Volltext Seite (XML)
'y !s E , , ,1, - ' ! > - U! j , .^ ') ^«1 K /. i '! ,n-L n > j r. W.! 1 i: fiir L?» Ersetz. tägl. Morg. V U. Inserat» werden «- Abends a, Sonnt, bl« Mittag- 12 U. ange«o»«t» in der Expedition: Johanni-allee nnd Watsenhau-straße -. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drodifch. ! «ton», vierteljährltch 20 »gr. bst nnmtgeldl. Liefemng in« HauH Durch die k. Post vierteljährlich" 22 Ngr. Einzelne Nuwwrrn 1 Stgr. . Nr. 213. Donnerstag, den 1. Angust 1861. Dr«iid«n, drn.1. August — Se. Maj. d,r König hat dem KreiSdireetor Müller allhier da- Cvmthurkreuj zweiter Elaste des VerdienstordenS verltehm. — Se. k. k. Hoh. der Erzherzog Karl Ludwig hat sich gestern früh 7 Uhr von Pillnitz nach Reichstadt begehen. — Herr Generalstaatsanwalt I). Schwarz« ist von seiner Urlaub-reise zurückgekehrt. — Die Erstt Kammer berieth ln ihrer vorgestern Abend halb 6 Uhr beginnenden Sitzung über die Differenzen zwischen den Beschlüssen beider Kammern bezüglich des bürgerlichen Gesetzbuch«. All« Differenzbeschlüsst, welche DrputattonSanträgen entsprechen, de- neu di« Regierung ihre Zustimmung gegeben, werden sämmtlich durch den im diesseitigen Deputation-nachberichte empfohlenen Bei tritt der Ersten Kammer ausgeglichen., Eine ander« Klasse Diffe renzen, welche sich auf da- Eherecht bezieht, ergab fich .au- den in geheimer Sitzung gepflogenen Berathungen der Zweiten Kam mer. Auch diesseits geht man auf Antrag de- Herrn Staats- Minister- v. v. Behr zu einer geheimen Sitzung über. — In ihrer gestrigen Morgenfitzung berieth die Erst« Kammer zuerst die Resultat« de- Vereinigung-verfahren- bezüglich de« Gesetzentwurfs über die Wahlgesetzreform. Di« beiden noch bestehenden Differen zen wurden ausgeglichen, indem der von der Zweiten Kammer angenommene, diesseits zurückgiwieseq« Satz wegen der unselbst ständigen Gtwerbtreibenden und, im .Privotdirnst' Stehendm, welch« vom Wahlrechte an-geschloffen sein sollen, dahin gefaßt wird: Unselbstständig« Gewerbtresbende und Personen, welche in »Gifindediensten" stehen, während die Differenz in Betreff der Frag« ob blos schriftliche oder auch namentliche Abstimmung bei den bäuerlichen Wahlen, dadurch ausgeglichen wird, daß die Anficht der Zweiten Kammer, wonach nur schriftlich« Abstimmung statt- finden solle, zur Geltung kommt. Auch bezüglich de« HeimathS- gesetze« werden die noch bestehenden Differenzen im Bereinigung«- Verfahren brfiitigt. Sodann trat die Kammer dem Beschlüsse der Zweiten Kammer wegen Enbloe-Annahme des deutschen Han delsgesetzbuchs und de- EmführungSgtsetz« dazu bei. — Die Zweite Kammer faßt« io ihrer gestrigen Sitzung bei der mit der AlbertSbahn wegen der Tharand - Kreiberger Bahn getroffenen Ueberelykunst Beruhigung. — Unsere Dresdner Kanonenbootsmänner hatten sich vor gestern wieder zu einer Sitzung im British Hotel versammelt. Capilän Wraa ließ di» Abbildung eine« vollständig armir'en Boote« circuliren, das in der That- zu nett und zu schmuck au« sah, um nicht den Wunsch aussprechen zu lassen: Besäßen wir doch deren einig« Dutzend I Freilich, di« Sach« ist kostspie lig, und unser« Sammelbüchsen bei vreßler, Haselhorst, Ver lach, Ähren« re. werden oft auSgrräumt werden müssen, bis wir nur Anker und Takelage für ein einziges solche« Boot be zahlen können. Indessen — viribus uoitis! Diesem Wahl spruch sollten wir bei allen patriotischen Thaten Vertrauen schenken, und in der That mehren sich auch schon di« Bei trittserklärungen zu dem schönen, jetzt sich über ganz Deutsch land ausdehnenden Beginnen, welche« uns zu einem .beidlebigen' Volk machen will, wie der Soldat tn Goethe'« Egmont sagt, zu Lande und zu Wasser gerüstet. Hofrath Ackermann, Eom- mtsstonSrath Hartmann und Redakteur Siegel lasen die Zustim mungen einiger Namen vor, die tn Dresden guten Klang ha ben. Der Anstoß, den man hier und da noch daran nimmt, daß unsere, wir hoffen, in Blastwitz gebaut« und eine« Lage« mit Kränzen, Bändern, grün-weißen und schwarz-roth.goldenen Flagqen geschmückte, auf ihrer Reise in die Nordsee stolz durch dt« Elbbrücke dahinsegelnde »Saxonia* — nicht an die.Central- g'walt" (zur Zeit noch «in Seegespenst, wir der „fliegende Hol länder'), sondern „reineweg" an Preußen abgeliefert werden soll, ist nur eine leere Ausrede für Lauheit und Flauheit überhaupt, die ebenfalls nicht i« den Beutel greifen würde, wenn auch zehnmal die „Saxonia' an den Grafen BorrirS in Han nover auSgrlirfert würde. Die Betheiligung an den Kanonen booten für Preußen, den natürlichen Wächter unserer Nordsee- kästen, ist «ine rein patriotisch« Handlung ohne jeden Partei-Nebenzweck. Wir billigen ganz, wa« in der neuesten Beilage zu Gutzkow'« .Unterhaltungen am häuslichen Heerde" zu lesen ist: »In dem Vorschlag«, da« erhoffte Resultat dieser und ähnlicher Ansprachen ohne Rückhalt an Preußen zu über geben, werden Siege der Sotha'schen Partei oder de« Ratlonal- verein« gewittert! Wir haben in diesen Blättern gewiß ent schieden und oft genug Verwahrung eingelegt gegen «ine unbe dingte preußische Hegemonie. Wir halten fest an unserer Ueber- zeugung, daß der deutsche Bolksgeist unser« allerbeste Een« tralgewalt ist, wenigsten- find wir versichert, daß in einem Au genblick wirklicher Gefahr unsere vorgeschrittene politisch« Bildung vollkommen weiß, «aS sie für Deutschlands Ehre zu rathen und zu beschließen hat. Anders aber ist «S, wenn wir di« faktischen Grundlagen, auf welche leider die deutsch« Uneinigkeit gebaut ist, selbst erst neu legen und schaffen. Müssen wir sonst, fall- wir nicht eine Revolution machen wollen, die Ten- tralgewalt auf Anerk«nnung der überlieferten Rechte und Ansprüche unserer Einzelstaaten begründen, so wollen wir doch, wenn wir neue Geschichte machen, d. h. Schiff« bauen (bes ser als fünf Statuen Schiller*« I), die Schwierigkeiten der Tra dition nicht mehren, sondern Kraft und Freiheit der Beschluß- nähme sogleich dahin legen, wo di- nützlichste Derwerthung für'»