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pflegt, .„««»glich- «acht« ^ Di« Verschiedenheit d« Bedingung«», K^Ue» m,d srtn liebe« Weib, Beide tragend hohe La» der Jahr« unter denen sich die älter« und dir neuer« Literatur «Otzvickelt«, waM, und Mitunter noch irdisch« Last der Sorge. Keller «ar dereinst fuhr der Redner fort, sogroß, daß Gochtze al» .gachig- und mitMnSketier in sächsischen Diensten, der den Feldzug nach Rußland einem .Pfui!- dasselbe ..politisch« Lied" bezeichnet«, dessen Asieg« mtttzemacht und tLpfer mitgesochten in den hetßrn Kämpfen bei gerade der ausschließliche Lharatter einer neuern, höchst achtbaren Katisch, Benetze», Groß Beere» und Dennew tz. und auf den Dank einer, nach politischer Mündigkeit ringenden, Nation angewiesenen Periode unserer schönen Literatur gnvorde» wäre. — Doch der Redner unterbrach dies« interessanten Rück» blick« auf sein Leben selbst uud wandt« sich jetzt auf Dresden und die gegenwärtig« Versammlung zurück, welche letztere ihm mit der Freude, sich um seinetwillen hier versammelt zu haben, auch den Schmerz bereite, sich noch einmal In ganzer Frisch« ave» vergegen wärtigen zu müssen, was «in von Dresden und seinen freund lichen Bewohnern Scheidender aufgebt. Der Redner rühmte di« immer mehr anwachsende Bedeutung Dresdens, wünschte jedoch «in einheitlicheres Zusammenwirken seiner Elemente Er sagte, «lue fünfzehnjährige Beobachtung gäbe ihm das Recht, für Dresden die Befahr auszusprechen, daß diese herrliche Stadt durch ihre schöne Natur, ihr« weithin verlockenden Umgebungen und den leichtbegnüzten frohen Sinn ihrer Bewohner in eine gewiss« .mit- telpunktlos« Verbreiterung- gerathen könne. Allein schon jetzt zeige sich, daß sie immer kräftigere Tontingente zum deutschen Geistes leben stellt und von Tag zu Lag mehr geneigt wäre, auch für ihren Theil deutsche Gesinnung und deutsch« Aufopferungsfähig keit zu bezeugen, »uch hier, wie in allen deutfchen Städten, ge böte eine drohende Zukunft den Wächtrrruf: Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche steigt, der Tag bricht an —! (stürmischer Beifall) von ihren Zinnen erwarten zu müssen. Dt« Dank für die ihm durch diesen Abend bereitet« .außerordentliche Ehre- ließ er «in Hoch auf Dresden folgen, .diese wahrhaft liebenswürdig« Stadt,- die. wenn sie mit Hamburg stretten wollte, wer die Königin der Elb« wäre, sicher dir Borrechtr der Jugend und strahlenden Schönheit voraus hätte, diese Krone zuvor zu tragen. — Rach kurzer Paus« ertönte freudig überrascht in de« Vorzimmer Gesang; herbeigekommen in aller Stille war der Sin- gerverein .Orpheus- und ließ zu Gutzkow'« Ehren einige trefflich ausgesührtr Lieder erschallen. Da dir ersten Toast« gleichsam of fizieller Natur waren und Raum der freien Red« gegönnt wurde, so geschah dieß jetzt im weitesten Maaßr theils in freier und ge bundener Sprache. Es erhoben sich nach und nach die Herren; Oberlehrer Heger, Redacteur Theodor Drobisch, Professor Hübner, v. Käferstein, Diacouu» Pfeilschmidt, v. Schaffrath, Eanzleirath Zschille, Hosschauspielrr Rider, Oberlehrer Mend«, sowie di« Dok toren Lindner uud Ferdinand Stolle, deffeu humoristischer Toast großen Anklau- fand. Da fiel denn manch herr lich, geistigbelebtes Wort und wer jene Stunden de» Genusses ge- theilt, wird sie festhalten in der Erinnerung. Eine» Tadel» jedoch können wir uns nicht entwehren: die äußerst schwache Dethelligung von Seiten der Mitglieder des hiesigen Hoftheater«. Wir bemerk ten nur Fünf: dir Herren Emil Devrient, Rudolph, Räder, Da- wison und Kapellmeister Krebs, von denen, Unwohlsein vorschützend, der Erster« nach kurzem verweilen wiederum dm Saal verließ Steht solche« Zurückhalten in Vereinbarung mit den große» Ler- diensten, welch« sich Gutzkow um die Bühne und überhaupt um die dramatisch« Kunst erworben? Kunst ist Bildung; Bildung Fried«! Der letztere scheint aber an unser« Hoftheater wirklich das Letzte zu sein, selbst in dem Fall«, daß man mit einer Ergeben Heits-Rdrrffe umgeht. Da« Fest währte bis spät nach Rkt ternacht, wo jeder Theilhaber «In splendide« Exemplar der de« 0. Gutzkow geweihten Votivtafel mit von hinnen nahm und di« wir folgt lautet: Dem vaterlSnüisoken vicurirn unä wsrmva kür zerer von Kunst uoä Wissevsekatt; üem äeutseden ölxiML, äer für Wskrkeit unä I,ivdt stet» erkolgreieh xevirkt; ävm dieclern