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lichen Worten für seine Liebe dankte und ihm, wie seine» Mit arbeitern ein Lebehoch ausbrachte. Herr Direktor Albani ent- gegnete in wenigen, aber herzlichen Worten, daß da- geistige und körperliche Wohl der Zöglinge nur da gedeihen könne, wo al- die schönste Trias strahle: Lehrertreue, Schülerliebe und Slternvertrauen! — — Im Saal der Bahnhofrestauration zu Kötzschenbroda wird nächsten Freitag Abend um 6 Uhr ein Coneert zu einem wohlthätigen Zweck statifinden. Wie wir hören, haben sich mufikalische Kräfte, sowohl Herren wie Damen, au- Dresden und der Hoflößnitz zu diesem Coneert vereinigt, wo Gesang, Pianofortespiel, so wie Vorträge auf Geige und Violoncelli die Hauptnummern de- reichen Programms bilden werden. — Beim Gutsbesitzer Gottfried Jäckel in Dorf Wehlen wurde dieser Tage eine Kuh geschlachtet, die ein Kalb von 135 Pfund Gewicht hatte. — Als Mittel zur Parfümirung der Zimmer und Garde- robegegenstände erweisen sich recht praktisch die sogenannten Re- fraicheureS, kleine Instrumente von Glas, wo das Stück nur 6 und 74 Ngr. kostet und in der Galeriestraße 17 bei Herrn Blumenstengel zu haben sind. — Dem alten wackern Schauspiel-Veteran, Herrn Riedel, wird nächsten Donnerstag im zweiten Theater ein Benefiz zu Theil und, wie wir hören, das Erste in seinem Beruf auf den weltbedeutenden Bretern. Herr Riedel ist vierzig Jahre bei der Bühne und zwanzig Jahre in Dresden. Ihm ist nach so manchem Wandel ai-f dornigen Wegen an diesem Tage wohl ein Silber blick zu gönnen, weshalb wir alle Theaterfreunde auf diese Vor stellung aufmerksam machen. — Vorgestern Abend wurde während des auf dem Wein laub stattgefundenen Tanzvergnügens ein Soldat so heftig vom Starrkrampf befallen, daß seine Unterbringung im Militär- Hospital sich nöchig machte. — Auf dem Schweizerhäuschen entstand vorgestern Abend ein Streit zwischen zwei daselbst anwesenden Gästen, der in einer Weise in Tätlichkeiten auSartete, daß die Biertöpfchen herüber und hinüber flogen und dies endlich zur Folge hatte, daß der Eine der beidm Combattanten dadurch nicht unbedeutend am Kopfe verwundet wurde. — Ein kleines bläuliches Pinscherhundchen hatte wunder barer Weise se-ne Wohnstätte vorgestern und schon Tags vor her in der großen Schleuste gesucht, welche neben der alten Elbbrücke unterhalb Helbigs in die Elbe mündet. Von Zeit zu Zeit kam das niedliche Thier heraus und sonnte sich am Strande; auf Anregung des versammelten Publikums versuchte eS ein Turner-Feuerwehrmann, dem kleinen Schleußenbewohner den Eingang in die Höhle abzuschneiden, doch dar Thierchen merkte die Absicht, schlüpfte durch die Hände, und verschwand, im Wasser watend, in der dunklen Höhle mit lebhaftem Gebell. Das Thier kam nicht wieder zum Vorschein, man hörte sein Gebell nur noch ganz schwach und dumpf, bis eS zuletzt ganz verhallte. — Am vergangenen Sonntag Mittag hat sich die 12 Jahre alte Tochter einer in Antonstadt wohnhaften Familie in der ausgesprochenen Absicht aus der elterlichen Wohnung ent- ferni, in dem in der dortrgen Nähe gelegenen Walde Pilze zu suchen. Zur größten Betrübniß seiner rathlosen Eltern ist das Kind bis gestern Mittag in die Wohnung derselben noch nicht zurück gekehrt und ist auch über dessen Verbleib bisher noch nichts zu ermitteln gewesen. — Den vorgestern Morgen ß Uhr von hier nach Leipzig abgegangenen Extrazug haben circa 700 Personen von hier be nutzt. Der Extrazug traf gestern Morgen 43 Uhr von Leipzig hier wieder ein. — Vorgestern Nachmittag wurde im sog. Pieschner Winkel von dem Schiffer Tietze aus Uebigau ein Leichnam eine- jungen Menschen aus der Elbe gezogen, der später als der seit eintgen Tagen vermißte Kaufmannslrhrling H. von hier recognoSeirt wurde. Wir brachten vor einigen Tagen eine auf ihn bezüg. liche Bekanntmachung der hiesigen königl. Polizeidireetion, in der auf des jungen Mannes ebenso plötzliche- als unerklärliche- ^egbleiben aus der elterlichen Wohnung aufmerksam gemacht wurdet Da kein äußerer Grund vorliegt, der ihn zu« Selbst mord getrieben, so kann man dessen Ausführung nur eine« Lieffinn zuschreiven, an dem der junge Mann gelitten haben muß. — Am 34. d. MtS. Nachmittags gegm ö Uhr brach in dem unbewohnten Gute de- Begüterten Steude in Nischwitz bei Wurzen Feuer au- und brannte nicht nur diese-, sondern auch da- daneben befindliche, von Steuden bewohnte Gut total nie dere Von der unversicherten Habe S. konnte nur äußerst wenig g<rettet werden. Außer den ganzen Grntevorräthen verbrannte noch 1 Fohlen, ein Kettenhund, vier große Schweine und mehrere Ferkel.