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ßer Leistung eine« Neini-nngSeideä klagftei gesprochen. im GM« der Michtleistung dt« Ltd«« aber zu siebentägigem Gefängniß ver- urtheilt worden. Der erhob«« Einspruch dr« Privatankläger« ist »unmehr gegen 1«»«n s«lnt« Eigner nachgelaffm« Lid gerichtet. Der erst« Bescheid »vrde bestätigt. — vt» letzte Berbandlnng be- trifft «inen in Privatklagsach« Frl. Eleonore Augvst« Krug gegen Johann« Sophie vrrehel. -Strrubel von Letzterer gegrn «in« ihr wegen Beleidigung zuerkannt« Geldstrafe von 3 Thlr. erhobenen Einspruch. Vit Streubel. welch« bei einer Da«« in d«m uL«lichm Hause, in welche« Frl. Krug wohnt, di« Aufwartong besorgt, hat, nachdem «ine Kanne mit »der ohne Verschulden (?) der Pri- vatanklägerin verwechselt, beziehentlich avf einig« Zeit verloren gegangen ist, vor mehreren Leuten laut gesagt. Frl. Krug habt di« Kann« gestohlen; <« ist die« eine grob« Beleidigung , und di« Kanne hat sich überdrm wiedergefunden. Die Streubel erreicht« eben nur Bestätigung und dir Vrrurtheilung in di« neuerwach- seuen Kosten. — E« «acht «inen beinahe komischen Eindruck, schreibt da« Dresdner Journl. wenn «an in einer sächsischen Zeitung einen au« eine« ausländischen Blatte entlehnten Artikel liest, — wie wir ihn in diesen Lagen in einem Leiptlger Zeitungsblatte gr- fanden Hab« — wonach e« in Sachsen «ine geheime Polizei und einen Tbef derselben geben soll. De« Urheber diese- Artikel« ist der menschliche Jrrthum begegnet, daß er Sachsen mit «ine» oder dem andern großen Staate verwechselt hat, wo ein derartige« Institut bestehen mag. Bei un« bat «an rin solche« schon um de«wlven nicht nöthig, weil dir Behörden, bei der geringen Größe de- Lande«, ohnehin auf gewöhnlichem Weg« >ll«, wa« zu wissen ihn'n von Wichtigkeit sein kann, erfahren können und zeither auch in der Regel erfahren haben. Auch find die Verhältnisse unsere« Staatshaushalt« — sowohl Ausgaben als Einnahmen — be kanntlich so durchsichtig und werden den Kammern sowohl beim Budget, al« beim Rechenschaftsbericht« so i« Detail vorgrlegt, daß es der Regierung gar nicht möglich sein würde, Gelder für da« Institut einer geheimen Polizei au- der Staatskasse ohne ständische Bewilligung zu verwenden und «ine solche Bewilligung ist bi« seht weder verlangt noch «rtheilt worden. So leidenschaftlicher Pollzeimann wird aber gewiß kein Beamter sein, daß er sich dazn verstehen würde, di« Kosten einer geheimen Polizei au« «igme« Beutel zu übertragen. — Abgesehen nun von jener ungereimten Verdächtigung der sächsischen Regierung, sei nur noch dl« Bemer kung »eigefügt, daß, wenn demnächst in de« obigen Artikel «In Mitglied dt« Ministerium« de« Innern rugleich ,,Thtf der öffent- lichen Polizei* genannt worden ist, diese Bezeichnung nur auf da« Ministerium selbst, al« dir oberste Polizeibehörde de« Lande«, paffen kann, da überhaupt kein einzelne« Mitglied de« Ministe rium« beauftragt und ermächtigt ist, dir Polizei in oberster In stanz selbstständig zu verwalten. — Au« den Mittheilunqen über die Lhätigkeit der könig lichen Staatsanwaltschaften, resv. Bezirksgericht im zweiten Quar tal 1881, entnehme« wir zunächst, daß 1640 verschiedene Ver brechen zur Anzeige gelaugten, darunter 12 Morde (je 1 in Zittau, Löban, Oschatz, Thrmnih, Eibenstock und Zwickau, je 2 in Borna, Mittweida und Annaberg ) Die Zahl der abgehaltenen Haupt verhandlungen betrug 359, von denen 250 auf älter«, 109 auf neuere Untersuchungen kamen. Berurthrilt wurden zu Auchtbau« 75 (48 au« älter«, 27 au« neuern Untersuchungen), zu Arbeits- Han« 140 (91 au« Litern. 49 au« neuern Untersuchungen), zu Sefängniß 114 (84 au« älter«, 30 au« neuern Untersuchungen.) Freisprechungen erfolgten: s) von der Anklage 28 (25 au« Ll- tern, 3 au« neuern Untersuchungen); b) von der Strafe nur 1 in Mittweida au« einer älter» Untersuchung. Zweitinstanzliche Termine unter Toncurrenz der Staatsanwaltschaft wurden abze- Hallen 273. — Di« Direktion de« Ehorgesangverein« zu Reustade-Dres» den ist in jüngster Zeit vom Gründer und seitherigen Direktor Wilhelm Pohl«, der jetzt «ach verschiedenen Seiten in Anspruch ge nommen ist, auf Herrn Böhme, Direktor der Gtona übergrgaugen. Ersterer behält jedoch di« Direktion eine« Mäuner-esan-verein« in Neustadt bei. — Nächsten Sonntag wird Herr FrauooiS Nappo mit sei- «k MSM MWßMchch in auf dem Dohnasche« Platz« «in« Reih« von Vorstellungen er öffnen. — Schon wieder traf an der Mittwoch «in «xirazug mit eirea 300 ungarischen Schweinen hier «in. Derselbe wurde von zwei Gensd'armen begleitet und bestand au« 9 Wagen, di« auf der Leipziger Bahn weitrr gegangen sind. — Mt Freud« war bei« erste» der Hausabmde im Verein für« -eben (am vorig« Sonntag«) «ahrznnehm«, daß dies«!