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» 5 "777 .ik,1 - Wl MW WW» m» m tze» LriiMtoni ««7>, >7» ili» MN>UUUr»ie LUz 8« » ««u .»H. Hagekkatt für UiUerhaltuU W Geschäftsverkehr. L. Mitredactenr: Theodor »robtsch- »«. R«S. Kreit-a. d« IS. Juni 1864. Dresden, de» 10. Juni. — Se. Majestät der König hat den General-Consuln für die vereinigten Nordamerikanischen Freistaaten Johann Wilhelm Schmidt und Ernst Carl Angelrodt daS Comthurkrruz ll. Classe de- AlbrechtSordenS verliehen. — Die Zweite Kammer hat gestern die Speeialberathung über den Gesetzentwurf, die Ausübung der Jagd betreffend, fortgesetzt. " — Bon unserm allgemein verehrten, hochwürdigen Ober- Hofprediger vr. Liebner möchte man wohl gern noch öfter seine vom heiligen Geist erfüllten und reine Liebe athmenden, echt christlichen, erweckenden, gewinnenden und auf dem rechten Grunde erbauenden Predigten hören, di« freilich nicht zu oft, dann aber um so herrlicher als srlbsterlebte Zeugnisse, ähnlich den Fontänen zu Versaille. strahlend, girandolenartig tausend fach aus der Fülle des heiligen Geistes und echtchristlicher Er fahrung sprudeln und doch änfach und verständlich jedem an- ..... dächiigen Hörer zur Grkenntniß und zum Herzen dringen, weil gew st« frei von dogmatistischer Engherzigkeit unmittelbar aus de^ hin, »einen Quelle des göttliche» Worte» geschöpft und weil Er selbst von Christi Liebe ergriffen ist. An ihm ist jenes Wort der Schrift erfüllt, daß er uns jüngst an'S Herz gelegt: „Von deß' Labe werden Ströme des lebendigen Wasser« fließen." — Wir bitten um den baldigen Abdruck seiner Pflügst- und letz ten LonntagS-Predigt. — Dabei erwähnen wir gelegentlich eine» großen Mißstandes hier in der evangelischen Hofkirche, die Hwar noch immer von Außen einen traurigen, nach Innen aber, allsonntäglich fast übergefüllt von Zuhörern, einen erfreulichen Anblick bietet. U« so trauriger und störender ist e» für die Andächtigen, daß da fast kein Sonntag vergeht, wo nicht Ohn mächtige hinfallen oder hinausgeführt — getragen würden, die in den über Wien Gängen stehen bleiben mußten, während doch noch viele Plätze leer und verschlossen bleiben. Könnte denn da nicht eine Zeit — etwa vor Beginn der Predigt — be stimmt werden, wo die noch leeren Plätze von den Kirchendie. nern aufgeschlossen würden? Oder ginge es nicht noch viel bes ser so einzurichten, daß die Herren Hofpredigrr abwechselnd auch zuweilen in der schönen geräumigen Frauenkirche predigten? Damit wäre Wohl am besten und am leichtesten dem größer« kirchlichen Bedürfnis abgeholfen. — Ein würdiger Greis, Herr Jacob Schwabe, derzeit Aufwärter in der Hofcaffe I. K. H. der Prinzessin Amalia, feiert am 12. Juni d. I nebst seiner braven Ehegattin, das 80jährige Ehejubiläum. Es dürfte nicht uninterassant sein, ein kleines Lebensbild dieser Paares zu geben. Jacob Schwab«, im Jahre 1788 geboren, wurde nach damaliger Sitte 1808 au» seiner elterlichen Wohnung am Weihnachtsabend zum Mi litärdienst aus einer Holzkammer, welche tapfer von dessen Mutter vertheidigt ward, hervorgeholt, und in das Regiment v. Riesemrischel eingestellt. Er kämpfte bei Jena und in Oest- reich, wurde damals unter di« neu in Oesterreich unter Le» xoc errichteten Sächsischen Schützen, und Jäger-Avtheilung ein- »UWWMM gereiht. Von den Kämpfen zurückgekehrt, kam S. «nt« di« Leibgrenadiergarde, von da unter di« Schweizer, welche plötzlich 1813 auf der Alliirten GouvernementS-Befehl aufgelöst war» den. Dann diente er bi» ungefähr 1823 der K Stadt-Gmd«» merie, und wurde später beim Prinz Maximilian ««gestellt. Nach dessen Ableben bekam er die Lufwärterstrlle, wo er nach 87jähriger Dienstzeit und 50jähriger gutgeführter Ehe von Sr. Majestät dem Könige die silberne Medaille de« AlbrechtSordenS für gute und lang geleistete Dienste erhielt. Seine noch rüstige Ehehälfte welche Ihm bei jeder schweren Prüfung treu zur ' H Seite stand, ist 1787 in MuSeau geboren. Möge Beider Lebensabend ein ruhiger uud heiterer sein. — Au» Diesbar bei Meißen geht un» die Mittheilung zH daß nach dem Auffinden der 6jährigen Störig au» Druden, die ihre unnatürliche Mutter dem Tode geweiht, die dortig« Schuljugend die Mittel gesammelt hat, die zur Bestreitung ä» nes anständigen Begräbnisses de» armen Kinde» erforderlich ewesen sind. Der unglückliche Vater war auf die Nachricht daß das dort au» der Elbe gezogene Kind mit seiner Tochter identW sein könne, nach Diesbar geeilt, um üe zu re» eognoSeiren. Er traf' daselbst grade in dem Augenblicke ei», als man im Begriff stand, den Leichnam seine» Kindes d« Erde zu übergeben. Man kann dm Schmerz nicht beschreibe», der da» Vaterherz beim Anblick seine» Kindes, der ihm zum letzten Male gestattet war, bewegte. — Im hiesigen zoologischen Garten wurde ein weißer Dammhirsch und «in indischer Schweinshirsch geboren. Auch ist der kleine Löwe, welcher durch eine Hündin gesäugt wurde und in letzterer Zeit stark an den durchbrechenden Zähnen litt, als gerettet zu betrachten, wozu die außerordentliche Pflege und Mühwaltung de» Herrn Jnspector» ihr gutes Theil beigetrage». Die Zähne sind durchgebrochen und seit gestern befindet sich die« ser junge König der Thirre im Winterhause drS zoologische» GartmS, nachdem er die ganze Zeit über ein warme» Asyl in der Wohnung de» Inspektors hatte. — a. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 8. Juni. AuS den Registrandeneingängen ersehen wir zu nächst, daß Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer bis Anfang ^ nächsten Monates eine Kur in Warmbrunn gebrauchen und in dieser Zeit Herr Bürgermeister Neubert seine Stelle vertreten wird. Auch mehreren Stadtverordneten werden Urlaubsgesuch« bewilligt. — Für Montag den 13. Juni hat die KreiSdirectio« eine Conferenz zur Berathung über die Beleuchtung de» großen GartmS festgesetzt, zu welcher die städtischen Collegien eingeladrn werdm. Der Stadtrath hat seinerseits die Herrm Stadträthe Peschel und Nitschner deputirt, da» Collegium wählt heute zu einer Vertretung di« Herren Stadtverordneten vr. Stübel und Rklke. — Der Entwurf der Bauordnung unterliegt zur Zeit der Berathung der Finanzdeputation de» Stadtverordneten Sol» egium». Einige Bestimmungen derselben haben schon gesetzliche Sanktion erlangt. Heute handelte e» sich um die Frage Wege» de» Einbau««» von Dachwohnungen, Rach einer frühem? Per»