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alten uden bende f der Biel« klebte den cschie- > di« In «jeder e dal ewor- in je« ! fand wieder »ach«»/ > und er E?I i Tageblatt ftl» Ersetz. t««l. «»rg. 7 ». J»ser»te. b.PpaMlf, 5 Pf., «rede» ».«». 7 t'Konsl. bt» » «.) ange»o««r> tn der Expedition: Zohanne«-Ullt« «ad Watsenhausstra-e «. Unterbaltung und WeschästSverke-r. Nitredaeteur: «heodor Arobisch. G Tdoun. vierteljährlich »a Ng». bei »«entgtldl. tzteferNRa in« -«»s. Durch »i« »gl. Post virtteljährlich 7S R-r. Liiezel«« Nu ««er* 1 Ng». Nr. 117. Sonnabend, dm 27. April 1861. Dresden, den 27. April. — Wegen erfolgten Ableben- Ihrer Durchlaucht der Prin- jtsfin Sophie zu SchleSwig.Hslstein Eonderburg-Augustenburg ist am königlichen Hofe eine Trauer auf drei Tage, vom 26. bi« mit 28. d. M.. angelegt worden. — Die Zweite Kammer vollendete gestern die Berathung de- Gesetzentwurf«, Erläuterungen zum Strafgesetzbuch »c., so» wie zur «strafprozeßordnung betreffend, und nahm denselben schließlich im Ganzen, mit Ausnahme zweier Novellen, nach den Vorschlägen ihrer Deputation einstimmig an. Sodann kamen noch zwei damit im Zusammenhang stehende Petitionen zur Berathung, von eenen die de- Leipziger Advocatenvereins aus Einführung der Oeffentlichkeit bei allen einzelrichterlichen Straf sachen, soweit sie nicht in einem von der Kammer einstimmig beschlossenen Anträge auf Anweisung der GerichSämter zum au-gedehnteren Gebrauch von der schon jetzt in dieser Rickrtung gegebenen Ermächtigung ihre Erledigung, gefunden, gegen 15 Stimmen an di« Regierung zur Erwägung abzugeben, und ein Gleiche- hinsichtlich der Petition de- Herausgeber- der »Eonstitutlonellen Zeitung', Advocaten Siegel, auf Abschaffung oder Milderung der Artikel de- Strafgesetzbuchs über „Verbrei tung staat-gefährlicher Lehren" und „staat-gefährliche Schmäh ungen" gegen 25 Stimmen beschlossen wurde. — Sitzung der I. Kammer am 27. April Dorm. I l Uhr. l) Bericht der 4. Deputation über die Petition de- Armen verein- zu Pegau, Zwenkau, Groitzsch und Umgegend wegen Vorlegung eine- Gesetzentwurf- bezüglich de- Armen-, in-beson der« de- Armenverein-wesen«. 2) Adoptirter schriftlicher Bericht der zweiten Kammer über di« Petition Georg Gröber- zu Chursdorf, die ihm verweigert« Mühlenconcesfion betreffend 3) Mündlicher Bericht der 3. Deputation über die Petition de- Handwerkerverein« zu Chemnitz, den Verkehr mit anderen Sewerbevereinen betreffend. — Gerichtsverhandlungen: Vorgestern wurde aber mals wegen dis abscheulichen Verbrechen- der Unzucht mit Kin dern vot hiesigem Bezirksgericht in geheimer Sitzung Anhand- lung gepflogen, deren Resultat wir au< dem öffentlich publi- cirten Srkenntniß in Nachstehendem miltheilen. Der Angeklagte war der Flickschneider Friedrich Wilhelm Beckmann au- Löbau, wegen desselben Verbrechen- schon einmal bestraft. Die Unthat war in der Nähe de- weißen Hirsche» im Walde geschehen und er derselbeti vollkommen überführt. Die Dertheidigung führte Herr Advocat Zumpe II. Da« Srkenntniß lautete auf neun Monat« Arbeit-Hau« im Rückfall und bei beschränkter Zurech-, nung-fähigkrit. 7- Der vortreffliche Violinist Harmy Lauterbach zu j München gab dieser Tage daselbst «in vielbesuchte- Abschird-con- cert und reis'te sodann ab, um hier in Dresden die Stelle de« Concertmeister- LipinSky einzunehmen. — Der hier neu errichteten Handwerkerschule wurde dieser Tage von Herrn Jsolin Claus in Chemnitz ein Geschenk von hundert Thalern übergeben Möge solch edle« Streben zum Be sten de- neu gegründeten Institute- Nachahmung finden. — Wer irgend einmal in seiner Brust den tiefen Schmerz empfunden, wenn der Tod ein liebende- blühende« Kind au« dem Familienkreis« hinwegnahm, der wirv gewiß die Notiz in unserem vor gestrigen Blatt nicht ohne Rührung gelesen haben, wie den in der Gerbergaffe 13 wohnenden braven Seidel'schen Eheleuten ein hoffnungsvoller sechsjähriger Knabe durch einen unglücklichen Fall in den Weißeritzmühlgraben entnommen wurde. Harmlo« spielt der Knabe am Rande der Fluth, da bröckelt die Eide unter sei nen Füßchen und er fällt hinab. Der Vater, welcher da- Gräß liche sieht, der liebende Vater, der Tag und Nacht sich nur für da« Wohl seiner Kinder geopfert, stürzt heraus und versucht in seiner Todesangst alle Rettung-mittel. Sein Bangen unv Hoffen, all' seine Anstrengungen find vergeblich, todt, leblos wird der Knabe herauSgezogen. Wer da weiß, wa- sich bewegt in eine« BaterS Herzen in solchen schauerlichen Momenten, wer in solchen j herzzerreißen Augenblicken den Schrei einer Mutter gehört, der -fühlt mit und eine solche Scene bot sich dar, als der wackere ^ Hau-mann au- der Nudelmühle, Herr Keller, da- Kind au- der Fluth hob und e- in seine Wohnung trug, wo dir herbeigerufe» nen Arrzte, di« Herren Doctoren' Haghspil und Friedrich, leider vergeblich ihre Kunst erprobten. Die Theilnahme am Begräbnisse war von Seiten der Nachbarsleute eine wahrhaft rührende; Blu men und Kränze, Tribut von so manchem abgedarbten Groschen, schmückten den kleinen Sarg. Vater und Mutter fitzen in dum pfer Betäubung mit den andern fünf Kindern im kleinen Zimmer; sie haben jetzt nichts weiter als den Schmerz und die Hoffnung, daß Tröstung kommen werde durch die Hand dessen, der in seiner Allwissenheit und nach seinem unerforschlichen Willen so bittere« Weh über ihr Haupt gebracht. — — Photographirt« Visitenkarten sieht man jetzt überall; an allen Schaufenstern der Kunsthandlungen sieht man di« Rotabilitäten der Kunst und der Politik und kann sie für we nige Groschen kaufen. Diese Kärtchen sind jetzt förmlich Mode geworden und bilden «inen recht einträglichen Handel-, und Luxus artikel. — Ihr« nützliche Seite faßte vor einiger Zeit «in hiesiger junger Handlung-commi- in- Auge, welcher lange Jahre in ei nem Geschäft thätig war und von Jahr zu Jahr auf «ine ent- spxechrnde, von dem Principal versprochene Äehalt-erhLhung hoffte. Dieselbe blieb aber au« und daher kündigte der junge Mann seine