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Dienstag, den 1 Dresden, den 16 Februar. — Vom Stadtr athe wird der erst« diesjährige Termin der Stadtanlage vom Grundwerth und nach den MietUinsen in d« seitherigen Höhe (18 Pfennige vom Hundert des Grund- wertheS und 6 bez. 3 Pfennige von jedem Thaler Miethzins) ausgeschrieben, welche Anlage in der Zeit vom 23, bis mit 27. Februar d. I. zur Stadtsteuereinnahme durch die Hauseigen- thftmer, bez. Administratoren, abzuführen. Gleichzeitig haben die Bewohner der Annenparochie eine Kirchenanlage zu 3 Pfen. nigen vom Hundert des Grundwerthes und einen Pfennig von kdem Thaler Mieth- und Pachtzins zu entrichten. Zugleich sind auch die Beiträge zur Dienstbotenkrankenkasie zur Abfüh. rung zu bringen. . — In der gegenwärtigen Fastenzeit wird wegen der sich hier aufhaltenden vielen Katholiken, welche der. deutschen Sprache nicht mächtig find — Polen — in der hiesigen katholischen Hofkirche jede Mittwoch, Nachmittag um 4 Uhr, unmittelbar nach dem Miserere, von dem Professor und Direktor des katho lischen Progymnafiums allhier, Herrn k. Buck, eine Fasten predigt in französischer Sprache gehalten werden. — Die Zweite Kammer hat gestern da- Ausgabebudget für das Departement des Auswärtigen berathrn und dasselbe nach den Anträgen Ver Finanzdeputation in allen seinen Thei len unverändert bewilligt — Man erwartet jetzt täglich einen größeren Transport verwundeter österreichischer Soldaten, die von Schleswig durch Dresden nach Böhmen und dort jedenfalls nach Prag überge führt werden sollen. Für den Fall, daß ihr Weitertransport mit Rücksicht auf den Umfang und die Gefährlichkeit ihrer Wunden von Heer nicht ausführbar erscheinen sollte, so ist hier Sorge dafür getragen worden, 'eine Anzahl--von 150 Mann, theils im Militärhospital, theils im städtischen Sxankeuhause unterzubringen. . . — Für die hiesige Hofbühne ist Herr Jaffv, jetzt in Braun schweig, auf drei Jahre engagirt worden. Da- erste Jahr mit 1500, die andern zwei Jahre aber jedes mit 2000 Thaler. — Am gestrigen ZiehuygStage der Landeslotterie Pelm die 8000 Thaler in die Svlleqte des Herrn Ullmann hierselbst- cyss der Pragerstraße. Antheile in Achtel»- «sperrten sich nu Hhnverpvlir« und ein Töpfergeselle. Als Letztere« die freudige Nachricht gebracht wurde, setzte ex gemde eine» Ofen und liüß m freudiger Ueberraschung eine Ofenkachel zur Erde fallen, die er irr-der Hand hielt. So wirkt der- Moment, wenn die Dreh scheibe des Glücke- einmal einem armen Patron etliche hundert Thaler auSwirft. Der Töpfer hat lange Zeit umsorP gehofft, er dachte aber: jeder Topf findet seinen Deckel und so wirst du auch einmal Etwas luerire«, damit die Rauheit des Lebens etwas Glasur bekomme. 7— Fortuna wendete gestern bei AuSverfung des größten. LatwrjegrwinnrS von 15,000 Thalern ihren Sonnmylick w Dredd«. und War auf den-Rosenweg Nr. 8iü die tu» sr«.« S-idler. Me Mi Achtel fallen.zw« MmkLichldfigssitma FrrGeit dazu Bergleuten zu, wovon der Eine in Neucofchütz und det Ludere in Kaitz wohnt. Als der eine Bergmann gestern Abeaddie frohe Botschaft empfing, ließ Er gleich Einen anfahrrch nämlich einen Schnaps, um ein Hoch auf den Dusel auSzubringrti, de» er in der Lotterie gehabt. — Bor wenig Tagen ist in München Frau Marie Frei frau tu Both, geb. Harnier, Wittwe des grchherzoglich oldetd» burgischen geh. Staatsraths, nach längen» Lewen im 59. LebtnS- jahre^ Mit i Tode. abgegangen. Genannte Dame wohnte früher in Dresden und bewies sich als eine außerordentliche Wohll- thäterin der AtMm. ES sei beistriSSweise hier-nur daran es> iu»sr^ daß die Erbauung des Wirtschaftsgebäudes im hiesige» Pestalozzististe lediglich'det Güte der Verstorbenen züdarckenist. -u- Gestern Abend veksamMtm sich, im goldene« Ring histstlbst Mtheere artS det Provinz anwesende Grossisten «ld Fabriksnten- ukd Zwar, in de» Absicht, denn hiesigen Stadtrath mit einer Petition einztikommen, daß die Märkte von Dienstag bis Mittwoch dauern mögen- also uck' einen T<chr länK» als stüher, unk daß dir Kastnachtsmarkt auf «inen bestimncke» Datu« a» Ende-des Februar vier Anfang März vielegt wstde: — Wik erhallen folgenden Milüärbvief aus Rendsburgs den 11. Februar 1864 Sehr geehrter Herr Redaeteurl Alt wir aus de» Dresdner Nachrichten (die in einer hiesige» Rei stauration genannt „zum Garibaldi" regelmäßig vön uns gelet se» werdm) ersehen, nehmen Sie, geehrter Herr, öfter- Briest von hier gccknifönirenden Soldaten auf, und erlaubm wir uü? die ergebenste und höflichste Bitte an Sie, auch diese Zeile« in Ihrem geschätzten Bläkte gütigst aufnehmen zu wollen. Jede- Unpartheiische wird wohl das unehrenhafte und charattetlüst Benehmen^ welches der Verfasser de» in den Dresdner Nach richten vom 8. d. M. enthaltene» Militärbriefes sich nicht eut- blödet hat^an den Lag M legen, von selbst eingrsehen haben. Unserer Ueberzrugung nach ist der Schreiber oben erwähnten Briefe» ein ehrloser Soldat, da sich derselbe nicht entbtödet, die Ehr« der Truppe anzugreifen und die Bürger Rendsburg»/ die uu» im Allgemeinen gastlich und freundlich behandeln, mit gemeinen Reden zu beschimpfen. Wir wollen, um nicht weit« schweifig zu werden, von alle» in früheren Briefen erwähnte» angeblich anstrengenden Märschen und ander» Strapatzen ab- schkn und un« bei der Entgegnung oben «wähnten Briefe» verhalten. Ist auch nicht jeder hiesige Ouartierwirlh i« Standes seiner Einquartierung ein mit Sprungfedersopha, Polstrrstühle» und Fußbänkchen auSgestattetrS Zimmer einzuräumen, -wie es wahrscheinlich der ehrbare Briefschreiber wünscht, so dürsten die Fälle wo die Mannschaften weniger gute Verpflegung und »Ws heizbare und wohnliche Loeale haben, zu den Ausnahmen g<0 hören; auch sind von Vielm noch außerdem in ihre fasi unent« Sehplichen Locakitäten fteivillig verwundete Oesterreich« aufge« nommm worden. Zützestanden, daß einzelne Soldatm in un« saubere»,nutz sta,kbrl,gt>m Quartieren auf Dörfer« zu Ungezitz. gekommen wärm, so gehört ab« doch gewiß ein -- -- eine ungehe«o KHmadch, ja einen