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^Ks4«i»t: «M st«» r A«serst« Werden «n-en-mm«r weAbandSv.Eo««- bi, Mittag» 1« vhr: Marienstraße 13. W^, -M?! nl MAaM» Unzeig. in dies. Blatte, da, jetzt in UM« Exemplaren erscheint, linde» eine erfolgreiche verbreit»»-. n. ^ ..^1 : n<! j ,te.. BP tl ssr.-..^ Aeektag, -.Jchnuar 18EH» Tageblatt für Uaterhaltung uud Geschäftsverkehr. Mitredacleur: Theodor Droßifch. Ats»,e,e»t: «ieriqihtttch ro«M. bei nnrntgridlicher ßßi^ ftrun» in'« Ha«» Durch di« «Satgl. Paß vttMIjSPelich N «g» Einzelne Nummei» I «gr. .Inseratenpreise: Für den Raum «in« gespaltenen Zette: 1 Rgr. Unter „Einge sandt" dir Zeile 2 Ngr. Druck und Sigenthum der Herausgeber: Nepsch sr Neichardt. — Verantwortlicher Redacteur: InlkUS Nellhardi» Dresden, den 8. Januar. — Se. Maj. der König hat dem Oberzehntnrr Friedrich Wilhelm Schiefer zu Freiberg da» Dimstprädicat „Bergrath" «rtheilt und dem Chausserwärter Fürchtegott Richter zu Bischofs werda di« zum V.rdienstorden gehörige silberne Medaille, so wie dem Pfarrer zu Lomnitz, Christian Gottlob Eißner, au» Anlaß seines fünfzigjährigen AmtSjubiläum», das Ritterkreuz de» Albrechtvrden» verliehen. — » Oeffentliche Sitzung der Stadtverordne ten am 4. Januar 1865 (Schluß). — Unter dm Registran- deneingängen hebm wir al» interessant — wir wollen nur diesen Ausdruck gebrauchen — eine Beschwerde der Redaction de» „Dresdner Anzeigers" über die Veröffentlichung der Ta gesordnung der Stadtverordneten in den „Dresdner Nach richtens hervor. Der Vorsitzende stellt eine Berichterstattung über diese Beschwerde für die nächste Sitzung in Aussicht. — Der Erlaß einer Beileidsadresse von Seiten der städtischen Collegien an Se. Majestät den König aus Anlaß des bedauer lichen Ablebens Höchstdeffen Schwester, der Großherzogin von Toscana, wird einstimmig beschlossen. — Der Vorsitzende, Herr Hofrath Ackermann, macht vor Uebergang zur Tages ordnung behufs eines Antrages folgende Bemerkungen: Schon vielfach sei in Dresden mit Recht über das fortwährende Aufreißen des StraßenpflasterS, wodurch der Verkehr gehemmt werde, geklagt wordm. So sei z. B. auf der Pirnaischen Straße schon im Monat December das Pflaster aufgerissen wordm, und jetzt liegen immer noch Stein- und Schmutzhaufen mitten auf der verkehrsreichen Straße da. Solche Wühlereim, an deren Spitze hier einmal der Stadtrath stehe, müssen auf hören. Er stttle daher zunächst den Antrag auf sofortige Be seitigung der Steinhaufm auf der Pirnaischen Straße. Der . Antrag wird nach nochmaliger Befürwortung von Seiten des -Stadtverordneten Sehffarth einstimmig.-um Beschlüsse erhoben — Der jetzige Stadtrath Rülke, bisher bekanntlich Stadtver ordneter, hat an das Collegium ein Abschiedsschreiben gelangen lassen, welche» der Vorsitzende zum Vortrag bringt. — Die von den communlichen Actoren ringereichtm Proceßtabellen für da» Jahr 1863 weism nach, daß im genannten Jahre von 8 verschiedenen Actoren im Ganzen 17 Processe geführt worden sind, von welchen die meisten am Schluffe des JahreS Erle digung gesunden hatten. — Der Stadtrath hat die Pensio- nirung eines städtischen Beamtm „aus Billigkeitsrücksichten" in Höhe von jährlich 800 Thalern befürwortet, und die Fi nanzdeputation der Stadtverordneten war der Meinung, dem stadtväthlichen Beschlüsse beizutretm. Hiergegen erklärt sich heute entschieden Herr Stadtverordneter Gerlach; eine Pension in solcher Höhe sei gegen das erst vor Kurzem als Gesetz ge nehmigte Pensionsregulativ, er sei ein Freund von „Billig keitsrücksichten", stelle aber Prinzipien höher als diese. Aus der Bewilligung der Pension in dieser Höhe könntm traurige Konsequenzen gezogne werden. Stadtverordneter llr. Stübel befürwortet das einstimmige Votum des Raths und der Fi nanzdeputation. Ein Antrag des Stadtverordnetm Gerlach auf vorläufige Aussetzung der Entschließung über Bewilligung -er Pension in geforderter Höhe wird abgeworfen und schließ lich das Deputationsgutachten gegen 1 Stimme (Stadtver ordneter Gerlach) angenommen. — Die 25. