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Heute liegen die betreffenden Verkaufs urkunden vor. deren Mitvollziehung das Collegium beschließt. — Die GaScalamität im vorigen Winter wird dm Lesern noch er innerlich sein. Als Frost eintrat, wa^en die meisten Gaszähler eingefroren und die Consumenten hatten kein Licht. Diesem Uebelstande beschloß der Stadtrath für die Zukunft dadurch vorzubeugen, daß er auf Vorschlag der BeleuchtungSdeputation bei eintretendem Frost die Gaszähler auf Kosten der Commun mit Glycerin anfüllen lassen wollte. Hierzu ist ein Kostenauf wand von 7200 Thlrn. erforderlich, um dessen Bewilligung er da- Stadtverordneten-Collegium ersucht. Sie erfolgt. Uebrigens Vertheilen sich nach einer angestellten Berechnung die 7200 Thlr. auf drei Jahre. — Der Ankauf eincs an der Alaunstraße ge legenen Grundstückes zu Schulzwecken wird genehmigt. — Mit dem l5. September läuft der mit dem Direetor oeS zweiten Theaters bestehende Mietvertrag ab. Direktor NeSmüller hat bei Gelegenheit des Gesuches um Verlängerung des Pachtcor tracte- auf ein Jahr an den Stadtrath dringende Vorstellungen Wege» einer Restauration seines Theaters gerichtet. Der Stadt rath hat hierauf die vom Herrn Direktor NeSmüller beantragten Reparaturen seinen technischen Beamten zur Begutachtuvg^ührr- wiesen und ist endlich zu dem Entschlüsse gelangt: die Postulats nur theilweise zu bewilligen, da man unter den jetzigen Um ständen alle größeren Ausgaben scheuen müsse, Billigkeitsrück sichten aber die Bewilligung der allernothwendigsten Ausgaben gebieten. Als solche betrachtet er die innere Ausmalung des Theaters, für welche 275 Thlr. postulirt sind; denn der innere Zustand des Theater- sei sehr desolat, und Sauberkeit gebühre einem Schauspielhause vor allen Dingen Nächst der AuSmalunz der innern Räume beantragt Direktor NeSmüller, 11 im Theater befindliche Fenster zumauern zu lassen, da diese im Winter eine enorme Kälte im Theater verursachen. Im vorigen Winter habe er einmal nur 6 Mitglieder disponibel gehabt, da- übrige Per sonal habe sich im Theater den Schnupfen u. s. w. geholt. Der Stadtrath ist gegen die Zumauerung und will die Fenster nur mit großen Laden verschlossen wissen, für welche er 98 Thlr. Postulirt. Ferner beantragt Dir. NeSmüller in den höheren Regionen de- Theaters eine bessere Ventilation herzustellen. Dort sei oft eine Hitze von 34 Grad, welche Viele vom Besuche ab- halte. Der Stadtrath spricht sich gegen Herstellung einer solchen Ventilation ans, ebenso gegen Beschaffung von Oberlicht für die Bühne. Einen kleinen Küchenraum ist der Stadtrath gewillt, hem Herrn Dir. NeSmüller gegen einen Miethzinö von 30 Thlrn, zu überlassen. Mit der Ausweißung der Treppenräume und der Reparatur der Bretervsrschläge erklärt sich der Stadtrath ein verstanden, nicht aber mit der Herstellung von AnschlagStafeln. Solcher Weise glaubt der Stadtrath schließlich Summa Summarum den Stadtverordneten 450 Thlr. zur Bewilligung Vorschlägen zu können, indem er zugleich die Verlängerung des PachteontracteS um 1 Jahr unter Erhöhung des Pachtzinses von jährlich 520 auf 510 Thlr. anempfiehlt, den vom Dir. NeSmüller gestellten Antrag aber, ihm auch den Gewandhaussaal pachtweise zu Liberlassen, um schädlichen Coneurrenzen vorzubeugen, abzulehnen Vorschläge Die Finanzdeputation ist nicht in Allem mit dem Stadtrathe einverstanden. Auch sie ist für Verlängerung de- Pachtcontraktcs und Ablehnung des eben genannten Nes- müller'schm Antrages, schlägt aber dem Collegium vor: die 275 Thaler zur Ausmalung der innern Räume deS Theater- nicht zu gewähren, hingegen 233 Thaler zur Vornahme fol gender Arbeiten zu bewilligen: Fensterverschluß durch Laden, Herstellung e ner besseren Ventilation, Beseitigung eines Ofen-, Reparaturen an Bretterverschlägen und Ausweißung der Treppen räume. Die Ablehnung der 275 Thlr. motivirt die Deputation durch finanzielle Rücksichten, namentlich damit, daß eine solche größere Ausgabe deswegen gescheut werden müsse, da der Pacht nur auf ein Jahr geschloffen werden solle. Die Debatte er öffnet« Stellvertreter Walther: Er müsse sich aus Billigkeit?-- rücksichlen gegen die Ablehnung der 275 Thaler aussprechen, dem Pachter würde es schwer füllen, jene Ausgabe aus seiner Tasche zu bestreiten. Direktor NeSmüller habe mit großen Anstrengungen und Mühen das Theater 10 Jahre lang erhalten und in dieser Zeit der Stadt erkeckliche Summen eingebracht. E.ne Berechnung ergebe die Summe von 17604 Thaler, darunter 5442 Thlr. Localmiethe, 4171 Thlr. 21 Ngr. 9 Pf. Gasverbrauch, 1159 Thlr. Armengeld, 3567 Thlr. 20 Ngr. für Sicherheilswache, 2364 Thlr. 20 Ngr. für Feuerwachen, 558 Thlr. für Wohlfahrtswachen, 143 Thlr. Mische für eine Bodenkammer, 133 Thlr. Miethe für einen Kronleuchter. Man müsse jedenfalls dem Direktor NeSmüller das Zeugniß geben, er gebe sich alle Mühe das Theater zu erhalten, wenn auch für dessen V-rvollkommnung noch Vieles zu wünschen übrig sei. AuS allen diesen Gründen stelle e. den Antrag: das Collegium möge beschließen, dem Stadtrath die Geneigtheit zu erklären, den Aufwand für die Ausmalung des Theaters zu bewilligen,' wenn der Pachtevntract auf 3 Jahre verlängert und der Mieth- zins entsprechend erhöht wird. Der Antrag wird zahlreich unterstützt. Stadtverordneter Verlach ebenfalls für Bewilligung der 275 Thlr. selbst d-nn, wenn der Contract nicht auf drei Jchre verlängert würde. Redner weist die finanziellen Be denken der Diputation zurück. Ein zweite- Theater sei in Dresden eine Nothwendigkeit und sei deshalb auch nicht- zu befürchten, wenn nach Verlauf eines Jahre- der Vertrag mit dem jetzigen Pächter aufhören würde. Er mache gellend, daß die Renovation des zweiten Theater- nicht nur eine Forderung de- Pächter-, sondern auch de- Publikums sei, welches eine an-