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für Unterhaltung uO Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theolmr Drobffch. M«. 1SI Sonnabend, den 30. April 1864. Dresden, den 30. April. — Se. König!. Maj. hat gestattet, daß der sürstl. reu- tzische Oberförster Christoph Adolph Rothe das ihm von Sr. Hoheit dem Fürsten Revß jüngerer Linie Heinrich lXVIl ver liehene Ehrenkreuz II. Elaste annehme und trage, ferner dem Gutsbesitzer Johann Gottlob Baatzsch zu Seegeritz, in Aner kennung seiner langjährigen, mit größter Uneigennützigkeit und' lobenSwerther Sorgfalt geführten Verwaltung des Kirchenvater« amte-, die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber sind dem in Diensten des Besitzers des Rittergutes Röcknitz bei Wurzen stehenden Traugott Gühne in Rücksicht auf seine lang jährige treue Dienstleistung in einer und derselben Familie di» zum Albrechtorden gehörige silberne Medaille verliehen. — Se. Hoh- det Herzog Bernhard von Sachsen-Meinin gen ist gestern Nachmittag f3 Uhr nach Altenburg abgereist. — Die Zweite Kammer führte in ihrer gestrigen Sitzung die Berathung über den Bericht der dritten Deputation, eine Revision der Grundsteuer betreffend, zu Ende. Die Anträge der Deputation: „Die Kammer, indem sie eine Revision der Grundsteuerkataster durch die veränderten Zeitverhältnisse für geboten erkennt, beantragt bei der Regierung: Dieselbe wolle 1) über einen dem Zwecke richtiger Werthsermittelung möglichst entsprechenden Modus einer neuen Abschätzung der Landgrund- stücke Erörterungen anstellen ; 2) dabei auch in Erwägung ziehen, welche Veränderungen in den für die Grundsteuervertheilun; in den Städten bestehenden Bestimmungen erforderlich erscheinen^ und namentlich die Fragen einer ernstlichen Prüfung unter werfen, ob bei der Besteuerung des städtischen und ländlichen Grundbesitzes eine Berücksichtigung der auf den Grundstücken haftenden Hypotheken und Renten, und eine größere Gleich stellung der Steuerbeiträge des Grundbesitzers mit denjenigen, welche durch die Gewerbe«, Personal- und Nentensteuer aufge, bracht werden, durch die Bestimmungen der Verfassung und namentlich durch Z 39 derselben geboten, oder wenigstens den Forderungen der Billigkeit entsprechend erscheine" wurden an genommen. — Die Wirksamkeit des I. (rothen) Dienstmann > Instituts gestaltet sich immer umfassender, denn während es seine Mann schüft unaufhörlich vermehrt — in Dresden allein beschäftigt eS neben den 30 in Comptoiren, Remisen re. Angesiellten 320 Mann — nimmt auch die Zahl seiner auswärtigen Filiale zu Auf diese Weise kommt auch eine Einheit in das Dienstmann- Wesen; so bilden bereits Teplih, Aussig, Tetschen, Schandau, Pirna und Leipzig und mehrere andere in deutschen Großstäd ten befindliche Institute einen eng geschloffenen Verband, dem sich nächst dem neuen Berliner Unternehmen in Kürze auch noch Königstein und Tharandt anschließen werden. Aus letzte rer Stadt entnehmen wir dem Wochenblatt folgende Notiz: „Der Errichtung.eines Dienstmann.Instituts am hiesigen Orte sind die Stadtverordnete^ zwar nicht, entgegen, wünschen aber, daß die Leitung desselben unter die anerkannt tüchtige Direktion Ke» Dresdner ersten Dienstmann»Instituts gestellt wkde, M so mehr, als dieselbe schon früher wiederholt um Coneession für Tharandt nachgesucht hat." Hiernach ist anzunehmen, daß arzch anderweile Bewerbung stattgefünden habe. Mit Tharandt soll zugleich eine Station in dem gewerbreichen Potschappel, und wie zwischen Pirna und Dresden, so auch zwischen Tharandt, Potschappel und Dresden eine wöchentlich mehrmalige Dienst« mann-Post eingerichtet werden. AuS Allem erhellt, daß die, Rührigkeit der Direktion immer weiter blickt. Eine demnächst stattfindende große Revue wird Gelegenheit bieten, das impo sante Corps mit dem gesammten Bestand an Geräthert u s. w, einmal beisammen zu sehen und wkdtst sich hierzu besonders auch mehrere auswärtige Instituts-Inhaber einfinden. ^ ' — Der gegen den vormaligen hiesigen Stadrath und Ad vokaten Fr. A. Hitzschold wegen seiner Betheiligung an den Maieresgnissen von 1849 erlassene Steckbrief' ist auf Antrag ver StaatSanwaltschaftaußerWirksamkeitgesetzt worden. Hitzschold hielt sich bisher in Zürich auf, wo er das Bürgerrecht tzrwöv»" ben hat. , ,H Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom U April. Fünf Einspruchsverhandlungen sind angesetzt. Die erste spielt am Gerichtsamt Radeberg, welches den Carl Gottfrieds Schmidt wegen Diebstahls ugd Widersetzlichkeit zu 1 Jahr Arbeitshaus verurtheilt hatte. Schmidt ist schon oft wegen Holz- diebstahls auch mit Arbeitshaus bestraft und schon bereits- in^ ziemlich hohem- Alter. Sein a» vielen Stellen schon weißgs- bleichteS Haupt neigt sich tief auf die Brust herab. ES liegen eine, Menge kleiner Diebstähle neuerdings vor. 1) Schmidt ist beschuldigt, am 14. Febr. 1864 Morgens 4 Uhr den Kohlen brennern, Gebrüdern Earl Ernst, Carl Lraugott und Ernst Wilhelm Menzel eine Partie Holzkohlen gestohlen zu haben. D-r eine Menzel hörte in dem Schuppen, in welchem die Holz kohlen nur Wege» Abwendung von Nässe frei untergebracht Ware» und der nicht verschlossen wurde, ay jenem genannten Morgen „rascheln". Er ging hinunter an den Schuppen und da sah er, wie der alte Schmidt mit einem Sack voll Kohlen ausriß und zwar hatte dieser zum schnelleren Fortkommen di» Holzpantoffeln ausgezogen, in dre Hand genommen. Zwei Ge brüder Menzel eilten ihm nach und diese, erst 14 und 16 Jahre alt, hatten zu thun, daß sie den Dieb einholten. Als sie ihn aber ein holten, und mit aller Gewalt am Sacke, der ein soge nannter Schleppsack war, hinten zerrten, da setzte er sich zur Wehr, die geretteten Holzpantoffeln wurden zur Waffe und ar beiteten flott in dem Gesicht des einen Menzel herum. Die Jagd ging von Neuem loS, Schmidt riß nochmals aus, um seinen Raub zu retten, die Beiden wieder nach, ohne Unterlaß, bi- endlich ein im Wege stehender Stangenzaun leider der Schnellfüßigkeit Schmidt's mit der schweren Last auf dem alters schwachen Rücken ein Ende machte. Er konnte nicht mehr. Er wußte sich aber zu helfen, warf die Kohlen weg machte sich auf, dre Beine und war verschwunden Man hielt bei ihm Haus- lchung Da würbe ein solcher Sack, in dem anscheinend-Holz- W, wtz de,MMzxS .!ky1»-<ch, gewsmiivM», Pfunden,