist geboren zu Bitterseld, 30 Jahre alt, evangelisch, und auch schon einmal wegen Diebstahl mi April 1864 bestraft Stets begingen sie die Betrügereien, um baarcs Geld zu haben, da sie keine Arbeit halten und auch nicht arbeiten wollten. Cs wäre zu lang und auch zu wenig Raum in diesen Blättern, wollte man einzel» alle Fälle hier anführen. Kaubisch lieh sich unter Anderem von dem Handarbeiter C-irl . Gottlieb Seidel einen Handwagen, sagte, er wolle Wildpret holen und käme im Aufträge eines hiesigen Seifensicder- meisters. Er holte aber gar kein Wildpr t, sondern versetzte sofort den Wagen beim hiesigen Pfandverlciher Ebcrt, mit dem er übrigens mehrere Geschäfte machte. Ebert gab neun Thaler als Pfandschilling. Das erhaltene Geld wurde „ver spielt" Kaubisch gesteht dies ein. Der Wagen wird auf 18 Thaler taxirt, der Eigentümer hat ihn in sehr verschlech tertem Zustande wieder erhalten So wie hier, so manöv- rirte Kaubisch fast in allen andern Fällen. Es wurden Sachen geliehen und sofort entweder versetzt, oder verkauft. Brocke hals in den meisten Fällen beim Unterbringcn der Sachen Beim Tischlermeister Johann Wilhelm Wahl lieh Kaubisch ein Dutzend Stühle, indem er vorgab. er wolle den Lorenzkirchner Markt besuchen. Er gesteht, daß er sie eben falls bei Ebert versetzt und zwar für 4 Thaler. um sich Geld zu machen. Er fungirtc dabei als ein Wildprethänd- ler, Broche als Bauunternehmer. Der 63jährige Hand arbeiter Johann Gottfried Wolff tritt heut auch als An kläger auf, er ist von Kaubisch um einen Hund geprellt wor den Sr sagte, er hätte einen Häuser für den Hund, eine« Schirmsabrikanten. Wolff überließ ihm dm Hund und sagte, wenn er ihn für 1 Thlr. verkaufte, könnte er 5Ngr. für sich behalten. Aber Wolf sah weder Geld noch seinm Hund wieder Kaubisch sagt, als er den Hund habe zu dem angeblichen Käufer hin« führen wollen, sei das Thier auf der Brücke überfahren wor den Ein GenSdarm habe es gesehen. Auch der Pfandver leiher Ebert soll gesehen haben, daß der Hund nicht mehr aufstehen konnte. Der Uhrmachergrhilfe Johann Huwald, früher hier im Gerson'schen Geschäfte, mußte auch mit seinen Kostbarkeiten stark herhalten. Er ist schon längst nach München gezogen und deshalb nicht zu erlangen gewesen. Seine früheren Aussagen aber werden verlesen. Dort entnahm er zu drei verschiedenen Malen Uhren und Ketten, theils in Silber, theils in Gold, theils vergoldet, theils in Talmigold, auf Credit und zwar von bedeutendem Werthc, der wohl »0 Thaler über steigt. Er gab wieder vor, ein fremder Wildprethändler zu sein Er wollte die Uhren nach Böhmen paschen und sie dort beim Ankauf von Wildpret „drangcben". Diese Uhren ver kaufte Kaubisch theils, theils versetzte er sie, aber nach Böhmen ging er nicht. Broche hatte auch seinen Theil daran. Einiges ist wiedcrerlangt. Das für die erkauften Uhren erlöste Geld wurde wiederum „verspielt". Zur Sicherstellung des.Huwald gab er ihm noch einen Wechsel über 50 Thlr. Daß dieser keine Giltigkeit hatte, läßt sich wohl nach den heutigen Erfahrungen im Gerichtssaale denken. Erwähnen wir kurz noch einige Fälle. Vom Handarbeiter Carl Hartmann lieh Kaubisch einen zweiten Handwagen und versetzte ihn bei dem schon oft genannten Ebert. Das Geld wurde verspielt. Broche erhielt nichts davon Beim Instru mentmacher Johann Christian Wagner lieh Kaubisch zwei Flügel und versetzte den einen wiederum bei Ebert für 30 Thaler, obgleich