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/> -r: U /'! - K , s a für UilttrhaüuiU Mitredacteur: Theodor Droblsch. f-) r! zttam 1. »lei. «>««».»°» jetzt.«10.600 «r?K»wt. fietden rin« krsolqsiiK« V-rdreitäng. Wo. LS8 Dienstag, den 17. Mai 18H4. Dresden, den 17. Mai. — Ihre k. Hoheiten der Prinz» und die Prinzessin Georg trafen am Sonnabend Abend von Gotha wieder hier ein. — Der Kaiser von Oesterreich hat dem hier lebenden Herrn Finanzrath Freiherrn Max von Weber die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. — I« der in diesen Tagen in Leipzig abgehsltenrn Con- ferenz von Bühnenvorständen kamen folgende Gegenstände zur Berathung: 1) Wie soll verfahren werden, wenn ein Theater- Mitglied mit einer anderen Intendanz oder Direktion einen Engagements-Vertrag abschließt, ohne zuvor sein bisheriges Engagement durch eine ihm contractlich zustehende rechtzeitige Kündigung gelöst zu haben? 2) Welche- Gesetz soll maßgebend sein, und wie soll Präsidium sich verhalten, wenn ein minder jähriges Theater-Mitglied den mit seiner Intendanz oder Direk tion ohne Mitzrichnung sein s Vaters oder Vormunde- geschlos sknen Engagements-Vertrag bricht und sich bei einer anderen BereinSbühne engagirt, den letzteren Vertrag aber von dem Vater oder Vormunde mit unterzeichnen läßt? 3) In welcher Weise ist den vielen Controcibrüchen der Chormitglieder zu be gegnen? 4) Eme vorläufige Mittheilung, die Errichtung einer U aterschule betreffend. Schließlich stellte Hr. Geh Rath Wol lersdorfs noch den Antrag, eine Myerbeer-Stiftung zu gründen und zvar zur Aufmunterung junger talentvoller Componisten ES soll demnach jede Cartellbühne jährlich eine neue Oper zum Besten dieses zu gründenden Fonds aufführen. Diese ver dienstvoll« Idee fand allseitig günstigen Anklang und dürste da her Wohl in Kurzem zur Thal werden. — Wir werden um Aufnahme des Nachstehenden ersucht: „Wahre Aufmunterung und Erheiterung gewährt wir immer wehr der Besuch de« Zoologischen Gartens, eine Freude, die unsere Vorältern in Dresden entbehren mußten, eine Belehrung, Welche der frittieren Jugend nicht zu theil wurde und sonach sich die sämmtliche Bevölkerung zu Dank gegen diese- Institut Verpflichtet fühlen muß, dos sich immer mehr bestrebt, den an» gelegten Plan auf da- Schönste und Herrlichste zu erweitern. Auf meinen Spaziergängen und Betrachtungen durch den Zoolo gischen Garten Hobe ich aber leider in neuerer Zeit die Be merkung machen müssen, daß eS Besucher giebt, welche nicht unterlassen können, verschiedene Thiere zu necken, sie zur Wuih zu reizen und sich dann an der Aufgeregtheit der Thiere er götzen Leider, ich muß dich Wort gebrauchen, bemerkte ich solche Unzulässigkeiten meist von einzelnen hier lebenden Polen, Worunter sich Männer b.finden, die vielleicht von Gekürt Ebel leute sind, aber in Betreff der gerügten Unbilden weniger edele Gesinnung an den Tag legen. Diese Enkel der Jagcllonen glauben sich Alle- erlauben zu dürfen. sie Mnten, sie befinden sich Noch auf ihren Gütern, wo sie unumschränkt walteten. Möchten diese „edlen Sarmatm" wie sie immer genannt werden, wenn von '»«M Mglücklicheü Vaterlande die Red« ist, möchten