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sannt als glück! ch« Restaurator de« Stimmorganes von Frau j' Bürde-Ney, folgte dieser Tage einem glänzenden und ehren vollen Rufe als k. baierischer Gesanglehrer „am HoftheaiE' nach München Richard Wagner ist dort an Hi« Spitze «ncr k Opernschule getreten und hat seinen alten Freund von Heilig mittelst k. Decrct« dahin berufen lasten, um isst, als echdm G.sanglehrer an dem neugeschaffenen und reich dotirten könig lichen Institute wirken zu lasten. — In Lengenfeld sind in der Nacht vom 3. zum 3. d. 9 Wohngebäude, mehrere Nebengebäude. Scheunen und Schup pen total abgebrannt. — 1- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 4. Januar. Die Zuhörerräume sind heut mehr als sonst er füllt. Friedrich August Christian Hauschild tritt auf die An klagebank, in besten Gesicht sich ein ächt militärischer Typus ausprägt und das finden wir bewahrheitet, wenn wir hören, daß Hauschild Kais. Königl. Oesterreichischcr Hauptmann t. Klaffe ist. Der Angeklagte ist zu Dresden geboren, der Sohn eines bereits verstorbenen hiesigen Hosraths beim geheimen Cabinet, evangelisch, im Augenblick vermögenslos und noch nie bestraft. Nach seiner Conftrmativn besuchte er eine hiesige Akademie, ging dann in Kaiserlich Österreichische Militär dienste und avancirle bis zum Hauptmann l. Klaffe. Im Jahre 1859 schied er aus und zwar ohne Pension. Eine Heirath mit der Tochter der Wittwe Gerbing zu Bodenbach soll der Grund gewesen sein, daß er in den Civilstand über treten mußte. Diese Ehe wurde aber im Jahre 1861 schon wieder richterlich getrennt. Nach der Scheidung zog er nach Dresden und blieb hier allein. Hier lebte er durch die Sub- sistei.zmittel, die ihm sein Schwager schickte. Letzterer ist der Kaufmann Schurich in Bremen, dessen Verhältnisse sich aber in neuester Zeit auch verschlechtert haben sollen. Ein Zeuge ist erschienen, der hiesige Agent Johann Müller. Der zweite Zeuge, der Kaufmann Schurich zu Bremen ist nicht erschienen, er meldet sich krank und brachte ein ärztliches Attest bei. Hauschild wohnte im Jahre >863 in dem Hause Nr 22 der Johannisgasse, wo ebenfalls der schon genannte Agent Müller wohnte. Letzterer ist bereits von dort verzogen. Cr hatte ihn * kennen gelernt und ihm erzählt, daß er von der Frau ge schieden sei, daß er noch 700 Gulden für Mobiliar von seiner Schwiegermutter zu fordern und zu bekommen gehabt. Auch sagte er, er Hütte noch eine Forderung an seinen Schwager in Bremen gehabt und zwar in Höhe von 600 Thlrn. Er verlangte von Müller am 8. Juli 100 Thlr. als Darlehen. Müller gab es auch, zog aber sofort 21 Thlr. ab, gab also nur 76 Thlr. und zwar auf Wechsel, in drei Monaten zahl bar. Am 16. Juli erhielt er nochmals in zwei verschiedenen Positionen Geld und zwar 300 Thlr. und 50 Thlr. Auch diese letzten Wechsel waren in drei Monaten zahlbar. Hau schild wollte nunmehr nach Bremen zu sein n Schwager, um dort Geld zu holen, wie er sagt. Das geschah im August 1863. Er hinterließ hier in Dresden noch einige Schulden, z B. beim Schuhmacher, Schneider u. s. w. Die Wohnung bei der verwittwcten Frau Hauptmann Schnabel gab er dic- serhalb nicht auf. Seine Papiere ließ er hier liegen im Se- cretair, die Wirthin übergab sic dann dem Advocaten Damm zur Aufbew'hrung. Müller hörte lange nichts mehr von ihm, «r schrieb an seinen Schwager, der antwortete, er wüßte nicht, wo Houschild wäre und so hörte Müller, daß sein Schuldner gar kein Geld mehr zu erwarten und er selbst daher gar keine Rückzahlnng zu hoffen hätte. Schon früher hatte Hauschild von Müller Geld sich geborgt, einmal 27 Thlr., einmal sogar 200 Thlr., beide Summen aber wurden richtig wiederbezahlt. Somit schenkte der Agmt dem Angeklagten