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auch Ih< Wann, dessen Freisprechung von ihm zu beantragen sri. nicht« davon wlff«. dir 8rau doch irgend Armand«« zur Seite haben müsst, drr da« falsch« Geld fabrikirt und für drn ssr dir Verausgabung untrrnommen habt. Drr Bertheidiger Geißler«, Herr Abvoeat Schrötrr, acceptirt« natürlich drn staat«- ana>a>ts<baftiich«n Antrag brftrn« und fügt« srinrrsrit« noch wei tere EntlollunqSmomente hinzu, währrnd Herr A«vocat Hünick», drr dir Beriheidigung drr Eoefrau übrrnommrn hatte, in einer schwunghaften Rede «< stark brtont«, daß gegen srinr Turndin durchaus nicht« Gravirende« vorliege und dir von ihr ange- geben« Thatsache, wir st« zu dem falschen Grld« gekommen, nicht al« absolut unmöglich bestritten werdrn könne. Der Ge richte Hof sprach nicht bio« Geißlern, sondern auch dessen Ehe- frau in Mangel vollständigen Beweise« der Schuld klagfrei. — vorgestern Mittag fand di« feierliche Bestattung de« am 18 d. M. verstorbenen geh. Medicinalrathr« und Direktor« der königl. chirurgischmedtcinischen Akademie v. Ludwig Ehoulant auf dem katholischen Kuchhofr statt. N'chdem die Einsegnung in drr E>ntritt«halle zum letztem erfolgt war, setzt« sich der ansehnliche Zug, in dem wir Herrn Ministerialdirektor Geh. Rath Kohlschüt- ter und mehrere Käthe de« k. Ministerium« de« Innern, sowie dir Herren Medieiualrithe v. Hille, 0. Warna-, 0. Haubner, Gr- neralftab«arzt Prof. v. Günther, Professoren drr chirurgisch-med!« rinischen Akademie, StadtbezirkSarzt 0. Brückmann u A. bemerk ten, m Bewegung. Dem Sarge voran wurde auf weiße« Atla«- kiffen der Orden de« verstorbenen, ein silberner Kranz, sowie «in Lorbeer kränz getragen; hinter dem Sarg« schritten zunächst dir beiden Söhn« de« Verewtgtea und aledann rin« groß« Anzahl Eivil- und Militärärzte, zu« Tdeil ehemalig« Schüler de« Ver ewigten. Am Grabe sprach zuerst Herr Hofcaplan ?. Bellermann weihevolle und erbebend« Trostworte drr Religion, sodann Herr geh. Medieinalrath v. Unger und Herr Hofrath v. Reichenbach, al« Senator der chirurg-medic. Akademie. — Die Blochmann-Btjjenberqischr Lehr- und Erziehung«, anstalt, mit welcher zugleich da« Gymnasium de« v. vitzthumschen Gelchlecht« verbunden ist. wird binnen Kurzem «in« wesentliche Veränderung «riahren. Die Collatur de« Vitzthumschen Gymna- pum« hat dem Dir. v Bezzenbrrger dessen Grundstück (auf drr großen Piauenichen Gaffe) abqrkaust; letzterer tritt von der Di- rertton zurück und in« Privatleben; da« »Blochmannsch« Institut* (unter welchem Namen e« im In- und Auolande bekannt ist) Hirt al« Prtoatanstalt auf und da« v. Vitzlhumsche Gymnasium führt al« selbstständige Anstalt die Zweck« der Stlfiung fort, womit im Zusammenhang« steht, daß nur die humanistische Seite der jetzigen Anstalt im Auge behalten wird, die realistisch« hingegen weg. Mt. (EZ) — Au« Nürnberg meldete un« gestern eine telegraphische Depesche, daß die Dresdner Sänger herzliche Aufnahme gefunden und der von Julius Otto eompontrt« Psalm sich wahrhaft stürmischen Beifall« erfreut habe. Da« Wetter ist dort prächtig Und überall Verbrüderung LeutsLer Stämme zu erblicken. — Zu dem Eoncert, wa- morgen Mittwoch in Loschw'tz unter Leitung de« Herrn Musikdirektor Kunze von der Leibbrigade patifindet, fahren Abend« um 7 Uhr zwei Dampfschiff« dahin ab, welch« um 11 Uhr wieder zurückkehren. Der Wirth zu Losch. Witz wird Abend« eine Illumination veranstalten. — Der Pyrotechniker Herr Löhr, welcher durch seine beiden jüngst gebotenen interessanten Feuerwerke sich al« ein tüchtiger Künstler seine» Fache« bewährt hat, beabsichtigt heute «in dritte« großartig arrangirie« Feuerwerk wiederum im Garten de« Lincke- fchen Bades zu geben — Au« dem Plauenschen Grunde schreibt man dem Dr. I.: In dem unweit de« Windberge- befindlichen freiherrl. v. Burgk'- schen Kohlenschachte .Die Hoffnung" ist seit einigen Wochen ein Schachtbrand entstanden, indem die auf der Sohle eine« abge bauten Kohlenflötz'S zurückgebliebenen Kohlenübrrreste und Kohlen- stein« durch Hinzutntt von Wasser in Brand grrathen, welcher durch den. durch die Durchschlägigkeit der Schächte „Segen-Got te«*, »Hoffnung* und „Fortuna* entstandenen Wetterabzug eine nicht unbedeutende «u«dehnung genommen hatte. Die Hitze und an zerborstenen Stellen wohl selbst da« Feuer, find nun di« auf da«, einige Ellen tiefer liegende, im Abbau begriffene zweite Koh- lenstötz gedrungen und haben dort «in« mömentänUstellun^!