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!>»^« ,' ft'g -an ^-,4'^. H 'SV !? '. --3: Tngeblntt »» U«terh«ltuug »«d Geschäftsverkehr. öttMtttag« 1» U. »»-««»»»Ni .. wnrch X« k. Post »ttrteljthrttch «itrchaeteurr »hesdM Dwbisch. " ^ «»«»« t» der «rp.ditto,: Johemetsal», «n» Msiseqhans-raß« « M72977" Donnerstag den 24. October 1861. DreSdr«, den 34. Oktober. — Erstem Mittag geruht« I. K H. Prinz,sfin August« dm Wintergarten dr« Herrn Kunstgäetnrr« Lüdick« mit rtvr« längern Besuch« zu b««hr«n und dabei ihr« Befriedigung üb«r da« n«u« Arrangement au«zuspr,chm. — S«. Excellenz d«r Herr Gtaatsmlnister v. v. Falkevsteiu ist gestern von stimm Uelaube hierher zurückgekehrt und hat dt« Lritung d«r Geschäfte im rultu«minist«rium «i,d«r übernommru. — * veffentlich« Gertchttverhandlungeu. Wir lassen nach d«r gestrig«» Vorbesprechung nunmehr «nsrrn Reseren- ten berichten: Friedrich Wilhrl« Boner, 34 Jahr« alt, verheira- thet und Batrr von 3 Kindern, war bi«h«r Dirmr brtm Herrn Amtshauptmann von Vieth, nachdem «r b«i» Militär als Caval- lertft 9 Jahr« gedient und seinen «hrruoollm Abschied erhalt«» hatte. Derselb« war in der Hauptverhandluug am 33. d. M. geständig, di« von s«in«m H«rrn zur vtzahlung zweier Rechnungen ihm übergebentn Beträge von 34 und 14 Lhlrn. unterschlageu zu haben; er habe damit häu-ltch« Bedürfnisse bestrUten und klei ner« Schulden in Posten bi« zu höchsten« 5 Lhlr allmählig ab gemacht. Außerdem hat der Angeklagte, während sein Herr auf 3 Wochen verreist war, diesem eine Mengt Silberzeug (Pokale, rsffel, Sabeln u. a. m ). ferner Lisch- und Bettwäsche von Da mast und rinnen, auch Kleidungsstücke (mehrere Paar Beinkleider und Röcke), hinstchtlich deren er sich mir der Annahme tr-ftetr, sein Herr werde sie sobald nicht vermissen, au« den Schränken, zu denen ihm die Schlüssel immer zugänglich waren, heimlich ge- ncmmen und auf dem Leihhaus« versetzt, die fünf darüber einzeln «»«gestellten Leihhauszettel aber wiederum au «inen gewissen Jahn verpfändet, an welchen er bereit« ein« Uhr seine« Herrn versetzt halt«. Alle diese Sachen nun, unter denen eine stlberu« Kaffee kanne im Laxwerthe von 34 Lhlr., versetzt für 15 Lhlr, beson- der« hervorzuheben war, machen in Sesammtheit «inen Laxwerth von 171 Lhlr. 33 «gr. au« und haben dem Angeklagten einen Pfandsch'lling von 75 Lhlr. 25 «gr. getragen. Da« Vorbrin. gen Bonn'«, er Hab« di« Abficht gehabt, nach und nach jene Sachen wieder einzulöseu, auch im Uebrigrn Ersatz au« «tgeneu Mitteln zu leisten, verdient, abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit der wirklichen «u«führuug eine« solchen Vorhaben«, keine weitere Beachtung, weil der Ersatz nun doch einmal nicht geleistet wor den ist. Bei Bestimmung über die Strafbarkeit Bonn'« handelte «« sich darum, ob ein Diebstahl vorliegt und somit nach dem Laxwerthe die Straf« abzumeffen, oder aber, ob t« sich um Un terschlagung Handel« und folglich di« Größe de« Pfavdschtlling« maßgebend