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tenEraße ISe um» tl >!< ^ für UllterhaltUW und Geschäftsverkehr. Mttredaetsnrr Theodor Drobisch- Sonnabend, de« 4. Juni 1864. ?. -- M«. LS«. Dresden, den 4. Juni. — Se. Maj. der König hat dem Commandanten des 8 Infanterie-Bataillons, Major von Kretzschmar, und dem Haupt mann von Gablenz I. des 7. Infanterie-Bataillons, das An nehmen und Tragen des von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen ihnen verliehenen Ritterkreuzes El. des Herzoglich Sachsen Elnestinischen Haüsördens gestatte^ — Se. König!. Hoh. der Prinz Luitpold Von/Bayrrn ist am 81. Mai Mittags Von Brandeis auf der Villa Ihrer Ma jestät der Königin Marie bei Wachwitz eingetrvffen und gestern Mittag jl Uhr über Prag nach München abgereist. — Die Auslastung des Herrn Finanzminister v. Friesen bei dm Verhandlungen der Elsten ^Kammer über das Zoll- und Steuerdeeret lautet nach dem Dr. J. :"Wenn die Regierung den wichtigen Schritt, der der hohen Kammer bekannt ist, in den letzten Wochen gethan hat, oder, um es ganz unumwunden auszusprechen, da das Geheimniß doch einmal ein öffentliches geworden ist, wenn wir in den letzten Wochen mit der k. preu ßischen Regierung einen Vertrag über die Verlängerung des Zollvereins unter Annahme des französischen Handelsvertrages abgeschlossen habm, einen Vertrag, der von beiden Kammern vorher genehmigt worden war, so hat uns hierbei Nichts ferner gelegm, als die Absicht, damit irgend eine Demonstration nach außen zu verbinden, oder eine Pression auf den Entschluß an derer Regierungen ausüben zu wollen. Im Gegentheil, meine hochgeehrten Herren, nach unsrer festen Ueberzeugung ist bei der jetzigen Lag« dieser ganzen Angelegenheit die Zeit des De- monstrirens vollständig vorüber. Es kommt jetzt nach allen Richtungen hin und bei allen Theilen darauf an, feste und klare Entschlüsse zu fasten. Ueber die Zwecke der sächs. Regierung kann kein Zweifel obwalten, wir stellen an die Spitze unsrer Wünsche die Erhaltung des Zollvereius in seinem seitherigen ganzen Umfange, wir wünschen aber auch zugleich, daß der Zoll verein in seinen Institutionen, namentlich in deck Tarife den, in dm 30 Jahren seines Bestehens vollständig veränderten Ver hältnissen Rechnung trage, wir wünschen, daß er dem gegen wärtigen wirthschaftlichen Zustande unsers Landes entsprechend eine Verminderung der EingangsMe bringe, wodurch zugleich die Möglichkeit geboten wird, unsrer großartigen und um fassenden Industrie neue Absatzwege nach außen hin zu eröffnen. Diesen Wünschen entsprechend, haben wir seit dem Tage, wo der französische Handelsvertrag die Billigung der Kammern erhielt, nach allen Seiten hin gewirkt, soweit es in unser» Kräften stand. Diese Einwirkungen haben aber bis jetzt leider nicht zu einem günstigen Erfolge geführt, ja, um es offen uuS- züsprechen, nach dem Verlaufe, den die Verhandlungen in den letztest Monaten genommen haben, ist die Gefahr einer Auf« lösung des Zollvereins nahe gerückt. Unter solchen Umständen . war wenigstes für die sächsische Regierung die Zeit weitern wir, Sachsen kann es nicht; wir haben also den Entschluß ge faßt, den Vertrag mit Preußen in der Ihnen bekannten Weis« abzuschließen. Diese Thatsache hat für uns die große Bes deutung, daß in dem höchst unerwünschten, aber immerhin möglichen Falle eines gänzlichen AuSeinanderfallens des Zoll vereins für uns eine feste Position geschaffen ist. Denn darüber sind wir Alle einig: wenn der unerwünschte und sehr be- klagenswerthe Fall der Auflösung des Zollvereins wirklich ein- treten sollte, und sich dann einzelne Gruppen der deutschen Staaten bilden, daß dann Sachsen keiner andern, als der Gruppe angehören kann, die den größten Theil des nördlichen Deutschlands umfaßt. Diesen Sinn hat unser Vertrag; er schafft uns für den schlimmsten Fall eine sichere und fest« Position Unsre Wünsche sind fortwährend auf die Erhal tung des Zollvereins in seinem ganzen Umfange gerichtet; sollt« aber diese nicht, oder, was dasselbe ist, nur unter Bedingungen erreicht werden können, die für uns nachtheiliger wären, al- die uns jetzt gesicherte Eventualität, so haben wir wenigsten- Das gethan, was uns möglich war, die Interessen deS Lande- zu wahren und die Zukunft Sachsen» sicher zu Men. Möge man über unser Verfahren denken, wie man will, das wird man anerkennen müssen, daß die Regierung und die Stände Sachsens vom ersten Momente an, wo die jetzige Frage auf tauchte, klar und bestimmt gewußt haben, was sie wollen, daß sie dieser klaren Erkenntniß Dessen, was für da» Land nützlich und nothwendig ist, bei Allem, was sitz in dieser Sache gethan haben, fest und beharrlich gefolgt sind, und daß sie sich auch bei dem letzten Schritte nur von dieser Rücksicht haben leiten lassen. Wir haben nicht wollen ein luit aooompli schaffen, um auf Andere einzuwirken oder zu demonstriren, für solche kleinliche Rücksichten ist dre Frage zu ernst und wichtig für uns. Wir erkennen eS vollständig an, wenn der Zollverein auseinanderfällt, dann hat jeder Staat das Recht, sich nach seinen Verhältnissen zu richten; wir finden es völlig begreiflich, wenn andere Staaten anders handeln al- wir, aber den Anspruch machen wir auch, daß man dasselbe Recht, was wir andern Staaten zuerkennen, auch uus gegen- iber achtet und anerkennt, daß wir Das, was wir gethan >aben, in der festen Ueberzeugung seiner Nothwendigkeit im Interesse des Landes und mit klarem Bewußtsein aller Folge» gethan haben, die daraus hervorgehen können." Das große beabsichtigte Sängerfest für Dresden wird nn Sommer des Jahres 1865 nun bestimmt stattfinden, da auch die Genehmigung von Seiten des Ministerium- erfolgt ist. Ueber den Ort, wo das imposante Fest vor sich gehen soll, wird nun von Seiten eines Comitäs berathen und überhaupt Met mit Energie in Angriff genommen werden, was zur AuSfÜH, rung des schönen Plane- dient. Jedenfalls ist zu erwarten, raß unser Dresden zu jener Zeit Tage verleben wird, welch« Verhandeln-, die Zeit de-TewporistrenS und der Vermittelung-- dem Leipziger Turnfest oder dpr Schlachtrrinnerungs-Feier gleiä versuche vorüber, es mußte gehandelt werden. Mögen andere stehen werden. Sicher wird e- Sin- schöner, kräftiger Rach^ in der KiO stistj länger züwätten zü können, al- de» Nürnberger Sängrrftfie-, dessen Erinnerung noch im