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Ersch- tl«l. Marg. 7 »hr. Hnsmtt, mrd«, ri« «dtndss/«üant«-s dt« Mittag« 1H Uhr augmo«, «i» t« d« LiptdM»«» Mart«»sk«t» 1*-! . ii . i »1nttMrl.»»Rgt v, dtt »««tarMchn «ein«»« t»'« »au« Durch die« Po» »iutl. pchrttch N Ngr. «»»«wt.Stu»- nur» 1 Ngr. fiir MltchMmg Mli» Geschäftsvrrkchr. Mtredacteur: Lheodor Drobisch. M«; SL« Mittwoch, den 3. August 1864: Anzetarn t. dies. Matt«, «a« rrscheint, fintzen rin« «rs»> jetzt in lO,ttW»r«mpl. ilgreiche^Lerbreitong. Dresden, den 3. August. — Die Erste Kammer hat sich gestern mit der Berathung mehrerer DeputationSberichte über Petitionen beschäftigt. — In der Zweiten Kammer wurde der dritte DeputationSbericht über den Rechenschaftsbericht und damit die Berathung der Rechenschaftsberichtes überhaupt beendigt und bei der Schluß- abstimmung der Antrag der Finanzdeputation, die Kammer möge erklären: „daß die von der Staatsregierung mittelst al lerhöchsten Deerets vom S. November 1663 abgelegte Rechen schaft über die SraarSeinkünste und Staatsausgaben auf die Finanzperiode 18S8—1860 genügt und durch die derselben beigegebenen allgemeinen Bemerkungen, speciellen und sonstigen Nachweise hinreichend belegt ist, so daß sie dabei Beruhigung fasten kann", von der Kammer gegen 1 Stimme angenommen. — Getreu dem Plane: dem Volksfest der Dresdner Vo gelschießens einen ' edleren Anstrich zu verleihen, e» auf eine Stufe zu heben, wo das Volk fühlt und empfindet, daß die Freuden, denen eS sich hingiebt, nicht allein in materiellen Ge< nüssen ihren Abschluß finden sollen, wird morgen, Donnerstag ein Gesangfest auf der Vogelwiese stattfinden, das jedenfalls dem Feste eine schöne und edlere Prägung giebt. E« haben sich zu diesem Zweck die hier bestehende» Gesangvereine Orpheus, Liedertafel, LiederkreiS, Germania, SäntzerkreiS, Liederkranz und Stradella zusammengethan und von den bekannten Leistungen dieser Vereine steht zu erwarten: daß sie als ein Sieben gestirn am Gesangshimmel glänzen und somit allen Hörern eine wahre Herzensfreude bereiten werden. Di« Sänger versammeln sich morgen Nachmittag gegen ö Uhr am Jadenhof vor Straffer- Restauration. Um 5 Uhr setzt sich unter Vorantritt de- Pohle schen MusikchorS der Zug in Bewegung,. Sechs Mann in Fronte, geht er durch die Landhaus-, Amalien-, Pillnitzer- und Blasewitzer Straße über die bei dem Schießhause auf der Vo gelwiese gesetzte Landgrabenbrücke nach dem für die Sänger bestimmten Zelt. Auf dem vom Echießhause nach dem Mufik- salon zu gelegenen Podium werden dann neun Lieder vorge tragen, worunter sich Compofitionen von Weber, Kalliwoda, Otto und MendelSsohn-Bartboldh befinden. Den Schlußgesang bildet: „War ist de- Deutschen Vaterland?^ — Auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn sind am Sonn abend Abend zwei und am Sonntag früh zwei Extrazüge von Leipzig nach Dresden abgegangen, mit welchen ungefähr 1700 Personen von dort aus befördert wurden. — Wenn unlängst in einem hiesigen Blatte über die Er haltung der Gemäldegalerie ein wahres Wort gesprochen wurde, so findet Jeder die Wahrheit bestätigt, der vorzüglich die Galerie an den Tagen besucht, wo freier Eintritt stattfindet. Man durchgehe z B. Sonntag- Mittag- von 13 bis 3 Uhr die herr lichen Säle des Museum-. Staub setzt sich