Volltext Seite (XML)
> Mittag» 1» Uhr ange»»», Mt« in -n Erpedttto« r «arieaftraßr II. OmchinK. ilich rr Ngr Ei«zkl«t Um»- »«» i N-r. k^« Hageökalt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredactem: Theodor Drobisch. « IO Sonnlall, den 10. Januar 1864. ««zeige» t. dies. Bwtte, »a« zur Zeit t« 88ÜV erimeint, finden ein« erfolgreiche Verbreitung Dresden, den 10 Januar. — Sei Majestät der König hat dem Procuristen und seschäftsführer des in Leipzig bestehenden Zweiggeschäfts des ^Dresdner Handlungshauses Vollsack und Comp.. Heinrich Benn- sorf, in Rücksicht auf seine langjährige treue Dienstleistung in gedachtem Hause das Ehrenkreuz vom Albrechtorden verliehen, ebenso den zeither mit dem Vorsitz in der Zoll- und Steuer- Direktion beauftragten Geheimen Finanzrath Friedrich Moritz Zehmann zum Zoll- und Steuer-Director ernannt. -— Mit allerhöchster Genehmigung ist dem Corpora! Gap- -pisch bei der 2. Schwadron des 2. Reiterregiments für die wn ihm am 4- Juli vorigen Jahres bewirkte Rettung eines Reiters und eines Vicecorporals der genannten Schwadron vom Tode des Ertrinkens die Lebensrettungsmedaille in Silber mit der Erlaubniß zum Tragen derselben am weißen Bande ver liehen worden. — Einem hiesigen Kaufmann ist am Donnerstag Abend in der hiesigen Turnhalle aus einem der dort befindlichen Kä sten, in welche die Turner ihre Sachen, wie Geld, Ringe rc. ^ oblegen. eine goldene Ancreuhr nebst goldener Kette gestohlen iworden. Das daneben gelegene Geld hat der Dieb unberührt s gelassen. Bereits vorgestern ist der Langfinger von der Polizei "ermittelt und verhaftet worden. Er heißt Kießling, ist gebür tig aus Frohburg und von Profession ein Lackirer. Er hatte m jenem Abend selbst dort geturnt. Die Uhr war wieder >en bekannten Weg nach dem Leihhaus gewandert. — Bezüglich des einen der ausgetretenen Geldwechsler erfährt man, daß derselbe seinen Weg in die freie Schweiz ge nommen hat. Seine von ihm erst vor Kurzem mit einem werthvollen Brillantringe beschenkte Gattin, die sich zugleich mit ihm von hier ausgemacht, soll ihm aber unterwegs den Rücken grwmdet, in Heidelberg rechts um kehrt gemacht und hier wie der einffetroffen sein. — Seit einigen Wochen werden an bestimmten Abenden circa 20 junge Leute, die sich als Freiwillige für Schleswig- Holstein gemeldet, in der auf der Oberseergafse befindlichen Turnhalle einexercirt. Sie sind zum größten Theil hiesige Ge- werbtreibende; ihre Anmeldung hat Herr vr. Schlimper entgegen genommen. Ein Herr, der Hauptmann titulirt wird, leitet die jUebungen. -- Aus Neustadt in Holstein meldet uns ein Privatbrief >te von den Dänen befestigte Stellung am Dannewerke bei ichleswig verliert, je schärfer der Frost wird, von Tag zu !ag an militärischer Bedeutung. Es ist diese Stellung näm lich zur Hälfte durch Moor und Wiesen gedeckt, welche unter Master gestellt sind und in Folge des Frostes ist die Weser von Grund aus zu Eis gefroren. Ein rasches Vorrücken deutscher Truppen kann daher bei gegenwärtiger Witterung viel Blut er- s aren. Man lebt hier in der Ueberzeugung, daß, so lange das Wetter anhält, man dänischer Seils zu Unterhandlungen listiger Art geneigt ist, um günstige Witterung abzuwartrn. Ob man von deutscher Seite diese äußerst günstigen Umstände benutzen wird, wird uns die Zeit lehren. Im südlichen Schleswig harrt man mit Sorge der kommenden Dinge, zumal der gegenwärtige Zustand unerträglich ist. Viele Hauseigenthümer daselbst haben 60 bis ICO Mann.Einquartierung, deren tägliche Beköstigung für den Mann mit 3 Silbergroschen (12 Schilling dänisch) ver gütet wird. Sechs holsteinische Dörfer jenseits der Eider sind noch immer von den Dänen besetzt. — Einen Stein des Anstoßes gab gestern der an der Ecke der Pillnitzer- und der Albrechtsstraße angebrachte Brief kasten ab. Em Herr, der dort vorüberging und auf den Brief kasten vorher nicht Acht gehabt, rannte mit dem Gesicht an den selben so heftig an, daß er eine nicht unbedeutende Verletzung des Backens davon trug. Wir geben zu, daß der Verletzte an dem Vorfall nicht ganz ohne eigne Schuld ist, so viel steht aber fest, daß dieselbe einen wesentlich anderen, minder üblen Ver lauf genommen haben würde, wenn der dortige Briefkasten, wie dies bei anderen der Fall, niedriger angebracht wäre.! — 2*2 Königliches Hoftheater. Donnerstag, den 7. Januar, wurde neu einstudirt gegeben: „Hans Sachs", dramatisches Gedicht in 4 Acten von Deinhardstein. Es sind jetzt beinahe 36 Jahre her, daß Hr. Emil Devrient zum ersten Male in diesem Drama den Hans Sachs spielte: es war im Stadttheater zu Leipzig am 18 März 1828. Kann man nun auch nicht gerade sagen, daß das Drama ganz so jung geblieben ist, wie der gefeierte Darsteller seines Helden, so ver diente es doch ohne Zweifel mehr als manches andere, da» sich mit seinem mächtigen Beistände bis jetzt auf den Brettern erhielt, einmal wieder an's Licht der Lampen gezogen zu wer den und wir wissen es der General - Direktion aufrichtig Dank, wenn sie bei der Wahl von Reprisen zurückgreift nach drama tischen Erzeugnissen, die, dem Einflüsse unserer Dichterheroen näher stehend, noch unberührt waren von dem absichtsvollen Treiben der Hegelei und des JungdeutschthumS und frei von jeder, mit der jeweiligen politischen Tagesmeinung liebäugelnden Tendenz. Nach der beifälligen Aufnahme, die das Stück fand, verdiente es Wohl eine mehrmalige Aufführung, und es ist.zu bedauern, daß der gerade jetzt eintretende Schluß des Rollen« cyclus des Hrn Devrient ihm selbst wie den übrigen Dar stellern die Gelegenheit nrmmt, sich durch eine baldige Wieder holung für ihre Mühe belohnt zu sehen. Neben Herrn De vrient, dem die ruhige, gehaltene Männlichkeit, der Biedersinn und das Gemüthvolle im Character des Helden vorzügliche Ge legenheit boten, seine künstlerische Meisterschaft zu zeigen, hatten Frl. Guinand, als Kunigunde, und Hr. Winger, als Meister Steffen, sehr wesentlichen Antheil an dem guten Erfolg der Aufführung. Als trefflich gelungen muß besonders die Scene des Wortwechsels zwischen den beiden Liebenden am Schluß des zweiten Acts anerkannt werden. Hrn. v. Strantz fehlte es für die Rolle des Eoban Hesse, in der sich ehedem berühmte Characterspieler wie Ludwig Devrient, Burmeister, Koch u. A. gezeigt haben, an der komischen Kraft. — So ungern wir von Hrn. Emil Devrient, der, wie wir oben