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe wird bekanntlich Ende Juni bieses Jahres in unserer Stadt tagen. Man erwartet an SOOO Theilnehmer. Der Vorstand hat nun eine Anfrage an die hiesige Stadtgemeinde gelangen lasten, in welcher Weise -sie sich an der Feier zu betheiligen gedenke. Der Stckdtrath hat gemeint: die Festiheilnehmer städtischerseitS zu begrüßen und zu brwirthen. Mit der festlichen Begrüßung sind die Stadtverordnetm einverstanden, nicht aber mit der Bewirthung, welch« bei der Menge der Theilnehmer unausführbar sein würde. Ueber die Art «nd Weise der Begrüßung wird in nächster Zeit eine außerordentliche Deputation, bestehend aus fl« 6 Mitgliedern der beiden städtischen Collegien. Vorschläge machen. — Es ist bekannt, daß der hiesigen Balbierinnung Wegen Wegfall deS BorbietungSrechte» gewisse Gewrrbsent- 'schädigungen zugestanden worden sind. Di.se sollen »um Theil au» Staat«-, zum Theil aus Commun-Mitteln gedeckt werden. Zur Zahlung der auf die Lommun kommenden Summe er klären die Stadtverordnetm auf Vorschlag der VerfaffungS- deputation ihr Einverständniß. — Bekanntlich hat die Stadt- Gemeinde da» Grundstück ^Saloppe" vor Kurzem käuflich an -sich gebracht, weil es »u dem Projekte der Wasserversorgung Dresdens gebraucht wird. Gegenwärtig bestehen aber noch mit dem Restaurateur Vertrag »Verhältnisse, welch« eigentlich hi» zum Oktober 1866 ihr« Gültigkeit haben. Man beschult heute: dem Restaurateur auf s rin Gesuch al» Entschädigung Wgsn Lösung de» Sontractes 300 Thaler zu bewilligen, außerdem aber auch ihm «nige Vergünstigungen hei Zahlung «S rrsiirendrn Pachtgeld,« zu .Theil wetzdm zu laßen» -7t Die Frage wegen Errichtung eines Bankinstitutes in unserer Stadt ist schon vor längerer Zeit Gegenstand eingehender Er örterungen im Stadtverordnrtensaale gewesen. Damals er klärten sich bekanntlich die Gemeindevertreter für das Projekt und genehmigten namentlich unter einigm Vorbehalten die Uebernahme der Garantie von Seiten der Stadt. Hierauf ruhte die Angelegenheit längere Zeit, bis endlich neuerdings wieder der hiesige HandrlSverein in einer Eingabe an die städtischen Collegien auf Vorgehen und Förderung dieser An gelegenheit gedrungen hat. Demzufolge nahmm die Stadt verordnetm sie noch einmal auf und kämm heute zu folgendem Beschlüsse: bei dem früheren Beschlüsse, die Garantie zu über nehmen, stehen zu bleiben, wenn 1) ihnen eine nochmalige Prüfung der Statuten gestattet würde, und 2) ihr Antrag auf Schmälerung der Rechte des GründungscomiteS und Re duktion der Amts-Function des VerwaltungSrathes von 5 auf 2 Jahre Annahme finde. Hingegen glaubten sie von einem dritten früher gestellten Vorbehalte: daß einem Mit glied« des StadtratheS, das im Direktorium sitze, ein suspen sives velo gestattet sein müsse) absehen zu dürfen. — Rech nungen und Petitionen füllten die übrige Zeit der Sitzung aus. Uebrigens hatte heute der Stadtverordnetensaal selber unter der GaScalamität zu leiden: im Anfänge der Sitzung war über den ganzm Saal ein geheimnißvolles Düster ver breitet, so daß die Berichterstatter auf der Tribüne, um sehen zu können, besondere Lichter haben mußten. Jedenfalls war das GaS eingefroren. Der Schluß der Sitzung erfolgte halb 9 Uhr. — Da» schon gestern erwähnte 25jährige Dienstjubiläum deS Herr Souffleur Berthold am K. Hoftheater brachte dem beliebten Manne zunächst eine vom Theatersätigerchor ausge führte Morgenmufik, dem seiten der Königl. Generaldirection die mit anerkennenden Worten begleitete Verleihung einer An weisung aus zMnftige Königl. Pension und eine ansehnliche Grldgratificatron folgte. Hierauf erschienen dte^vier Hrrren