er ihm für 48 Thlr. überlassen war. Beim Meubleur Moritz Jörkc kaufte Kaubisch ein Svpha, eine Kommode und einen Kuchenschrank für !9 Thlr., 7 Thlr. zahlte er darauf und versetzte daraus Alles. Dann ließ er sich noch ein Dutzend Stühle für 10 Thlr. geben, und diese Stühle sind die ein zigen Möbels, die der Verletzte wiedcrcrlangte. Beim Tapezirer Keller kaufte der Hauptangeklagte eine Roßhaarmatratze für kl Thlr. mit Kissen und eine Strohmatratze für iz Thlr. Cr zahlte nur 2 Thlr darauf, versetzte die angeblich gekauften Sachen und „verspielte" wiederum das gelöste Geld . Es kamen noch mehrere Fälle zur Verhandlung, die wir des Raummangels halber übergehen. Obgleich das Endurthel erst Abends in der 7. Stunde verkündet wurde, so begann doch das Plaidoher zwischen der kgl. Staatsanwaltschaft und der Verlheidigung schon in den Mittagsstunden. Zumeist lagen offene Geständnisse vor. Herr Adrocat Fränzel konnte bei der fluthvollen Anströmung der Verbrechen seines Schützlings Kaubisch nicht viel thun und beantragte nur bei wenigen Thatsachen daher die Freisprechung. Der Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft, Herr Held, beantragte kurz die Bestrafung beider Angeklagten. In der 7. Abendstunde lautete das Urtel so: Kaubisch erhielt 4 Jahr 2 Monate Zuchthaus, Broche er hielt nur 3 Monate und 1 Woche Gesängniß, wovon 2 Mo nate von der Untersuchungshaft abgerechnet wurden — Vorigen Sonntag fand in den Räumen des Saales des Gasthoss „Zur rothcn Schenk" ein Arbeitcrfcst statt. Die Veranlassung dazu gab das zehnjährige Bestehen der Krankenkasse der Arbeiter der Maschinenfabrik des Herrn I. S. Petzholdt in Döhlen. Während des zehnjährigen Be stehens der Kasse sind an Eintrittsgeldern und Steuern circa 150.'! Thlr. vereinnahmt worden und der Vermögensbestand beläuft sich beim Schlüsse des ,0. Rechnungsjahres auf bei nahe 600 Thlr., ein Resultat, das viel der eifrigen und sorg samen Verwaltung der Kasse zu verdanken ist. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten den 27. Januar 1865 Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: 1) Einführung des neugcwählten Dritttheils durch den Stadt rath; 2) Wahl des Voistandcs und der übrigen Directorial- Miiglicder; 3) Wahl einiger Deputationen; 4) Verloosung der Plätze. TaszeSgeschicht-. Schleswig-Holstein. Ueber den Verlust der Oester reicher im Feldzuge des vergangenen Jahres finden wir in der „Flensb. Nd. Zlg." folgende Angaben: Bei dem Sturm des Königsbergs und den Aclioncn vor Jagel und Obersclk ver loren die Ocstcrreicher an Todten und Verwundeten 517 Mann, unter den Todten >0 Offiziere, unter den Verwundeten 18, von den Mannschaften wurden 187 auf dem Schlachtfelde gelassen, 302 verwundet, ein Verlust von 10 Procent. Das Verhältniß der Todten zu den Verwundeten zeigt die abnor men Ziffern >0: >6. — Oeversee kostete der „schwarz-gelben" Brigade <Belgien- und Hessen-Infanterie und Neuner-Jäger) und den Liechtenstein-Husaren 710 Mann Todte, Verwundete und Vermißte, >5 Proccnt der in's Gefecht gekommenen Truppen. Die Husaren hatten 8 Todte, 12 Verwundete und 18 Vermißte; die Jäger 3 Offiziere todt und 6 Offiziere ver wundet, von der Mannschaft waren 37 todt und 120 ver wundet, 43 vermißt ; das Regiment „König der Belgier" hatte unter den Todten vier Offiziere, unter den Verwundeten 15 Offiziere, außerdem 425 Mann todt und verwundet; endlich Hessen-Infanterie 8 Mann