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Hagebkatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Milredacteur: Theodor Arabisch. ^«»etae» i. »its. »l.tte, »a« jetzt in 10,000 Sk«mpl. vrtnt, finden eine erfolg«»«», »rrbr-tt»««. M« 1L« Dienstag, den IS. April 1864. Dresden, den 19. April. — Se. Majestät der König hat dem Staatsminister Frei herrn von Brust die Annahme und Anlegung des demselben von Seiner Kaiserlichen Majestät dem Sultan verliehenen Mejidjiv-OrdenS 1. Classe gestattet und dem Buchhändler und Buchdruckereibesitzer, Commerzienrath Hayn zu Berlin das Rit terkreuz des AlbrechtordenS verliehen. — Gestern Vormittag 10 Uhr ist Se Exeellenz der Herr Staatsminister von Brust von hier über Frankfurt a. M nach London abgerrist. Wir glaubten, daß sich in seiner Begleitung «in Secritär befinden würde, dies ist jedoch nicht der Fall, Se. Exeellenz reist allein. — Für die Dauer der Abwesenheit des Herrn Staats- Minister- v. Neust geht der Vorsitz im k. Gesammtministerium auf Herrn Staatsminister v. Nabenhorst über, während Se. Exerllenz im Ministerium der aurwärtigen Angelegenheiten durch Herrn Staatsminister vr. v. Fallenstein und im Ministe rin« des Innern durch Herrn Ministerialdirektor Geh. Rath Kohlschüttrr vertrtten wird. ^ - r»T — Bezüglich des Eisenbahnunfalles bei Fischbach hören wir weiter, dqß hierbei der Locomotivenführer Wustmann in der bereits berichteten Weise auf seinem Stande in emen Win kel zusammengedrückt wurde, von dem man kaum glauben sollte, daß ein Mensch hätte Platz darin haben können; wogegen der neben diesem gestandene Heizer, bald nachdem er zur Besinnung gekommen, zu seiner Verwunderung oben auf die äußerste Höh« de- Trümmerhaufens sich versetzt sah. Letzterer, welcher dar über Auskunft zu geben, durchaus nicht im Stande ist, kam höchst glücklich mit geringen Contusionen, Erster« aber, mit einer starken, jedoch nicht lebensgefährlichen Kopfwunde davon. Die Herren vr. Böhme und Schirmer in Radeberg sprachen die Hoffnung auS, daß der so schwer verwundete Schaffner Nierig am Leben erhalten werden wird. Die 6 Mann Stadt- gensd'armen traten Sonnabend Abend wieder ab und wurde von da an der Sicherheitsdienst durch bereits hierzu beorderte LandgenSd'armen verrichtet. Einen schweren Stand hatten die selben Sonntags. Waren schon die Paffagiere der Nachtzüge zum großen Theil geneigt, sich vor dem Einsteigen in dm andern Zug die Unglücksstätte zu besehen, so geschah dies weit mehr von den Personen, die später zu diesem speciellen Zwecke «it jedem neuen Zuge zu Hunderten eintrafen. Auch auf der Landstraße kamen von früh 6 Uhr an nach und nach ein« be trächtliche Anzahl Neugierige zu Fuß und zu Wagen aus dm umliegenden Orten herbeigeströmt. Auch die Wenden waren park vertreten. Erst Abend« 10 Uhr verschwanden gänzlich die Zuschauer, die zum großm Theil vorher sehr verdrüßlich sich darüber äußerten, daß ihnen die Ansicht in unmittelbarer Nähe Nicht gestattet wurde. „Der alte Gms'darme läßt Niemanden rsin!" hörte man häufig sagen. Die NsthwendMeit gebot, der Menge dm nahm Zutritt zu versagen; dmn nicht allein wärm außerdem Unglück-fälle durch Herabstürzen undNeifeitewerfen pon Triimmrrstitckxn möglich gewesen, sondern er mußt? auch selbstverständlich den mit nur schweren Baumaterial hanthieren- den Arbeitern freier Spielraum gelassen werden, zumal die Zeit hier kostbar war. Seit Sonntag Nachmittag ist das eine Gleis wieder fahrbar und werden dasselbe nun namentlich viele Fracht güter passirm, die sich dem Vernehmen nach auf verschiedenen Bahnhöfen aufgehäuft habm Ist die Trümmermaffe auch noch von dem anderen Gleise beseitigt, was bei der Anstrengung voraussichtlich sehr bald bewerkstelligt ist, so dürfte auch der ge wöhnliche Verkehr in naher Aussicht stehen, da das Schwellen- und Schienenlegen mit staunlicher Schnelligkeit vor sich geht. Ueber die Höhe de- Schaden« hört man, daß derselbe jedenfalls die Summe von 50,000 Thalern weit übersteigt. Ob die Schuld einzelnm Personen zur Last zu legen oder in dem un glücklichen Zusammentreffen von Umständen zu suchen ist, ist noch uncrmittelt !- Vor einiger Zeit desertnte aus Brünn ein dort gar» nisonirender Offizier unter Mitnahme von circa 1000 Gulden, (fr reiste zunächst nach Schleswig »nd versuchte dort unter fälscht« Ramm in die Oesterrrichifche Armee als gemeiner Sol dat einzutreten Da er aber Annahme nicht fand, so reiste ex von dort wieder ab. Er kam auf der Rückreis? in die Hei- math bis nach Wurzen. Hier ereilte ihn Ke Nemesis. D«e dasige GenSdarM verhaftete ihn und lieferte ihn. an Nag königl. Gerichtsamt Wurzen ab. Von dort ist'er durch «inen Gerichts^, dimer vorgestern durch Dresden nach Bodenbach gebracht und an da» dafige Grrnz-Comifsariat zum Weitertransport nach Brünn abgeliefert worden. — Vorgestern trafen 40 Mann kranke Oesterreichische Soldaten auS Schleswig hier ein. Sie wurden in drei LNu- , nibuswagen in da» Stadtkrankenhaus gebracht, und es soll ihr Weitertransport nach Prag heute Mittag stattfinden. Auf dqm» selben Zugs der st« hierher gebracht, befanden sich zwei ver wundete österreichische Offiziere, denen der rechte Fuß zerschossen war. Eie wurden durch je zwei österreichische Soldaten, die dem Transport zur Dienstleistung beigegeben waren, in da- Ho tel Royal getragen und dort einlogirt. — Gestern Nachmittag verbreitete sich besonders in den Restaurationen und Wirtschaften des Großen Gartens das Gerücht: es wären die beiden Wölfe aus dem Zoologischen Gartm entflohen. Etliche Spaziergänger wollten sogar ganz bestimmt gesehen haben, wie die Bestien auf dem Vammtveg von der großen Wirtschaft auS mü Schnelligkeit dqhingejägt. Die ganz« Geschichte war ein Blendwerk. Allerdings jagten zwei Vierfüßlrr ^ dahin, das waren aber zwei große Hemde, denen allerdings , eine Aehnlichkrit mit den Wölfen im Zoologischen Garten nicht ganz abzusprechen war. Es gab hie. und da nchh Zweifler, di« sich aber bald überzeugten, daß di« Wölfe sich noch im Zoobo- gischen Gartm befanden und ein Entweichen aus den wohlver wahrten Behältnissen ein Werk der Umnöglichkeit ist. — Dieser Tage trafen 27 Mann von verschiedenen Trup- Vermattung n de» königl. säch. Bunde-contingmtS in Holstein^ m'DxtzSden rin. Es warm Reconpalz-crnttn« t <,!. r- . . ^