Regisseure des Königl. Hoftheaters in der Wohnung des Hrn. Berthold, Herr Regisseur Näder widmete dem Jubilar die herzlichsten und freundlichsten Worte unter Ueberreichung eines kostbaren Andenkens in Gestalt einer goldnen Ankeruhr mit Kette, gewidmet von sämmtlichen Mitgliedern der Königl. Hosbühne. Der frohe Tag brachte dem Jubilar der Glück wünsche und Beweise der Theilnahme in reicher Zahl. — Die vier kleinen Löwen im hiesigen zoologischen Gar ten gedeihen ganz prächtig; sie sind wohl und munter und die Capriolchen, die sie vereint im Käfig um die Mutter herum machen, sind wahrhaft ergötzlich. Man beschaue also diese Sprößlinge vom König der Thiere, die dem Naturforscher, wie dem Naturfreunde gleiches Interesse gewähren. — Den Vortheil, den die nach dem neuen Droschkenre gulativ erbauten viersitzigen Droschken dem Publikum bieten, wird in der jetzigen Saison recht lebhaft empfunden. Wäh rend man in den vergangenen Jahren und zwar seit der Herrschaft der Crinoline die Damen zu Bällen und anderen Festlichkeiten nur in den Zweispänngen Fiacers fahren sah, ge nügen denselben jetzt vollkommen die neuen Droschken. Es dürfte dieser Umstand den Inhabern von Droschken alter Facon wohl dringliche Veranlassung werden, sich in den bal digen Besitz viersitziger Droschken zu bringen, venn man kann auch auf den Stationsplätzen häufig die Wahrnehmung machen, daß das Publikum, dem die Wahl unter den auf der Station anwesenden Droschken freisteht, fast regelmäßig nach den neueren viersitzigen Droschken greift. — — Der Carneval regt beim Beginn des neuen Jahres seine lustigen Schwingen und im buntesten Kaleidoskop wir beln bereirs die Masken mit ihrem lustigen Allerlei herbei. Auch die sogenannten öffentlichen Maskenbälle beginnen am 11. d. in der Centralhalle, dann öffnet am 13 d. die Ton halle zu gleichem Zwecke ihre Räume und am 13. Febr. folgt das Collosseum. Inzwischen wird aber auch ein großer Subscrip- tions-Maskenball am 18. Januar in Braun's Hotel vom Stapel laufen, wobei die sämmtlichen Räume dieses Etablisse ments in Wintergärten verwandelt und orientalisch beleuchtet werden. Diese Dekoration wird eine Vorbereitung von mehreren Tagen brauchen, der Zeitpunkt war daher nicht gut ander- zu wählen. — Es fehlt also in naher Zeit an Ver gnügen und Aussicht auf Carnevalsfreuden nicht. — Gegenüber der in der gestrigen Nummer des Dresd ner Journals zu lesenden Notiz, daß rS in der Shlvesternacht in Berlin bedeutende Exceffe gegeben habe, die zu großen Tätlichkeiten zwischen Polizei und Publikum geführt, darf wohl für uns Dresdner die Notiz Platz finden, daß in der Shlvesternacht in Dresden, obgleich die ganze Nacht hier auch auf fast allen Straßen viel Leben herrschte, weil man hier »och allgemein der Sitte huldigt, da» neue Jahr wachend zu begrüßen, auch nicht ein Exceß pattgefunden hat. Auch »er- hi«E hierbei bemerkt zu werd«, daß auch die WrihnachtS- feirrtage, an welchen alle öffentlichen Schank- und Tanz- Etablissements bis zum Erdrücken gefüllt waren, vollkommen friedlich und ohne Exceffe verlaufen find. — — Eine schwebenden Schrittes vorgestern die Kloster- gaffe pasfirende „Dame" mit ziemlich langem Schleppkleide hemmte plötzlich ihren Lauf. Verlegen, ängstlich spähend, blickt» das Auge umher und blieb sehnsüchtig auf der nahen, allerdings nicht da» gewünschte Dunkel habenden Hausflur haften. Mühsam, dir theilnehmend gebotene Unterstützun kurz ablehnend, schleppte sie sich nach dem gesuchten Ort«. Die hier auf der Stelle entwickelte tretende Bewegung hatte nicht den gehofften Erfolg und lange in solcher Situation zu stehen, hat in Dresden wegen Vermehrung der Zauschauer auch sein Bedenkliches; daher ward kühn zur Operation Ver schnitt». und welches Hemmniß lößte.diese von den Füßen?. — ein Paar blaue Unaussprechliche mit weißem Passepoil. — Doch