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«rsch. tttgl. «ora. 7 »wl. werden b. Abend» v, Wo «Nt. bis Mittag» 1L U. angenommen in der (Spedition: Johaanelall««». Saisenhausftraß» 6. «doim. »terteltä-rltch »o Rar. »et unentgeldl. Lieferung tn'« Hau». Durch dt« «. Post vierteljährltq »» Rar. Einzelne Nummer» 1 Ngr. Hageölatt für UntllhMng M Geschästsverkchr. Mitredaeteurr Theodor Drohisch. </ ^ As«. SS. Montag, denjj27. Januar 1862. Anzeigen r- dies. Blatte, bas zur Zeit in SLOO Erempt. erscheint, finden «ine erfolgreich« Verbreitung. . Dresden, den 27. Januar. — Der sächsische Gesandte in Paris, Herr v. Seebach, ist dermalen in Dresden, und die Politiker ergehen sich in Vermu thungen, was der Diplomat gerade jetzt, zu so ganz ungewohn ter Zeit, in Dresden zu thun habe. Manche bezeichnen ihn so- gar als Nachfolger des Herrn v. Lüttichau. — Die „Berl. Börs.-Ztg." schreibt unterm 23. d. M.: „Die von uns vor einigen Tagen gemeldete Zahlungseinstellung der Firma Geßler zu Aue im sächsischen Voigtlande stellt sich den neuesten Nachrichten zufolge bedeutender heraus, als man anfänglich annahm. Namentlich werden die Plätze Chemnitz und Leipzig stark davon betroffen. Auch mehrt sich die Zahl der zum Vorschein kommenden falschen Wechsel, welche mit die sem Fallissement Zusammenhängen, fast täglich." — Eine Uebersicht der Gaspreise in verschiedenen Städten ergiebt, daß dasselbe in Berlin am billigsten auf dem ganzen Continente ist, indem eS Pr. 1000 Kubikfuß nur 1 Thlr. 20 Ngr. kostet. Im Uebrigen stellen sich die Normalpreise, wie folgt: in Dressen 2 Thlr. 20 Ngr., in Hamburg 2 Thlr. 26 Ngr. 6 Pf., in Leipzig 3 Thlr. 3 Ngr. 4 Pf., in Breslau 3 Thlr. 5 Ngr., in Prag 3 Thlr. 10 Ngr., in Paris 3 Thlr. 13 Ngr. 2 Pf., in Wien 5 Thlr 7 Ngr. 6 Pf. — Ein origineller Ball, wie er hier zum ersten Male stattfand, — ein Blousenball, veranstaltet von der Mannschaft des Geucke und Heinze'schen Dienstmann-Jnstituts, wurde am Freitag Abend im Saale der Deutschen Halle abge- Halten. Das war einmal so ein Stückchen Volksfest, wie man eS gem sieht, heiter und erheiternd in natürlicher, ungezwunge ner Freude! Daß die rührige und die Gunst des Publikums immer mehr gewinnende Dienstmannschaft nach Tagen der Mühe und Arbeit auch einmal Stunden des Frohsinns feiert, — wer wollte es ihr verargen? Giebt doch die Freude neue Lust und Kraft zum Tagewerk und verscheucht so manches Herbe, was ja im Leben des Arbeiters oft mehr als anderswo sich einzu stellen pflegt! So hatten die Theilnehmer, fast das gesammte zahlreiche Corps des Instituts, seit Wochen schon gesteuert, um die Mittel zu einer möglichst splendiden Begehung de- Festes aufzubringen; die Direktion hatte die Benutzung der für nächste Saison bestimmten neuen Blousen bewilligt, und unter der Mannscbaft war die Ausführung manch' hübscher Idee vorbe reitet worden, so daß die mehrere Hundert Köpfe zählende Ver sammlung schon von Anfang an in heiterer Stimmung gesun den wurde. Der Saal, an dessen Eingang ein stattlich ange taner Portier (die bekannte u»d zu solchem Zweck vielgesuchte Nr. 6 mit dem famosen mustergültigen Bart) postirt war, zeigte in sinniaer Ausschmückung zwischen Gewinden, Fahnen und Standarten die Wappen aller der Städte, in denen zum Wohl 'des öffentlichen Verkehrs ein Dienstmann-Jnstitut