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s -,tn»u rnmi'-R N'^n'«?'«r -li YM >4 i ^i-T e.'if, .') U,') c'i ^ n ,, M-Mlt.' MM M 7 Pr. S»se,ßte . »«»«» «nMynmen: . , bis Abends-,«»*»- , .. t«»S «, Mittag». . Ist «Sr: , Merrienfiraß« 18. Anzeig- in dies. Blatte, da« jetzt in 11MV Exemplaren erscheint» finden eine e»f»lgreiche Verbreitung. Freitag. MS. Aßs»»tV4Vt: «iettelMPch-HsNge. bei unrntgeldlicherNd«? serung in'« Hau». Durch die Königs. Paß vierteljichrlich Rgn. Einzeln« Nummern 1 Ngr. Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslh dl Ncilhardt. — VeraM««rtlicher Redacteur: IxllUS ReiltsSrdt. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die Zeile 2 Ngr. Dr-Sden, de« 13. Januar. — Se. Maj. der König hat genehmigt» daß Allerhöchst er Leibapzt Geheimer Rath vr. Carus das ihm von Sr. K. Hoh. dem Großherzoge von Baden verliehene Commandeur- kreuz mit Stern vom Zähringer Löwen-Orden annehme und trage, ebenso dem Steuersekretär Advocat Oskar Julius Groh- mann zu Zittau das Ehrenkreuz vom Verdienstorden verliehen. — Der Stadtrath macht bekannt, daß. da infolge des eingetretenen Thauwetters die Eisdecke der Elbe zum Begehen unsicher gewordm ist, auch der zeither abgesteckt gewesene Urbergangspunkt vom Elbberg bi- an das Wiesenthor nicht mehr betreten werden kann. — Volkszählung am 3. Decembrr 1864. Meerane: 15,723 Einwohner; Werdau: 10,567 (1861: 9347); Falken- strin: 4893 (1861: 4275); Pulsnitz: 2581; Ehrenfrieders dorf: 3088; Marienberg: 5454 (gegen 1861 mehr 342); Wurzen: 7311 (gegen 6408 im Jahre 1861) und Glauchau: 19,219 Einwohner, 2633 mehr als im Jahre 1861, d. i. eine Vermehrung von nahezu 16 Procent. — Die neueste Nummer des Korrespondenz-Blattes deutscher Dienstmann-Jnstitute (Organ der Expreß-Compagnie) ist wieder sehr reichhaltig an bemerken-werthen Artikeln und bietet auch an kleineren Mittheilungen und Notizen manches Interessante. Die Redaktion leitet das Blatt mit folgenden Worten ein: Als Neujahrs-Gruß bringen wir allen Freun den und College» die frohe Kunde, daß d e Bestrebungen der „Expreß-Compagnie," das deutsche Dienflmannwesen vor sei nem gänzlichen Verfall zu schützen, nicht erfolglos geblieben sind, vielmehr anfangen die herrlichste Frucht zu tragen! Die nachfolgenden Erlasse und Bekanntmachungen einzelner hohen Behörden zeigen, in welcher Weise sich die von dem Verbände angrbahnte Reorganisation vorbereitet. Wer am Gelingen der guten Sache zweifelt, möge sich durch solche Mittheilungen gehohen Mlen und gleich u»S den neuen ZchreSlauf n»it freudigem Hoffen beginnen. Hiernach finden wrr einen Erlaß des Magistrats von Hannover, welcher bestimmt, daß fortan der Inhaber eines D.-J. verpflichtet werde, die Dienstmän- ner gegen festen Lohn anzunehmen und mit gleichmäßiger Kleidung zu versehen. Ferner sagt u. A. eine Bekannt machung der Polizei-Direktion zu Bremen: Es ist untersagt, die Nummer eines andern Dienstmanns oder die Abzeichen oder Kleidung, welche andere Dienstmanns-Jnstitute oder Ge nossenschaften gewählt und früher der Polizeidirection ange- zeigt haben, zu führen oder in solcher Weise nachzuahmen, daß dadurch eine Verwechslung herbeigeführt werden kann. Der Magistrat zu Oldenburg veröffentlicht in dem dortigen officiellen Gemeindeblatt das Gesuch des Ausschusses der Ex preß-Compagnie an Regierungs- und andre Behörden und knüpft daran die Bemerkung: daß der Magistrat sich gern bereit erklärt hat, dem auch seiner Meinung nach sowohl dem Arbeiterstande als dem Publikum gleich nützlichen Dienstmann- Jnstitut bereitwilligst entgegenzukommen, auch der „Expreß- Compagnie" ihre in allen Städten, wo sie vertreten, gleich mäßige Uniform und Abzeichen soweit möglich ausschließlich zu garantiren. Von besonderem Interesse ist auch der Erlaß der k. k. österreichischen Ministerien über die Führung von DienstmanN'Jnstituteo, die u. A ganz andere Principien auf stellt, als sie z. B. hier zu gelten scheinen. Von den kleineren Mittheilungen heben wir nur eine Notiz aus Dresden hervor, die auf die Thätigkeit und den Umfang des I. D.