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Es war bei dem Schenk geehrten Abonnenten um baldige Erneuerung Hübel wo sich der Wald öffnet Eine kalte Abendkuft wehte ihrer Bestellung. Bei zu spät abgegebenen Be- über die Höhen. Eine Compagnie schwenkt ab, die Marketen-- stellungen wird es nicht unsere Schuld sein, denn will ihr folgen, aber es schwindelt vor ihrem Blick, sie wenn wir nicht im Stande sein sollten, sämmt- greift um sich, als suche sie einen Punkt, sich zu halten und liche bereits erschienenen Nummern nachzuliesern. bricht endlich zusammen. Man eilte herbei ihr zu helfen. Sol- Die Expedition der Dr. Nachrichten, bat«» «„r. L-ur- -«» d°« GKh°fe; st- wird m d-ns-we» -«. — .—1 » tragen. Was augenblickuche Theilnahme zu helfen vermag, ge- Dresden, den 28. September. Ischieht vergeblich: — sie ist eine Leiche! — Der Schlag hat — Das 8. dermalen hier dienstleistende Jnsanterie-Ba.ail-I sie getroffen, und sie ist in Wahrheit in ihrem Beruf und auf lon> rückte vorgestern Abend zu einem Nachtmanöver in die seinem Felde gestorben. Der Schall der Trommel erstirbt in Gegend von Klotsche. Der langen Eolonns folgte eine Marke-1 der Ferne, die Soldaten marschiren auf ihre Posten, aber dies- tenderin, eine anscheinend rüstige Frau, gebeugt aber unter der! mal ohne ihre Marketenderin. — Wie wird es fein in der Last des schweren Korbes, welchen Lebensmittel aller Art füll-1 Nacht daheim im Hause der Marketenderin, wo der invalide ten Die Frau ist eine alte Bekannte der Soldaten. Aus den! Mann der Frau, und seine kranken Kinder der Mutter harren! Compagnien heraus tönte hier und da ein freundlicher Gruß — Wie wird es da sein, wenn sie nicht kommt, und statt ihrer ihr zu, Unteroffiziere schreiten bis lang eine Strecke ihr zur die Nachricht, daß sie wo anders hingegangen, wo sie nie wie- Seite, wenn sie in die Nähe der Rotten kommt. — Sie war derkehrt, daß sie todt! — Das ist in der That ein seit Jahren Marketenderin, schon ihre Mutter war es gewesen Nachtgemälde. — Es wurde bereits in dem 6. Bataillone von und bei allen Manövern, welche in der Gegend von Dresden Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten für die Familie der auSgefochten wurden, bildete sie einen der nicht am wenigsten Marketenderin eine Sammlung veranstaltet, aber das ist nur gesuchten Theile. Wetter und Wege waren ihr gleichgültig ge- eine geringe Hilfe für den Augenblick. Wir erzählen den Vor worden, wie sie es den Männern sind, für deren Bedürfnisse gang weil wir glauben, daß er so recht eine Stclle bietet, wo- sie sorgt. ES war aber doch ein kümmerliches und mühseliges rauf sich das öffentliche Mitgefühl — so oft mißbräuchlich, aber Leben, welches sie führte. Jahr aus und ein den Marketender- doch nie vergebens angerufen — lenken sollte. Die Kinder korb auf den Rücken,»den Colonnen im raschen Schritt folgend, krank, der Vater ein gelähmter Invalid, die Elnähererin, durch jedes Gelände. Thal auf und ab, über Acker und Wiese, die Mutter Plötzlich von dem Tod ereilt. ES ist ge- Wald und Land ihnen zur Seite, oft vom Sturm durchfegt, l wiß, daß eS noch größeres Unglück in der Welt giebt, vom Regen durchnäßt, um von den Strahlen der Sonne wie-1 daß eS hier und dort noch weit schwerer lastet — denn Ka der getrocknet zu werden; vom zeitigen Frühjahr bis zum heißen I Unglück ist mächtig aller Orten — aber wir meinen, daß eS Sommer auf den Schießständen heimisch, immer marketendernd, in diesem Fall, wo eS in der düstern Gestalt des TodrS ur- lald hier bald da; getrieben von der Sorge um den Erwerb,«plötzlich an eine ohnedem schon bekümmerte Familie tritt, daß von dem sie ihre Familie erhalten muß. Ihr Mann, ehedem! es da der allgemeinen Theilnahme wohl ansteht, sich zu er- Soldat, war bei der Eisenbahn angestellt worden — Er wurde Iranern, daß man durch milde Beiträge zwar Kumme.r und in seinem Dienst zum Krüppel — ein Rad ging über seinen I Schmerz nicht zu lindern, aber doch leibliche Noth fernzühatten Fuß hinweg — Er siecht ein fast hülfloseS Dasein dahin, und »vermag und daß Beweise warmen Mitgefühle-, welche nicht zu ihr allein lagm großtnlheils die Sorgen der Erhaltung der I oft unter das Dach de- Armen dringen, auch seinem Herzen Licht Familie, ihrer Kinder, ob. — Auch vorgestern folgte sie ihrem »und Tröstung sind. (Die Expedition der Dresdener Nachrich- Beruf, sie that eS, jene Sorgen doppelt schwer im Herzen, denn!ten ist zur Annahme von Liebesgaben gern bereit) daheim lagen ihre zwei Kinder krank am Scharlachfieber. Ihr! — Freitag den 23. d. M. fand das MaturitätSexamen selbst war eS nicht so, wie immer, eS floß etwas in ihrem »der Kreuzschule, zu dem sich diesmal 6 Schüler und 1 HoSpes Blute, wie sie sagte, was ihr heiß machte. Die Last des I angemeldet hatten, statt. Das Zeugniß der Reife haben zwar Korbe- erschien ihr schwerer als sonst. Aber sie schritt rüstig »alle erhalten, mit Ausnahme eine- jedoch sind sämmtliche Abi- entlang der Straße dem Trommelwirbel nach. An den Wacht-! turienten nur mit der dritten Censur bedacht worden Um feuern der Feldwachen durste fie einen schönen Erlös erhoffen »unser städtische- Gymnasium vor dem etwaigen Vorwurfe zu pnd st- bedurfte seiner, um ihrer kranken Kinder willen, die sie »schützen, als seien die Resultate seines Unterricht- geringer ge- d-heim erwarteten, Detter und weiter erschien ihr der Weg,»worden, muß bemerkt werden, daß beim diesmalig« Examen