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Mitredacte«: Theodor Drsbffch M t. dies. «latt», »a« jetzt i» 10.000 Lr««pt. erscheint. stn»«n eine erfolgeeiche «erdreitnn^ Dresden, den 16. Juni. ^ Die zweite Kammer hat heute die Berathung des Ge setzentwurfs, die Ausübung der Jagd betreffend, zu Ende ge- führt und bei der Schlußabstimmung denselben mit den beschlos senen Abänderungen und Zusätzen mit 43 gegen 32 Stimmen angenommen. Auf der Tagesordnung stand auch ein Vorbe richt der dritten Deputation über den Antrag auf Abänderung des Wahlgesetz-«. — Die ,.D. A Z " vom 6. Juni bringt die Nachricht, daß infolge eines Vorschlages des Referenten (Kaufmann und Fabrikant Gtöhr aus Zittau) in der Finanzdeputation der zwei- ten Kammer der Staat den Bau aller wichtigen und nothwen- digen Eisenbahnlinien selbst in die Hand nehmen und so schleu nig als möglich vollenden solle. Die Regierung und viele Ab geordnete find für diesen Plan, welcher nun zunächst im Princip und dann in den einzelnen Eisenbahnprojecten in den nächsten zwei Monaten in den Kammern zur Berathung und Beschluß, faffung gelangen wird. Was nun die Mirldenbahn anbelangt, so ist von Seiten des DirectoriumS der Leipzig-Dresdner Eisen- Bau-, DeeorationS«, Empfangs-, Einquartierung»', Ordnungs ausschuß) zu bilden. Doch ist eine der wichtigsten Fragen der Festplatz — noch zu lösen. Es sind zwei Plätze, als be sonders zu diesem großen Feste geeignet, in Vorschlag gebracht^ der eine vor dem Pirnaische« Schlage in unmittelbarer Nähe des k Großen Gartens, der andere in Antonstadt auf den Wiesen zwischen dem früheren Elysium und dem jetzigen Schiller- schlößchen^ Wohl dürfte sich das Publikum für den letztge nannten Platz erklären, da dieser durch seine überaus roman tische Lage und den regen Verkehr auf der Elbe dem andern entschieden vorzuziehen ist. Mag indeß in dieser Frage der Würfel fallen, wie er will, jedenfalls wird Dresden ein Fest erleben, wie eS in dieser großartigen Weise noch nie dagewese« ist. Gewiß werden die lieben Bewohner der Residenz durch Ausschmückung der Häuser und Deeoriren der Straßen Leipzig nicht nachstehen, ganz besonders aber die Straßen schmücken, welche der Festzug (ca. 12 000 Sänger) pasfiren wird. Daß aber ein derartiges Fest außergewöhnliche Mittel erheischt, darf man sich nicht verschweigen; indeß ist Wohl auch der materielle Nutzen, den die Stadt von diesem ca. 6 Tage dauernden Fest« hat, nicht zu unterschätzen. — Um das Mitleid zu erregen, wird von bettelnden Per sonen oft ein-kecke« Mittel angewendet. So wurde vorgestern von der hiesigen Polizei ein Frauenzimmer angehalten, das den in einer Binde tragenden Arm noch dick verbunden hatte. Die Sache schien verdächtig, man spürte nach und der Arm. den die Schlaue auf einer Seite mit einem Harzpflaster beklebt hatte, erwies sich als kerngesund. Eine Strafe für diesen Be- Leipzig.DreSdner Eisenbahn-Compagnie zu unternehmen. — Nachdem dem vr. Berlins schon vor längerer Zeit straffrei« Rückkehr nach Sachsen gewährt worden, ist er am 9. aus Nordamerika in seine Vaterstadt Leipzig zurückgekehrt. Landes sich wieder im öffentlichen Sitzungssaals für Criminal- Verbrechen zu versammeln, um ein Doppelurtheil zu fällen über zwei blutjunge Menschen, die bereit« ihre erste Entscheidung