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Ssch. ttal. «org. 7 U. Inserate werden bi« Vbend« 6. Sonnt, bi« Mittag« Ist U. angenommen in der Expedition: Johanne»»!!«« »nd Watsenhau«straß« 6. Unterhaltung «nd Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobilch. Ab»««, vierteljährlich ro Rar. b«t «nentgrldl. Lirfemna in'« -au«. Durch dt« k. Post »ierteljahÄlch -» Rgr. Sinzeln« Rununwn 1 Rgr. Nr 315 Montag deo 1l. November IXtil V«»«»em. »ne 11. November. — Vir wunderschöne vetodrr und «tt ihm bi« jetzt der November haben »n« Heu« eine M«vg« von «ranke» gebracht. L>« «Rasern, glücklicherweise meist gutartig, sperren di« Kinder« w«lt, hin und wieder auch Erwachs«»« ein, »Ltzrend unter den Letzter«« die für di« Ueb«rgaug«jahre«t«t»r» unvermeidlich«» Ka tarrh«. Rvrumatt«»«», Hustrn und Schnupf«» stark v,rbr«tt«t sind. Der Waffernoth hat der wenig« Kegen durchau« nicht abgeholl««, wm« gleich den Sintersaaten wesentlich uut«r dt« Arm« gegriffen; di« Wassermühlen l«td«n Roth und mit ihn«» dt«, Mich, O«lr«id« in Füll«, aber kein ««dl habm zu« Sacken. Am Rtzrin, in «estphalen, Lhüringen, Hannovrr re. stad di« Kartoffeln gäazlich mißrathn», und «4 darf uv« dad«r nicht wu«d«r», «rnn st« da, wo st« g«rath«n find, aufgtkaust und fortg«führt w«d«n. Dt« Leut« dort «ollen auch «ffeu, und w«n» »tell«icht i» Folg« dieser Aufkiuf« der Pr«i« «twa« hiher g«h«n sollt«, »üfsen wir Berzrhnr «« un« auch gefallen las se«: «« kommt di«« d«n Erzrug«» zu gut. Der Gischäst«. gang könnt« freilich «eit, weit b,ff«r s«i». All« Z««ig« der Baumwollen-Zndnstrie zumal leiden unter d«m heillosen amnt- konisch«« Sürg«rkri«gr, d«fs«n Au«gang und And« vorläufig Ni«- «and abzusehe» v«rmag. vir Baumwoll« st«igt täglich, »eil di« Stdstaat«« von Nordamerika abstchtltch k«i» Loih zu uu« h«üb« nach Europa last«, um England, da« >0 Millionen Spindel», und Frankrrtch, da« ö Millionen Spindeln hat, durch da« Zurückhalsm der Baumwoll« zu zwtngrn, dt« Südstaatrn al« sübstständtgen Staa1«ub«nd aui«<rk«nnr» und stch ihr« g«- gm dt« Nordstaatm anzuneh««». v» di« Südstaatrn dies«« Ziel ,rr«ich«n werden, ist vorläufig noch nicht zu bestimme«; da- aber Sa«land und Frankreich empfindlich unter de« Saum« «olleumang«! leiden, darübrr bringen dt, Zeitungen täglich Weh klag««, und hat auch d«r deutsche Zollverein nur st Million«« Spind«!«, so fühlt manch« Gegend, «i« di« Ehrmnitz«, dich» ^Rangrl doch hart gruu«. Da« Strumpfgrschäft, welch«« dort fast nur für Amrrika arbeitet, U«gt sch««r »arniedrr. Jude- l«td«t dt« Saumwolltn-Jadustri« nicht blo» unmittrlbar unter d«m Baumwollenmangel, sond«rn auch «itt«lbar, da Rohpro dukt und Garn täglich steigt, da« Fabrikat selbst ab«r in Folg« d«r «i-ltche» «eltzuständ« ««Niger gesucht und kein«« Berhältntß zu« thrureu Rohprodukt bezahlt wird Dieselben mißlichen LeltverhLltuifs«, uud unt«r di«s«n besonder« dtrnord- amerikaaischr», last«» auch drückend auf anderen Industriezwei gen. Zn Lyon, d,g» Hauptfitz« drr