-J. ein sehr günstiges Licht wirft. Es heißt da: „Während wir zu Anfang de- Jahres 1864 295 Mann, nebst 25 Bureaube diensteten; in Summa 320 Mann beschäftigten, sind wir bis I. Januar 1865 dem vierten Hundert abermals um 40 Mann näher gerückt. Wir hatten bis dahin im Dienst: 330 Dienst männer, 10 Comptoiristen und Inspektoren, 20 Oberdienst- männer und Bureaudiener, in Summ« 360 Mann und zahl ten an dieselben im Laufe des ganzen Jahres 44776 Thaler «n Löhnen aus. Das beträgt per Woche 861 und per Tag 123 Thaler. Im Monat December allein, wo die Mann schaft am stärksten war, wurden 3688 Thaler oder per Woche 922 Thaler Löhne gezahlt. Da wollen viel Groschen einge nommen, mancher Gang gethan und manche Karre in Bewe gung gesetzt sein! Wenn wir aber in der Lage waren, eine so zahlreiche Mannschaft in einer nicht dem Zufall preisgege- benrn Stellung, sondern in festem Lohn und sichern, Verdienst beschäftigen und an dieselbe obige enorme Summe bloS für Löbne «»-zahlen zu können, so erfüllt uns das gegenüber den 5 Concurrenzen mit besonderer Genugthuung und Freude und ermuntert uns trotz aller WiderwärtiKeiten, die das Dresdner i« Allgemeinen desolate Dtenpmannwesrn mit sich bringt, rüstig fort zu arbeiten." — Am verflossenen Mittwoch wurde nur eine Sitzung des angesessenen Theiles des Stadtverordneten, collegii abgehalten, ein Fall, der schon seit Jahren nicht stattgefunden hat ES handelte sich um die Berathung wegen Erläuterung des SchleußenbauregulativeS vom 23. December 1856. Im Namen der hierzu tncdergefetzten außerordentlichen Deputation erstattete Herr Stadtverordneter Anger II. Bericht. Es lag ein Antrag des Stadtrathes vor, der eine noch schär fere Handhabung des Schleußenbauregulativs als bisher be-„ zweckt. Nach demselben sollen nämlich früher nicht eingszo- gene Schleußenkostengelder von den jetzigen Nachbesitzern der betr. Grundstück« gedeckt werden. Dies hielt aber die Depu tation weder für gesetz- und rechtsmäßig, noch für angemessen, weshalb sie denn vorschlug: den Antrag des Stadtrathes Un bedingt abzulehnen, zugleich aber eine vollständige Umarbeitung des Schleußenbau-Regulativs, welches in seiner jetzigen Form, wie Referent bemerkte, das Muster eines Gesetzes sei, wie es nicht sein solle, zu beantragen. Zur Motivirung wurde na mentlich die große Differenz, welche infolge des jetzigen Regu lativs zwischen Rath und Bürgerschaft bei dem Antonstädter Schleußenbaue entstanden ist, hervorgehoben. Einige Finger zeige zur Umarbeitung des Regulativs hat die Deputation in ihrem Recommunicate gegeben. Einen vom Stadtrath auf gestellten Nachtrag zu demselben Regulativ empfahl die De putation zur Genehmigung. Nachdem noch Herr Stadtver ordneter Jordan sich des Weiteren über die Schleußenbau-Ange- legenheit zu Gunsten des Deputationsgutachtens verbreitet hatte, fand dasselbe Form und Inhalt nach einstimmige An nahme, ebenso wie der Antrag der Deputation, daß der ziem lich umfangreiche Bericht noch einmal dem Gesammtcollegium zur Entschließung vorgelegt werden möge. — Im Anfänge der Sitzung machte der Vorsitzende die Mittheilung, daß vom Ministerium des kgl. Hauses im besonderen Aufträge Sr. Maj. des Königs ein Danksagungsschreiben für die von Seiten der städtischen Collegien bei dem jüngsten Trauerfalle gezeigte Theilnahme eingegangen sei. — Ueber die bisherige Wirksamkeit der beiden hiesigen PolRmikrn^ für inner* »^ chirurgische Krank«, Walch« mit gütiger Unterstützung des K. Ministeriums des Innern von einer Anzahl hiesiger Aerzte seit dem 1. Oktober 1864 