neue Verlegenheit! kein Körbchen, kein Mantel zur Verbergung und, ein Paar PantalonS in den Händen einer Dame, muß doch Jedermann als unpassend ansehen. Da zeigte sich die so ««gefeindete Crinoline von ihrer ganzen praktischen Seite. Zwischen dieselbe und den bescheidenen rothgestreiften „Wollenen" wurden die Treulosm gebracht; ein geschickter, das Kleid salonmäßig ordnender Griffe «nd froh und munter ging es weiter. — Der Haushallplan der Stadt Dresden für da» Jahr 1865 läßt in der Gesammtsumme der Einnahmen und Aus gaben wiederum beträchtlich höhere Ziffern dem vorigen gegen über erkennen. Die Einnahmen find mit 430,956 Thlr., die Ausgaben mit 425,647 Thlr. zu veranschlagen gewesen» während im abgelaufenen Vorjahre jene auf 410,091 Thlr., diese auf 403,333 Thlr. sich berechneten. Für die städtische Abgabe .vom Grundwerth und von dm Miethzinsrn werde» die bisherigen Sätze mit 54 Pfmnigm von hundert Thalern des Grundwerths und 18 Pfmnigm vom Thaler des Mieth- zinse» beibrhatten. -- — Vorgestern Abend stürzte bei park wehendem Winde aus der oberen Etage eines Haches auf der Rosengaffe ein Winterfmster auf die Straße, zertrümmerte in viele Stücke, beschädigte aber Niemanden. — Das Resultat der diesjährigen Leipziger-NeujahrS- meffe ist im Ganzm ein nicht ungünstiges zu nennm. Der Markt war mit garer Waare nicht überfüllt und find die Vorräthe bis auf Weniges geräumt wordm. Am besten ging es mit Sohlleder, wovon für mittlere und schwere Waare L bis 3 Thlr. höhere Preise gezahlt wurdm. Das Rohwaaren- geschäft ist ungünstig zu nennen, durch vieles einheimische» Schlachten ist der Markt mit deutschen Häuten stark belegt, doch sind dies meist mittlere Gewichte, die zu gedrückten Prei sen verkauft wurdm. — Das Direktorium der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn- Compagnie, scheint es übel ausgenommen zu habm, daß das rothe Dienpmann-Jnstitut in Leipzig seine Leute mit rothm Mützen, ähnlich denen der Inspektoren auf den Stationm, vom >. Januar d. I bekleidet hat. Es darf wegen dieses Umstandes jetzt kein Mann des benannten Instituts den Bahn hof betreten. Auch ist dieselbe Anordnung in Wurzen getrof fen wordm (L N ) — Die jüngst verflossene Zeit hat doch schwer auf der Handels- und Jndustriewelt gelastet und insbesondere hat auch das Voigtland schwer darunter zu leiden gehabt. So hört man unter Anderen, daß die großartige Baumwollenspinnerei in Hof, welche ca. 2 Millionen Guldm zu ihrer Herstellung und Betriebseinrichtung erforderte und mehrere hundert Ar beiter beschäftigte, der Liquidation mtgegengeht. Wohl mög lich, daß an diesem Ausgange einer so vielversprechenden Unternehmung nicht allein di« bösen Zeiten Schuld find, — genug, die Actim. welche noch vor einigen Jahren wett über pari standen, werden von dm geängstigten Aktionären jetzt zu wahren Spottpreisen ausgeboten. — Welcher trostlosen Lage durch das Stillstehen der Fabrik Hunderte von Familien ausgcsetzt werden, leuchtet ein. — Da die fürchterliche Rinder-Lungenseuche jetzt hie und da und auch in unfern Nachbardörfern so verderblich auftritt, ist es vielleicht vielen Landleuten nicht uninteressant, daß sich einer unserer geehrten Mitbürger früher vielfach mit der H ilung dieser Krankheit beschäftigt und die glücklichste» Resultate mittelst Eingusses in die Nase deS Viehes errett hat. Es wäre wünschenswerth, daß die Behörde oder die betr. Gemeinden sich über diese Sache näher orimtirtm, und geben wir diese Notiz lediglich in Anbettacht des großen Nutzens, welche» di« Auffindung eines dieser scheußlich« Krankheit trotzbietmden Mittels gewähren würde — In Wurzen ist gestern Morgen 4 Uhr da« Hinte»,' gebäude des a« Markt wohnhaften Seifrnpedermeisia» Költselt ganz darnieder» und da» Bordergebäude ausgebrannt» Arber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannt. — >t