sei. Der letzteren (mildereu) Ansicht «eigt« sich da« erkennende Gericht darum zu, weil, wenn auch de» ««geklagten dicht für imtlrk «kur flrtnliche Obhut Und Verantwortung hiu- sichtlich jener Sachen auferlegt war, doch dt« Abwesenheit de« Herrn der gesammten Dienerschaft gegenüber ein« im vorausge setzten guten Zutrauen bedingte Verwahrung der Sachen, zu denen der Dienerschaft dt« Schlüssel zurückgelaffen worden waren, uoth- wendig machte. Da« Urtheil haben wir im gestrigen Blatte be reit« mitgetheilt. — In der gestrigen Gericht«Verhandlung saß auf der Anklagebank Johann Karl Friedrich Schuster von hier, 37 Jahre alt, früher Hau«knecht. dann bei» Militär, später Hand arbeiter, wegen verschiedener Eig,nthum«vergth,n schon viermal bestraft. Er hat sich in letzterer Zeit bei einem angefangenea Ti- garrenhaudel einig« kleine Unebenheiten, wie sie i« Kleinhandel alle Lage Vorkommen «S,en, zu Schulden gebracht. Bei meh reren Ltgarrenhändlern hat er Anfang« di« entnommenen kleinen Posten pünktlich bezahlt und ist größere dann um so sicherer schuldig geblieben. Lheilwelse fehlt r« hier am Strafantrag«, theilweis« auch ist «In Schuldbewei« gegen den Angeklagten nicht vollständig zu erbringen. Erwiesen ist ihm jedoch, daß er de« Eigarrenhändler Emil Pitz für 3 Lhlr. v «gr. Cigarren auf Borg unter trügerische« vorspiegrlu abgelockt und nicht bezahlt hat. Auch hat er — worau« siine merkanttltsch« Bielseitigkeit de« Hellesten ersichtlich — bet de« Handel««ann Drechsler «inen Siegelring unter dem ausdrücklichen Bemerken Drechsler'«, daß der Ring unächt sei. für rin« Quantität Cigarren, dir er Drechs lern für 1 Lhlr. ungerechnet, vertauscht, diesen Ring de« däm lichen Abend« noch in einem Bierlokal seil geboten und schlüßlich an den Schuhmachermeister Aug. Wilh. gtmmermaurt al« Lcht für 3 Lhlr. verkauft. Da Zimmermann da« Goldzeichea am Ring« vermißt, hat Schuster vorgegeben, dasselbe sei verwischt, «eil der Rtug schon sehr aU sei. All« übrigen versuchten oder ausgeführten. erwiesenen oder nicht erwiesenen Selderzielungsmani- pulationeu Schuster'« hier genauer aufzuzählen, würde zn »eit führen. E« sei daher kurz gesagt: daß Schuster in eine« theil- weise fretsprecheuden Srkenntniß wegen der an Zimmermann und Pätz begangenen Betrügereien unter Mitriurechnung seiner mehr« fachen Rückfälltgkeit zu einem Jahr« Arbeitshau«, auch in di« auf ihn fallenden Kosten verurtheilt wurde. — Angekündtgt« Gerichttvrrhandlung«»: Heut« Donuerstag den 34. d. M. Norm. 0 Uhr Hauptverhandlung Wider den Handarbeiter Johann Lrangott Kunze au« Wachau wegen «»«gezeichneten Diebstahl« und Beleidigung. — Morgen Freitag den 35. d. R. finden folgende verhaudluugstermiue statt: Bor«, v Uhr wider den Kohleufuh,mann Ferdinand Ri- eolan« Kobfch au« Reucoschütz wegen Betrug« und Diebstahl«. 1« Uhr Gerichtsamt Ltzaraud wider d.» Kram« Carl Gott, hilf Ckauß ,« Grund «egen Betrug«. Halb 11 Uhr Ge- rßcht«a«1 Lharand wider den Hef«hä»dler Carl Göttlich