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Tageblatt M Ars-. tSgl. Morg. 7 « Inserat«, d. Spaltzeile SPf., wnde« b.2lb.7 (Sonnt. bt< 2ll.)angenommen in der Expedttto»: JohanniSallee und WaisenhnuSstraße «. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mit«dact«ur: Theodor Drobifrh. «bonn. vinteljShrltch ro Rgr. btl unrntgildl. Liefening in« Hau». Lurch dt« k. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzeln« Rümmer« 1 «gr. Nr. 198. Mittwoch, den 17. Juli 1861. Dre-d-m, den 17. Juli. — Ge. Maj. der König haben Allerhöchsiihren Generalad- jutantrn und Oberststallmeister Generalleutnant v. Engel nach Ba den-Baden abgesandt, um Sr. Maj. dem Könige von Preußen die Glückwünsche der königlichen Familie zu übelbringen. — Gestern in der MntagSzrit widmete S. K. H. der Kron prinz der Ausstellung der k. Akademie der bildenden Künste (auf der Brühi'schen Terrasse) einen längern Besuch — Die 1. Kammer beendete gestern die Berathung des Re chenschaftsbericht« auf dir Finanzperiode 1854—57. indem st« 'schließlich dem Beschlüsse der 2. Kammer, Beruhigung bei der vor- lag« zu fassen, beitrat. Im Einzelnen ist nur zu bemerken, daß ein bei Pos. 22 <1. (Unterstützung bei UnglückSfällen) von der 2. Kammer gefaßter Beschluß: .Die Regierung wolle künftig bei Ver abreichung von Unterstützungen bei UnglückSfällen mit thunlichster Sparsamkeit verfahren, namentlich aber bei Hagelschäden jede Un terstützung versagen* — die-seit- abgtlehnt wurde. Im Ueb igen waren alle diesseits gefaßten Beschlüsse conform mit denen der 2. Kammer. Sodann erledigt« di« Kammer noch dem Vereinigung«- verfahren gemäß die bei dem Gchtzrntwurf über da« Verfahren in Bausachen zwischen den Beschlüssen beider Kammern bestehenden Differenzen, so daß nunmehr auch bezüglich diese« Gesetzentwurf« Gesammtbeschluß beider Kammern besteht. — In der Verhandlung der Ersten Kammer über den Riedel'schen Antrag auf Schaffung einer deutschen Eentralgewalt war besonder« eine Erklärung von Interesse, wrlche Minister v. Neust über die Stellung der sächsischen Regierung zum Ra- ttonalverein abgab. „Die sächsische Regierung', äußert« Herr v. Brust, .war von Anfang an der Anficht, daß ein Verein, der nicht blo« Reformen anstrebt, sondern da« eigentliche We sen de« deutschen Bunde« und seiner Verfassung in Frag« stellt, daß «in solcher Verein nicht vereinbar sei mit der Würde de« Bunde»; ebenso wenig, wie in einem einzelnen Lande ein Ber ti», der in gleicher Weis« di« Landesverfassung in Frage stel len würde, es sein könnte. Sir war daher ihre-theil-, und fie hat es sehr offen ausgesprochen, für «in angemessen«« all gemeine« Entgegeutreten von Seiten de« Bunde«; <S ist aber sehr bekannt, daß darüber di« Ansichten sehr verschieden waren, daß die BeurtheilungSweis« in den deutschen Ländern «ine sehr verschiedene ist, und von diesem Augenblick an hat di« Regie rung ihren Widerstand darauf beschränkt, nicht zu gestatten, daß Mitglieder eine« solchen Verein« in Remter treten, mit denen sächsisch« verfassungsmäßig« Verpflichtungen verbunden find. 2m Uebrigen hat fit «in« besonder« Verfolgung de« Verein« nicht «intretrn lassen. Umgekehrt ist sie freilich sehr vielfach Geg««' stand der Verfolgung von Seiten jene« Verein« gewesen. So lang« indeß die hohen Kammern der Regierung ihr Vertrauen und ihren Beistand nicht entziehen, will ich mir wenigsten- dies« Verfolgung sehr gern gefallen lassen.' — Die zweit« Kammer trat in ihrer gestrigen Sitzung den, bezüglich de« Gesetze« über da« Verfahren in Bausachen und zur Erläuterung de« Strafgesetzbuch- getroffenen Bereinigungen mit der ersten Kammer bei, während bezüglich der Jagdpetittonen solche nicht allenthalben zu erzielen gewesen waren. Ferner wurden di« noch restirenden Positionen de« Budget« de« Ministerium« de« Innern (Straf-, Heil- und Versorganstalten und statistische« Büreau) bewilligt. — Nach jetzt veröffentlichtem Abschluss« der Rechnung bet hiesiger Sparkasse pro 1860 war am Schluffe de« Jahre« 1859 ein Bestand von 1.182,768 Thlr. 9 Ngr. 3 Pf. an Spargeldern und Zinsen verblieben; hierzu kamen im Laufe de« Jahre« 1869 an baaren Einlagen: 439,466 Thlr 27 Ngr. 2 Pf. und mit gutgeschriebenen Zinsen 35,404 Thlr. 4 Ngr 2 Pf,, so daß die Gesammtennahme sich auf 1.657,579 Thlr. 10 Ngr. 7 Pf. be lief, wovon aber 338,003 Thlr. 10 Ngr. 3 Pf. wieder zurück- gezahlt wurden, so daß der am Schluffe de« Jahre« 1860 den Interessenten gehörende Bestand an Capital und Zinsen 1.319,578 Thlr. 4 Pf. betrug. Dieser Bestand ist gedeckt mit: 789,042 Thlr. 21 Ngr. 8 Pf. in zinsbar au-geliehrnrn Copitalien, 528,000 Thlr. in Staat-papieren, 86.928 Thlr. 20 Ngr. 8 Pf. in baa- rem Koffenbestande und 346 Thlr. 15 Ngr. in rückständigen Zin sen. E« find daher nach Vorstehendem im vorigen Jahre 101,403 Thlr. 16 Ngr. 9 Pf mehr eingelegt, al« zurückgenommen wor den, der Bestand hat «Inen Zuwachs von 136,807 Thlr. 21 Ngr. 1 Pf. gehabt, der Reseroefond «in« Höhe von 84,741 Thlr. 27 Ngr. 2 Pf. erreicht nnd der gesammie LerwaltungSaufwand hat im vorigen Jahre 4861 Thlr. 13 Ngr. 1 Pf. betragen. — Wa« für «ine bedeutend« Personenfrequenz am Sonn tag auf den Dampfschiffen staltgefunden, geht darau« hervor, daß an diesem Tage hier von früh bi« Abend« nicht weniger al« 15 Dampfschiffe theil« thalauf-, theil« auch thalabwärt« «xpe- dirt worden find. — Auf dem rechten Elbufer hier und in der Gegend von Pillnitz sowie in der von Kötzschenbroda, ingleichen in der Nähe von Tolkewitz re. auf dem linken Elbufer, in welcher «in sandiger Boden vorherrscht, hat bereit« der Roggenschuitt begonnen. Ob gleich, namentlich auf fetterm Boden, durch die jüngsten starken Regengüsse viel Getreide zum Lagern gekommen ist, so dürft« doch di« Ernte sowohl an Quantität als Qualität der Körner immer noch — gute« Wetter zum Einbringen derselben vorau«gesetzt — befriedigend au«fallen. — vom „Echo der Zeit* ist am Sonnabend die letzt«