*« noch immer — trotz der neuerlich «iugetretenen mauchersek Be schränkungen — eine« zahlreichen Besuche« sich erfreu«. Obgleich der Schluß infolge der zahlreichen und theilwei« auch größern Vorträgen erst spät erfolgte, so verweilt« doch der größt« Thrll der Anwrsenden gern bi« dabin. Klassische und modern« Musik — beide unter vorzüglicher Mitwirkung fine« wohlbekannten un, «rmüdlichen Berein-mitgliede« — wie auch Gesang und Deklama tion fanden sich dabei vertreten; letztere namentlich auch in an«- gezeichneter Weise durch «in« wohlbegabten angehenden Jünger der Schauspielkunst. Wenn di« Leitung dieser ansprechend« gesell schaftlichen Unterhaltung in gleicher Weise wie bisher fortschreitet, dürste sich der Zuspruch mehr und «ehr steigern. — Ein Dirnitmann mit einer Laterne dürfte gute Geschäfte machen, wenn er sich bei «intretendrr Dunkelheit auf der Berg straße da aufstrllte, wo di« Blindmstraße nach den Meinert'schm Anlagen einmündet. Dort läuft jeder Passant, bet der spärlichsten Beleuchtung durch ein vellämpchm, Erfahr in den. unmittelbar neben und längst de« Fußwege« hinlaufenden, fünf Ellen liefen Abgrund zu stürzen, vir schützende und rettende Hand eine« leuchtend« Dienstmauns belohnt «an gern! Ein OellLmpchen und ein« Barriere wird hier dringend nöthig, aber bald, damit nicht erst Jemand herabstürzt und «ln Unglück nimmt. — In Pirna saß am 15. Nov. der 33jährige Schiffs- mau« L. «. Hank« aus Krippen auf der Anklagebank de« öffentlichen Gericht«, um mehrerer Entwendungen von Flößholz überführt zu werden. Der erste Diebstahl hatte den Holzhänd« ler Herrn Behr in Königsteiu betroffen. In der Nacht zum 1. August d. I. waren demselben von einer beim Sande in der Näh« Königsteiu« befindlichen Prahm« 10 Stück kieferne Stämme entwendet und von ihm, zu einer sogmannten Tafel vereinigt, den 5. August in Meißen am Ausschiffungsplatz« wie- der aufgefuuden worden, wohin sie Hank« gebracht hatte. Er machte sehr unglaubhafte Angaben. Lr wäre am Morgen de« l. August von der Vogelwiese in Dresden bi« in di« Gegend von Antons gegangen. dort habe «in ihm unbekannter grauer Maon ihm «ine Tafel Holz, di» oberhalb Anton« am Ufer gehangen, für 45 Lhlr. angeboten. Er habe 35 Thlr. ge boten und erklärt, daß er erst in 8 Lagen Zahlung leisten könne, womit der graue Unbekannt« zufrieden gewesen sei und sich da« Geld in 8 Tagen bei ihm habe hol« wolle», die Laset sei dann von angenommenen Leut« weiter bi« Meist« gefahren worden. Daß dies« Angabe» Lügen waren, wurde dadurch erwies«, daß Hank« vor dem Abhandenkommen de« Holze« in Königstein gewesen sei, sein« Aufenthalt zur Zeit de« Diebstahl« konnte er nicht Nachweis«, am 2. August war er aber in Dresden gewesen und da« entwendete Holz in der Nähr davon. Da« angegebene Kaufgeschäft mit dem grauen Manne mußte Jedem al« widersinnig erscheinen, viele Umstände noch gar nicht mit gerechnet, die in ihren Speeialtttl« nicht eben geetgnet waren, Hank« im Lichte -er Unschuld erscheinen zu lasse». L« kam aber noch «in zweiter Diebstahl hinzu, des- sen mau Hank« «beofall« beschuldigt hatte. Er war «inge- stäudlich i« Besitz« einer voppeltafrl Hölzer befunden Word«, di« er vom Gehege bei Dresd« nach Gohli« hatte schaff« lassen, und al« der« Eigeuthümer der Holzhändler Herr Noack sen. zu Dresden ermittelt wurde. Hanke wollte di« Tafel von «ine« früher in Dienst« genannt« Noack« stehend«, aber kurz zuvor daran« entlassen« Arbeiter gekauft, diesem auch 2 Du- raten Draufgeld gegeben, sich aber daun di« Dopprltafel nebst 4 Stangen vom Holzplatz« Herrn Noack« geholt haben. Di« Angabe, daß er gedachtem Arbeiter zu «koer Zeit, wo dieser betrunkea auf der Dogelwiese gewesen, Geld gegeben, war rich tig, daß er aber mit dies«« «in« Kauf abgeschloff«, durch ßtst WWe s» n auch Hsr Ot setnm Angaben, dt« U A ° ..i". Al L