Sridenwaannfabrikatiou, steh«» raufend« vo« G«td«nw«bfiühl«n still, und wie groß dort di« Roth s«tu mag, g«ht daran« h«rvor, daß «an dort «in« filrt »Rationalwrrkfiätteu', berüchtigten Audruken«, einrichtru. mußt«. Der Abzug von Seidenwaaren «ach Nordamerika fehlt. Dl« rrichen Nordamerika««»: sammt ihr«« vaweu suchten bi«h«r häufig d«n Mangel tu-errn Verth,», d«r so viele drücken macht«, durch unsinnigen Kleidtrluxu« zu vrrdecken uud waren so di« besten Verbraucher av«r Luxuowaareu. Der unglücklich« Bür gerkrieg hat dt«« j-tzt fast ganz geändert, und e« steht mit Grund zu fürchrrn, »aß di« Nachwehrn dessüb«», selbst in dem unwahrscheinlichen Fall«, daß er bald brmdigt «erden sollt«, noch vt«l« Jahr« hindurch gefühlt w«rd«u. Rach Sonuruuntrr- ganz zu steht'« jetzt wahrlich nicht gut au«. Rach Souu«u- aufgaug zu uicht beffrr. Rußland verursacht gtgrnwärti- jedem vrnktndr« Sorgen. Durch di« m«vschenfi«uudUch«u Bemühung« de« jetzigen Katsrr«, au« -st Milltoneu strtbeig«»« frri« Baue« zu machen und dadurch di« Kraft d«« Staat«« zu «mvtrl- fachen, sowi« durch den in Polen ging und grbm Ratioaali- tLttuschwtudrl ist da« ganz« groß« Reich in «tu« Kris« gekom men, dir Möglich« w«ts, in «iu« Revolution au«lä«st. E« läßt stch bei d«n sparsamen und abgerissenen Nachricht«» vo» dort h«r nicht fichrr beurthrileu, wi, dort die Sachen strh«n; ab«r daß fast auf av«n russisch«« Untvrrfitäten dt« St«d«1«u a» d«r Bewegung sich b«th«tlig«u, di« Maßregeln d«r ob«rstt« Bo- hörden unsich«r und schwankend, zum »heil sich wtdnspr«che»d «scheint», der mächtig«, grundbtfitzrud« Adel, «bru d« Bauern- «mankipativu halber, unwtrsch ist, — dir« All«« dünkt uns «in schlimm«« Zeichen, «i» glichen, daß mau von ob«nd«B«- wegung sich kaum oder gar nicht gnvachftu fühlt. Ln Var- schau, überhaupt i» Polin, dauert da« Ltmonstrir«» fort. B«amt«, die straff «tngrrift», od«r geliud austrrten, »nd«n heut« und an «ine« Ort« belobt, morgen und an «in,« and««« Ort« getadelt und abgesetzt, so daß nicht zu ersehen, ob di« Rrgierung mit Süt« ob« Gewalt verfahren wissen will. De» Polen in Poftu, dir ähnlich« Muck«» hrrau«stecken wollt««, hat freilich dir pnußtsch« Rrginuug den Daumen ohne Umstävd« auf« Auge g«s«tzt; aber dt« -stnretchischen Polen, zumal im Krakau- scheu, machen'« ihren Brüdnn t« Königreich« ziemlich genau nach, und ,« ist dt« Frag«, ob O,st«rr«tch di« Kraft fiadrt, st« im gaum« zu halten. Venn Ungarn ist in «tn«m Zu stande, der nicht« Sute« ahnen läßt. All« Nachficht d«r öfter- retchischrn Regierung fcheitrrt« an diesen Etfenk-pftn, di« schlrch- trrding« «in«n Staat für sich bilden uud au«mach«n, höchst«»« den Kais« vo» ivesttrreich zu ihr«« Köuig haben, ab« nicht «tarn Lhetl, «in« Provinz d« österr«lchisch«n Nonarcht« au«- machen «ollen, wi« dt« andnen Länder desselben. Ein Nach geb,n gegen solch« Vüusch« wärr ein« Theilung Oesterrrich«, der wahrscheinlich bald «iu Zufall«« deffrlbru folgen müßt«, dah« «g drr östmeichischeu chrginung »«z ihr«U Gtemdpgnktt au«