auch ferneren Glauben. Die Aussagen Müllers und seines Gegners Hau schilds widersprechen sich in Manchem. Uebrigens sei hier noch zu bemerken, daß der Denunciant Müller früher schon seinen Strafantrag zurückgezogen hat. Heut will er seinen früheren Aussoruch modisieiren, cs ist aber zu spät. Hauschild hatte gehört, daß sich die Verhältnisse seines Bremenser Schwagers nicht Verbeffert, sondern verschlechtert hätten, er blieb daher in Frankfurt am Main fast ein ganzes Jahr. Aber auch dort soll er in Untersuchung gerathen sein, weil er in dasigen Gasthäusern auf Credit lebte. Er will aber die feste Absicht, ja er will die feste Hoffnung gehabt haben, alle seine Schulden wieder bezahlen zu können. Herr Staatsan walt Held theilt schon im Anfänge seiner Rede den Stand punkt der Vertheidigung. Creditbetrug liege nickt mehr vor, da der Strafantrag zurückgenommen sei. Nur die Frage sei noch wichtig: Hat der Angeklagte die Darlehen ausgenommen mit oder ohne die Absicht, Gewähr zu leisten? Herr Held erörtert die Frage und hebt dabei besonders hervor, daß fast Jeder, der ein Darlehn aufnehmen will, seine Verhältnisse allemal etwas günstiger colorire, als sie wirklich seien Schließ lich nennt Herr Held den Angeklagten ein Kind, das nicht auf eignen Beinen stehen, ein leckes Schiff, das jeden Augen blick zu Grunde gehen konnte, das aber noch gehalten tvurdc durch starke Taue. Die Rücksichten auf seine Blutsverwandt schaften und das Halten auf äußere Ehre hielten ihn noch von dem gänzlichen Untergange ab, der aber sehr nahe war. Herr Held erklärt, daß er sich jedes Antrages in der Sache enthalte und Alles in das Ermessen der Richter stelle. Die Vertheidigung durch Herrn Advocat Fränzel dankt der Königl. Staatsanwaltschaft für alles Das, was Letztere zu Gunsten des Angeklagten in die Waagschaale geworfen, hat daher We niges nur hinzuzufügen und beantragt am Schluß der kurzen Rede die Strasfreisprechung des Angeschuldigten. Hauschild wurde gegen 1 Uhr Mittag freigesprochcn. — Beim hiesigen Leihhause sind im Monat Dccember v. I. 23,333 s Thlr. auf 5628 Pfandscheihe ausgeliehen und 18,592 Thlr. für 5214 eingelöste Pfänder zurückgezahlt, dem nach 17414 Thlr. mehr ausgeliehen, wie eingenommen worden. — Aus Schandau schreibt man dem Dr. Jonrnal vom 2. Januar. Nachdem am 23. v M. beim hiesigen Gastwirth Baumann eine Brandlegung wahrgenommen, das Feuer jedoch noch rechtzeitig gelöscht worden war, brannten Tags darauf auch in dem' feuergefährlichsten Theile der Stadt gelegenen Reben- und Wohngebäude desYamsiMchhu, «efitzthum» nieder, tzmbei die Bewohner nur nm Mühe sich da« Leben tzu rette» veMochten. «m 3S. dsffchben Monat»-«urde vom h,e- sigrn Gendarm Horn der SS Jahre alte Tischler-Felle Hering Verdachts, gen riMvmtzt«, diese Brnndsttftungen verübt und zur Haft gebracht. Derselbe hat nun da« ihm veigemcfiene zugestanden, sondern auch angegr! daß sein Vater, der Tischlermeister und Hausbesitzer -s . selbst, sowie sein löjähriger Bruder, Tischlerlehrling, sich «n der Brandstiftung mit betheiligt haben und seine EÄrtter von der That Kenntniß gehabt hat. — In der gestern referirten Gerichtsverhandlung Rentsch contra Hollrung muß es statt 25 Thlr. 125 Thlr. und nicht Vollrung sondern Hollrung heißen. — Angekündigte Gerichtsverhandlung. Heute Vormittag 9 Uhr wider den Expedient und AnappschaftS- Aelteflen Ernst Ludewig Pilz wegen Betrugs ev. Unterschla gung auch Winkelschriftstrllerei. Vorsitzender: Gericht-rath Gross. TageSgeschichte. Berlin. Der „S Ztg " schreibt man aus Frankfurt a. M. vom 31 Dccember: Bekanntlich trat in Folge Bundes- beschlufles vom 3. Sep ember v I. eine au« Abgeordneten der Regierungen von Oesterreich. Preußen, Bayern, Hannover Sachsen