todt und 27 verwundet. — Das Treffen bei und um Veile hat nur eine Verlustziffer von 108 Mann. Tic Zahl.der Todten, Verwundeten und Ver mißten aus den drei größeren Gefechten der Oesterreicher be läuft sich mithin auf mindestens 1400 nach unseren obigen Angaben, bei denen sud 1 die Vermißten des Treffens von Obersclk ausgelassen werden mußten, genau auf 133 > Mann. Aus München wird der „Cob. Ztg." berichtet:! Von der Regierung dürste in nächster Zeit ein Schritt gegen die Freimaurerei unternommen werden, insofern den Beamten, Notaren, Advokaten und Aerzten der Eintritt in eine Loge neuerdings verboten werden soll, da der Staat nicht dulden könne, daß seine Diener Mitglieder einer Gesellschaft seien, deren Ziele nicht klar ausgesprochen wären. Daneben mun kelt man auch, daß in der Umgebung des Königs sich eine versöhnliche Nachgiebigkeit gegen das Episkopat merkbar mache. Pfordt«» Listet seinm Einst»- «»f. um dm Fried«» mit de» Clericalm zu erhalten; die Eingabe der Bischöfe an dm König füll deshalb an das Tesammtministerium verwiesen wordm fdm, um eine geschickte Schwenkung anbahnm zu könne«. Die Wiener „Presse" sagt von der preußischen Kam- mempposition: „Ihr Enthusiasmus für das Landwrhrinstitut ist ein künstlicher, theoretischer, und steht im grellsten Wider spruch mit dem Verlangen, daß Preußen seine Großmacht stellung energischer behauptm und die Führung Deutschlands übernehmen soll. Denn es kann nicht ein paar Regimenter marschiren lassen, ohne sofort die Landwehr mobil zu machen, zerstörend in alle bürgerlichen Verhältnisse einzugreifen, Han del, Gewerbe, Ackerbau zum Stillstand zu zwingen. Das zeigte sich während des ersten Feldzuges in Schleswig-Holstein, während des sogenannten Handwerksburschenkriegcs in Baden, während des Konfliktes um Kurhessen uud wieder im Jahre 1859. Ferner dürfte die Volksvertretung nicht mit einem Ministerium in Verkehr bleiben, welches sie laut und wieder holt des Verfassungsbruchs geziehen hatte. Standen ihr keine legalen Mittel zu Gebote, um die Anerkennung ihres Rechtes zu erzwingen, scheute sie sich, das gefährliche und schon ein mal mit Unglück erprobte Mittel des gesetzlichen Widerstandes wieder zu versuchen, so blieb ihr noch ein andres, ihre Tä tigkeit selbst für so lange zu suspendiren, als (nach ihrer Meinung) gegen die Bestimmungen der Verfassung regiert wurde. Was dann auch geschehen wäre: das Abgeordneten haus hätte wenigstens seine Hände rein erhalten, und nicht das Volk an den Anblick gewöhnt, daß auch gegen die Ver fassung die Staatsmaschine ruhig ihre Arbeit verrichtet. Es ist nichts gefährlicher, als mit Dingen zu spielen, deren bloßer Begriff furchtbar bleiben muß." * Ueber die Entdeckung der Diebe in Sybillenort meldet die „Locomotive an der Oder" noch Folgendes: Am 17. Jan. Morgens wurde einer der Angeschuldigten vom Polizeicommis- sarius v. Stutterheim und dem die Untersuchung leitende« Kreisgcrichtsrathe zu Wagen nach dem Walde zwischen La- eumme und Festenberg begleitet; als Escorte waren drei Gen darmen beigegeben. Dort angekommen, gab der Angeschuldigte die Stelle richtig an, wo die aus Festenberg entwendeten Sachen versteckt worden waren; freilich fanden die Beamten das Nest schon ausgenommen, gewannen aber die Ueberzeug- ung, daß die bezeichnet? Stelle der Ort des Verstecks gewesen war. Auf der Rückfahrt über Juliusburg zeigte sich der Gefangene einer freundlichen