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t» der 1». fi- 0 ^ck?:.-;' -)' "iS»: '.r ' , ' . - M>«?k<^ «tt»,rri,v»r Hageßkatt für UnlkrhMmg imd Geschästsmkchr. ^ ^ Mitredacte«: Theodor Lesbisch. »«zeige« 1. dies. «lett». »a« jetzt!»10.000 «x»«»l. s M«. 1LS Donnerstag, den 21. April 1864. Dresden, den 31. April. — Sr? Majestät der König hat dem Vorsitzenden Direktor der Leipzig-Dresdner Eisenbahncompaxnie, Gustav Harkort in Leipzig das Prädikat als Geheimer Commerzienrath sportel- und taxfrei, ingleiLm dem stellvertretenden Vorfitzendm im Direk torium Advokat vr. Einert und dem Vorsitzenden de- Aus schusses derselben, Stadtrath vr. Vollsack, beide ebenfalls in -Leipzig, das Ritterkreuz vom Verdienstorden verliehen. — Ihre Hoheit die Fürstin Hohenzollern. Sigmaringen traf vorgestern Nachmittag gegen 4 Uhr von Attenberg über Leipzig hier ein und wurde am Bahnhof von Sr. k. Hoheit dem Kron prinz bewillkommnet, in Höchstdessen Palais sie auch abgetreten rst. — Die vorgestrige Festvorstellvng zum Besten der kriegS- bedrängten Schleswig« im Saale der Harmonie beehrten II. KK. HH. der Prinz Georg nebst Gemahlin mit Ihrer Gegen wart. Die heutige Wiederholung dürfte wohl ebenso zahlreich besucht werden, wahrscheinlich wird derselben auch Se. K. H. der Kronprinz nebst Gemahlin beiwohnen. — Herr Stabstrowpeter Wagner, soeben Von einer Kunst- rrise zurückgekehrt, welche er den Tag nach seiner zum Besten deS Jnvalldenfonds auf der Terrasse unter zahlreicher Bethei ligung des Publikums gegebenen Soiree (Reinertrag 106 Thlr ) angetreten, hat in Prag in 2 Concerten sich großen Beifalls «freut, wie die Prager Blätter einstimmig darüber berichten, und wird derselbe vielseitigen Aufforderungen zufolge im Herbst diese- JahreS wieder zu Concerten dahin gehen — Vor einiger Zeit machten wir unsere Leser auf die Turnerfeuerwehr aufmerksam und berichteten, wie diese, bis ih nen vom Stadtrathe eine paffender« Lokalität angewiesen sei, im Ritz'schen Turnlocale auf der Oberseergaffe allnächtlich mit 8 Mann wachte, um bei auSbrechenden Schadenfeuern schnelle Hilfe leisten zu können. Bis jetzt scheint rS noch nicht gelungen zu sein, etwas Paffende» zu finden, denn wie wir hören, ist da- Wachtlocal der Turnerfeuerwehr in die Schöne'sche Schmelz mühle auf der kleinen Packhofstraße verlegt worden. Binnen Kurzem wird eine öffentliche Revue der Mannschaft vor den Behörden stattfinden. — Der Drang, dm hilfsbedürftigm Einwohnern Schles wig-Holsteins Unterstützungen zukommm zu kaffen, beseelt beson der» jetzt klemme Privatgesellschaften, und so manch schöne» Resultat ist schon durch musikalisch-deklamatorische Abendunter- Haltungen erzielt worden, indem durch Freundschaft und Be kanntschaft die BilletS zu solchen Vorstellungen Abnahme fandm. So haben drei hiesige Herren zu nächsten Freitag über acht Tage, dm 39. April, zu gleichem Zweck im Saal de» Belvedere auf der Brühlschen Terrasse bestimmt. Da- vorläufige Pro- aramm nmnt unter den mitwirkenden Lamm besonder- Fräu lein Säuberlich, unter dm Herren den GardestabStrompeter Wahner, Conerrtmeiper Heinemann, Flötist Feilsche u. s. w. — Der gestern hier eingetrvffme Transport