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Tageblatt w» »rsch. tSal-Its«,. kn. Zas«att wkrblü» ltt Xbend« «, Sonnt. bi-Mtttag« tr N. «tagmonunm t» b«r ltzptbttto»: Joha»»i«allt« und »aisenhanostraß» « Unterhaltung und Geschäftsverkehr. «itredacteur: Theodor Drobisch. «au», vierteljährlich r«Rar. bei n nrntgüdl. Aeftnmg in» Ha»«. '8^ M«!LL' Nr. 224. Montag, den 12. Anglist Dresden, be» ir. August die- gelang, steht man an dem Blühen, der Turnverein« — Der Dresdner volkswirthschastliche Verein jetzt. Kreiburg an der Unstrut war der Ort. wo er hat den ständigen Ausschuß de» deutschen Handelstages in Be» l künftig lebte und starb. Zweimal half ihm die Liebe der deutschen li« ersucht, fich mit England über die Wege zu verständigen,' Turner au- unverschuldetem Unglück, einmal bauten sie ihm da« di« «Inzuschlagen find, um der deutschen Industrie zu einer Hau- wieder, da« abgebrannt war, und da« anderem«! sollte er einheitlichen Vertretung bet der Londoner Ausstrl»! daraus vertrieben werden einer auSgrklagten Schuld halber, da lung zu verhelfen. Da« thätr auch wirklich sehr noch! — Die gesellig« Zusammenkunft de« Turnvereins er hielt am Sonnabend durch den Bortrag über Vater Jahn, sein Leben und Wirken, seine Verdienste um da« Vaterland und di« Turnkunst «inen fast feierlichen Anstrich. Di« Zuhörer horch ten mit athemloser Spannung jedem Worte ihre« Vortragenden, Herrn Sauppe, der wir Keiner zu den Herzen seiner Turner zu sprechen versteht, «r entrollte mit meisterhaftem Redetalent «in Bild von de« »Alten im Bart', wie derselbe von Jugend auf durch Leibesübungen dm Körper zu stählen sucht, wir sein ganze« Streben darauf bedacht war, rin deutsche« Volk heran» zubilden, dem ähnlich, da« einst dir Römer im Teutoburger Wald« schlug. Unter Mühen, Kampf und Roch gelang <« ihm, 1811 im August, dm ersten Turnplatz auf der Hasenhaidrin Berlin zu gründen. Seine Turner waren die Ersten, di» 1813 auf den Kampfplatz eilten, um da« Vaterland vom sranzöfi» schm Joche zu befteien, er selbst war überall, wo e« Gefahr gab, und zeichnet« stch^ durch persönliche Tapferkeit so au-, daß ihm Alexander den Dladtmirordm überreichte. Von seinem Kö nig wurdt ihm «in Ehrenkreuz versprochen, da« er erst 1841 erhielt. Seine größt» Freude war, al< er di« Siegesgöttin, welche dir Franzosen vom Brandenburger Thor« in Berlin weg genommen und nach Pari« geschleppt hatten, 1816 wiederholen konnte. Pi« alle Patrioten, di« fich solche große Verdienst« um« Vaterland «rworbm hattm, wurde «r in der großen Demago- geuhetz« verfolgt und in der Nacht vom Bett« seine« todkran ken Töchterlein« hinweggeriffen, sech« lange Jahr« in Ketten ge legt und von »iner Festung nach der anderen geschleppt. Da- mal«, schreibt Jahn, habe ich meinen Glauben an dir Mensch heit abg,schworen. Rach sech« Jahren, nachdem man ihm unter Anwendung aller nur möglichen juristischen Kniff« kein andere« verbrechen ausbürdm konnte, al« daß er sein Vaterland zu sehr geliebt, daß er dm Wunsch «ach einem einigen Deutsch land hegte und demselben durch Wort und Schrift Ausdruck gab (er hat oft geäußert: „lebendig rädern wollt'ich «ich las sen, wm» nur «ein veutschland einig wär'!'), nach sech« Jahrm also gab man ihn frei, doch durfte er fich weder io, noch 16 Meilen um Berlin, noch in irgmd «sner Stahl, Wo «in« Universität oder «in Gymnasium war, aufhaltm.' brachtm sie 4000 Lhalrr zusammen, und retteten ihn. In der Paulskirche in Frankfurt sehen wir ihn zum letztenmal in« öffent liche Leben treten Roch viel, sehr viel ließe fich berichten, doch ist der Raum zu klein. Al« der Vortrag beendet war- belohnte stürmischer Beifall den Redner und au« demselben hervor über raschten dir Sänger au« einem Nebenzimmer ihre Berein-gmoffen mit dem Gesang de« schönen Otto'tchea Lt»de«: „Ich kenn' ein'n Hellen Edelstein." Nachdem die« beendet war, la« der seiner Zeit mit Jahn innig befreundete Turnlehrer Heufinger eigenhändig ge schriebene Brief« von ihm vor, die da« derbe Wesen bqeichnrten, mit dem Jahn sprach und schrieb. Selbst der Fragrkastm hatte der Aufmerksamkeit auf dm Vortrag weichen müssen und war sehr schwach besetzt, und so schloß dt« Zusammenkunft, die Anwesenden verließen den Saal, befriedigt wir noch nie. — Sin schwerer Verlust dürste dm Grtrridrhändlrr R. treffen, wenn e« ihm nicht gelingen sollte, di« am Freitag Nach mittag« 5 Uhr verlorene Summe von 5800 Thalern wieder zu erlangen. Die Summe bestand in preußischen Kassenanwei sungen, welche, in Papier gewickelt, vom Postplatz nach der Wil«drufferstraß» über dm Altmarkt nach der Seestraße und von dort zurück nach der Schloßstraß» verloren gingen. Laut Bekanntmachung bestand da« Geld in 1 Stück zu 500 Thlr., ca. 3V Stück zu 100 Thlr., 1 Stück zu 50 Thlr. und dir übrigen zu 36, 10, 6 und 1 Thlr. Dem Finder find 300 Thlr. Belohnung zugefichert. — Beim Sängerfest ln Nürnberg «qr, wie da« »Dr. I." berichtet, rin« Demonstration im Sinn« de« Natio- ualverein- beabsichtigt, untrrblieb aber, weil di« Sänger au« Ober- und Nirder-Baiern, sowie die 1800 Oesterreicher «klär ten, fi« würden dann sofort die Stadt vnlaffm. Am Freitag Morgen macht« der vormalige Amt«- wachtmrister Albert in Pirna durch Erhängen seine« Leben «in End«. E« ist derselbe allseitig al« «in sehr brav« Mann bekannt, und hat er dies»» Schritt, da er schon seit längerer Zeit krank gewesen, jedmfall« in «ine« Anfall« von Schwer- «uth gethgn. -- Fünf Tausend Thaler Belohnung. Betreff« de« flüchtig gewordenen Reichnow ist der Hamburger Polizeibehörde «int amtliche Bekanntmachung ^ Ktgegavgm, die fokMttMaßm wollt« damit der Tnrneret dz« Todesstoß versetzen. Wie weit lautet; »Der Diener d«r Düsseldorfer königliche«' Dank.Eommav.