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m 1 - M-ritnstraßt t». st'fi -zs-' V.: l/> > 'i n e für UilterhaltuW W Geschäftsverkehr- Mitredactmr: Theodor Drobisch. «nzetam t. dies. Blatte, dar jetzt in 10,000 Erempl. Mo. TVS« Souuabend, den 23. Juli 1864. nzetam t. vcej. «laue, oa» utznn «eemPi- «scheint, finden eine «folgrrtckie Verbreitung., Dresden, den 23. Juli. — Die Sammlungen, welche von einer Anzahl patrio tischer Männer zu dem Zwecke angeregt worden sind, um un firm Herrn Staatsminister von Neust ein Rittergut im Werthe von 200,000 Thalern als Ehrengeschenk zu übermachrn, werdin in aller Still«, aber mit größtem Erfolge betrieben. Wie wir aus glaubwürdiger Quelle entnehmen, habm die bereits gezeich- treten Beiträge jetzt schon eine so bedeutende Höhe erreicht, daß die Verwirklichung der Idee als gesichert zu betrachten ist und find auch schon Unterhandlungen mit dem Besitzer des Ritter gutes Zehmen, dem Geburtsorte des Herrn von Brust, eingrleite worden. - — j> Oeffenttich, Gerichtsverhandlung vom 82 Juli. Sin junger Mann in BergmannSkleidurrg setzt sich auf die Anklagebank sehr ruhig und bescheiden, obgleich alle Die, so mit ihm in einem und demselben Hause wohnen, behaupten, er sei ein unverträglicher, zänkischer Mensch, der namentlich .immer mit den Weibern gern herumraisonnire. Auch einer seiner Vorgesetzten behauptet dasselbe — und da mags wohl wahr sein. Es handelt sich bei ihm um einen Diebstahl, dessen er sich eigentlich selbst verdächtig machte und bei der Behörde beschuldigte. Er kam eines Tages auf das Gerichtsamt zu Döhlen und denuncirte vier Personen wegen Beleidigung. Die sollen nämlich alle Viere ihn des Diebstahls beschuldigt und gesagt haben, er stehle Kohlen, was übrigens möglich sein konnte, da sein dieserhalb vernommener Vorgesetzter vor Gericht erklärte, daß er dem An geschuldigten Wohl einen solchen Koh lendiebstahl zutraue. Und wirklich, die „Viere" hakten den Denuncianten Johann Friedrich Brockhaus mit Kohlen gesehen, von welchen sie nicht wußten, wo er sie her hatte. Der Vor gesetzte des Bergarbeiters erklärte auf Befragen, daß man e- einem so großen Kohlenhaufen nicht ansehen könne, wenn welche davon gestohlen seien. Unter den die Beleidigung gegen Brock- hauS Beschuldigten finden wir auch eine Amalie Zschoche, eine Frau Borrmann u. s. w., die wegen der Beleidigung des Bergarbeiters vom Gerichtsamt Döhlen alle Vier zu 3 Thaler Geldbuße und Tragung gewisser Kostenantheile verurtheilt wurden. Später erfolgte jedoch ihre Freisprechung, wenn ich recht verstanden. Der Denunciant aber, der Bergarbeiter Jo Hann Friedrich Brockhaus ging auch nicht leer aus. Man nahm an, daß er Kohlen gestohlen habe, weil er einerseits keine selbst besaß und weil andererseits ihn die Viere mit Kohlen habe» gehen sehen, obgleich sie vor Gericht gesagt, sie hätten nicht zu ihm geäußert: „Du hast Kohlen gestohlen!" sondern: „Wir haben Dich mit Kohlen gehen sehen!" — Das GerichtS- ant Döhlen bestrafte ihn wegen Diebstahls mit einem Tage Gefängniß. Dagegen erhob er Einspruch. Er will nicht be straft sein, aber er will die „Viere" bestraft wissen. Jndeß, der Gerichtshof