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Trsch. tägl- Morg.s U. Inserat«, d. Epaltteile 5Pf , werde, b. »b.7 (Sonnt. bt« 2 U.) angenommen t» der Ezpebitton: Jobann«<zllt« und Waisendausstraße «. Nr >7u. Tageblatt » Unterhaltung'und Geschäftsverkehr. Mitredaetmr: Theodor Droblsch. Mittwoch, den 19. Juni «bon». vtetteljährllch 20 Rgr. bei unenigeldl. Lieferung in« Hau«. Durch die t. Post vierteljährlich 22 Slgr. Einzelne Nummern l Slgr. 1861. Dr-Sden, dm IS. Juni. — Di« Erft« Kammer «rthrilt« gestern zuvörderst dem k. Dekret«, di« Vergütung der Steuer für ausgeführten Rübenzucker und die Besteuerung de« Zucker« au« getrockneten Rüben betr., ihre Zustimmung. . Sodann wurde der letzte Differenzpunkt mit der Zweiten Kammer in Bezug aus den Entwurf einer Mili- tärstrafprozeßordnung ausgeglichen, worauf die Bewilligung der die Beiträge zu den Ausgaben de« Deutschen Bunde« und für da« Departement de« «u«wärtigen umfaffendrn Abteilungen de« Au-gabebudget« erfolgte. — Di« Zweit» Kammer hat gestern die allgemeine Dis kussion der auf die Landtagswahlen bezüglichen Gesetze beendigt. Dem Herrn Staat-minister Kreiherrn v. Neust wurde da« Wort, dem Referenten da« Schlußwort auf heute Vorbehalten. — Sitzung der I. Kammer am 19. Juni Dorm. 11 Uhr. 1) Adoptirter Bericht der Zweiten Kammer über den Antrag de- Abg. Emmrich, die Dauer der Leipziger Messen betreffend. Mündliche Berichte über: 2) die Petition um Erhebung de« Pegauer Wochenblattes zum AmtSblatte, und 3) den Antrag Oehmichen'S wegen Abänderung der Landgemeindrordnung. Adop- tirte schriftliche Berichte der Zweiten Kammer über: 4) di« Petition de« Stadtrath- zu Thum um Verlegung de« Gericht«- amte«, und 5) die Beschwerde des Lommt« Krenkel wegen städtischer Abgaben. 6) Mündlicher Bericht der zweiten Depu tation über die Petition de« Gen«d'arm«n Käseberg. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Mor gen Donnerstag den 20. d. M. Vorm. 9 Uhr Hauptverhand lung wider den Handarbeiter Earl Friedrich Ernst Schütze au« Reichenberg und den Soldat Earl Gustav Gneuß von der I. Compagnie de« 14. Bataillon« wegen Diebstahl« und Unter schlagung. Vors.: Gericht«rath Glöckner. — In Rr. 66 des »Leipz. Journ " findet sich «in Auf. satz mit der Uiberschrift „die Verantwortlichkeit der Beamten" abgedruckt, in welchem u. A. erwähnt wird, e« sei dem Ver fasser der Fall erinnerlich, daß rin Richter einst «inen dreizehn- jährigen Knaben, der eine« Diebstahl« bezichtigt gewesen sei, ohne daß genügende Beweis« Vorgelegen hätten, eine Woche in Haft behalten und den hartnäckig Läugnenden dadurch zu kir ren gesucht habe, daß er ihm einen Hering im Sal, vorsetzen und daneben, jedoch wie au« Versehen, da« Wasser habe ent- ziehen lassen. — Wie dem »Dre«dn. Zourn." au« authenti scher Quelle mitgetheilt wird, hat da« Justizministerium sich dadurch brwog-n gefunden, den ermittelten Verfasser jene« Auf sätze«, Herrn Jstdor Kat«, befragen zu lassen, ob mit obiger Erzählung ein sächsische« Gericht und, wenn die« der Kall, welche« Gericht gemeint sei. Herr Jfidor Kaim hat zwar ein« direct« Beantwortung dieser Frag« verweigert, dabei aber Fol gende« erklärt: »Endlich sollt« ich glauben, daß da« k. Justiz, Ministerium sowohl au« meiner ehemaligen Sachwalterpraxi« her al« au« der Art, wie ich al« politischer Schriftsteller ohne Rück sicht für mich wir für Andere die Feder führe, überzeugt sei» könnte, daß ich in jedem Falle, wo ein« noch strafbare Hand lung eine« Staatsbeamten zu meiner Kenntniß käme, im öf« fentlichen Interesse nicht anstehen würde, den Thäter, sei e« der erste Richter im Land«, od«r der Vorsitzende im Ministerium, schonungslos dem strafenden Arme der Gerechtigkeit selbst zu überliefern.' Nach dieser Erklärung hat da- Justizministerium von weiteren Schritten zur Ermittelung de« erwähnten Richter« absehen zu können geglaubt. — Wer sich die jetzige Aufstellung der Marktbuden auf hie sigem Altmarkte noch fest in« Gedächiwß einprägen will, der möge e« heute thun, da von morgen an zunächst di« Abstellung der Jahr- markl-buden geschieht, nach dem Jahrmarkt« aber, und nachdem der ganz« Markt neu gepflastert worden ist, da« von un< schon mehrfach > erwähnt« neue Arrangement rintritt, welche« darin besteht, daß sämmtliche jetzt den Markt umzingelnd« Verkaufsbuden dann auf der Frlßnrrschen Seite aufgestellt werden Und der Bietualien- und Bauermarkt auf den dadurch frei gewordenen Platz vor dem Rathhausr kommt. — Di« Akrobaten- und Seiltänzergesellschaft der Herren Böhle und Willardt, welche seit Sonntag im Garten de« »Gesell schaft-Hause«' Vorstellungen giebt, steht in ihren Leistungen, ver glichen mit ähnlichen Production«», die wir früher hier gesehen, keine«weg« nach, ja, einzelne Piecen, wir z. B. di« am Drahtseil«, dürften für viel« Btfchaurr sogar etwa« Neue« und Ueberraschen« de« sein. Dazu kommt, daß der Eintritt«prei« «in überaus mä ßiger ist, und so steht zu hoffen, daß der Besuch, jemehr dir tüch tigen Leistungen bekannt werden, wachsen werde, wir schon jetzt der Beifall stet« «in ungetheilter und lebhafter war. — Der Abdruck eine« Aufruf« zur Gründung einer deutschen Flotte der Nordsee, von Hannover am 27. v. M. dattrt und St. Ranne unterzeichnet, ist un«, zugesandt. Können wir auch dem Wunsche de« Einsender«*NtchtNachkom men, den Aufruf wörtlich abzudrucken, so WÄM wir doch nicht unterlassen, dessen Inhalt kurz mitzutheilen. Durch frei willige Gaben aller deutschen Angehörigen sollen dir Mittel zur Schaffung einer deutschen Flott« der Nordsee zusammeng,bracht werden. Dle in einem der Uferstaaten: Bremen. Hamburg, Han nover, Holstein, Oldenburg und Preußen gesammelten Beiträgt sollen für da« Flotten-Contingrnt de« betreffenden Staate« ver wandt werden. Geldbeiträge au« anderen deutschen Staaten wer» den dagegen zunächst zu gemetnsamen Anstalten, Einrichtungen