ab von Stiefeln und Schuhen, der nun von den leidigen Crinolinen und Schlepp- kleider» emporgewirbelt wird. Von vielen Personen werden die Säle als öffentlicher Rendezvous- und Tummelplatz betrachtet " waren in die " «d Etliche scheuen sich nicht, dort Eßwaaren in die Hanh zu > steigen kann^ Ansehnliche Festgeschenke find bereits von Dresden, nehmen und ihren leiblichen Hunger da zu stillen, wo nur Geist und Gemüth Nahrung finden soll. Der Urbel größte- aber ist und bleibt di« staubaufwirbslnde Erinoline, und im Jntereffe der Gemälde w«d dir Frage immer dringender: wie ist da Abhilfe zu erlangen. — Ueberzeugt von der Bedeutung und dem nachhaltigen Einflüsse desjenigen Standes, welchem die Bildung des Heran wachsenden Geschlechts anvertraut ist, haben wir in von Allem dem Notiz genommen, was diesen unfern dischen Lehrerstand angeht. Mit Freuden haben wir kannt, daß auch Sachsens Regierung auf die Hebung serstellung dieses für da» Volkswohl so wichtigen Stande- fort während Bedacht nimmt und darin dem Vorbilde de- verehr ten Landesvaters nachfolgt, wrlcher der Schul« und ihren Leh rern eine so ehrenvolle Theilnahme schenkt. Wie Se. Maj. der König und Allerhöchdeffen Regierung auch auf diesem Ge biete da- Verdienst zu würdigen wissen, davon ist ein neuer Beweis die vorigen Sonnabend erfolgte Verleihung der Ehren kreuzes vom Verdienstorden an zwei Schulmänner unserer Stadt, welche schon länger als ein Vierteljahrhundert sowohl durch ihre praktische Thätigkeit in unfern Schulen, als auch auf dem Felde der Schul- und Jugendliteratur sich unbestrittene Verdienste errungen und deren Namen auch bei allen ihren Amtsbrüdern in der Nähe und Ferne einen guten Klang haben, weil sie für die geistige und materielle Hebung des VolkSschul- lehrerstandeS so «»ermüdet thätig gewesen sind. Es sind dieß Hrrr August Berthelt, Direktor der 1. Bürgerschule, Vor- standSmitglieo deS pädagogischen Verein-, des PestalozzivereinS, des Sachs. LehrervereinS, Redakteur der deutschen Lehrerzeitung u. s. w. und Herr Moritz Heger, Direktor der 1. Armen schule, Gründer und Vorsteher der Emeritenkaffe für Lehrer, Mitredaeteur der Eächs Schulzeitung u. s. w. Wir sind fest überzeugt, daß dieses Zeichen Allerhöchster Huld von allen Glie dern deS Sächs. VolkSschullehrerstandeS mit Freude und Dank begrüßt und so betrachtet werden wird, daß damit der ganzen Gesammtheit eine Ehre geschehen ist. ^ — Der Restaurateur Winkler zum „Heidelberger Faß" auf der Vogelwiese, empfing am 1. August von Heidelberg aus nachstehender Telegramm: „Dar alte Heidelberger Faß am Neckar, läßt seinen College» in Dresden an der Elbe herzlich zrüßen. Der Wirth vom Schloßpark." E- wurde nicht ver- säumt, auf dieß freundliche Gedächtniß sofort einige Dankes- Worte durch den Telegraph nach Heidelberg gehen zu lasten. — Dar zweite sächsische Preisschießrn, zu dessen Abhaltung Cie Stadt Schneeberg ausersehen wurde, naht mit rasche« Schrittet: und es sind bereits die umfassendsten Vorarbeiten ^ mit großem Fleiß besorgt worden. Zu dem Feste, welches den 7-, 8. und 9. August stattfindet, haben sich bereits 300 Schützen aus 38 Orten angemeldet. Da jedoch täglich noch neue Meldungen bei dem Festkomitee eingehen, ist mit Gewißheit an- «nehmen, daß die Anzahl der Schützenftstgäste bis auf 400