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's ^"r-k o e-1 ,v^ l für UMerhMW W Geschäftsverkehr. Mitredactenr: Theodor Lrobtsch« M«r 1»«. Sonnabend, de» 18. Juni 1884. "ÄL Dresden, de« 18. Juni. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Lehrer am hiesigen Conservatorium der Musik, Carl Heinrich Döring, dar ihm von Sr. Heiligkeit dem Papste Pius IX. verliehene Ritterkreuz des St. Sylvester-Ordens annchme und trage. — Se. Majestät der König wird vom 20. bis 85. Juni eine Reise im Inland« vornehmen. Montag den 20. Juni früh 7 Uhr Abfahrt von Pillnitz über Freiberg nach Groß schirma, von da nach Siebenlehn, Nossen und Waldheim, wo da» Nachtquartier stattfinden wird. Dienstag den 21. Juni um 12 Uhr erfolgt die Abfahrt nach Chemnitz per Eisenbahn. Mittwoch den 28 Juni: Abfahrt früh 7 Uhr nach Altenhain, Weißbach, Zschopauthal, Scharfenstein, Wiesenbad und Anna- herg. Donnerstag den 23. Juni 9 Uhr Abfahrt über Zwönitz nach Stollberg, 34 Uhr Abfahrt nach Löbnitz, von da nack Aue und per Bahn nach Zwickau. Freitag den 24. Juni; stütz 7 Uhr Abfahrt nach Werdau. Rückkehr nach Zwickau gegen 12 Uhr. Sonnabend den 85. Juni: früh 7 Uhr Be such mehrerer Orte und Rückfahrt nach Gößnitz. Von dort aus Rückreise nach Pillnitz. — Vorgestern Abend wurde die künstliche Hühnerbrüt-An- stalt de- Herrn Baumeyer an der Prießnitz von S. K. Hoh. dem Kronprinz nebst Gemahlin besucht, wo Hochdieselben über eine Stunde lang verweilten und das lebhafteste Interesse an der Sache nahmen. — Die Zweite Kammer, hat gestern die Speeialberathung über das Einnahmebudget fortgesetzt. . — Wenn in dem Mittwochs-Platte behauptet ward, daß der neue böhmische Güterbahnhof weit besser und billiger an den Löhtauer Schlag zu verlegen gewesen wäre, so läßt sich da» Vicht bestreiten, und ist nur zu bedauern, daß der Ausspruch dieser Behauptung nicht früher erfolgte. Durch jene Verlegung Ware zugleich der Anfang geboten worden, für die vielen Fabrik anlagen Dresdens ein Princip festzustellen, und ein sogenanntes Fabrikviertel zu bilden, damit die, jetzt noch an allen Ecken und Enden der Stadt zerstreuten gewerblichen Unternehmungen mit ihrem Ruß, Qualm und Lärm nicht mehr nach ollen vier Himmelsrichtungen hin die Luft und die Wohnungen der Stadt beeinträchtigen. — Der gegenwärtige neue Güterbahnhof scheint umsoweniger günstig zu liegen, als er gerade ein Terrain im Aufblühen unterbricht, welches in neuester Zeit ganz besondere Lebensfähigkeit entwickelt hat, wie durch die vielen dortigen Neubauten klar erwiesen ist. — Gleichwohl hat auch die jetzige Lage ihre Vorzüge und namentlich in pecuniärer Hinsicht. ES wird sich bald zeigen, wie die Stadt durch den Tausch mit dem FiSeuS ein so glänzendes Geschäft gemacht hat, daß ihr einige Opfer wegen de» Falkenschlages und sonstiger Verkehrswege nicht fühlbar sein werden, zumal, wenn sie dafür wieder neue Bauplätze erzielt. — Einen Menschenauflauf auf dem Altmarkt verursachte arstern Vormittag eine WiwUdie sich erkühnte, ein, Stückchen Anfänglich einigt« sich die Verkäuferin mit der Empfängerin dahin', daß Bezahlung erfolge. Der aber immer mehr ange wachsene Menschenknäul brach in Erbitterung au« und verlangte, daß die Betrügerin nach dem Bezirkspolizei-Bureau gebracht werde, was denn endlich auch geschah. — Ein wildes Pferdepaar, vor einen leeren Leiterwagen gespannt, gallvppirte gestern Vormittag von der Magazinstraß« nach dem Bautznerplatze, zerbrach dort einige Barrieren und wurde dann glücklich aufgehalten. — Kleine Prügelscenen entwickelten sich vorgestern und gestern auf dem Theaterplatze und auf der Wilsdrufferstraße. Bei erster« fuvgirten zwei Frauenzimmer, die sich angeblich au- Eifersucht um die Köpfe schlugen, daß die Ohrringe! weit fort flogen. Die letztere Scene wurde von zwei Dienstmänner« ausgeführt, Ein rother und ein blauer geriethen so hart aneinander, daß ben Zuschauern die Haare zn Berge standen. Wir konnten nicht erfahren, wer eigentlich Recht hatte. — Vor mehreren Tagen würde der 17jährige Sohn eine- Leipziger Kaufmanns von einem Insekt in die Lippe gestochen. Der betreffende GesichtStheil schwoll davon in einer Weife an, daß ärztlich« Hilfe angenommen werden mußte Der Zustand;, des blühenden jungen Menschen verschlimmerte sich jedoch stünd-" lich und endete vorgestern Abend mit seinem Tode. — Daß Dresdner Journal schreibt vom 17. Mai: Ein Correspöndenzartikel der Abendausgabe Nr. 275 der „Deutschen Allgemeinen Zeitung", aus Dresden vom 13. Juni, enthält Oer eine, der hiesigen polytechnischen Schnle zugefallrne be deutende Stiftung einige so irrige Angaben, daß wir bei allem Bestreben, dem gegen eine öffentliche Bekanntmachung des De« tailS gerichteten Wunsche des hochherzigen Stifters zu entspro chen, doch nicht umhin können, aus den amtlichen Unterlagen Folgendes berichtigend anzuführen: Allerdings hat Herr Com- misfionSrath Gerstkamp eine Stiftung gemacht und dieselbe unter die Verwaltung des Ministeriums des Innern, von welchem auch bereits die Annahme der Stiftung ausgesprochen worden ist, gestellt, deren Bestimmung dahin geht, bedürftige Zöglinge der polytechnischen Schule (und unter gewissen Voraus setzungen, wAche erst in späterer Zeit eintreten dürften, auch der höhern Gewerbschule in Chemnitz) mit Freitischen und Sti pendien zu unterstützen, wobei unter sonst gleichen Umständen Söhne von Beamten des Civil- und Militärstandes besondere Berücksichtigung finden sollen. Auch hat Herr Gerstkamp be reits 10,000 Thlr. am 1. April d. I. eingezahlt, deren Zinsen in dem mit dem 1. Oktober d. I. beginnenden Schuljahre der polytechnischen Schule zur Verwendung kommen sollen, so daß die Stiftung als ins Leben getreten zu betrachten ist. Er ist ferner richtig, daß die von dem Stifter weiterhin in Aussicht gestellten Md in verschiedenen Raten je nach dem Eintritte be stimmter Familienereigmffe zahlbaren Capitalien der Stiftung,, einschließlich der bereits eingezahlten 10,000 Thlr., die Summe v-n lyy.OOO Thlr. erreichen Ja «S ist sogar nach gewisse«; Düttrr -u kletnrnen rmd fvlche» in ihren Kober zü prakticiren. testamentarischen Bestimmungen möglich« daß da- Stiftung-VA