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- : Etsch, tägl. Morg. 7 U. Inserate u werden bi» Abend» 6, Sonnt, bt« Mittag» 1L U. angenommen in der Expedition: Johanne-aller und Waisenhau«straße 6. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredaeteur: Theodor Drobisch. Monn, vierteljährlich 2N R«. »ei unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durch die k. Post vierteljährlich sr Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. Rr. 306. Sonnabend den 2. November 1861. Dnesidem de» ». Novembs.'! — St. Maj. d«r König hat dt« Zahlmeister bti d«n oft. lichen Staatteisenbahnen Larl August Ludwig Haberkorn da» Eh» reukreuz dt» Verdienstorden« verltrhm. — II. KK. HH. der Herzog von Oporto und dtr Herzog von L«ji, Jnfanten von Portugal, find vorgtsttr« >b«nd nach Frankfurt a M. abgeretst. — Bon Setten de» k. Ministerin«» dr» Innern ist in ditstN Tagt« «in, höchst wichtig« Verordnung an den Stadt rath gtlangt, deren künftig« Ausführung sicher einen wohlihä- tigen Airflaß auf di« Wohnung«v«rhältn'sse hiesiger Stadt au«, üben wird. Da« k. Ministerium ist nämlich auf Grund der zetttzer ge«achten Erfahrungen zu der Ansicht gelangt, daß da« bt« jetzt für di« Baue in vre«den im Alleemeinen bestanden«, j<doch immer nur für einzelne Straßen und Vavplätze festge- halten« Verbot gegen vachwob»«ng«n «nd stehende Dachfenster sich nicht streng ausführen laste und bet den vielen bereir« ge statteten «»-nahmen den Charakter eine« allgemeinen und nur in dieser Weise sich vollständig rechtfertigenden Princip« der Baupolizei verloren habe. Ob nun gleich der völligen Aufbe- bung diese« Verbot« mancherlei ästhetisch«, seuer- und sauität«, polizeiliche Gedenken «ntgegeustehen, so glaubt doch da« Mini sterium, daß «ine besondere baupolizeilich« Control« bei der An- legung solcher Sauten dies« Bedenk«» wesentlich vermindern und abschwLchen «erd« und ist daffelbe daher der Aufhebung jene« verbot« t« Allgemeinen nicht entgegen. Rur hält »an <« für wünsche»«»»«-, daß vor einer solchen Beseitigung de« beste, heuden verbot« die erforderlichen Vorschriften genau» festgest.llt werdrn, welche bei derartigen Dachbauten. sei «< nun bet Reu- bauten oder bei der etwa nachträglich zu gestattenden Umwand lang der vorhandenen Vachräumr in Dachstuben nolhwendtg «togehalten werdrn müssen. E« ist daher d» Stadtrath zu nächst veranlaßt worden, bei der jetzt vorliegenden Vrrathung der neuen Localbauorduuug di« Frage «egen Aushebung und nach Sfinden Mo>istcatton de« verbot« von Dachwohnungen und stehenden Dachfenstern nach alle» in der Mtntsterialverord» nuug «»gedeuteten Richtungen hin sorgfältig zu erwägen und darüber, sowie über die «iwa dr«halb in der Localbauordnuvg z» tnff-ndeu vestimmuugen al-bald an die Vorgesetzte Regie- rungsdehörde Bericht zu erstatten. (G Dfz.) — * Oesfeutltch« G«rtcht»v«rha»»>>»gen am 1. Rovember. — Der Strinmetzgesell. Loui« C rmen« Lhterbach au« Loschwitz hatte von seinem Meister Jost da« Abrechnung«, buch tu de» Letzteren Wohnuug perstaltch zurückfotdern «ollen, hall« abet zunächst «in« abschtägltch« Antwort uud die Weisung erhallen, sich zu entferne». Darüber in Streit geraden, hatte nun Thierbach den thätltchen Aeußerungrn Jost'» auch wieder Thätlichkeiten entgegengesetzt, diesen bet den Haare« gepackt uud erst dann, al« nach Htnzukuvft einer dritten Person Jost da» verlangte Such herauigegeben (d. h an Thierbach), au» der Jost',chen Wohnung sich entfernt. «e,en gewaltsamen Hau», friedentbruch» vermtheiltr ihn darum da« Eerichttamt zu Dresden in rin« vierwöchige Sefängnißstrafe, wogegen der Per« urthetlte Einspruch erhoben. Da« erst« Erkeuutniß wurde, wie zu erwarten stand, ganz einfach b.sttttgt. — Wie wett di« Unzuverlässigkeit und Faulheit ländlicher Dienstboten gehen kann, zeigt nachstehende Thatsache. Drei virnstmägdr dr« Gutsbesitzer» Ullrich tn Rippien, Namen» Eva Juliane Henker, Amalt« Fran ziska Herzog und Christiane girnsteiu, haben auf dm Grund- stücken anderer bäuerlicher Grundbesitzer für ihren Herrn (je doch wteer deffrn Wissen) Grog gesichelt und zwar einmal ein« Jede einen ganze», da« avderr dal «ine Jede einen halb« Korb voll. Die» thaten sie lediglich au» de« Grunde, well auf jenen fremden Wiesen mehr Gra« gestanden, al« auf denen Ullrich'«, und den Mägden darin ein« ersprießliche Erleichterung ihrer Arbeit lag. E« find dieselben sonach «egen Felddiebstahl» zu Gefängniß und zwar di« schon einmal bestraft« Henker in der Dauer von SS. dt« andern Leiden von je 33 Togen ver- uriheilt worden und haben dagegen Einspruch «hohen. Anch hier wurde da» erstinstanzliche Erkenntniß bestätigt. Da solch« Faulheiten und Lüderltchketten auf de« Lande weit öfter vor- kommen, al» mau tn der Stadt zu glauben geneigt scheint, so verdient« dies« Geschichte wohl tn «ögl chst weiten Kreisen be kannt zu «erden. — E» folgt «tu Einspruch de» Hausbe sitzer« Johann Gottfried Lraugott Z'egeubalg zu Weistg. wel cher vom Gericht« amt« Schönefeld «egen ihm beigem,ff<um Diebstahl« nur tn Mangel vollständigen Be veise« fni-esprochen war. E« waren nämlich der Nachbarin und «u«zü<lertu ge- genbalg«, der Johanne Christiane Leinst, drei »«»uud« Flach« abhanden gekommen und bet einer angestellten Hau»s,chung auf dem Loden tn Zi,genbalg» Haus« vorgefunden Word«». Dt» Aiegevbalg'schen Eheleute behaupten aber, die Lrinert Hab« wohl au« Rache um «ine» früher verlorenen R-cht«sttette» willen ihnen, wie sie schon öfter» versucht, «tuen Schabernack spielen «olle« und den angeblich gestohlenen Flach« seldst ans den Soden ge- bracht; hierfür spreche auch der Umstand, daß man eben zur Zeit jener angeblichen Entwendung dt« Lrinert habe zur Trepp« i« Ztegtobalg'icheu Hause herabkommen sehen und sie, da ß« bei« »etroffmwerden verleg«« und blaß geworden, gleich t« verdacht einer Dieberei oder einer So«hett gehabt. Ja jenem wteerrechtltchm Eindrtngeu, bezieheudlich -tuschleichm der Leinst «kennt der Rechtsvertreter de» Angeklagte« sogar «in« strafen»-