kranker Oester» veichrr bestand «S öst Mann, «rd geht heut» Ritt«- gegen L Wr von hier nach Prag weiter. — -t (Prozeß Schönfelder). Sitzung de- König lichen Ober-Appellation-gerichts zu Dresden vom 20- April. Nach beinahe fünf Monatm tritt Franz Joseph Schönfelder, der ehemalige Gärtner de- Hofschauspielers Da- wison au» seiner einsamen Zelle heraus. Eine Droschke führt ihn von der Landhausstraße nach dem Königlichen Ober-Appel» lationSgerichte, wo heut sein zweites Urtel gefällt werden soll. Bekanntlich war Schönfelder vom hiesigen Königlichen Bezirks» gericht wegen Ermordung de» Handlungslehrling« Adolph vlech- schmtdt zum Tode verurtheilt wordm Gegm diese« Urtel erster Instanz hatte er Berufung eingelegt, außerdem hat sein Herr Defensor in einer seiner schriftlichen Erörterungen Andeu tungen über die auf die Trcturm gedrückten GerichtSfiegel, wo» mit die eorpors äelieti verschlossen lagen, abgegeben. Schön felder stellte nebenbei auch Anträge, die sein Vertheidiger in einem besonder» Schriftstück erweiterte. Diese Anträge werden verlesen und e« giebt sich daraus folgende Aeußerung de- An geklagten: „Die Zmgin, die verehelichte Kaden hat in der Un tersuchung gesagt, ich sei mit ihr am 27 September 1S82 Mittags 13 Uhr zusammengekommen. Da- ist nicht wahn; denn von 13 bi« I2H Uhr war ich im Dawison'schen Grund, stück, das muß der Hausmann Neumann vom nebmanliegmden Grundstück, das an die Blindmstraße grenzt, bestätigen, ebenso das Dienstmädchen Emilie bei der Frau Genre-Maler König» die bei mir wegen eine- Trinkgeldes zur selben Zeit im Garte« war!" Herr GmeralstaatSanwalt vr. Schwarze hält diese nm« Zeugenvernehmung für unerheblich, weil eS bei der ganM Sache nur darauf ankomme, wo der Angeklagte aN jenem »er- hängnißvollm Tage in der Zeit von s auf 3 bis 3 Uhr ge wesen, in welche Zeit die Ermordung de» Knaben Blechschmidt fällt. Es seien über diesen Punkt bestimmte, und vollständige Zeugenaussagen da. In Folge dessen beschließt auch das Prä sidium, nrcht auf den Antrag einzugehen. Kurz vor 9 Uhr bahnte sich Schönfelder den Weg durch die dicht gedrängte Menge, welche bis auf den Fahrdamm der Großen Meißnergafle hin aus und bis auf die Treppen de- Gerichtshauses stand. Der Saal selbst ist Mann an Mann gefüllt, höhere Militairs und Damen sind vertreten, namentlich stark die Beamtenwelt. Punkt 9 Uhr tritt der höchste Gerichtshof de- Landes ein, an seiner Spitze Se. Excellenz, der Präsident des Königlichen Ober-Ap- pellationSgerichtS, Herr vr. von Langen». Vom Inspektor Hemprl in Uniform, allein geführt, tritt Schönfelder, auf Befehl des Präsidenten, fesselfrei ein. Aber wie ganz ander» sah der Ange klagte aus,als früh«? Was hat die Zeit seither an ihm AlleSgethan j Er ist älter, schwäch«, mag««, die Wangen sind hoH« ga- worden und da« matte Auge stiert auf den Gerichtshof hin, als suchte eS Hilfe, Rettung. Fest hinauSgestoßrt, erklingen di» heiseren Worte, die dem angegriffenen Kehlkopf schwer fallen; den« fast nach jedem Satze «tönt rin heiseres Husten, da- hie recht« Hand zwingt, nach Hals und M«»d z« greifen. Ei» Hk ü, tirfm, Schwa» und dick wEjdtckt die Glied«, und alles Uebrrge, was er auf