sie doch ^dßßKreZpen ihnen jetzt eine schützende Stätte gewähr», M, dven sie sich hier erstem») nicht dtttch Kin Benehmen verungliinpft werden sollte, welche- dm Stempel der Unbildung, der Ungeselligkeit, ja, nicht selten den Maiigel pon Weltton an sich trägt. Ein Gleiche- zeigt sich auch in dm Concerten, vorzüglich auf ded Terrasse. An einen musikalisch^" Genuß ist oft gar nicht mehr zu denken, wenn diese Herren Polen sich in der Nähe befinden. Laute- Sprechen und Poltern, kurz und gut, jede Rücksichtnahme auf das andere Publikum wird gänzlich außer Acht gelassen. Wir wollen unS nicht ver hehlen, daß e- unter dm hier lebenden Polen Leute von Schliff und Bildung giebt, und diese werde» nicht ermangeln, ihr» Landsleute auf da- hier Gerügt« aufmerksam zu machen, vöi- züglich ans die Unbilden im zoologischen Gartens — Fast noch an keinem Pfinastfrste beobachtet« man «inett- so kolossalen Aremdm-Verkehr als diesmal. Die Gasthvf« fivß fast durchgängig tchersüvt, dir sämmtlichm BahnhSst entlad«» Zug auf Zug mit langen Wagmreihm und war man vorzüg lich in dm Straßen der Neustadt, welche von vnd nach den Bahnhöfen führen, zu den Stunden, wo die Züge «'«trafen, kaum im Stande, dm entgegenkommenden Menschmstvom zu durchbrechen. Auf der Leipziger Bahn find außer dm gewöhn lichen reichbesetzten Zügen am SoNnabend Abind and dvrgestkttr 7 Extrazüge eingetroffm und zwar S aus Berlin und 4 von Leipzig. Rechnet man auf jeden dieser Exlrazüge nur e» 460 Personm, so ergiebt sich schon eine Summe von nähe 3666. Da- Wetter verläuft im Ganzen sehr günstig, dir Umgegend Dresdens, sächsische Schweiz re. ist daher diesmal mit Natur» Wallfahrern re ch gesegnet. — Aus Leipzig, 10. Mai, wird berichtet: F. Lassalle aus Berlin hielt unter großem Beifalle der zahlreich versammel ten Arbeiter am 9. eine längere Rede, in der er über die bis herigen Erfolge seiner Bestrebungen berichtete. Der Redner äußerte dabei, wie er sich, „obwohl er kein Frommer sei", doch freue, daß der Bischof Kettsler von Mainz sich in seiner Schrift: „Die Arbeiterfrage »Md da- Christenthum" mit ihm (Lvflalk) vielfach einverstanden erkläre. Eme Menge P ozcfle (so schließt» Lassalle, dem „Adler" zufolge, seine häufig von BeifallSzrichm unterbrochene Rede) seien augenblicklich gegm ihn im Gang«..,. Er habe da- Banner der Bewegung nicht ergriffen, ohne zu wissen, däß er persönlich zu Grunde gehen könne, und er sehe dem ruhig in's Auge. ».Wenn ich zu Grunde gehe, so möge uns irgend ein Rächer und Nachfolger aus unseren Gebeitim auferstehm. Ich habe dann eine Feuersbrunst angezündet, die weiter geht, wenn ich auch untergeye!" Mit einem dreimaligen -Hoch auf Lassalle würde die Versammlung dann sofort vom Vorsitzenden, dem vr. Dämmer, geschlossen. — Am 11. d M. Abends gegen 6 Uhr wurde die arbeitS» cheue und dem Trrmke ergebene Handarbeiterin, geschiedene Kanitz au- dem Armenhaus« zu Pröhsen in einem kleinen, nur mit wenig Wasser angefMtrn GeMeindebach todt aufgefundm. Di«» elbe hatte sich bi» Nachmittag- 3 Uhr in einem nahm Dorf» >etrunken umhergetriebm ünd ist wahrscheinlich brim Utbnpeitzen d«S Asche« auf eint» liegenden Stein. gefallen, ^ ^ '