im Gebäude der vormaligen chirurgisch-medicinischen Akademie gehalten worden sind, geht uns folgender Bericht zu: 1) In der Poliklinik für innere Kranke sind in dem dreimonatlichen Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. December 1864 80 Kranke (46 m., 34 w, darunter 14 Kinder) behandelt worden; sämmtlichen Kranken wurden 220 Consultationen crtheilt, (darunter fand 40 Mal die Anwendung des Jnduktions- stromes statt); 8 derselben mußten hiesigen Krankenanstalten übergeben werden. Von den 80 Kranken litten 8 an Krank heiten des Nervensystems, 17 an Krankheiten der Athmungs- organe, 16 an Krankheiten der Verdauungsorgane, 10 an Krankheitrn der KreiSlaufsorgane und des Blutes, 9 an Haut krankheiten, 8 an Syphilis, 5 an Harn- und Geschlechtskrank heiten, 2 an Augenkrankheiten und 5 an Krankheiten der Be wegungsorgane. Die meisten dieser Kranken waren in Dres den aufhältlich; von den übrigen kam die größere Anzahl aus der nächsten Umgebung Dresdens, in einzelnen Fällen indeß auch aus entfernteren Ortschaften. 2) In der Poliklinik für chirurgische Kranke sind im jetzt verflossenen ersten Viertel jahre ihres Bestehens, vom 1. Oktober bis 31. December 1864, im Ganzen 382 Kranke behandelt worden. Davon waren 168 mit rein chirurgischen Krankheiten, 211 mit Zahnkrank heiten behaftet. Sämmtlichen 382 Kranken sind überhaupt 1080 Consultationen (incl. Verbänden, Operationen rc) er- theilt worden, von denen t66 auf die chirurgischen, 214 auf die Zahnkrankcn kommen. Was die chirurgischen Kranken im Besonder» anlangt, so kamen von ihnen wegen Verletzungen, Wunden, Knochenbrüchcn 38, wegen Abscesten, Geschwüren, Panaritien 61, mit Geschwülsten verschiedener Art 22, 'wegen Gelenks- und Knochenkrankheiten 13, wegen chronischer Haut krankheiten 8. wegen Geschlechtskrankheiten 14 und wegen Augenkrankheiten 12 in Behandlung. Von diesen wurden 22 wegen der Natur ihres Nebels an hiesige Krankenanstalten gewiesen. An 36 Kranken mußten behufs Heilung ihres Leidens größere oder kleinere Operationen ausg<ührt werden. — — Der Techniker. Herr Augustinus Uhlig in Chemnitz, ist mit einem patentirten Stimmapparat unter der Benennung „Tonvisirer" in die Oeffentlichkeit getreten. Es ist dieser Apparat Allen zu empfehlen, denen daran liegt, sich eines rein gestimmten Instruments zu erfreuen, wenn sie mit dem Stimmen nicht so vertraut sind als Männer vom Fach. Durch den Tonvisirer wird man in Stand gesetzt, auf mehr me chanischem Wege die Reinheit der Töne deutlicher vernehmen zu können und auf diese Art ein Instrument ganz rein zu stimmen, was der Jnstrumentstimmer mittelst Angabe der auf einander folgenden Quinten und Oktaven verrichtet. Mit er wähntem Apparat wird die Stimmung dadurch bewirkt, daß man den zu stimmenden Ton abwechselnd mit dem erzeugten gleich hfihen Flageolett«», der bekanntlich ungemein rein an klingt, egalisirt. Uhligs Stimmapparat, auf dem physikalischen Gesetz fußend, daß sich der Flagroletton dem Ohr schärfer einprägt und reiner, deutlicher hervortritt, als der Ton der, freien Saite, wird dadurch zu einem sichern Führer. Außer dem bewährt er sich vorzüglich beim Stimmen der Contra töne, bei denen die Reinheit oft selbst für ein geübtes Ohr, der größeren Saitenschwingung wegen, schwer vernehmbar ist. Der Preis eines solchen patentirten Stimmapparates nebst Anwendungslehre ist nach Größe des Instrumentes auf 1^ 1Z bis 3 Thaler festgesetzt. Herr Uhlig, der sich jetzt hier aufhält, Wettinstraße Nr. 16, parterre links, ist erbötig, einem Jedm, der sich für die Sache interesfirt, mündlich weitere Auskunft zu geben. — Am 9. d. M. wurde der Handarbeiter Kurth aus Dösitz während der Arbeit i« Eulitz'schen Kallsteinbruche zu Osirau von einer Lehmschicht, die in Folge des eingetretenen Thauwetters sich unerwartet