zu Dresden befreite heute den Brockhaus von seiner Gefängnißstrafe, bestätigte aber auch die Freisprechung der Viere. — Die nächste Verhandlung ist eben so einfach, sie spielt -ms und netzen Men; Mistwageq und zwar schon am 30. Oktober 1863. Der Dienstknecht Herbig zu Steinbach denuncirte am Gericht?amt Wilsdruff, daß ihr» eine aewisser Johann Roßjath immer feindselig verfolge. So soll er ihm einmal vom Mistwagen herab gedroht haben: „Höre Herbig, komm einmal her, Du bist ein Mörder.' Wir werden Dich schon so lange hauen, bis Du zum Krüppel wirst. Wird'- ^ nicht in diesem Jahre, da wird'S im nächsten. Wir ziehen nicht weit von einander!" Das zeigte Herbig an und die Dienstknechte Traugott Andrich und Carl August Glimmer be kundeten dies auch vor Gericht. Roßjath, erst 19 Jahr alt, noch unbestraft, wurde nunmehr vom Gerichtsamt Wilsdruff wegen dieser Bedrohung zu 3 Thlr. 10 Ngr. Geldbuße oder im Nichtzahlungsfalle zu 1 Woche und 3 Tagen Gefängniß und Tragung der Kosten verurtheilt. Dageg n erhob er sofort Einspruch, aber Herr Staatsanwalt Heinze beantragte mit kur» zen Worten einfach die Bestätigung des erstinstanzlichen Be scheids, die auch gegen Mittag erfolgte, — „aus vorigen Gründen!" — In einem Garten auf der Stiftsstraße, zu dem Häuft Nr. 5 daselbst gehörig, ist jetzt wieder det seltene Fall zu be obachten, daß an einem Birnbäume neben einer reichen Zahl ziemlich reifer Früchte nach dm, Gipfel zu mehrere Arste noch in voller Blürhe stehen. — Einem hiesigen Bürstenmacher war es schon seit einiger Zeit auffällig, daß aus seinem Bürpenvorrathe von Zeit zu Zeit ziemlich kostspielige Bürsten spurlos verschwanden. Gestern nun ist man dem Diebe auf die Spur gekommen, indem man einen Gesellen des Bestohlenen in demselben Augenblicke verhaftete, als er eben mehrere Parthien Bürsten anderwärts verkaufen wollte. Wohl oder übel mußte er dm unredlichen Erwerb ein räumen und wanderte nun den bekannten Weg nach dem ehe maligen Kosel'schen Palais. — In den ersten Tagen d. M wurden bei dem Banquie» M. in Connewitz bei Leipzig in einer Nacht circa 61 Thaler durch Nachschließen gestohlen, aus Papier- und anderem Geld« bestehend. Der Verdacht, diesen stechen Diebstahl begangen zu haben, fiel auf einm abgelohnten Diener auS Annaberg. Wie wir hörm, ist es der hiesigen Polizei gelungen, nach erhaltener Mittheilung den Diener, welcher inzwischen zu Hause und auch in Bayern bei seinen zukünftigen Schwiegereltern mit seiner Braut gewesen war, hier zu ertappen, und entpuppte sich der« selbe schließlich als der übelberüchtigte Handarbeiter Hütterer, welcher schon auS Gefängnissen auSgebrochen und wiederholt mit Arbeitshaus-, Zuchthaus- und andern Strafen belegt gewesen ist. In seiner Verwahrung wurdm Mthrere neu angekaufte Sachen gefunden, welche zur Ueberführung dienten. Außerdem öll auch seine Braut ein offenes Geständniß abgelegt habm. Seiden ist jetzt Zeit gegeben, sich hinter Schloß und Riegel ihre üble Laufbahn zu überlegen. — f Ruchlose Hände haken neuerdings wieder auf der Srühlschen Terrasse sich vergriffen an dm steinernen Bänken, hie nicht dazu da sind, daß unberufene Simsen- ihr- Kräfte