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«rsch.Ual.Mtt-.7Uhr. I»s»r»te wr»»en »i« Abend« «, Sonntag« di» Mtttaa« IS Uhr angenom- mrn in der Expedition r Maiteustra-t 1». ^ >- tthrlich rrRgr. «inrrlne«»». «em 1 -t-r. ageökatt für Unterhaltung und GeschWsverkchr. Mitredacteur: Theodore Drobifch. M«. LVO Freitaq, den 8. Juli 1864. Anzetaen t. dies. Blatt», da« jetzt in 10,000 Ercmpl- erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 8 Juli. — Ihre königl. Hoheitm der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin beehrten gestern die akademische Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse mit einem länger» Besuche. — Bei der Berathung über das Budget de» Justizmini- steriumS in der 1. Kammer hatte Se. K. Hohheit der Kronprinz da» Referat übernommen Längst vor Beginn der Sitzung füll, ten sich die Tribünen, insbesondere war die Damentribüne so park besetzt, daß die später kommenden Damen nur noch Platz auf der diplomatischen Tribüne finden konnten. Se. K. Hohheit betheiligte sich an !den mannichfachen Debatten in eingehendster Weis« und entwickelte rin« sich auf die geringsten Kleinigkeiten erstreckende Kenntniß sowohl der Einrichtungen im Justizministe rium und den verschiedenen Gerichtshöfen des Landes, als auch des Budgets. Den Höhepunkt erreichte die lebhafte DiScusston in einer Rede de- Kronprinzen über die Stellung der sogenann ten Auditoren. Dieß sind solche junge strebsame Juristen, welche ihre Tariere in den Untergrrichten zeitweilig aufgeben, um ein Jahr als Volontaire in den Appellationsgerichten zu arbeiten pnd sich so auf die zukünftigen höheren Stellen paffend und trefflich vorzubereiten. Während dieser Zeit wird aber den Actuarien der bisherige Gehalt entzogen. Se. K, Hoheit führte nun treffend aus, wie diese ausgezeichnete Bildungsschule hier durch zu einem Monopol für Reiche gemacht werde. Da aber die Kenntnisse nicht mit dem Vermögen verbunden seien, sich im Gegentheil bei beiden Kategorieen, Armen wie Reichen, gleich mäßig vertheilt fänden, wäre er nur gerecht, den Juristen, so lange sie als Auditoren fungiren, den bisher bezogenen Gehalt hu belasten. Auf diese Weise würden dann Aermere nicht mehr ausgeschlossen von dieser BildungSschule. Die Kammer trat auch einstimmig diesem Antrag bei. Vorher hatte der Kron prinz noch mehrere Aeußerungen zurückgewiesen, welche der Herr OberappellationSrath von König in Betreff der Stellung und der Avancement- der Oberappellationsrälhe zu machen sich be wogen fand. — Die Zweite Kammer hat gestern die vorgestern begon- nme Berathung der Ausgabebudgets für das Departement des Innern fortgesetzt. — Ein für das Wohl der gesammten Lehrerschaft Sach sens vielfach mit bestem Erfolg bemühter und allgemein geach- teter Schulmann, der Direktor der ersten Armenschule, Herr Moritz Heger, ward vorgestern (6. Juli), am 35. Jahrestage seine» Eintritt- in da» hiesige Schulwesen als confirmirter Lehrer, mit all' den Zeichen der Liebe und Achtung geschmückt, die sein rastlose» segensreiche- Wirken im vollsten Maaße ver dient. Der behördliche Vorstand der hiesigen Schulwesen-, Herr Stadtrath Gehe, beglückwünschte den bereit» im Kreise seines Lehrerkollegium» durch einen Schulart Gefeierten herzlich, und bildete dieser Act gewissermaßen den Vorläufer zu den zahl- reichen Beglückwünschungen, welche dem Jubilar im Lauf« des Tag- persönlich, brieflich und telegraphisch von nab und fern zugingen. Abend» versammelte sich ein zahlreicher Km» von College» ugd Freunden, auch von auswärts, um bei gemeinschaftlichem Mahl in Meinhold'» Sälen de» glücklich verlebten Zeitabschnitte» zu gedenken, den der Jubilar rüstig durchschritten im steten Sinnen und Wirken für da» geistige Wohl der Jugend, für da» ma terielle Wohl seiner Kollegen. Wrrthvolle Geschenke wurden ihm, dem Gründer der Smeritenkaffe, dem eifrigen Vorstande de» pädagogischen und Ehrenmitglied« der Pestalozzi-Verrin», zu Theil und alle Anwesenden waren von dem Wünsche erfüllt: der ewige Herrscher aller Welten möge den jetzt noch in volle» Kraft wirkenden Jubilar recht lange dem sächsischen Lehrerstande erhalten. — Au» sicherer Quelle geht uns die Mittheilung zu, daß Se. Exeellenz, der Herr Staatsminister von Brust, wenn nicht besondere Hindernisse eingetreten, heute Mittag 13 Uhr übe» Leipzig hier eintreffen wird. Die demselben zugrdachten Ova tionen werden Sonnabend Abend hier in Dresden stattfinden. — Am 4 d. M. unternahm der Verein Grwerbtreibende» Dresden« seine erste Exkursion nach Radeberg. DaS größt« Interesse nahm seinem Umfange nach da» Etablissement dr- Herrn Baron von Klützing in Anspruch, in dem man mit größ ter Bereitwilligkeit seiten» der Herren Verwaltungsbeamten aus genommen und mit den verschiedenen höchst interessanten Mani pulationen des Eisenwalzens vertraut gemacht wurde. De» hierauf den Glashüttenwerken der Herren Rönisch Hirsch u. §o. gewidmete Besuch war ein gleich lohnender, der den Mitgliedern ein anschauliches Bild von der Fabrikation faconnirter GlaS» waaren lieferte, zu dessen Vervollständigung die freundlichst ge gebenen Erklärungen de» Herrn Inspektor- nicht wenig bei trugen; die umfänglich? Tafrlglasfabrikation war leider nicht in Betrieb. Hierauf wendete sich' der Verein der Besichtigung der Eisengießerei dcS Herrn Geißler zu, welcher mit freundlicher Zuvorkommenheit dre Führung der Mitglieder durch seine Werk stätten persönlich leitete. Der folgende Besuch galt der Drath- nagelfabrik des Herrn Häntzsche, in welcher besonder» die Schnelligkeit, mit der die daselbst ausgestellten Ma schinen arbeiten, allgemeiner Staunen erregte. Ein kleinerer Theil der Mitglieder unternahm sodann einen kurzen Spazier gang nach dem höchst romantisch gele^eien Augustusbade, wo derselbe vom Bürgermeister Herrn vr. Kuntsch begrüßt, von dem Besitzer Herrn Siegel freundlichst ausgenommen und sei ten» de» Herrn Inspektor» durch alle mit vielen neuen Einrich tungen verbesserten, comsortable eingerichteten Lokalitäten ge führt wurde — Wegen eines am 5 dieses Monat» in Langebrück ver übten Einbruchdiebstahls, mittelst dessen au- der Wohnung eine» dortigen Bauer« über 50 Thlr. baareS Geld gestohlen wurd», ist gestern ein hier aufhältlicher Fleischer verhaftet worden, weil er sich der Verübung diese» Diebstahls dringend verdächtig ge macht haben soll. — Am linken Eibufer in der Nähe de» kleinen Gehege»^ ist gestern Vormittag ein bi» jetzt noch unbekannter männlich« Leichnam angeschwommen und aufgehoben worden.