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bi« Mittag« ir ühr angenom men ta der Expedition, , Marieustraß« IL ' " ^ «EIE?. ^ ^ - ^ ' "l -?!t ?. i ^.'n .-Last«. «Äch-dtt »-WßHttz«h» " ,r«gr. Ein» " mem 1 Rgr, IIi?l viVrltch rr Rgr. Ein,klar Sttun. für Unterhaltmisi uvö Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobifch. nzetgen t. dies. Blatt«, da« jetzt in 1«,0ÜV Lrrmpl- erscheint, finden eine erfolgreich« Verbreitung. Mo LVS Sonntaq, den 10. Juli 1864. i Dresden, den io. Juli. — Se. Maj der König hat dem G-schichtSmaler Freiherr» Hugo vom Blomberg zu Berlin das Ritterkreuz de- Albrecht ordenS und dem Prokuristen der Bankhauses Frege L Comp zu Leipzig, Friedrich Serbe, in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienstleistung in dem genannten Bankhause, das Ehren kreuz de- AlbrechtordenS verliehen. — »*» Königliches Hoftheater. Freitag, den 8 Juli, wurden die , Jäger" von Jffland wiederholt. Fräulein Henriette Wolfs spielte als erste Antrittsrolle nach ihrer Aufnahme in den Verband unserer Bühne die Nichte des För sterS, Friederike Warberger. — Mängel und Vorzüge dieser Auf führung waren ganz dieselben, wie bei der ersten neu einstudir- ten Darstellung im März d. I — Am hervorragendsten ist Herr Winzer als Oberförster. Der leichte Fluß seiner Sprache^ ihre schöne Festigkeit und eindringende Herzlichkeit, die Natürlichkeit seine- Betragens und dar Wallen einer gemüthlichen Laune machen seine Darstellung in jedem Zuge lebendig und fesselnd. Wir können unsererseits zu dem erhabenen Standpunkte nicht gelangen, von welchem aus mancher Kritiker auf dieses theil weise veraltete Familiengemälde mit vornehmer Geringschätzung herablächeln mag. Wir räumen gern ein, daß das Stück seine Längen hat, daß seine Anlage fehlerhaft ist, und behaupten den noch, daß man Ursache hat, es lieb zu haben. Es trägt so viel Lieber, den nationalen Sinn Anheimelnde- in sich. Die Vergangenheit, die es schildert, ist unS so innig vertraut, weil sie unsere eigene, die Vergangenheit unseres Volke- ist. Wollt ihr wissen, wie Urgroßmütterchen sich trug, als sie jung war? wie sie geliebt, gelacht und gesungen hat? So blickt in diesen liebrn treuen Spiegel jener Ze t! Sie tritt euch darin entgegen als Friederike Warberger, wie sie leibte und lebte, in dem Kleide von geblümtem .Kattun, schlicht, sittsam und häuslich,und ganz so jung wie damals. Frl. Wolff war in Ton und Haltung dieser Rolle ganz angemessen; sie spielte mit ansprechender Natürlichkeit, obwohl, wie eS schien, einem ihr fremden Publikum gegenüber etwas befangen. Sollten „die Jäger" fortan wieder für eine Zeiilang von unserer Bühne verschwinden, so wird es immerhin eine Pflicht der Pietät sein, sie dann und wann in guteinstudirter Aufführung und zweck- mäßig abgekürzt für die Bühne wieder lebendig zu machen. „Die allein ächte Deutsche Komödie", sagt Arthur Schopenhauer, „aus dem Wesen und Geiste der Nation hervorgegangen und ihn darstellend, ist, neben der einzig dastehenden Minna von Barnhelm, da- Jfflandische Schauspiel. Die Vorzüge dieser Stücke sind, eben wie dis der Nation, die sie treu abbilden, mehr moralisch, als intellektuell: wovon da- Umgekehrte von der Französischen und Englischen Komödie behauptet werden könnte. Die Deutschen sind so selten