besteht. Im Hintergründe des Saale» prangte ein mächtiges Tableau, zwei Dienstmänner in Sommer- und Winteruniform darstellend, welche «n Schild mit der Inschrift: „Hoch lebe das Institut!" hiel ten und dadurch der leitenden Idee des Ganzen einen paffenden Ausdruck verliehen. Unter diesem Tableau gewahrte man, ge schmückt mit einem Blumenkränze, die wohlgelungene (von Römler, Halbegasse, gefertigte) große Photographie dreier Dienstmänner, die kernige Gestalt der Nr. 2, die obengenannte Nr. 6 und den bekannten Inhaber der Nr. 79 darstellend, wel cher letztere wegen seiner, besonders Fremden sehr zu Nutze kom menden Sprachkenntniffe und wegen seines wohlgefälligen Auf tretens als Matador der Mannschaft gilt. Donnernde Vivats unter schmetternden Fanfaren begrüßten die Direktoren Geucke und Heinze, die nebst dem gesammtm Comptoirpersonal zum Feste geladen waren, bei ihrem Eintreten in den Saal; den Glanzpunkt des Abends aber, im wahren Sinne des Wortes, bildete ein mit fackelartig getragenen Lichtern ausgeführter Auf zug, mit welchem man einen schön geputzten Zopf als Symbol vergangener Zeiten und eines Unterdrückers des Fortschrittes feierlich ernst zu Grabe trug, während hierauf als Gegenstück ein mit Tüchern und Gewinden drapirter Wagen in den Zug einrückte, der von zwei in die Farbe des Instituts — roth — gekleideten Knaben gezogen, den Genius der Neuzeit und des Fortschritts einführte. Dieser ward dargestellt durch ein hüb sches blondgelocktes Mädchen, welches, geschmückt in den Lan desfarben, mit Kranz und Blumen winkend, zugleich als Ueber- bringerin zahlreicher, in hübscher Dekoration angebrachter Cotil- lonorden auftrat. Nach Halten des Zuges, an dessen Spitze das in manch' fröhlichem Cirkel schon bekannte Dienstmannquar tett einen Marsch — eigener Composition einer der Musici — erklingen ließ, wurden im allgemeinen Chor einige Verse ge sungen, mit denm man der Direktion gebührende Huldigung darbrachte. Direktor Geucke trat hierauf, sichtlich erfreut über sein schmuckes Chor, in den Kreis der zahlreichen Mannschaft sammt deren Frauen und Mädchen, dankte in herzlichen Wor ten für die gezollte Anerkennung und schloß, die Bewahrung und Fortbildung des die Mannschaft beseelenden guten Geistes als ein wesentliches Mittel zum Gedeihen des Unternehmens anempfehlend, mit einem Hoch auf den Corpsgeist. Der frühe Morgen erst endete ein heiteres Fest, das in seinem Gesammt- eindruck einen vollgültigen Beweis für den der Dienstmannschaft innewohnenden gesunden Taet ablegte. — In einigen Dörfern bei Zwickau hat sich in diesen Ta gen ein toller Hund gezeigt, von dem andere Hunde gebissen worden find. Von diesen hat einer in Planitz zwei und in Haßlau sieben Personen (vier Erwachsene und drei Kinder) ge bissen. Die Behörden haben sofort die nöthigen Maßregeln er griffen. Die Beschädigten haben das Sonntag'sche Mittel ge gen den Biß toller Hunde angewendet. Dieses Wittel war früher ein Geheimniß der Familie Sonntag: die preußische Re gierung kaufte dasselbe und machte es zum Besten der Mensch heit bekannt, so daß dasselbe jetzt in jeder Apotheke zu bekom men ist. Der Hauptbestandtheil ist der sogenannte Maiwur« (»olo» »chalie). — Aus Leipzig wird berichtet: Trotz der vielen Neubau ten ist die Logisnoth in unserer Stadt doch immer noch eine so