Volltext Seite (XML)
bi« Mittag« 12 Uhr angeno«. men m der En-edittoxr Martenstraße IR- tL für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. itaen t. dies. Blatte, da« jetzt in 10,000 Srempl7 scheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. M<s. SVL Dienstag, den 19. Juli 1864. «niet erst Dresden, den 19. Juli. — Die zweite Kammer hat gestern über -die Berg- und Hüttennutzungen berathen, und Pos. 8. mit dem postulirten Rnncrtrage von jährlich 87 540 Thlr. genehmigt Der Referent (Mg. Staatsminister a. D. Georgi) zeigte schließlich an, daß ein Schreiben des Herrn Finanzminisiers Freiherrn v. Friesen eingegangen sei, cs möge der Staatsregierung zum Zwecke der im Jahrs 1865 bevorstehenden hundertjährigen Jubelfeier der Bergakademie zu Freiberg eine DispofitionSsumme von 20 0 — 3000 Thaler zur Verfügung gestellt werden. Referent bean tragte in Gemeinschaft mit der Ersten Kammer die Ermächti gung hierzu zu erlheilen, welchem Antrags die Kammer ein stimmig beitrat. — Der Kaufmann Ernst Värwaldt allhier hat dem zu Unterstützung von Zöglingen der Königlichen Blindenanstalt bei derselben bestehenden Unterstützungsfonds die Summe von 25,000 Thlr. schenkungsweise übereignet, indem derselbe nur für seine Lebenszeit und die zweier naher Anverwandten den Zin sengenuß nach 5 beziehendlich 4>j ss Vorbehalten hat — Das am Sonntag stattgefundene Gauturnfest der sächsischen Mitielelbe in Dresdens Mauern erfreut? sich einer wahrhaft prächtigen Witterung. Nachdem wir bereits im gestrigen Blatt über die Abendversammlung im Großen Garten berichtet, ließ der Sonntagmorgen auf allen Straßen größere und kleinere Massen von Turnern erblicken, die mit freudigem Antlitz und froher Stimmung der Festlichkeit entgegensahen. Schon in früher Morgenstunde fand rin Manöver der Turnfeuerwehr auf dem Turnplätze unweit des SchießhauseS statt und von Seiten auswärtiger Turner wurde sodann die k. Turnlehrer- Bildungsanstalt in Augenschein genommen. Hierauf versammelten sich in der elften Stunde sämmtliche Turner auf dem Neu- und Antonstädter Turnplätze zum Festzuge, der sich halb zwölf Uhr in Bewegung setzte; zwei Musikchöre und eine Abteilung Dresdner Turner voran, schritt der Zug über die alte Brücke, nahm seinen Lauf durch die Schloßstraße, Altmarkt, See- und Waisenhausstraße, große Plauensche Gaste hinaus nach d:m bei dem Dorfe Plauen gelegenen Fepplatze, nach Reisewitz Garten. Zu beiden Seiten hin hatten sich Tausende von Menschen aus gestellt um den Zug zu sehen, der nahe an 8000 Tuiner zählte und in vielen Straßen durch Kränze- und Blumenauswerfen aus den Fenstern der Häuser herab eine BegMuNg empfing. Inzwischen der mehrfachen, meist schwarz-roth-gvmW Fahnen wurden Standarten mit weißen Schildern getragen, wattuf sich die Namen der Städte und Ortschaften befanden. Da Oh Aan die Namen: Tharandt, Dippoldiswalde, Glashütte, Plauenscher Grund, Dohna, Liebstadt, Plauen b. Dresden, Lvschwitz, Kreischa, Kötschmbroda, Rabenau, Reinhardsgrimma u. s. w Als der Zug, von den Dresdner Turnern beschlossen, nach so manchem Zaruf des „Gut Heil!" auf „Neisewitz" eingetroffen, wurde das Fest durch den Gauvorstand eröffnet, ein Vorsitzender