—An demselben Tage früh wurde am Eisenhammer zu Gröba bei Riesa eine Mannsperson mit nassen Kleidern und einer tiefen, die Flechsen durchdrungenen Schnittwunde am linken Arme, in Ohnmacht liegend, aufgefunden. Nach Angabe de- Unglücklichen, welcher erst Tag- darauf unter ärztlichem Beistand zum Bewußtsein gekommen, ist dieser ein Oeconomieverwalter in der Nähe von Plauen und hat in Folge ungünstiger Fami- lienverhältnifse Versuche zur Selbstentleibung gemacht. — Ver gangenen Sonntag früh 4 5 Uhr brannte das Wohnhaus de- Schneidermeister Schmidt in Hosterwitz bis auf die Umfassungs mauern nieder. Die Habe Schmidts und der übrigen MiethS- leute wurde größtent Heils vom Feuer vernichtet. — In der Wohnung einer auf der Waldgaffe wohnhaften bejahrten Wittwe hatte sich am vergangenen Sonnabend Nach mittag das zum Trocknen hinter dem Ofen aufbewahrte Holz entzündet. Durch rectzeitige geleistete Hülfe Seiten der Mit bewohner des fraglichen Hauses wurde weiterer Gefahr vorgebeugt, — Braunschweig. Die Verhandlungen der Versamm lung deutscher Hütel Befitzer fanden am 17. September zu Braunschweig im Saale des „weißen Rosses" statt und wurdm durch den Präsidenten des Comites, Hrn Reusch, eröffnet, wortz auf, da Herr Reusch aus Gesundheits-Rücksichten verzichtete, Herr C Schräder durch Aeclamation zum Präsidenten gewählt wurde. Gegenstände der Verhandlungen waren u. A.: 1) die Klagm der Reisenden über die Berechnung der Wachskerzen; 2) die Klagen der Reisenden über die kleinen Weinflaschen; 3) die Schwierigkeit, gute Dienstboten zu bekommen. Die unter 1 und 2 genannten Klagen wurden von der Versammlung als nicht ganz ungegründet anerkannt und beschlossen, dieselben, be ziehungsweise das Geeignete zu deren Abhilfe bis zur nächsten Versammlung in Erwägung zu ziehen. Bezüglich des dritte« Gegenstandes ward beschlossen, daß jedes Mitglied sich zu ver pflichten habe, einem abgehenden Dienstboten ein mit dem Ver- einsfiegel zu versehendes wahrheitsgetreue- Zeugniß auszustellen. Bezüglich des Antrages, die Namen derjenigen Weinhandlungen, welche schlecht und unreell bedienten, bekannt zu machen, kam er zu keinem Beschlüsse. Nachdem noch über den Bezug von Gemüsen u. s. w. gesprochen war, verlas der Präsident ein an die Braunschweigischen Hotelbesitzer gerichtete- Schreiben der herzoglichen Polizei-Direction, Inhalt- dessen dieselben zu Vor schlägen behufs Entdeckung von solchen Schwindlern aufgefor dert werden, welche das Feld ihrer Thätigkeit in Gasthöfe ver legen. Damit schloß die Sitzung. — Angekündigte Gerichtsverhandlung: Morgen den 28. September Vormittags 9 Uhr wider Johanne Dorothea verehel. Ebert aus Radeberg wegen Diebstahls. Vorsitzender; GerichtSrath Leonhardi TageSgefchichte. London, 20. September. Die Polizei hat gestern bessere Maßregeln getroffen als am vorigen Sonnabend, um einer Wiederholung der schmählichen und widerwärtigen Auftritte vor dem Polizeigerichte in Bowstreet vorzubeugen. Die Ge- fängnißzellen liegen dem Gerichtshöfe gegenüber, so daß die Angeklagten über die Straße in den Verhörssaal geführt wer den müssen. Diesen kurzen Augenblick wollten neugierige VolkS- maffen wahrnehmen, um einen, wenn auch flüchtigen Anblick de- angeblichen Mörder- Franz Müller zu haben, welcher gestern zur Voruntersuchung vor den Polizeirichter gestellt werden sollte) Schon um 3 Uhr Morgen- faßten gaffende Gruppen in der Straße Posto; die Polizei aber gebrauchte die Vorsicht, dW