Volltext Seite (XML)
werthm Hausfriedensbruch; jedmfall« aber liegm Hin äußerst düstere Geschichten in romantisch«« Hintergrund«. E« steht Hin Behauptung gegeu Behaaptung, «« kann von Diebstahl. «s kann von falschn Denunciqtion di« Rede s«in. Bi« Vertheidi- ounz trug auf «In B«wei«interlocut an. «In Antrag, »«Ich« sich durch da« Erkmutniß zweiter Instanz nlrdigt«, wornach Ziegeobalg kla,fr«i g«sproch«u ward, auch mit fernerwriten Kosten verschont s«in sollt«. — Zn «inn Privatklaqsache Carl August Kreutziger« wider dt« ver<H«licht« Johanne Christian« John« in Grund war Letzter», wril ii« Kr«utzlg«r» auf offrnn Gttaße «inrn Spitzbuben g«h«iß«n, d«ff«n Eh«frau abn mit dr« aller- aravirlichsten Beiwort, welche« man «Inn grfitt«t«n Frau an« tbun kann, b<z«ichn«t, auch gesagt Hatt«, Kr«utzia«r Hält« «in« Katz« gemaust und Hält« gestohlene« Mehl vnkauftu wollt», vom S«richt<amt Lharand zu d«r gelinden G«ldstraf« von S Thlrn. verurtheilt Word«« und hatt« Einspruch dag«g«u erho ben. ZHr D«cla»ir»n und Denuncirm aneeblicher schauderöser Verfolgungen. w«lch« sie im Termine g«g«n da« Kreutzizer'sche Sbepaar vorbrachte. führt«n eben zu nicht« w«it«r, al« zu Be stätigung d« «rst«n Erkenntniffr«. — BI« letzt« S«rhandlung betrifft den in «inn vor dt« GerichtSamt vippoldiswald« er gangenen Privatklagsach« d«s Meischergesellen Carl Heior. Ricke zu Reinhardsgrimma widrr Christiane Wilhelmin« v«r«Htlichtt Lorenz daselbst vom Privatankläoer darum erhöbe»«« Einspruch, w«il di« Primtangeklagte vollständig straffrei gesprochen, ihm ab«r dt« Erstattung der Kosten auftrlegt worden sei. Mau wird fich vielleicht au« «iu«r früheru GerichtsverHaudlnug «nt- sinnen, daß Räcke -«reit« «inmal -egen di« Lorenz drnuncirt hatt«, «eil selbia« idn einer gewiffrn Grahl gegenüber der Ent« Wendung einer Wurst, »PlünSpiwprich- g«nannt, beschuldigt hatte. B«i «in«r mittlerweile wegen Diebstahl« wider Ricke ergangenen Triminaluntersuchung ist aber NLck« nur in Mangel vollstän- dig«n SchuldbeweiseS klagfrei gesprochen worden. Deshalb theilt« da« erkennende Gericht in dem nunmehr nur theilweis« frei- sprechende« Lnderkenvtniß di« Kosten zwischen den in langem Kampf« gleichmäßig erprobten Parteien. Möchte doch mit die sem fünften Actenschlnß die Tragikomödie de« Plüntpimprich« auch ihren fünften Actschluß, d. h. ihr« befriedigend« Endschaft endlich unwiderrustich erreicht Haben. — Angrküudigt« Gerichtsverhandlung«»: Heute Sonnabend den 2. d. M. Vorm. S Uhr Hariptverharnlung wider den BauergutSbefitzer Johann Ehristian Gottlteb Rühle au« Dorfhain «egen Meintid«. Bors: GerichtSrath Hensel. — E« war gestern vor 2b Jahren, al« unser trefflicher Meister Professor N. Ludwig Richter seine Lehrerthätigkeit an der biefigen Kunstakademie begann. Zur Erinnerung de« Tage« hatten sein« iämmtlicheu College», di« Lehrer der Aka demie nnd di« Mitglieder de« akademischen Rathe«, dem Ge feierten «inen einfachen fi'beruen Pokal gewidmet, welchen die Herren Profefforen G. Heine, I. Hübner und E. Peschel in den gestrigen Vormittagsstunden überreichten. Di« herzlichen Worte, womit dies geschah, fanden «in« ebenso herzlich« Erwi derung Gelten de« Gefeierten. Möchte der Anstalt noch lange die Thätigkrit einer so seltenen und bedeuteuden Kraft erhalten bleiben. — Die Ausstellung der dem Pestasozzistifte zugedachten Ge schenk« wird den 17. November im Gaal« de« .Hotel de Saxe' stattfinden — Die Hiestge reformirte Gemeinde hatte am vorgestrigen RefoimationSfeste eine Collect« für «ine in Neapel zu erbauend« evangelische Kirche veranstaltet, welche nächsten Sonntag wiederholt werden wird. — Heute (2. Rov) find e« 500 Jahre, daß die vr«»d- ner Wollweber vom Markgrafen Friedrich da« Privilegium zur Betreituug ihre« Handwerk« erhielten, nachdem fie «ehrere Zähre hindurch darum g«str>tten. In der zu diese« Behuf vom Mark- grafen gegebenen Verordnung heißt e« auSzug«w«rsr: .Die Wol- lenweber sollen und mögen ihr« «aare verschneiden so theuer fie können; dir Farben, in denen fi« ihr« Tücher lirfrrn solle», waren acht: »«iß, grau, schwarz, natürlich« «ollenfarbr, Him- beerfarbeu. roth, bla« und gelb. Die «ollenweber sollen da« Local, da« fie bisher iune gehabt, behalten, doch unter der Bedingung,' daß fi« »redlich Gewandt", gut« vaar« liefern,' da! mit die arme« Leute in der Stadt bewahrt werden.