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Misch tS-l. M-rg. 7 »hr. ZxsttÄ; »ttde« »t< U-e«d< S, Vouxtag« tztt Mittags 1- Uhr an-ex-is- «ex 1« der Erpeditio»' Mariexkratzr »ienelMrl. -ß Nßs Sri xxtxtgüdttcher Liefrrxxa txß »««». »urch die«. Post vtertelx Ktzrltch-r«sr. «ixzeUttAx«- «erx 1 Rgr ^ K- ageökatt für UnterhaltMg M Geschäftsverkehr« Mitredaeteur: Theodor Droblsch. »« S4». Sonnabend, den 3 ^ September 1864: "KL WLL'S'' Dresden, den 3. September. — AuS Leipzig schreibt man uns: Zur Erläuterung der statistischen Notiz bezüglich der bei den Handelsgerichten Dresden und Leipzig im Jahre 1863 zur Erledigung gebrachten Ge schäfte, welche aus den Kammerverhandlungen ihren Weg durch verschiedene Blätter des Inlandes genommen hat, ist zuvörderst zu bemerken, daß die Ziffern 10567 und 7190, durch die der Arbeitsstand bei den genannten beiden Behörden characterisirt werden soll, nicht die Zahl der Wechselsachen (geschweige denn, wie hie und da zu lesen, diejenige der Wechselinhaftaten) son dern die Gesammtsumme der in sämmtlichen Registranden (in Leipzig mit Ausnahme der Verspruchsregistrande) im Laufe des Jahres 1863 bei den genannten Behörden eingetragenen Num mern bezeichnet. Will man nun wirklich auf geistigem Gebiete Zahlen schlechthin für Beweismittel gelten lasten, so muß zur Erklärung derjenigen Differenz, welche zu Ungunsten des Leip ziger Handelsgerichtes nach dem obigen Verhältnisse sich heraus stellt, der Umstand in die Wagschale geworfen werden, daß der Leipziger Handelsgerichtsproceß im Gegensätze zu dem in Dres den, wie in dem übrigen Lande, gangbaren Proceßarten ge wisse Vereinfachungen kennt, vermöge deren eine und die näm liche Sache weniger häufig die Registranden zu passiven braucht, ohne daß dekhalb der der Bearbeitung und rechtlichen Entschei dung sich darbietende Stoff geringer wäre. Beispielsweise sei daran erinnert, daß der Beginn jedes Protestes nach den, auch für das Handelsbericht Dresden geltenden, gemeinsächsischen Bestimmungen in der Einreichung einer schriftlichen Klage und der darauf erfolgenden schriftlichen Ausfertigung besteht, welche Proeedue allein schon die Ertheilung von je einer, beziehentlich mehreren Resolutionen (z. B. wegen mangelnden Kostenvor- standeS oder sonstiger Anstandsursachen) zur Folge hat, dem ent sprechend aber die Registrande um eben so viele Nummern be reichert, daß dagegen die Mehrzahl der vor dem Handelsgerichte Leipzig zum Austrage gelangenden Rechtsstreitigkeiten durch mündliche Citation und darauf folgenden mündlichen Klag vortrag eingeleitet wird, daß dis solchen mündlichen Ladungen vorangehenden Anträge des Klägers niemals zu der Registrande genommen, sondern nnr in ein sogenanntes Forderbuch einge zeichnet werden nnd daß die Zahl dieser mündlichen Citationen allein im Jahre 1863 auf 3772 sich belaufen hat. Diese Zahl zu der Summe der übrigen Expedienda noch hinzugeschlagen — und Jedem, dem es darauf ankäme, die Verdienste einer Be hörde auf Kosten der andern in das Licht zu stellen, könnte es überlasten bleiben, daraus ein Uebergewicht des Leipziger Han- d lSgerichteS in der Zahl seiner Geschäfte abzuleiten. Ein Bild seiner Thätigkeit gewährt übrigens der in der ersten Hälfte