und Hessen bestehende Kommission im Oktober hier zusammen, um die Kosten der Bundes-Exekution in Holstein und Lauenburg zu verechnm und auf die einzelnen Bundes staaten zu vertheilen Wie uns auS zuverlässiger Quelle mitgetheilt wird, ging der Kommission das betreffende Ma terial bis jetzt nur sehr langsam zu. Hannover ist mit seiner Rechnung noch gänzlich im Rückstände; Sachsen hat erst über den Zeitraum bis April d. I. Rechnung gelegt. Oesterreich und Preußen sind bei dem Liquidationsverfahren nur mit ge ringen Summen betheiligt. Sachsen und Hannover sollen bereits sehr bedeutende Abschlagszahlungen aus Bunvesmitteln erhalten haben, und müssen dieselben überdies auch noch die jenigen Überschüsse Nachweisen, welche ihre Kommissare wäh rend der Anwesenheit der sächsischen und hannoverschen Truppen in Holstein aus den dortig n Landeskaffen ent nahmen. Frankfurt, 31. December. In einem hiesigen Hotel vergiftete sich verflossene Nacht ein junger Mann aus Köln. Bei der Leiche fand sich ein Zettel vor mit den Worten: „Ich bin ein Opfer der Homburger Spielhölle" Allenstein «Ostpreußens 27. December. Die unselige Sucht, Wetten über die Möglichkeit unmäßigen EffenS oder Trinkens einzugehen, hat auch hier ein Opfer gefordert. Gestern Abend wettete ein unger Mann, daß er ein Stof Branntwein trinken werde. Der Wette gemäß trank er erst 2 Weingläser mit Branntwein, sodann den Rest in zwei Zü gen hinterher. Einige Stunden darauf war er eine Leiche. Möge dieser Vorfall zur Warnung dienen! Wiesbaden, 28 December Vorgestern ist abermal« dem Spiele ein Opfer gefallen. Ein Fremder erhängte sich in einem der dortigen Gasthäuser, nachdem er am Roulette seinen letzten Gulden verspielt harte. Es ist dies der siebente Selbstmord in dem kurzen Zeitraum von 2 Monaten, zu denen das Spiel den Anlaß gab. Amerika. Aus Newhork. 17. December, wird berich tet : Der Südgeneral Hood ist gestern dem Vernehmen nach abermals von Thomas aus allen seinen Verschanzungen mit einem Verluste von 3000 Gefangenen und 30 Kanonen her ausgeschlagen worden. Savannah ist von dem Heere Sher- man's umschloffen. Die ganze Einwohnerschaft ist bewaffnet. Die Flotte des Unions-Admirals Porter ist nach Wilmington abgesegrlt. Laut einer erneuerten Verfügung dürfen a>ßer Einwanderern keine nicht mit Pässen versehene Peisonen da« Unionsgebict betreten. Der gesetzgebende Körper von Nord- Earolina hat beschlossen, die anderen Staaten aufzufordern, init dem Norden wegen des Friedens zu unterhandeln und dies Hrn Jeff. Davis anzuzcigen. * In der Sylvcsternacht. ziemlich angesäuselt ein Lokal, Uf (Herr Meier verläßt . das nenne ich ge trunken .... verdammte Sorte dieser Rheinweinpunsch .. . man muß so viel davon trinken, ehe man was spürt. (Eine Straße weiter). Na, das ist aber wirklich arg! Sylvester nacht, neues Jahr und so ganz allein auf der Straße! Nie mand .... (er sieht in's Portemonnaie) wirklich ganz allein. Und was meine Alte Wohl denkt? Wahrscheinlich dasselbe, was sic nachher wirklich ausspricht .... o das ist schrecklich! Hat die e n Talent für Resolutionen ... das muß so in. der Art der Weiber liegen. — (Er touchirt eine Laterne.) Nur nicht drängeln, mein Bester, gemäßigter Fortschritt . . . Nationalverein .... dabei bleibt man bei Vernunft. — Mein „inneres Düppel" ist in einer ausgezeichneten Verfassung, ganz konstitutionel ... aber da oben, da rappelts .... wenn man nur einen Tropfen zu trinken hätte! Aber keine Wirthschaft, kein Geld ... meine Frau hat mir heute doch zu wenig „bewilligt". Na, die Kammern bewilligen Bismarck gar nichts und doch befindet er sich gesund und munter Ein Schwerenöthcr, dieser Bismarck! — Ob er Wohl Herzog wird, meerumschlungener Herzog, oder der andere, der ... . na, wie heißt er doch gleich .... einerlei, wenn sie uns nur zehn Schritte vom Leibe bleiben .... (singt.) (Ein Polizeiwächter verbietet ihm das Singen.) Nicht mehr sin gen? Ich fange ja erst an ... . und sogar unsere Mar seillaise .... na, denn nich! Dann ist mein Gastspiel zu Ende, gleich zum allerallerletzten Male, ohne Urlaubsverlän- gerung. (Er geht weiter.) Das soll nun ein einiges Deutsch land sein? Nicht einmal den Constablern kann mm «« mehr recht machen .... „Feindliche Brüder", „Montcchi und Ca- puletti", „Pitt und Fox", aber kein einiges Deutschland, keine Verbrüderung und Verschweslerung der ganzen Nation ... seid umschlungen Millionen! Wenn mich übrigens nur einer umschlingen wollte, ich verspüre etwas von der Anziehungs kraft der Erde. — Itao i, »ooo^, sagt der Engländer.... «KL -w yaoe noVy ae^ »nrne Hrrr, aver rmn-n rorpen me der Paschel — (Sich am Ohr fassend.) Herr Meier, vir " h» verdammt viel getrunken, da« muß un« ,d« Neid ... viel getrunken M jüngstvHrgangestyr Heit. -Sie te Her Lehrer doch. »«Wh „bluiquWler .... ne, »ich .... tzu,«p«rtlu» .... Hel «ich Bockl Ich finde e< mehr! Sin närrischer Kerl dieser Lehr« .... G»tt ihn selig .... mochte auch lein« Getränke . . . .hahah« . . . ' hatte mit seiner Frau zusammen drei Geburtstage i« Itchr, im Schaltjahr mitunter vier ... . hahaba .... wer lacht da? — (Er gleitet aus.) Na nu? Da steht man wie der einmal, daß die Erde doch rund sein muß. sonst könnte mqn doch nicht seitwärts ausrutschen. — Vielleicht hat meine bessere Hälfte noch kochendes Wasser .... ich habe Durst! Und begratuliren werde ich sie ... . ich bedarf dqsen nicht, eher Beileidsbezeugungen. Na, die alte Geschichte: erst wollte ich sie vor Liebe aufeffm und jetzt ärgert« mich, daß ich e« nicht gethan habe .... früher war ich entzückt, wenn ich an das erste Wort dachte, welches sie zu mir sprach, jetzt stehen mir die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, letzte Wo daß sie immer das letzte Wort haben muß. Jawohl: Höre, Freund, auf weise Lehren« vaß' zur El,' Dich nicht dechore», Das ist ein grausamer Scheu! Glaube nie. wenn Frauen schwören — Spiele nie mil Schießgewehren, Denn es suhlt wie Du den Schmerz. Das hat Goethe gesagt oder sonst einer, ich weiß e» nicht gewiß. Ra, da wären wir endlich .... meine cheure Frau hat noch Licht, das ist nett von ihr . . . Also .... (er knöpft den Rock bis oben zu) Courage! Wenn sie wirklich der Sanftmuth kein Gehör schenkt, dann pfeife ich den „Düp pelmarsch von Piefke" .... es ist ein furchtbare«, aber siche res Mittel! — Pros't Neujahr! — (Reform) * Nachdem erst vor Kurzem zwei italienisch« Canzonetten von der hiesigen als Componistin schon mehr erwähnten Gr- sangslehrerin Frau Börner-Sandrini erschienen (bei Hoffarth in Dresden), liegt bereits von derselben Componistin eine neue Arbeit vor, welche sowohl des dazu verwendeten Textes „Die Rose" von Joseph Tandler (Dresven bei L. Hoffarth) als der Compofition wegen Beachtung verdient. Die Dichtung ist so duftig, so zart, so voll poetischen Hauchs, als der sinnige Stoff. Die Composition schmiegt sich in edler Einfachheit und ansprechender Melodik dem Charakter des VcrsrS harmonisch an und kann daher mit Ueberzcugung empfohlen werden. * Die Christnacht im Zillerthale. Man schreibt der „Inn-Zeitung" von dort: Ein prächtiges Schauspiel ge währt die heilige Nacht im Zillerthale. Die Ankunft de« Herrn wird bei jedem auch noch so vereinzelt stehenden Hause durch Abfeuern von Freudenschüsien aus Pistolen, Büchsen, ja Pöllern vom Eintritt der Dunkelheit bis zur „Metten" um Mitternacht gefeiert. Den Glanzpunkt bildet aber der Kirch gang um diese Zeit. Von jedem der auf allen Bergen weit herum zerstreut