und Schriftführer gewählt und die Wahl des Vorortes für das SMe Jahr bestimmt. Roch immer fiuthete die Menge an der Stadt hinzu, cs begann eine wahre Wallfahrt und der weite Park füllte sich mit Gästen, daß bange ward für einen Quadtratschuh Raum. Nachmittags gegen 4 Uhr allgemeiner Marsch nach dem Festplatz, wo von dem Professor vr. Wigard die Festrede gehalten wurde, worauf Gesang von den Sängern der Turnvereine folgte. Es geschahen in rascher Aufeinander folge Feiübungen, Riegen- und Kürturnen; es ertönte Musik und Gesang, bis endlich nach so manchen Belustigungen von Seiten des Turnrathmttgliedes, durch Oberlehrer Engelmann au- D-ppoldiswalde das Schlußwort erklang. Obgleich gegen 8 Uhr da- Signal zum Abmarsch mahnte, gelangte der Zug doch erst auf der Ttzarandter-, Freiberger- und Annenstraße zuerst, nach halb zehn Uhr auf der alten Eibbrücke an, um sich nach dem Lwcke'schm Bade zu begeben, wo dann ein allgemeiner Commerce stattfand. — Vorgestern Nachmittag traf ein Oberjäger mit 9 Mann erkrankten sächsischen Infanteristen aus Schleswig-Holstein kom mend hier ein. Dieselben wurden im MilitairhoSpital unter ge bracht. ' — Unsere Turnerfeuerwehr hielt am Donnerstage Abend bei Helb-g eine Hauptversammlung ab, in welcher Statuten-zu einer Kranken» und Unterstützung »käste für im Dienste Verun glückte oder in Folge desselben erkrankte Wehrmänner berathen und fefigestellt wurden. Wenn sich nun auch nach "den Bestim mungen derselben die Mitglieder des Co: PS mit einem monat lichen Beitrage freiwillig besteuern, und also außer der Zeit, die st; in uneigennütziger Weise dem Gemeinwohls opfern, der Sache noch ihren Geldbeutel öffnen, so muß doch ohne Zustuß von Außen diese Stiftung nur unbedeutend bleiben und ihren löblichen Zweck zum Theil verfehlen. Fragen wir uns nun, wem die Segnungen der Wirksamkeit dieses Instituts zu Theil werden, so sind es unsere Hausbesitzer, namentlich aber die Ver sicherungsgesellschaften, für die eine Feuerwehr arbeitet. — Durch die massive Bauart unserer Häuser und den dadurch bedingten selteneren Brandfällen ist bei Vielen Wohl eine gewisse Gleich giltigkeit in dieser Richtung nicht zu verwundern; ein kluger Hausvater indessen sorgt zur Zeit des Glückes für trübere Fülle, und Wenn unsere Turnerfeuerwehr sieht, daß sie Anerkennung findet, daß ihre Bestrebungen nach Vervollkommnung unterstützt werden, so wird sie mit doppeltem Eifer und doppelter Lust ao?S Werk gehen, und zur Zeit des Unglücks und der Gefahr wird sich's zeigen, daß ihre Hilfe nicht gering anzuschlagen ist. Daß dem so sei, ist den Vertretern unserer Stadt längst klar geworden, und hat der Stadtrath neuerdings wiederum, auf Ansuchen des Commando's, eine Vermehrung der Mannschaft auf 165 Mann, Anschaffung einer neuen Spritze und nament lich Ausdehnung des Cords auf Neustadt mit Errichtung eine- WachtlokaleS daselbst bewilligt, so unterliegt es keinem Zweifel, daß die Stadtverordneten, denen die Angelegenheit jetzt vorliegt, gleichen Sinnes sein werden, und wir werden bald diese Ver vollständigung als eingerichtet betrachten können. Der hier lebende Agent einer Sei uns coryesfionirtm preußische«; Versicherung-.