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SlS»«u»«uM »üttrNtW. DG Maß Wl «MAtaldttchu «Mr»»a V» Aa- »uu» dt. «. Hoß HOl« A 'i^ btzrttch»»«gr. «tN»elv,«»»i Tageblatt ir«. SSL für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobtsch. Dienstag, den 27. September 1864. "ZLL «M-'E DreS-en, den 27. September. — Se. Königliche Majestät hat genehmigt, daß der Geheime Finanzrath Julius Hans von Thümmel den ihm von Sr. Majestät dem König von Preußen verliehenen Stern zum rothen Adlerorden II. Klaffe annehme und trage — Ihre Majestät die Königin nebst Ihrer königl Hoheit Per Prinzessin Sophie widmeten vorgestern der Kunstausstell ung auf der Brühl'schen Terrasse einen längeren Besuch. — Die Anstalten der chirurgisch-medicinischen Akademie find dem hiesige« Publikum hauptsächlich als ärztliche Be- vathungSarrstalten bekannt. „Ich gehe hinter ins Klinikum" heißt hierorts soviel, als ich will mir unentgeldlichen ärztlichen Rath holen. Seit 1817 find dort hinten am Zeughofplatz täg lich 2 bis 3 Professoren der Heilkunde nebst mehren ärztlichen Gehülfen und Studrrenden zu bestimmten Stunden bereit ge wesen, jedem Hülfesuchenden bei inneren Krankheiten sowohl alt bei chirurgischen Verletzungen Rath und Hülfe zu ertheilen, selbst manchmal Verband- oder Arzneimittel unentgeldlich dazu zu gebey. — Mit der für nächsten 1. Oktober festgesetzten Schlie ßung der Akademie als Lehranstalt werden diese un entgeldlichen ärztlichen Sprechstunden ebenfalls aufhören. ES würde ein schmerzlicher Verlust für das ärmere Publikum, be sonders für die in Dresden kein Heimathsrecht genießenden Kranken oder Verletzten sein, wenn jene ärztlichen Berathungs- stunden gänzlich aufhörten. Dieß würde uns Sachsen auch Wenig ehren; denn in allen anderen Ländern ist man bemüht, gerade solche versorgliche ärztliche Anstalten einzurichten und zu Vermehren, weil es durch dieselben möglich ist, eine Menge Hon schweren oder tödtlichen Nebeln zu verhüten, im Keime zu ersticken — und weil die Volkswirthschaft lehrt, daß die Gesundheit der arbeitenden Klassen für den Staat ein wichtiges Kapital ist. In Frankreich ist daher Grundsatz der öffentlichen Gesundheitspflege (»58istevos publique) vollständig Staats prineip und sind mit allen öffentlichen Krankenhäusern solche Berathungstunden verbunden, wo Jedermann ohne Ausnahme ärztlichen Rath oft auch noch Heilmittel und Bäder umsonst erhält. Unter diesen Umständen ist es sehr erfreulich, daß wir sicheren Nachrichten zufolge, Aussicht haben, zunächst jene Sprechstunden für äußere und inneve Uebel unverändert vom 1. Oktober an, am alten Platz fortgesetzt zu rsehen. Eine Anzahl hiesiger Aerzte (vom Civil und Militair) haben sich freiwillig dazu erboten und von der Regierung die Zusage erhalten, nicht nur die bisherigen Räumlichkeiten und .Mobilien dazu benutzen zu dürfen, sondern auch vielleicht aus den Fonds für öffentliche Gesundheitspflege die nötigsten Zu- - schüffe zu bekommen. Wir hoffen später darüber noch Näheres mittheilsn l zu können. » — Morgen, Mittwoch, unternimmt der Gewerbeverein seine letzte diesjährige Exkursion. Das Ziel derselben ist Großenhain? ES werden dort die berühmte Streichgarnspinnerei, Woll- und Warnwäscherei der