liegenden Höfe und Häuser ziehen die Bewoh ner, mit brennenden Fackeln (Bucheln) versehen, in weithm leuchtenden Zügen, zur tief unten im Thal liegenden Kirche um im festlich geschmückten Tempel dem Himmel für da- Heil der Erlösung zu danken. Zillerthal ist nicht nur schön im Blüthenschmucke des Lenzes, es ist auch schön, alle« Schmuckes baar, im eisigen Winterkleide, schön in finsterer, kalter De- cembernacht, schön gemacht durch die fromme Sitte seiner Be wohner, gemäß welcher sich die Tausende von brennenden Fackeln um Mitternacht zur Kirche bewegen. Diesen herrlichen Anblick wollten sich auch mehrere Herren von „Außen" ver schaffen und kamen nach Zillerthal. wo ihnen von einem ge fälligen Wirthe rin geeigneter Punkt außer dem Dorfe ango- zeigt wurde, der sie das ganze Thal überschauen ließ. Nicht lange sollten sie aber den Anblick genießen Ein furchtsame- Weiblein witterte in der nach allen Seiten hinaus blickenden Anzahl Männer weiß Gott was, und bald nach dessen Ver schwinden zwischen den ersten Häusern des Dorfes erschien eine eiligst ausgebotene Sturm-Mannschaft, um die verdächtige Ge sellschaft auszuheben. „Du Hogmoar packst dm greastn, gor den langen, dear ist gewiß der ärgste", so lautete die Parole, und los ging's „drauf und dran", wie unsere Kaiserjäger sagen. Daß sowohl Freund als Feind ohne irgend welche Bleffuren davon kamen, versteht sich von selbst, und muß nur noch bemerkt werd-n, daß beide Theile in bester Freundschaft schieden. Den fremden Herren, welche einen feindlichen Ueber- fall ebensowenig beabsichtigt als gegen sie erwartet hatten, wurde ein unterhaltendes Abenteuer bereitet, und die „Sturm- Mannschaft" wird wegen ihres ausgestandenen panische» Schrecken- in den Feiertagen weidlich „aufgezogen". * Ahnungen. AuS Linz, 20. December, berichtet her dortige Anzeiger folgende mysteriöse Geschichte: „Der seit län gerer Zeit von einem Lungenleiden befallene Hauptmanu in Disponibilität, Herr Stütz, welcher heute beerdigt wurde, hatte kurze Zeit vor seinem vorgestern erfolgten Ableben eine jener unerklärlichen Todesahnungen, von welchem uns nicht blo« das häusliche Leben, sondern auch beinahe di« Geschichte aller Zeiten und Völker so viele merkwürdige und verbürgte Bei spiele aufbewahrt. ES träumte ihm nämlich, man klopfe an seine Zimmerthüre, worauf er öffnete und einen langen, ha- gern, dunklen Mann erblickt, der ihm schweigend einen Bogen überreichte, auf welchem die Todestage mehrerer Menschen und unter diesm auch sein eigener, auf den >8. December 1864 festgesetzt, verzeichnet standen. Mit der ruhigen, gefaßten Kaltblütigkeit eine- KriegceS iheilte der Hauptmann diesm Traum seinen Angehörigen, vielen Freunden und Bekannten mit, sprach aber dabei auch zugleich seine feste Ueberzeugung aus, daß dieser Traum seine volle Bedeutung habe und «ine wirklich unbezwrifrlte TodeSbotschaft sei. Von dies« Uebep, zeugung brachte ihn keine Einsprache, kein« Widerrede ad. Noch am 17. December befahl «, Uniform und Degen sorg fältig und blank für dm Sarg zu i putzen, und verschied — am 18. December. . ^ § :,'.u A«szn üb« da« H, «tzt 1)r. «ltrö was namentl kungen tviesin hat, fiand d« l, Verde erst . Me Ri, Brauer« uni aus d« R«, Herr» /L»n neuerb ^"«ch zwei ränmigen K« gen schnell« Dresden Ela verkauft, um »jenigm, rirathrlee RHven und dauernd« St, Offerten u in der Sxped derzulegen. 4000 per Lage bei HÄ»/und G gen gesucht u beten, ihre Off bi«9dM ini «eilt sofort auf d volle 1 kleine t« Al G, Kleid, Möbel. » w werden so höchFen P Neustadt. Nr. /Lide freund in LltKa! ladd und sän svkt tzu üßerg, »et mit k 8 tioii d Bk n /Lin« ge-dte? V- auch im i», sucht «esö Markt «e. s Lehr! ^bq^MiLEiqc den.mit etwa ren, luchr ich j«W«»» Mens -SNÜL