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getheilt ward; und war bei der Affaire von Mont-Cassel, so- fowie bei den Gefechten von Doullens und Montdidier, am 17 und 22. Febr. und 1. April 18 l4 thätig, wie ihm überhaupt die ärztliche Oberleitung bei den genannten sächs. Schwadronen übertragen war. Mit dem sächs. Occupationscorps im Decbr 1818 nach Sachsen zurückgekehrt, kam Franke anfangs nach Laust gk zu stehen, vertauschte diese Garnison aber am 10. März 1825 mit Rochlitz, in welcher er dann ständig verblieb. — (Telegraphische Depeschen.) Jüngst wurde auf einer Telegraphen-Station von einem Viehhändler folgende Depesche an einen College«: aufgegeben: „Morgen früh alle Schweine nach dem Bahnhof bringen. Dich erwarte ich auch." Eine andere, nicht minder naive Depesche erhielt dasselbe Telegraphen- Amt zur Beförderung; sie lautet: „Komme erst morgen. Per sonenzug nimmt keine Ochsen mit." — Vom Schützenfeste in Frankfurt. Unter den vielen poetischen Versuchen, welche dein Central-Comito eingeschickt sind, befinden sich auch drei Schützenlieder eines „Dichters" im Richels dorfer Gebirge, und fängt das obligate Begleitschreiben (un glaublich aber wahr) wie folgt an: „Wiewohl ich selbst nicht Schütze bin, so hat mir doch Gott die Gabe der Dichtkunst verlieh'», die ich gern zu gemeinen Nutzen im Stillen verwende. Als Probe dieser von Gott verliehenen Dichtkunst druckt die „officielle Festzeitung" die Anfangsstrophe des dritten Schützen liedes hier ab: Allen Völkern sei es kund: Leben soll der deutsche Bund! Leben sollen auch die Fürsten Nach der Völker Glück zu dürsten. Einen ähnlichen poetischen Erguss ließ bei dem Bankett am 13. rin in Berlin ansäff ger Frankfurter telegraphiren. nämlich: Berlin hat zwar nichts geschunken, Doch wird auf's deutsche Schützenwohl getrunken. Hoffentlich ist das Getränke besser gewesen, als die Verse. Feuilleton und Vermischtes. * Und das geschieht im 19. Jahrhundert. Aus Rekas wird Folgendes geschrieben: In der Gemeinde Bazos gab vor einiger Zeit ein Landmann seine Schwiegertochter an, daß sie eine Hexe wäre und sie den Regen so lange aufhalte; er betheuerte ferner, daß sie schon durch mehrere Monate nichts esse, nichts trinke und nichts rede, und bei jeder aussteigenden Wolke in den Hof gehe und, mit der Hand winkend, dieselbe austrinke. Demzufolge wurde selbst ortsgerichtlich mit Zu ziehung zweier Hebammen visitirt und vorgefunden, daß sie ein Hexenzeichen mit Regenbogenfarben habe (Curoudvu). Nun wurde ihr gesagt, daß sie sich gutwillig brennen lassen müsse, wenn nicht, so werde sie durch die Gemeinde zwischen Dörnern verbrannt werden. Die Unglückliche wurde darauf gezwungen, sich mit einem silbernen Zwanziger und mit Hülfe der Kirchen- schlüssel durch ihre eigene Tante brennen zu lassen, Den drit ten Tag darauf beschenkte uns die Vorsehung mit einem gu ten Regen; aber der Hagel beschädigte die Früchte. Das kam daher, schrie man im Dorfe, weil die Hexe noch nicht gänzlich geheilt sei! Wird die höhere Behörde nicht unverzüglich ein- schreiten, um dm Menschen in dieser „Hexe" vor dem Fanatis mus des Aberglaubens zu schützen? * Das erste italienische Nationalschießen wird vom 15. bis zum 20. September in Turin stattfinden, und zwar mit der großartigen Ausstattung, die man an den eidge nössischen Schützenfesten zu sehen gewohnt ist. Ohne die von allen Seiten der Halbinsel erwarteten Gaben setzt die Regierung an Prämien die Summe von Fr. 100,000 aus, die auf die Scheiben „Italien", „Rom", „Venedig", „Palestro", „Vol- turno", „Goito", „San Martins" und 53 andere Scheiben vertheilt find. Es wird nur unaufgelegt geschossen, aber mit gezogenen und ungezogenen Waffen und mit dem gewöhnlichen Feldgewehr Mehrere Scheiben sind ausschließlich für die Mit glieder des Nationalschützenvereins reservirt. Die Entfernung ist für alle Scheiben gleich, nämlich 150 Meter; dagegm gro ßer Wechsel in der Gegend des Schwarzen. Die Schießweise -st je nach Waffen und Scheibe sehr mannigfach. Der erste Preis in baarem Gelde besteht in 6000 Franken Die Toch ter des Königs, Prinzessin Pia, hat dem Nationalschützenverein eine prachtvolle Fahne zum Geschenk gemacht. Andere werth volle Gaben sind aus allen Ständen in Aussicht gestellt. * Achtundvierzig Ohrfeigen. In der Wiener Vor stadt Landstraße wurde vor einigen Tagen ein Act abscheulicher Rohheit ausgeführt. Bei dem Baue eines Hauses war nämlich ein I7jähriger Maurerlehrling beschäftigt, der aus verschiedenen Ursachen Grund zur Unzufriedenheit mit dem dortigen Polier zu haben glaubte, und deshalb sich entschloß, die Arbeit gänz lich aufzugeben und den Bau zu verlassen. Als er eben daran ging, dieß auszuführen, wurde er von