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?»sch. tiA Morg: 7». Suserat« ...E. «, GoNnt. ^«Wittag« ir Ä.«ugeuommeu t« b« Shpedttio«: z»ha»ut«all«, *»d Waiseuhausstrast « Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaetenr: ThkvÄor.' Drvdisch- Nk. 266. Montag den 23. September «b«n». vierteljährlich »v «gr. de« »uentgeldl. Lteferuug in« Ha»«, »m-ch dt» k. P-ß vierteljährlich rr «zr. «in,«lue «»«»«« 1 Agr. ML Dretde» dea LS. September. «-M* Ssffentliche Gerichtsverhandlungen Der hie sige Handelsmann (Kieiderhändler) Friedr. Moritz Steglich de« fand sich am 31. September wegen Unterschlagung gefundenen Oelde« auf der Anklagebank. E« hatte nämlich ein Hr. Fr. Aug. Römer am 7. Okt. vorigen Jahre« auf dem Wege zvi- schen der Brühlschen Terrasse und seiner im Posthaltereigebäud« auf der Anneufiraße gelegenen Wohnung einen S^prozentigeu iandreateubrtef (Nr. 39,865) nebst daran befindlichen Talon und Eoupon«, sowie auch 17 Stück div. fünfthälerige und L Stück sächsisch« zehnthälerige Laffenbillet« au« der Tasche seine« Obeerock«, welchen er seinem Sohne za tragen gegeben hatte, verloren. Ans den angeklagteu Steglich, welcher im Jahre 1846 schon wegen Diebstahl« mit 1 Jahr Arbeitshau« und 185S wegen Hprthirerei mit 6 Wochen Gesänge,iß bestraft worden war, fiel später der Verdacht um so mehr, je auffälliger sein Benehmen in diese« ganzen Handel sich heranSstellt. Steglich will nämlich jene» Landrentenbries von einem ihm nur dem äußeren Erscheinen, nicht aber dem Name» nach bekannten Manne, welcher im Verlaufe der Untersuchung bald al« .Un bekannter.' bald al« »ein gnter Bekannter' (Steglich«). bald wiederum al« „ein Bäcker' fignrirt, zum Behuf« der Umwtch- selnug bei eine« zufälligen Zusammentreffen Beider in der Hahn- scheu Wirthschaft »««gehändigt erhalten haben. Steglich nun, da er (wie au« seinem persönlichen Erscheinen vor Gericht allerdtng« hervorzu-ehen schien) nicht gut zu Fuße fei, habe jenen Landrentenbries wiederum, und zwar am 17 Mai d. I., einem gewissen Tetzner zum AnSwechsrln übergeben und Tetznern dafür al« Belohnung «inen Gulden versprochen und auch wirk lich, nachdem ihm dieser 92 Lhaler übrrbracht, «»«gezahlt. Dazu wiederum habe er Tetznern in die Rupnchi'sche Wirth schaft bestellt. Mit gewohnter Klarheit (um die« gleich hier zu aNtlcipire») wir« Hr. StäbtSanwalt Held auf bi« Unhaltbarkeit dieser Angabe» hin, indein er vorstellig machte, wie Steglich, wenn er wirklich nicht gut zu Kuß« sei, doch weit billiger mit einer ^Droschke zu «triem Wechsler habe fahren können, statt Letznrrü für seine Bemühung «inen Gulden zu geben und wie ferner Steglich trotz seine« Fußleiden« doch von einer Person zur ändern und von einer Wirthschaft zur andern gelaufen sei. wa« also bei der örtlichen Näh« mehrerer WechSlergeschäfte alle« wett »euigrr umständlich und auch billiger hätte besorgt wer- den können. Steglich fuhr in seinen Aussagen fort, er habe sodann jene« «rwtchselt« Geld wiederum in die Hahn'sche Wirth schaft getragen und dem „Unbekannten' einige 4v Thaler in klingender Münz« sofort »««gezahlt, 50 Thlr. aber mit dem Auftrag» zurückerhalten, dieselben für den „Unbekannten' in > Kassenscheine umzuwechs-ln. Da er diesem Auftrag« nun nach gekommen, Hab« der Unbekannte zu ihm gesagt, er (Steglich) könne mit dem Geld« machen, was ,r wolle. Ein anderes Mal hatte Steglich aber auch aulgesagt, der .Unbikannte' sei über- Haupt gar nicht wiedergekommen, das übrige Grld abzuholen. Bet einer später durch den Polizeikorporal Fischer in der Steg, ltchschen Wohnung vorgenommenen Haussuchung hat Steglich — der Aussage Fischer» gemäß — zuerst den Besitz der frag lichen LV Thaler geleugnet, e- find dieselben jedoch bet ihm und zwar sonderbarer Weis« nicht in der Commode, sondern in einem Bett aufgefunden und polizeilich in Beschlag genom men worden. Bei dieser Haussuchung hat Steglich dem Po lizeikorporal Fischer auch zugestanden, daß der „Unbekannt«' da- Geld gefunden habe — au- welchem Geständnisse eine Schuld auf Steglich'« Seite insofern heraustritt, al« er dann beim Um sätze widerrechtlich zurückbehaltenen Gute« wenigsten« behilflich gewesen sein würde. Auch gegen Fischer hat Steglich geäußert, daß ihm der .Unbekannte' die 5Ü Thlr. zu beliebigem Ge- braucht überlassen habe. — Scharfsinnig und mit überzeugender Beredtsamkeit stellte Herr Staatsanwalt Held di« durchau« nicht stichhaltigen Leugnungen de« Angeklagten mit den wider Letzteren vorliegenden Anschuldiguug«momenten zusammen und e« ward hierauf Kr. M. Steglich «egen Unterschlagung eine« gesunde- nrn Betrage» von 93 Thlr. mit Arbeitshau« von 10 Mo naten, wovon L Monate auf die Rückfälligkeit zu rechnen, auch in sämmtltch« Kosten verurtheilt. Hingegen konnte ihm hin sichtlich der Caffenbillet« (105 Thlr.), welche Hr. Römer mit dem Landrentenbriefr zugleich au- der Tasche verloren hatte, eine Schuld nicht nachgewtesen werden und mußte man ihn darum hierin klagfrei sprechen, so jedoch, daß auch hier we nigsten« die durch ihn selbst verursachten Kosten zu tragen ihm zuerkannt ward. — Angeküudigte Gerichtsverhandlungen: Heute Montag den LS , Vormittag 9 Uhr, unter Ausschluß der Oeffentltchkeit, Hauptverhandlung wider Joh. Leonhard Ludwig Schmidt au- Memmingen wegen Betrug und Diebstahl. Dor- fitzrnder SerichtSrath Glöckner. Morgen Dienstag, den 24 d., Norm. 9 Uhr, Hauptverhandlung wider den Handarteiter Karl Wilhelm Stern aus Lommatzsch wegen Uedertretuug de« Ge« setze- vom 11. August 1855, die Beschädigung von Eisen bahnen betreffend. Vorsitzender SerichtSrath Groß. > —Magdeburg, 19, Sept. Die „Magd. Ztg.' berichtet über da« schon erwähnte traurig« Sreigniß in folgender Weis«: Der Premierleutnant:v,n Sokbe, im .Regenbogen' in Quartier, kam in Begleitung seine» Bruder«, de« HanilungSlehrltng« von Sobbe, und de« Sekondeleutnant« Putzki in der Nacht gegen