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Slsch.tL-l.Mvri. 7 «ye. H»s»r«t» »rrbe« »t« Abt«d< 6, Goa«t«g< »tß Mittag« 12 Uhr ange»-»« «» 1» der rü>edttio»r «ariexstratz 1». ..L' Adomemeitt »trrttllLhrl. -S Mgß det «umtatldUcher Litsmeag t»'s Gaus Durch die K. Poß »tetttt- lLtzrttch NRgr. «i»zel»e«»»tz »er» 1 Ngr.^ ^ Hagektatt str UiütthliltiW nud GeschWUllchr. Mitredactem: Theodor Drobifch. M« »SS Mittwoch, dm 24. August 1864- "OL L?,'°L Dresden, den 24. August. — Se. Majestät der König hat den Unterarzt 3r. Claffe im Sanität-corp-, Carl Friedrich Rudolph Ehrhardt, zum Assistenzart ernannt und dem vr. ptntolox. Moritz Berndl be dessen Anstellung als Civillehrer beim CadettencorpS da- Prä dikat eines Professors beigelegt. — Gestern Abend 9 Uhr hat Se. Maj. der König eine Reise nach der Schwei- angetrettn und ist mittelst ExtrazugeS von hier über Hof zunächst bis Lindau gereist. — Se. Majestät der König haben für die Dauer einer Äeise ins Ausland das Gesammtminiflerium vom 24. d. MiS. an zu Besorgung der vorkommenden Regierungsgeschäfte mit allerhöchstem Aufträge versehen. — Rach Vormittags in der evangelischen Hofkirche vor ausgegangenem Gottesdienste, wobei Consistorialrath vr. Käuffer die Predigt hielt, hat gestern Nachmittag in den Paradesälen des königlichen Schlosses der feierliche Schluß de- eilften ordent lichen Landtags durch Se. Majestät den König stattgefunden Die Direktorien und Mitglieder der beiden Ständekammern hatten sich deshalb Nachmittags j2 Uhr in dem zu diesem Zwecke eingerichteten Eckparadesaal eingesunden, woselbst auch die der Feierlichkeit beiwohnenden Herrm der dritten, vierten und fünften Klasse der Hosrangordnung anwesend und zu beiden Seiten der Sländemitglieder aufgestellt waren. Se. Majestät der König, begleitet von Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen,- erschienen unter Vödtritt der obersten Hofchargen und der Herren Staatsminister, sowie der Herren der ersten und zweiten Klasse der Hofrangordnung und sämmtlicher nicht im Dienste befind lichen königl. Kammerherren und Flügeladjutanten mit dem Glockenschlage 2 Uhr und wurden bei Allerhöchstihrem Eintritt in den Saal mit einem vom Präsidenten der Ersten Kammer ausgebrachten dreimaligen Hoch empfangen. Nachdem die Herren Staatsminister sich zur Rechten der Thron-Estrade aufgestellt hatten, während zur Linken derselben das diplomatische Corps und die Offiziere de- kaiserlich österreichischen hiesigen Etappen kommandoS plaeirt waren, ließen Se. Majestät Allerhöchstsich auf dem Throne nieder, bedeckten Ihr Haupt und verlasen die Thron-Rede, einm Ueberblick über die segensreiche Wirksamkeit der Ständeversammlung nehmend. Nach Beendigung der Thronrede erfolgte durch den Referenten im königl. Gefammt Ministerium, RegierungSrathS Roßberg, der Vortrag des Land. tagSabschiedS für die Ständeversammlung der Jahre 1863 und 1864. — In den vorgestrigen Schlußsitzungen beider Kammern bückten beide Präsidenten im Schlußwort mit Dank auf die Thätigkeit der Kammermitglieder und schieden mit einem drei maligen Hoch auf Se. Majestät den König. In der ersten Kammer sprach Herr Krieg-minister v. Rabenhorst, in der zweiten Kammer Herr Staat-minister v. Beust