dem Polier bemerkt, der, darüber in Zorn gerathend, dem Lehrling nacheilte, ihm meh rere Hiebe auf den Kopf gab und ihn sodann nach dem Bau zurückbrachte. Dort band er ihn init Stricken an einen Gerüst balken und rief nun alle übrigen Lehrburschen, deren Anzahl 12 betrug, herbei, und befahl jedem derselben, dem Lehrlinge vier Ohrfeigen zu geben. Als der zuerst hierzu beorderte Lehr ling zögerte, seinen Kameraden zu schlagen, bekam er selbst von dem Polier mehrere Hiebe, bis er dessen Befehlen folgte, wel ches Beispiel auch die übrigen Lehrlinge nachahmten. Hierauf wurde der Mißhandelte losgebunden und mittelst Stricken von dem Baue davongejagt. Der Vorfall käm zur polizeilichen An zeige und der mißhandelte Lehrling wurde ärztlich untersucht. Das hierauf abgegebene Gutachten spricht sich dahin aus, daß das Gesicht des Mißhandelten hoch angeschwollen, die Haut mit Blut unterlaufen ist, und daß die Mißhandlung sehr leicht hätte lebensgefährliche Folgen herbeiführen können, wenn die Lehr linge nicht möglichst bedacht gewesen wären, ihren Kameraden auch während der Mißhandlung wenigstens insoweit zu schonen, als ihnen dies möglich war. Gegen den Polier ist eine Unter suchung eingeleitet worden. Briefkasten. Zwei Stadtpostbriefe und wenigstens zehn mündliche Anfra. gen, warum ein hiesige« Gericht bei der Bekanntmachung eines Coneurs-' Wesens im „Anzeiger" sich dafür auf einmal des Wortes „Gant" de« dient habe. Tausende wüßten nicht, was sie unter diesem Ausdruck ver. stehen sollten, eine solche Nachbildung des ohnehin erbärmlichen in Bayern und Tirol üblichen Gerichtsschreibstyles sei lächerlich n. s. w. — Gant oder Vergantung (vom lateinischen guanti, wie theuer) ist der öffentliche Verkauf, welchen die Obrigkeit mit den Gütern eine« Ueber- schuldeten voruimmt; auch der Concurs des Schuldners selbst. Deshalb Gantmann, der Concursschuldner, Ganthau-, ein Versteigerung«. Haus, Gantprozeß, Concursprozeß. Ein Familienvater erlaubt sich nachträglich die Anfrage: ob man dieß Ferien für t0 bi- Iljährige Schülerinnen nennen könne, wen« man den Mädchen während der Pfingstwoche außer mehrfachen schrift lichen Aufgaben noch 88 Divisions.Exempel mit mehrzahligen Faktoren aufbürde. — Allerdings stark, zumal für Kinder, welche vielleicht Lag« vorher in der Schule noch da« Lied gesungen haben: „Wie schön ist'- im Freien, unter grünenden Maien". 8. ein Abonnent, wünscht Folgendes in unserm „Briefkasten" ausgenommen zu sehen: „Am vorvorigen Sonnabend Abend gegen acht Uhr» tritt sich au der alten Brücke ein Küper mit dem Conducteur de« Om nibus, der so eben vom Waldschlößchen gekommen war. Warum? Der Conducteur hatte dem Küper da« Aufsteigen auf den Omnibus nicht ge» stattet und zwar in Folge seiner Instruktion: welche das Mitnehmen von Männern mit einer Schürze bei einer Strafe von 10 Rgr- «nter- äge. E« ist wahr, der Mann trug eine derbe Lederschürze, war aber in einem ganzen Aeußern ein sehr sauberer, sehr netter Mann, der auf dem Feldschlößchen in Arbeit steht, seit früh halb fünf Uhr auf dm Bei nen war und aus der fernen Neustadt kommend zur Erreichung seine« noch wetten Zieles den Omnibus ein Stückchen benutzen wollte. Der Mann wollte in seiner Bescheidenheit nicht einmal in den Wagen hinein, andern obenauf und man weist ihn ab. Was sagen Sie dazu? —Wir ägen Folgendes. In Wien, Pari« und London sitzt die Köchin, der Ar beiter, der Blousenmann mitten im Wagen, dicht neben dem honetten Stutzer und der feinen Dame und Niemand rümpft die Nase. De« Stutzer denkt für sich: ich bin ei» Flaneur, ich bummele; dieser Mann aber will Zeit in seinem schweren Beruf ersparen, de«halb macht er ihm mit Vergnügen Platz, man ehrt dir Arbeit. So weit ist'« freilich t» Dresden nut seinem Kastengeist noch nicht gekommen, 's ist noch zu viel Zopf da, für den weder Lohlius noch Oscar Baumann bis jetzt dir ge hörige Scheere hat. -ü/ H. in St. Etienne. Besten Dank für Ihre ferner» Theilnahmr. Dürfte für unsere Leser zu wenig Interesse bieten. F. D. in L. Wir können auch jetzt noch Ihrer Anficht nicht bei. timmen. An jeder alten Sage ist auch «ine Sache und ihre Glaublich- eit verdient Glauben. Ein Schriftsteller, der geflissentlich darauf au«, geht, mag wohl «ine falsche Urkunde unterschieben, aber er« Sag», au« dem St«; Mund zu da« soll ' unsere A zu lüsten scher, Die Brt Haltes: „ nur Eine nen Hach sich dies« von der > markt, ä, wünscht I und zwa> de- Schr Ihre Feri Uebelstani sten baue nicht meh t. bo»tn L. Our. 8. kam» s. lerre 5. Ouv. 6. Uorrt I Niederla stets in f Lvr L Blumen; ligst, vo. für sein Pirna bige ver alten P, des Kop Diese P selbige a geruchs 5 Ngr.) H. L>. I. H- E. M iV-ear A. Die von I empfiehlt werkerfäc