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t»est«»v 7 WsiMWMl »et / - "1- »0! er»- rltchSAgr «wzelae! «er» 1 R-r. tcher »ie K. > > - H HageUatt sür UnlerhaltMg und Geschäftsverkehr, Mitted aeteur: Theodor Drobtseh. Mo. SS». Donnerstaa. den 29. September 1864. 7«. LL An unsere Leser. Wir sind gesonnen, eine längst gehegte Idee in'S Leben treten zu lassen. Vom 1. Oetober d. I. an werden wir das Format unseres Blattes vergrößern und zwar — ohne Er höhung de- Abonnementgeldes, es bleibt bei dem alten Preis. Schiller sagt: „CS Wächst der Mensch mit seinen Zwecken!" Warum nicht also auch em Zeitungsblatt? So mancher Leser zuckt vielleicht die Achsiln und sagt: „da geht das Gemüthliche verloren!" Dieß soll keineSweges der Fall sein, wir folgen hier nur dem Drangs der Zeit und der Umstände, zumal mit der. hohen Auflage unseres Blattes — 10.000 Abonnenten, — sich auch die Inserate gemehrt haben Hauptsache bleibt der Text in Tagesneuigkeiten, städtische Angelegenheiten, politische Rundschau, Theaterkritiken, Humoresken aus Zeit und Leben, Brie kästen und .Feuilleton. Hier rufen wir mit Mephisto: „Euch wird davon Nichts abgezwackt!" im Gegentheil wir ge winnen bei vergrößertem Format für genannte Sachen nur er weiterten Raum. Also: Vermehrung des Textes, während auch das Sonnt agsblatt mit den beliebten ernst-religiösen Ge dichten, Erzählungen und Novellen, beibehalten wrrd und zwar in der bisher bestandenen Form. Wir glauben durch diese Veränderung den Wünschen vie ler unserer geehrten Abonnenten zu entsprechen, von denen Et liche nicht selten die Nase über das „kleine Blättchen" rümpf ten. Schon Wallenstein sagt: „Im engen Raum verengert sich der Sinn; hart bei einander stoßen sich die Sachen." Also stoße sich gefälligst Niemand an größeres Format, das neben bei noch den Vortheil besserer Uebersicht in Betreff der Anzei gen und Bekanntmachungen bietet. ES kann uns dann Keiner den Vorwurf machen und sagen: „Meine Annonce war heute recht versteckt, die mag der Geyer 'rausfinden!" — A!so vorwärts, im Sinn der neuen Zeit! 's kommt Alle- im Leben auf Grundsätze und Gewohnheit an, in vier Wochen ist Alles vergessen und da, wo man gemurrt und geknurrt, daß man'S nicht beim Alten gelaffen, heißt's am Ende: die Leutchen haben Recht, das Ding hat doch so ganz andern Schliff und Griff, wir wollen nicht raiionniren, sondern ferner abonniren und in- seriren. Die beiden letzten Dinge wünschen wir auch und besonder in neuet Wandelung am ersten Oktober, am Ersten des Wein- monateS, der unverbürgten Winzernachrichten zufolge sich dieß mal.leider etwas sauer gestalten soll. Von den „Dresdner Nachrichten", diesem vaterländischen Gewächs auf den Bergen der TageSliteratur, soll man dieß nimmer sagen, zumal wir jede Gährung zu benutzen verstehen und bei der Füllung jeden allzutrockenen und verbohrten Stöpsel entfernt halten. Aller, was vön unS gelesen und gepreßt wird; soll Etwas von Mim Geiste athmen, der aufklärt und erheitert, selbst wenn Der oder Jener darin noch manchmal eine harte Beere finden sollte. Die Redaktion. Dresden, den 29. September. — Se. Majestät der König hat dem Gemeindevorstande Karl Heinrich Haselbach zu Mittelsaida die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Gold verliehen. — Vorgestern Abend fand in „Braun'S Hotel" eine Volksversammlung für Schleswig «Holstein statt. Der Besuch war ein sehr zahlreicher. Die Versammlung eröffnet« als Vorsitzender Herr Adv. Siegel, worauf Herr Prof. vr. Wi zard einen längern Vortrag über den gegenwärtigen Stand der schleswig'holsteinschen Angelegenheit hielt Alsdann verlas er folgende Resolution, welche durch die, von Anfang bis zum Schluffe die würdigste Haltung beobachtende Versammlung an genommen wurde. Die Resolution lautet: „In Anbettacht, daß Dänemark keine Rechte an Schleswig-Holstein hatte, daher auch keine solchen Rechte an die deutschen Großmächte abtreten konnte; daß ferner, was — Holstein und Lauenburg anlangt, diese deutsche Bundesländer sind, die nicht als erobertes Fein desland der freien Verfügung der Siegcr, zumal deutscher Bundesgenossen, anheim fallen können; daß endlich überhaupt jedem Volke da- unveräußerliche Recht der Selbstbestimmung über seine Staats- und Verfaffungsverhältniffe zusteht — er klärt die Volksversammlung zu Dresden am 27. Sept. 1864: Jede ohne Zustimmung der verfassungsmäßigen Vertretungen der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg über ihre Rechte und Interessen vorgenommene oder mit der dänischen Regierung vereinbarte Verfügung ist für die besagten Herzog, thümer unverbindlich und namentlich in Bezug auf Holstein und LaMburg auch sür den Deutschen Bund und das deutsche Volk nichtig." — Nach einer Bekanntmachung der königl. Polizeidireetion hat das k. Ministerium des Innern in Verfolg ständischen An trag- mit 1. Oetober den Wegfall der bisherigen Meldege bühren für zugereiste Fremde (2 z Ngr ) angeordnet. — Leider für viele Leser zu spät hören wir, daß heute ein großes und zwar da- letzte Garnison-Manöver stattfinden wird. Die Bataillone verschiedener Truppengattungen rücken um 6 Uhr früh aus nach dem Großen Gehege zu, wo bei Uebigau eine Pontonbrücke geschlagen ist und gegen 10 Uhr Vormittags genommen wird. —- In dem am 12 d. M. abgehaltenen Termin zum ge richtlichen Verkauf der Kohlenabbaurechte de- Schacht-, der Gebäude und Maschinen des in ConeurS gerathmm Lugauer Kohlenabbauvereins Weflphalia hat ein ConsortiumS-Vereins mitglied, welche- den Betrieb wieder aufzunehmen und zu diesem Zwecke eine neue Aetiengesellschaft zu bilden beabsichtigt, jene Werthobjeete um den Spottpreis von 6550 Thalern erstanden. Die Aktionäre erhalten hiervon auf das eingezahlte Stamm kapital von 250,000 Thalern keinen Pfennig retour, und die Inhaber der 180,000 Thaler ausgegebener PrioritätSanleihe- fcheine wie alle sonstige« Gläubiger erleiden dabei einen herbe» Verlust. ^ Auf der Leipziger Bahn ging gestern Vormittag kurz i' - '