KknossLie, üsr an »Nein Luten uvä Koklünon mit vneißieelrerKrskt »iod dotkoilizt: K^ui. Lurricov, drinnen bei seinem Solleiüvn aus vresäen clen innigsten ^dsvdiväsßiuss üio aurüoildlöibeuävn kreunäv. — Ein treuvrrdiente« Ehepaar feiert nächsten Montag nach so manch schwerem Erdengaug das Fest der goldenen Hoch -- MefflentllH« Gerichtsverhandl»»-««. «m »6. d. M. fand «in« durch »tuen ungewöhnlichen Zwischenfall sich auszeichnend« Havptverhandluug wider de» Handarbeiter Karl August Nimfchke. genannt Köhler, statt. Der Angeklagte, scheu vom Jahre 1882 an wegen verschiedener Ntgenthumsver- brechen bestraft und gegenwärtig noch mit einer noch nicht an- getretrnru 4-m»uallich«n Freiheitsstrafe wegen Diebstahls uud Betrugs belegt, ist eine« einfachen und eines ausgezeichneten Diebstahl« bezüchtigt. Zunächst hat er dem Handarbeiter Frd. Wilh. Heinichen, mit welche« zugleich er am biefiam Elbufer mit Ausladen und dergleichen beschäftigt war, eine Weste, welch« Heinichen des Kleiderwechsel« wegen au-gezogen und in «inen Kehn gelegt, nachdem der SIgenthümer sich entfernt hatte, vor den Augen anderer Umstehenden weggetragm, dieselbe auHeffern lassen, auch selbst angezogen und für 8 Ngr. verkauft; wo gegen der Bestohlene jene Weste auf 15 Ngr. mit Versicherung an Eidesstatt tartrte. Dir Staatsanwaltschaft gab z» erwägen, hast di« verbrecherische Lhätigkeit Rimschke'S hierbei, je noch Auf fassung d«S Falles, zwar entweder als Diebstahl, oder auch als Betrug, oder auch al« Unterschlagung angesehen werde» könne, daß jidoch bei Abmessung der hierbei auf da« näm liche Resultat HInauslauftnden Straf« etwa« Wesentliches hierauf nicht ankomme. Ferner ist Rimschke beschuldigt, au« de« verschlossenen, 6 Lreppen hoch oberhalb der Dach rinne gele-euru Trockenboden des Fleifchermeister« Renz auf der Seestraße Nr. 7 zwei Kalbfell«, vom Verletzten selbst auf «inen Mindellwerth von S Thlr. an Aidesstatt gewürdert, entwendet zu haben. Au« den Erklärungen des obengannten Hauseigm- tbümer« in Verbindung mit dem seines Lehrling« Wich. Jul. Starke leuchtet nun zur Genüge ein, daß ein Erbrechen der Thür« oder ein veffnr» derselben mittelst Nachschlüssels zur Zeit der Entwendung (am 16. und 17. Aug d. I.) nicht statt- gefuudeu; es gewann vielmehr sogleich den Anschein, daß Nivrschke seinen Diebstahl vom Vach« aus uud zwar durch die Fenster des Trockenboden« bewerkstelligt Hab«. Am 18. Aug. nämlich »ar er zu Herrn Renz gekommen und hatte sich au geboten. di« Dachrinne des Renz'schrn Hauses zu reinige», wo rauf ihm dieser zuerst «tue unbedingt abwtisend« Antwort «r- theilt, auf nochmaliges Anfragen aber ibn beschieden hatte, er (Renz) «olle selbst erst Nachsehen, RlchtsdrstowrNiger war Rimschke auf eigene« Gutdünken in die fünfte (oberhalb jener Rinn« gelegenen) Etage zu dem dort wohnenden Schuhmacher- Meister Zinzmann gegangen, um von dort au« das Dach z« besteigen. Zinzmann aber, welcher wußte, daß die Rinn« un längst vom Schornsteinfeger ausgeputzt worden «ar, «iss ihn zum Hauseigenthümer Renz, worauf Rimschke nicht wieder ge kommen ist Später Hab« ihn aber die bei Zinzmann »ohnmb« Jungfer Baunegarteu und auch Zinz«anu selbst ans de« Dach« herumscharwerkrn sehen und spricht ihm namentlich Letzterer »ein besonderes Talent im Klettern- zu. Wie nun der Angeklagte auf das Vach und vom Vach in dm Besitz der Fell« gelangt, darüber konvte man nicht in'« Klar« kommen. weil di« Aus sagen nicht deutlich genug aussielen (Zuugfer Baumgarteu wUtzt« ,. B. nicht recht anzugeben, ob sie i« Vorderhaus oder t« Mittelhau« wohn«) und «eil ferner rin« genügend« Terrain- Recoguition nicht zu den Akten gebracht «ar, auch von 4e» Hausbewohnern «Ine solche nicht aktenkundig geenacht we»de« konnte. E« erhob sich demaach unter Führung des Herr» Aetuarius Hensel das ganze Richtereollegiu« vom grünen Tisib uud verfügt« sich «ine Commission «ach der Seestraß« Rr. 7 zu« Behuf« nachträglicher Loealtnspeetlo». Al« «an zurück-«- kommen, auch einen neuen Zeugen <d« bereit« erwähnte» Zinzmann) mitgebracht, nahm die Verhandlung um so aelä»- figer ihren Fortgang. Au« den Aussazen zweier Bewohnerin«» des «ehrgenanntm Hause« geht hervor, daß Rimschke anjene« Ta,« bet dmselben habe Viehfuiter (Kartosselschaalrn rr ) ka»f« j,II. I« I» »I, d> «» ub ««»»«»> »«,«si «»Im, »Ich« I,»»ch »»ml,Mich »ch««» »»» sich »>I»ll»>»