Behandlung, so wie ernsten, selbst religiösen Gesprächen zugänglich, und auch die Versprechungen der Beamten, für sein künftiges Fortkommen die möglichste Fürsorge tragen zu wollen, wenn er durch ein offenes Ge- ständniß seine Strafe erleichtern und sich mit der Menschheit wieder aussöhnen wolle, machten einen merklichen Eindruck auf ihn. Als der Wagen auf dem Wege nach Oels zurückkehren sollte, forderte der Gefangene, man solle nach Mankerwitz zu fahren; natürlich wurde ihm gewillfahrt, und dort bald nach Mittag angrkommen, bezeichnet«: er einen Damm längs der Mühlbach, wo man suchen sollte. Der Gefangene scheint außer Stande gewesen zu sein, den Punkt genau anzugeben, nur als man sich vom Dorfe zu weit entfernt hatte, gab er an, daß es so weit nicht gewesen wäre, blieb aber fest dabei, daß der Raub in diesem Damme geborgen wäre. Bei genauerer Prü fung der Oertlichkeit fielen nun einige Sträucher auf, die nicht recht naturwüchsig zu sein schienen; bei einem Versuche, sie herauszuzichen, gaben sie sogleich nach, und als die Beamten hier graben ließen, zeigten sich nach wenigen Spatenstichen schon silberne Teller. Bei weiterm Suchen fand man außer den lose vergrabenen Silbergeräthen noch 7 Säcke mit Silber zeug so daß wirklich ein Zweifel entstand, ob nicht noch mehr aufgefunden, als in Sibhllenort vermißt worden war. * Ein Blutstillungsmittel. Maury, Thierarzt zu Montpellier, empfiehlt Schwcinckoth als ein überall zur Hand befindliches Blutstillungsmittel, und führt für die Wirksamkeit desselben zwei Fälle aus seiner Erfahrung an. Ein Pferd hatte mit einem der Hinterfüße in die Zähne eines Rechens getreten, der in die Höh- schnellte, so daß der Stiel in den Schlauch des Pferdes fuhr, wobei eine bedeutende Verletzung entstand und ein fingerdicker Blutstrahl hervordrang. Nach dem die Blutung ^ Stunde gedauert hatte, stopfte man Schweinekoth in die Wunde, und Maury fand bei seiner An kunft das Blut gestillt. Die Harnabscheidung zeigte sich in den ersten drei Tagen etwas erschwert, aber schon nach fünf Tagen konnte das Pferd wieder arbeiten. - Der zweite Fall ereignete sich bei einem Maulesel, der vor einem Monate ver schnitten worden, und bei dem eine Blutung aus dem Samen strang stattfand. Brennen blieb ohne Erfolg; als man aber Schweinekoth in die Wunde strich, hörte die Blutung sofort auf. * Für das deutsche Hospital in Paris organisirt jetzt die Fürstin Metternich eine große Lotterie. Es werden 200,000 Loose zu 1 Fr. ausgegeben. Unter den geschenkten Gewinne» befindet sich ein Flügel von Erard, e n Silberservice von Odiot und andere kostbare Sachen mehr. Es sind 4000 Ge winne da. die Ziehung findet im April statt. * Ein vr. Decaisne in Antwerpen will die Entdeckung gemacht haben, daß Mineralöl oder Petroleum auf. der Stelle jenes Parasitinsect aus der Familie der Acarus, welches die Krätze erzeugt, zerstört und diese Hautkrankheit sofort heilt. Das Oel wird ohne Einreibung angewandt, und soll der bloße Dunst desselben auch alle Kleider von dem Virus reinigen. Bvdenbacher Bier-Riederlage Rampeschestraße Nr. 8 (Töpfchen 2 Ngr.) Wie wir hören, sind die berühmten Tänzerinnen Fräu leins Stafford, welche hier mit größtem Beifall im Linckeschen Bade auftraten, von dem intelligenten Wirth Herrn Rollbusch in Chemnitz engagirt worden, und wir zweifeln nicht, daß dieselben die gleiche Anziehungskraft ausüben werden, als dies hier der Fall war. -