laufenden Jahres in dem Dresdner Journale, dem Leipziger Tageblatte (Nr. 110) und der Berliner Börsenzeitung Nr. 140. abgedruckten Geschäftsberichts aus dem Jahre 1663. — „Sechzig Jahr- wohlgethan; Siebenzig geht das Al er an." Die elftere Zahl erfüllte sich vorgestern an unserm wohl bekannten Cantor und Musikdirektor Julius Otto und da war er denn wohlgethan, daß von Seiten des allgemeinen Sänger- Vereines dem verehrten Sangeimeister ein solennes Ständchen vor seiner Sommerwohnung in Zschärtnitz Abends gebracht wurde. Die kleine Armee von Sängern, an 400 Mann, stimmte Otto'S vielbekannteS Lied „das treue deutsche Herz" an, dem sodann noch: ..Abendlied" und „Singe, wem Gesang gegeben!" vor angingen. Nachdem Herr Registrator Noack dem braven Sechziger im Namen Aller eine Begrüßungsrede gewidmct, stammten aber mals die bunten Laternen auf und zu einem Zug nach Räcknitz eingeladen, begab sich der Gefeierte nebst den Seinigen dahin, wo ein heiterer Commers in Scene gesetzt wurde und vielfach humoristische Trinlsprüche erfolgten. — Im Zoologischen Garten sind im Monat August für 34,634 Billets 4,706 Thlr. 1L Ngr. vereinnahmt worden. ES wurden verkauft 22,567 Bidets L 5 Ngr., 5,955 s 3 Ngr., 4380 a 2 Ngr. und 1,732 S 1 Ngr: — Der Omnibus-Verein macht bekannt, daß diejenigen Wagen, welche vom Böhm. Bahnhofe nach der Königs brücker Straße bestimmt, mit rothen Fähnchen bezeichnet seien, um Ver wechselungen mit den Wagen nach dem Waldschlößchen zu ver meiden. Diese Einrichtung ist, wenn auch wegen der deutlichen Schriftbreter nicht gerade nölhig, doch deshalb recht erwünscht, weil es, wenn man nicht aufmerksam gewesen, unangenehm ist, in der Hauptstraße einen Wagen bestiegen und seinen Platz be zahlt zu haben, den man im Bautzener Rundtheil wieder ver lassen und zu Fuße gehen muß. — Da- I. rothe Dienstmann-Institut hat neuerdings wie der in Grimma und Sebrntz Comrnanditm errichtet und wird nächste Woche auch in Bischofswerda ein Dlenstmann-Institut eröffnen. — Bei Gelegenheit der Feier eines Polterabend- auf der Louisenstraße wurde vorgestern Abend ein an dem betreffenden Hause vorbeigehender Laternenwärter durch einen aus der 1. Etage eines Nachbarhauses herabgeworfenen Topf so erheb lich verwundet, daß er am Kopf ganz bedeutend blutete. ES dürfte nachgerade an der Zeit sein, ganz ernstlich gegen hie in Dresden übliche Art, Polterabende durch Anwerfen von Scher ben an die betreffenden Häuser zu feiern oder mitfeiern zu hel fen, aufzutreten, da schon zu wiederholten Malen wahrzunehmen gewesen, daß dieselbe leider in einer nur zu rücksichtslosen und rohen Weise executirt wird. In der auf der KönigSbrückerfiraße Nr. 61 gelegenen städtischen Guanofabrik wurde gestern Vormittag beim Aus schütten eines Kübels, der in der Düngergrube eine- Hauses auf dem Altmarkt in der vorvrrgangenen Nacht gefüllt worden war, ein bereits in Fäulniß übergegangener Kindes leichnam ge funden. Der Leichnam kann vielleicht schon 4 Wochen in der Grube gelegen haben; das Geschlecht des Kindes, das übrigens ausgetragen geschienen haben soll, war äußerlich nicht mehr kenntlich. — Gestern Mittag trafen hier wieder 50 kranke öster reichische Soldaten ein. Sie gehörten verschiedenen Truppen-