Herren Gebr. Eckhardt, die weithin rühmlich- ^kannten Tuch- und BuckSkinfabrikm dev Herrin Gebr. Zschiüe und Feodor Zschille und die großartige Kattundruckerei und Färberei des Herrn Bodemer besichtigt werden. Wer sich für mechanische Weberei, Appretur und Walke oder für Musterweberei und Zwirnerei interessirt. findet in den genannten Fabriken gleichfalls die gesuchte Belehrung. Die Abfahrt.erfolgt am Leipziger Bahnhof früh 10 Uhr, die Rückkunft Abends 10 Uhr. Gegen Vorweis der Mitgliedskarten können bis heut 4 Uhr die Fahrkarten bei Herrn Kaufmann Harnapp, Weißegaffe 6, z« ermäßigtem Preise entnommen werden. In Hinsicht der Gefahr, welche die gehenden Maschinen den Krinolinen und ihren Trä gerinnen bringen könnten, muß von Theilnahme der Damen bei Besichtigung der Fabriken abgesehen werden. — Am 2. Oktober wird hier eine Versammlung der sächsischen (Gabelsberger'jchen) Stenographmvereine statthaben. um über ihre Organisation zu berathen, da, nachdem das Ministerium des Innern sie gleich den Gesang, und Turnvereinen von einigen Bestimmungen des VereinsgefetzeS dispensirt hat, möglicherweise die bisherige Wahlordnung einer kleinen Modifikation unter liegen dürfte. Tags darauf, am 3. Oct., findet die Feier des 25jährigen Bestehens des königl. stenographischen Instituts statt. Bekanntlich erwarb sich die sächsische Regierung dadurch um die Kunst der Stenographie, deren Bedeutung jetzt vqn Tag zu Tag mehr anerkannt wird, außerordentliche Verdienste, daß sie den Schüler Gabelsberger's, den jetzigen Prof. vr. F. Wigard ^ aus München nach Dresden berief und durch denselben mit dm von ihm gebildeten Schülern den Grund zu der StaatSanstalt legte, die jetzt eines so vorzüglichen Rufes sich in und außer halb Deutschlands erfreut, den Stenographen in Dresden, so wie den Vielen, die durch das Institut Unterricht erhielten, wird es daher nicht unwillkommen sein, wenn wir sie jetzt schon auf dieses Fest aufmerksam machen, das durch seine Behellig ung auch der außersächsischen Stenographen ein umfassendes zu werden verspricht. Das Nähere wird der Comitö (Prof. Heyde und Prof. Rätzsch) demnächst veröffentlichen. — Der durch seine vortreffliche Schreiblehrmethode bw kannte Professor Bunzel, k k. Universitätslehrer zu Prag, wird am 30. September hier einen Unterrichtscyelus eröffnen. Die Anwesenheit diese- renommirten Kalligraphen wird, wie ver lautet, sich nur auf einen Cyelus von Unterrichtsstunden be schränken, indem amtliche Pflichten ihn nach der Heimath rufen. Am Sonnabende Nachmittags zog eine jugendlich.lebens frohe Schaar, in welcher fast alle Nationen Europa'-, selbst Asien und Afrika, vertreten waren, mit Militärmusik zum Löv- tauer Schlage hinaus, geführt von tüchtig eingeübten Tambour- der Erziehungsanstalt, um auf dem „Gambrinus" ein solenne- Vogelschießen abzuhalten, welches Herr Direktor Albani nach dm Mühen der Herbstexamenarbeiten gab. Das ganze Ver halten der Zöglinge während des AuS-uge-, sowie während de- ganzen Festes war geeignet, der Anstalt des allgemein geachteten M - ^""m Festest Direktors Ehre zu machen. Den Schluß de- gemüthlichen j machte ein Feuerwerk, «ach welchem Tiner der Zöglinge Herrn Kirettor Albani im Ramm der Uebrigm in emf