* Am Don« nerfiag nach Allerheiligen wurde dies« Verordnung, vom Mark grafen unterfirgelt. de« Setreffenden Handwerk übergebe». Gleich- fall« vor 500 Jahren wurd« den Bürgern «in Privilegium wegen de« Salzverkauf« gegeben. Zu der darüber auSgefertigtm Urkunde wird der Stadt da« Recht zngestanden, ave« nach Dresden ge bracht« Salz avzukaufev und damit zu Handeln, unter der Be dingung daß die Summe, welche «ach Abzug aller Kosten und zweier Heller reinen Gewinne« vom Stück übrig bleibt, zum Aus bau und zur Befestigung der Stadt verwendet «erde. — Di« fliegend« Fähre bei Pillnitz wird dm 4. d. «. eingezogen und die Elbüberfabrt von diesem Lag« an durch di« gewöhnlich« Fähre allda bewirkt werde». — Wegen Erbauung der projeetlrtrn Zweigbahn Großen hain-Priestewitz bat jetzt di« Gtadtgemeinde Großenhain und der diesfallfigr BegründungSeomitr« rin« Einladung zur Actienzelch- nung erlassen. — Au.leinev Leipziger Fleischermeister, welcher da« Auslegen und den verkauf grünen Fleische« in «ine« besonder« dazu «rmie- thetm Locale seither fortgesetzt hatt«, war Gelten de« Rathe« di« Auflage ergangen, da« AuSlegen und den Verkauf grüne« Fleische«, welcher au« medlcinalvolizeilichen Rücksichten lediglich in den städti schen Fletschhallen stattzufinde» Hab«, binnen 8 Lägen in jenem Locale bei S Lhaler Strafe einzustellen. Di« dortigen Fleischer« meister Franz, Fichtner und 8 Genossen hatten gegen di« ihnen gewordeae Bedeutung, den Verkauf grünen Fleische« nicht in ihrm Gewölben, sondern in der Fleischhall« zu betreibtu, Recur« und Beschwerde eingelegt. Di« k. Kreißdirection bat nun In einer an den Gtadtrath in diesen Lagen gelaugten Verordnung dahin entschieden, daß die Beschwerdeführer am Verkauf« grünen Flei sche« in ihren Wohnungen und Prlvatverkauf«localen ferner nicht behindert werden sollen und zwar lediglich de«halb, weil einmal de« Bedürfnisse de« Publikum« und den volkSwirthschaftlicheu Grundsätzen bezüglich de« Fleischkonsum« einer größeren Stadt durch möglichst unbeschränkten, an verschiedenen Orten vertheil- ten Fleischverkauf am besten Rechnung getragen werde, anderer seits «eil die Fleischbeschau und medicinalpolizeilich« Control« fich keineSweg« auf di« Flrischballen zu beschränken brauche, son dern ebenso gut auO in den Privatlocalen der Fleischer au«- geübt werden könne. Schließlich wird in der betreffenden Ver ordnung der k Kreisdireetion die Errichtung ein« großen, ge meinschaftlichen Schlachthof« zur Control« de« zu schlachtenden Viehes empfohlen. (L. R.) — An Stell« de« eingehenden „Leipziger Journal«* erscheint von heute ab in Leipzig «ine neue Zeitung für Deutschland: „Der Adler". Verantwortlicher Redactrur ist der dortig« Buchhändler Herr Otto Voigt, also nicht, wie wir irrthümlich berichteten, Herr v. Reclam — Da« Schön« und Gute gebührender Maßen anzuer- kennen, vorzüglich nach öffentlichen künstlerischen Leistungen, die« ist in der Ordnung, aber e« darf nicht ausarten, wie die« setzt bei öffentlichen Toncerten. besonder« auf dem Liucke'scheu Bad«, ganz vorzüglich bemerkt wird. Ob ein klassische« Werk oder ein gewöhnlicher Walzer, r« wird Alle« auf dir «üthendst« Art geschätzt und mit »pplaudiffement belohnt, daß die Fäuste schwellen, vorzüglich ist der Spektakel de« Sonntag« groß; da wollen gewisse Jüngling« fich den Anschein von Kunstken nern geben oder gehen nur darauf au«, durch solchen Heiden lärm Aufsehen zu erregen. Wenn Mittelgut solche Au«zrichnu»g empfängt, wa« bleibt daun übrig, wenn wirklich Gute« und «««gezeichnete« zum Vorschein kommt? — Gestern Mittag erregte ein mindesten« 500 Ellen lange« Floß di« Aufmerksamkeit der Brückenpaffanteu deshalb, weil auf diesem kolossalen Bandwurm i« Ganzm blo« 5 Männer di« Lenkung besorgten. Auf 100 Ellen kam sonach blo« 1 Man«. rasesgefchichte. Dresden, am »1. Oet. «l« i« vergangenen Frühjahr« der Bürgerkrieg in Nordamerika auöbrach, bezeichnet« wir diese« Lrauererelgniß unumwunden al« Folg« und -r-ebniß politischer nnd religiöser Herrschsucht, welche die leidige Sklaverei de« SK-