loslöstr, verschüttet, wodurch er sofort den Tod fand. — Am 10. d. M. früh brannte ba den Kubitz'schen Erben in Schwarznaußlitz gehörige zweistöckige - Wohnhaus mit de« angebauten Holzschuppen nieder. Da- Feuer kam auf dem oberen Boden heraus. — Dem Stadtrathe zu Leipzig ist auf sein Ansuchen zu Herstellung einer unter der Erde gehenden electro-magnetischen Telegraphenleitung, vermittelst welcher derselbe die in Leipzig eingerichteten und die daselbst noch rinzurichtenden stehenden Feuerwachen unter einander, sowie mit dem dasigen Polizri- amte und den Thürmen der Stadt in Verbindung zu setzen beabsichtigt, und wobei die von Siemens und Halske in Ber lin gelieferten Zeigerapparate und Blitzableiter der bei den Staatstelegraphen üblichen Art in Anwendung kommen sollen, die nach dem Gesetze vom 21. Septbr. 1855 erforderlich« Concession unter der Bedingung rrtheilt worden, daß der Gebrauch dieser Leitung auf den gedachten Zweck beschränkt -blaibt^ -' . ^ ^ ^ » ..n — Die öffentlichen Maskenbälle nahmen diesmal ihren Anfang mit dem vorgestrigen vielbesuchten Balle in den neuen großen Sälen der Centralhalle. Die Charaktermasken fehlten zwar fast gänzlich und dieß scheinen überhaupt auf dergleichen Bällen seltnere Erscheinungen zu werden. Lustige Gruppen drehten sich im fidelen Durcheinander, oder sie verloren sich in den schattigen magisch beleuchteten Lauben der Juno, de- Apoll, der Venus rc., zu deren üppigem Grün ein fahnen- decorirter Gang führte. Die tolle Lust soll erst am frühen Morgen ihren allseitig zufriedenstellenden Abschluß erhalten haben. — Am 21. v. M. lieferte der Gensd'arm in Sebnitz einen Galanteriewaarenhändler aus Rothenkirchen und einen Fleischergesellen aus Stetzsch mit 4 Centner Seife an das dasige Gerichtsamt ein, welche letztere nach dem abgegebenen Gutachten eines Sachverständigen ca. aus ^ Thon oder Schwer- spath, Wasser, H Natron und 4 Cocusöl bestand. Diese beiden Individuen gaben an, diese Seife sei bei einem Seifensieder in Dresden Pr. Centner mit 5 — 6 Thlr. zu kaufen, von wo aus sie durch Unterhändler im Lande vertrieben würde. — si In Strießen hat sich auch ein Dieb eingefundm, der sonderbare Liebhabereien hat und sein Handwerk im Großen treibt; denn er holt seine Maaren mit Wagen und Pferd ab. Aus der ehemaligen Groß'schen Ziegelei, die jetzt einem ge wissen Friedrich in Strießen gehört, holt sich zur Nachtzeit ein Unbekannter, dem man aber schon etwas auf dem Dache sitzt, zu Wagen ganze Fuder Lehm. / — si In dem Dorfe Gostritz bei Dresden kam eS vor wenig Tagen zu einem gefährlichen Auftritt, der einen blutigen Ausgang hatte. Der dasige Fleischer K. hatte mit dem Nacht wächter des Orts Streit, der seinen Grund in den Verhält nissen der Frauen hatte. Beide wohnen in einem und dem selben Hause, der Fleischer war in des Nachtwächters Stube gekommen und es kam zum Wortwechsel. Letzterer ergriff ein Eisen nnd schlug den Fleischer dermaßen auf den Kopf, daß er fünf Löcher davon trug, von denen das eine bedeutend war, so daß ärztliche Hilfe herbeigerufen werden mußte. Die Sache ist bereits, dem Gericht übergeben. — In der Nacht vom 10. zum 1l. Januar wurde in dem Dorfe Dobritz bei Dresden ein frecher Diebstahl verübtt Der Schuhmacher Richter hatte an jenem Abende bis um 11 Uhr Nachts gearbeitet. Al» er schlafen gegangen und alles finster war, zerschnitten freche Hände die Fensterscheibe, die Diebe stiegen ein und stahlen Alles, was in der ArbeitS- stube sich befand, nicht blos die Ledervorräthe, sondern auch angefangene neue Stiefeln und das Schuhwerk, was di« Kunden des Schuhmachermeisters zum Ausbessrrn hingege ben hatten. — s Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 13. Januar. Anna Marie Schmidt, -eb. Piper erscheint htut vor dem Gerichtshöfe, um sich wegen dreier Verbrechen zu