« Kohlenabbau«« herbeigeführt. Durch Au«wälbung der gefährli chen Stellen hat man mit nicht geringer Anstrengung da« Feuer abgedämmt und hofft e« zu ersticken; e< tst auch der Bau in früherer Weise bereit« wieder ausgenommen worden. Der hier durch entstandene Schaden dürfte nicht ganz unerheblich sein. — Im Jahre 1860 hat zu Leipzig dt« Hundesteuer 3753 Lhlr. 2 Ng^ 5 Pf. eingebracht, welche nach Abzug der Ausgabe von 908 Thlr. 11 Rgr. 9 Pf. an di« Kasse de« Jakobshospital« abgelirfert worden find. — Wir freuen un«, eine wirkliche botanische Merkwürdigkeit, da« Blühen der Rirsrnlili« au« Indien: Luräioonuum ssixsn- loum. bei Herrn Bergwall im Park an der Schweizermühle bei Könizstein, berichten zu können. In diesen schönen Parkanla gen steht dies« Prachtpflanz« seit Frühjahr 1858 in freiem Lande und eröffnet« am 17. Juli auf einem schon 9 Fuß hohen Sten- gel ihre erste Blüthe. Der Stamm ist schon bi« II Fuß hoch gesehen worden. Di« zwölf Blüthen find bi« 8 Zoll lang und wohlriechend, Anfang« grünlich, dann reinweiß innerlich mit Kar- «instreifen. Zwei Rebenstengel find kleiner, die Blätter alle groß und breit und dt« untern welken ab, sobald dir Blüthen beginnen. Major Madden, Baron Carl von Hügel, v. Thomson und v. Hookrr haben di« Pflanz« in mehren Distrikten im Hügelland« der dichten Htmalaiawälder gefunden, wo sie in schwarzem Boden in 7500 bi« 9690 Fuß Serhöhr entdeckt worden ist. Erst 5 bi« 6 Jahre nach ihrer Einführung hat fie im I. 1852 in England, dann hier und da anderwürt«, auch in Berlin und in Leipzig bei Herrn Bavquier Seiffert, geblüht. Die schöne Pflanze, welch« nur einmal blüht, verdient von Pflanzenfreunden gesehen zu werden. TageSgeschichte. Nürnberg, 18. Juli. Der gestrige Festjug am Sänger- feste war folgendermaßen geordnet: Mittag 12 Uhr Abholen der Festfahn« au« der Sängerhall« unter Begleitung der Amberger RegimentSmufik Um 1 Uhr Ausstellung der 339 Gänger-Ver eine auf dem Hall- und Schrannenplatze rc. in 5 Abtheilungen: I. Stadtfahnr, geleitet von 25 GewerbSoorgehern. Landwehr«- gimrntSmufik. Sängrrfahne mit der Fahnengarde und dem Trä ger de« Dirigentenstab««. Direktorium, Lowponisten, Ehrengäste, Sängerausschuß, Mitglieder de« Finanzausschusses. 60 Gesang«- vereine, bestehend au« 1260 Sängern II. Die hiesige RegimentS mufik. BauauSschuß, DecorationSausschuß. 6l Gesangvereine mit 1240 Sängern. IN Die hiesig« Chevauxleger«. Regiment«. Musik. Empfang«au«schuß. 51 Gesangvereine mit 900 San- gern. IV. Regensburger Musik. 7 Verein« mit 150 Sängern. V. Amberger RegimentS-Mufik. Einquartierungsausschuß, WirthS- ausschuß. 60 Vereine mit 900 Sängern und sämmtlich« Mit- glieder drr hiesigen Vereine, welche nicht im Zug« schon aufgestellt sind. — Der Punkt 2 Uhr abgehende Zug bewegt sich durch die Jakobsstraße, um die Jakobskirche, durch den weißen Thurm, Ka- > rolinenstraße, König«- und Kaiserstraße, über die Fleischbrücke, den Herrenmarkt, durch die Theresimstraße, die beiden Lauferstraßen zum Lauferthor hinaus auf den Festplatz. — Damit da« Säu- gerfest zu einem rechten Verbrüderung-fest von Nord- und Süd deutschland werde, find viele hiesig« Einwohner auf die glückliche Idee gekommen: sich einen Süddeutschen und «inen Norddeutschen in« Quartier zu erbitten. So recht — und nun vertragt Euch! Nürnberg, 21. Juli, lieber die Einleitung de« Nürn- berger Gesangfrste« schreibt man der »D. A. Z * unter Ande rem Folgende«: Am Sonnabend Abend- um 7 Uhr bewegt« sich der Zug drr Sänger nach dem Maxfelde, um Besitz von der Festballe zu nehmen und di« mitgebrachtrn Fahnen noch al« Schmuck an der obersten Galerie aufzustecken. Wir brau chen wohl nicht zu erwähnen, daß unendlicher Jubel wieder den erst halb 9 Uhr vollständig am Bestimmungsorte eintref- senden Zug begleitete. Dir im Bafiltkenstyl erbaute Festhallr macht einen pompösen Eindruck. Die 5000 Sänger haben be quem auf der Tribüne Platz und im Parterre sowie auf der. Galerie tst Raum für 15000 Zuhörer. So viel mochten auch gestern Abend erschienen sein, um der ersten Zusammenkunft der Sänger beizuwohnrn. Nachdem diese auf der Tribüne Platz ge nommen hatten, wurden fie zuerst durch Gesang von den Nürn-