originell, daß man nicht, sobald rS ein Mal dazu gekommen ist, gleich mit Knitteln drein schlagen sollte, wie dies Schiller und die Schlegel Methan habe», welch« gegen Jffland ungerecht gewesen und selbst gegen Kotzebue zu weit gegangen sind." Betrag von nicht weniger als 80 Thaler bestohlen, die ihm eines Abends auS seinem Logis zu einer Zeit entwendet worden sein sollten, als er sich darin selbst anwesend befunden hatte. Da sich ein Diebstahl in keiner Weise erklären ließ, so empfahl sich vor Allem eine nochmalige genaue Durchsuchung sämmtlicher im Logis befindlichen Räumlichkeiten. Trotz allen Suchen« wollte sich aber das Geld anfänglich nicht finden lassen, bis es endlich in einem Kinderbettchen versteckt vorgefunden wurde, wohin eS der angeblich Bestohlene selbst verborgen hatte, ohne daß er sich trotz allen Nachdenkens darauf wieder zu besinnen vermocht hatte. — Das stattliche Schelben-SchützemCorps zog gestern mit klingendem Spiels durch die Stadt, um ihrem König dar Ehren- geleite zu geben und die prächtige Schützenfahne an ihren Auf bewahrungsort zurückzubringen. — Fünf Thaler'sind für Manschen eine Kleinigkeit, für Viele aber ein Capital, ein wahrer Schatz. So fand vorgestern Vormittag der rothe Dienstmann Nc. 218 auf dem freist» Platz vor der Neustädter Kirche ein zusammengefaltetrs blaues Papier worin ein Fünfthalerschsin lag. Der Dienstmann gukt nach allen vier Winden, ob Niemand komme, der hier Anspruch auf Besitz habe. Da kommt bleich und vor Schreck gelähmt ein alte- Mütterchen getrippelt und sucht unter tausend Aeng- sten. Der ehrliche Finder tritt ihr entgegen. eS erfolgt Auf klärung und „Ach, du mein Göttchen!" sinkt die alte guj« Mutter dem Finder an die Brust. Sie sucht nach einer B«- > lohnung und findet in ihrer Tasche fünf Pfennige; endlich noch einen Dreier. Der Die st nann wehrt ab, da, im Drang eines unendlichen Gefühlt der Dankbarkeit, stlttzt die gute Alte dem Dienstmann um den Hals und küßt und schmatzt ihn ab, daß dem Manne ganz warm ums Herze ward. — -f Herr Staatsanwalt Held ist beurlaubt und hat di«- serhalb Herr Staatsanwalt Heinz« seine amtlichen Geschäfte mit übernommen. — -f Am verflossenen Donnerstag Nachmittag stürzte an der Kaserne auf der Rampischen Gasse, nahe an der Klinik eine junge Dame zusammen, in Folge von heftigen Krämpfen. Die Beamten der Klinik eilten sofort herbei, schafften sie in ihre Lokalitäten und sorgten für die Unglückliche, deren Unfall eine Menge Menschen herbeigelockt hatte. — Wie uns mitgetheilt wird, schreitet die Wiedergenesung des Herrn Emil Devrient so erfreulich vor, daß dessen Wieder auftreten an der K. Bühne vielleicht schon in Monatsfrist zu erwarten sein dürfte. Man vernimmt, daß er aledann auch in einem Stücke Gutzkow's auftreten wird, welche- zur Erinnerung an de» Verfasser- 25jährigeS Schriftsteller-Jubiläum gegeben verden soll, weßhalb dieses letztere nicht bereits auf den 1-. ). M., den Tag der ersten Aufführung von Gutzkow's „Richard Savage" vor 25 Jahren, angesetzt wurde. — Wie wir erst nachträglich erfahren, hat der Knabe, de» neulich im Blasewitzer Holz erhängt aufgefunden wu.de, sich auS Furcht vor Strafe wegen einer gegen einen nahen Ber« — Sin hiesiger Bürger hielt sich in diesen Tagen um den Mdttn verübtm Unredlichkeit das Leben genommen.