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für «rfch. lägt- Morg. 7 U Inserate, d. Spaltretle S Pf., werde« b. Ab. 7 (Sonnt, bi« -U.)airgrnomme« in der Expedition: Johanni-aller und Waisenhau-ftraß« S Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredactmr: Lhesdor Drodisch. Abonn. vterttlsährttch ro stgr. bei uqentgeldl. Lieferung in« Hau«. Durch die k. Post vierteljährlich 2r Xgr. Einzelne Stumm«« 1 »gr. Nr. 185. Donnerstag, den 4. Jnli 1861. Dresden, den 4. Juli. — Se. Mas. der König hat genehmigt, daß der Geheime Rath und Professor 0. v. Wächter zu Leipzig da- ihm von Ihren Hoheiten den regierenden Herzogen zu Sachsen Ernestini- scher Linie verliehene Comthurkreuz 1. Claff« vom herzoglich Sachsen-Ernestinischen HauSorden annehmt und trage. — Die reizend gelegene Villa des Herrn Lindner zu Wach» Witz erfreute sich vorgestern de- Besuchs Ihrer Maj. der ver» wittweten Königin, welch« längere Zeit auf dem herrlichen Na» turpunktr verweilte und in Betreff der erbauten Billa sich in bester Anerkennung gegen den Besitzer aussprach. — Die Erst« Kammer berirth in ihrer gestrigen Sitzung den Entwurf eines Gesetz«- zur Abkürzung und Vereinfachung de- bürgerlichen Proeeßvrrfahren« und hat denselben im Wesent lichen übereinstimmend mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer einhellig angenommen. — In den gestrigen Kammerverhandlungen kamen bei der Berathung des Einnahmebudgets, Pos. lr, einige interessante No tizen über da« Zeitung-wesen zu Tage. Di« »Const. Ztg/ berich tet hierüber: Die 40,000 Thlr. JnfertionSgebühren, welche die Leipziger Zeitung einnimmt und wahrscheinlich auch einnrhmen würde, wenn man in Leipzig nur einen Staatsanzeiger ohne Text (oder durch nur mit dem nothdürftigsten Tert) erscheinen ließ«, schrumpfen durch den Aufwand für dir Leipziger Zeitung selbst sowie für da« Dresdner Journal auf i 8,000 zusammen. Di« Gesammteinnahme der Leipziger Zeitung ist nämlich auf 78,000 Thlr. (worunter 38.200 Thlr. Abonnement-gelder und 40,000 Thlr. für Inserate) veranschlagt, wogegen die Ausgabe mit 60.300 Thlr. «tatefirt ist, darunter IS,000 Thlr. Satz und Druck, 18,000 Thlr. Papier, 7000 Thlr. Korrespondenzen und Telegramme, 7680 Thlr. Gehalte, 2000 Thlr. Zuschuß zum Dresdner Journal re. Dabei sei noch bemerkt, daß die Einnahme für Insertionen dies mal nur um 2000 Thlr. höher angenommen werden konnte (in voriger Finanzperiode 38,000 Thlr ) und daß die« also damit, daß seit 18S7 die JnsertionSkosten um iS"/« gesteigert worden find, in gar keinem Brrhältniß steht. Uebrigrn« setzt die Leipziger Zeitung, welche 1853 von 6135 Abonnenten (im Jahr« 1848) auf 5614 herabgegangen war, dermalen 6346 Exemplare ab, darunter 1000 außerhalb Sachsen (die meisten davon in Thü ringen). Was da« Dresdner Journal betrifft, so erfahren wir aus dem Deputationsbericht, daß di« 8000 Thlr. Zuschuß, welche das Dr. 3 jährlich vom Staate bezieht, in den letzten Jahren nicht au-grreicht haben, die Zahl der Abonnenten und Inserenten zu steigern. Es hat nämlich di« Formatvergrößerung «inen Mehr, aufwand von cirea 4000 Thlr. verursacht. Im Urbrigen ist die Auslage dt« Dresdner Journals seit 1888 von 1875 Exempla ren auf 2625 Exemplare gestiegen und die Inserate, welche 1852 nur 852 Thlr. jährlich betrugen, find dermalen auf den Betrag von 4871 Thlr. angewachsen. Die Deputation bedauert, daß e« noch nicht habe gelingen wollen, den Zuschuß zu vermeiden, räth aber, nach Lage der Sache die 2000 Phlr. zu genehmigen und den ZeitungSertrag nur mit 18,000 Thlr. anzunehmen. L. Hey- ner unterläßt dir — sich früher Vorbehalte»« — Polemik gegen die Leipziger Zeitung, weil er jetzt in persönlichem Conslicte mit derselben sei. Zu beklagen sei di« Doppelstellung de« Commiffar« als Oberredactrur und KretSdirectionSmitglied. Was da- Dr. Journ. betreffe, so möge dessen Partei dafür sorgen, daß das Blatt sich selbst deck«. — Sitzung der I. Kammer am 4. Juli Vorm. 11 Uhr. Bericht der 2. Deputation über Abth. L. des Au-gabebudget-, den Bauetat bctr. — Sitzung der II. Kammer am 4. Juli Vorm. 10 Uhr. 1) Bericht der 2. Deputation über dir Ausprägung vön Fünf pfennigstücken in Kupfer. 2) Bericht der 3. Deputation über de« Antrag des Leun Abg v Heyner, die Gründung einer Landesbank betr. 3) Bericht der 4. Deputation über die Be schwerde, die Röderflußregulirung betr. 4) Bericht der 4. De putation über die Petition des Stadtrath- zu Schandau rc., das Callaturrecht über dir dafige Bürgerschule betr. — Angekündigt« Gerichtsverhandlungen: Mor gen Freitag den 5. d. M. finden folgend« Verhandlungster mine statt: Vormittags 8 Uhr unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit wider Christiane Carolin« Kunert wegen Medicasterei. — Halb 9 Uhr auf Antrag de- verstorbenen Eisen-teßereibefitzerS Friedman» Wachsmuth wider den Maschinenheizer Carl August Siegel wegen Beleidigung und Bedrohung. — 10 Uhr wider Friedrich Tiaugott Weinichel und GSmUm «egen Wuchers. — 11 Uhr GertchtSamt Stadlberg wider den Lohgerbergesellen Friedrich Moritz Diettrich wegen Diebstahls. — Mittag- IS Uhr Gerichssamt Döhlen Privatklagsache de- Bergarbeiter« Trau- gott Wilhelm Richter zu Neucoschütz wider den GutSbefitzer Eduard Trümer zu Nieder-Häßlich, vorfitzender: Gerichts« rath Glöckner. — Der jetzt am nordwestlichen Himmel beobachtet« große Komet soll der im Jahre 1558 beobachtet« sehe, welcher bereit« 1856 erwartet wurde und nur durch Ehrungen au« seiner Lahn abgelenkt, erst jetzt erschienen ist^ , — Da« gestern gegen Abend in der 6. Stunde über unser« Stadt rinhergezogene schwere Gewitter verursachte gerechte Besorg- niß bei zaghaften Gemüthern, zumal sich in den herniederfalltnden Stegen «in kleines Schloßenwejter rinmischt«. Der Blitz, von einem Wigen Schlag Weitet, fuhr in M auf der Dippoldiswalde,