den Dank dek Regierung aus. — Seit einigen Tagen werden von Leipzig a«S bei jedem »ge auf der westlichen EtaatSbahn besondere, lediglich für bestimmte Coups- zweiter Nasse in Bereitschaft gehalten. — In Leipzig hat sich vorgestern der dafige Oberpostamts- Secrelair H. auf der Verbindungsbahn auf die Schienen ge worfen als ein Zag vorbeikam. Der Kopf wurde augenblicklich vom Rumpfe getrennt. — Einen musikalischen Sommer»Abend hat heute Herr Ma.schner auf der Brühlschm Terrasse veranstaltet, bei welchem dießmal Herr Musikdirektor Laade den gewandten Dirigentenftab über das 40 Mann starke Orchester schwingen wird. — Auf dem Art,llerie»Exerzierplatze, woselbst vor Kurze« das Scharfschießen begonnen, haben sich auch in diesem Jahr« unbefugte Kugelsammler eingefunden. Der gestern von unS bereits gemeldete Vorfall dürfte Wohl geeignet sein, unter de« Kugelsuchern einigen Schreck zu verbreiten. Einer derselbe« hatte u. A. auch eine Granatkartätsche (Schrapnell), die beim Schießen nicht explodirt, vorgesunden und unter mehreren eiser nen Vollkugeln mitverkauft. Die Käuferin, eine auf dem Li- schofsweg wohnhafte Alteisenhändlerin, welche entweder am Ge wicht oder bei der bloßen Besichtigung dieses Geschosses wahr- aenommen hatte, daß dasselbe kein Vvllgeschoß, sondern ei» Hohlgeschoß sei, gab einem in ihrem Hause wohnhaften Arbei ter Namens Scheibe den Auftrag, den Inhalt desselben heraus zunehmen. Dieser, sicherlich unbekannt mit der Gefährlichkeit einer solchen Arbeit, machte sich mir Hammer und Meisel darüber her. Doch schon nach wenigen Hammerschläqey er folgte die Entzündung de- Branders und in wenigen Minuten explodirte da- Geschoß und verwundete den Arbeiter in einer Weise, daß dessen Unterbringung in der Diaconissen-Anstalt, nicht wie wir gestern irrthümlich meldeten, im Kranken h^use, erfolgen mußte. Zum Glück sollen die Verletzungen de- Scheibe nicht lebensgefährlich sein. — Unter dem Namen „Städtischer Verein," wird sich ia unserer Stadt in nächster Zeit eine Anzahl hiesiger selbstständiger Einwohner vereinigen zum Zwecke der Besprechung städtischer Angelegenheiten und um, fern von aller politischen Tendenz, durch Meinungsaustausch auch die werkthätige Theilnahme an vaterstädtischen Interessen zu Wecken und zu beleben. Auf An regung des Herrn Kaufmann Walther und einiger anderer Herren fanden bereit- zwei zahlreich besuchte Vor Versammlungen in Helbig'S Restauration patt, bei welchen theil- die Erklärung zum Beitritt, theilS die Berathung de- Statuten-Entwurf- Gegenstand der Tagesordnung war. In der letzteren Versammlung wurde der Statuten-Entwurf mit einigen Modifikationen genehmigt und in ca. 14 Tagen hofft man in einer weiteren Versammlung tir förmliche Constituirung de- Verein- zu vollenden. Möge da- Streben dieser Vereinigung, welcher eine nützliche Tendenz offen bar zu Grunde liegt, von gutem Erfolge begleitet sein. — Der deutsche Juristentag, welcher sich zu Ende dieser Woche in Braunschweig versammelt, wird sich namentlich mit zwei Gegenständen von allgemeine« Interesse beschäftigen, nä«- ich mit der Frage der Zusammensetzung der Handelsgericht« und mit der Stellung der Staatsanwaltschaft. Ueber die Frage, »d >« dm HMVrMtN MM« Mt«