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z« eriauendm steinernen Brück», auf 8900 Thlr. veranschlagt. Da- Collegium genehmigte nach einigen Bemerkungen der Stadtvo. Anger und II. Slübel einstimmig da- deshalb entworfene Re- communicat. (Dr. I) — Da- Leipziger Kreis- und Verordnungsblatt theilt mit, daß da- Ministerium noch vor der bekannien-Erklärung.der Dresdner Siadtverordneten über die geheimen Conduitenlisten definit v di« Aufhebung*di«ser Listen beschlossen hatte und daß d>e betrcff.nd« Verfügung der Ministeriums an die Bihör. den gegenwärtig schon erfolgt ist. — Die ,A. Z " berichtet au< Dresden: Zn Sachsen wird nunmehr mit aller Macht für Herabßtzung des Frachltarifs der Steinkohlentransporte auf den Eisenbahnen (ein Pfennig für den Lentner und die Meile) agitirt. Der sächsische Finauzmi- nister ist zwar bisher noch der Ansicht, daß der gegen.'. ä>t:g von den sächsischen Staatsbahnen erhobene Frachtsatz bereits das Minimum, auf welche- überhaupt zurückgcgangcn werden tonne, enthalte, doch sprach er seine Bereitwilligkeit dazu aus, einen au- 30 — 40 Wagen bestehenden Extraprobezug mit Steinkoh- leniadung von Zwickau nach Nürnberg adgehen zu lassen, um eine genaue Berechnung der Fahr- und Abfertigungszeit, sowie der Kosten anstellen und danach da» Weitere bemessen zu kön nen. — Das k. sächs. Oberuppillat.onsgencht zu Dresden hat neuerdings wiederum ein sehr beachtenswerthe- Urtheil in einer Streitfrage wegen der Pflicht der Eisenbahnverwaltungen zum Ersatz der bei ihnen aufgegebcnen Frachtgüter gefällt. Die Mag deburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft hatte für mehrere ihr über gebene und verloren gegangene Güter nur die in ihrem Regle ment festgesetzte Entschädigung gewähren wollen; die ersten In- stanzen gaben der Gesellschaft-Verwaltung Recht, da- höchste Ge richt aber, bet welchem der Beschädigte Berufung eingelegt, er kannte eine rechtliche Geltung der den allgemeinen Rcchtsgrund- sätzen widersprechenden Bestimmungen de- Reglements nicht an, sondern legt« der Eiscnbahnverwaltung die Pflicht auf, den ihr zur Last fallenden Schaden zum vollen Werth der verloren ge- gangenen Güter zu ersetzen. Es wird nicht unzweckmäßig sein, wenn auch anderwärts die Hilfe der Gerichte gegen die Eigen mächtigkeit der Lisenbahnverwaltungen in Anspruch genommen wird. — Da- neue österreichische Protestantengesetz hat, abgese- hen von seiner allgemeinen Bedeutung, für uns in Sachsen noch ganz spezielle- Interesse, weil es uns eine Vergleichung mit dem von unserer Siändevrrsammlung glücklich beseitigten Entwurf einer lutherischen Kirchenordnung nahe lcgt. Der Ruhm der Freisinnigkeit und größeren Zweckmäßigkeit ist offenbar auf Seiten de- österreichischen Gesetzes, und es steht nur zu hoffen, daß die beifall-würdigen Bestimmungen desselben nicht ohne Ein- fluß auf die Intentionen der sächsischen K«rchenverwaltung blei- ben mögen. Ganz au- der Luft gegriffen darf eine solche Hoff, nung nicht genannt werden; denn wie da- freisinnige Gewerbe- gesetz, welche- in Oesterreich jetzt in Wirksamkeit ist, ohne Zwei fel eine Haupiveranlaffung für unsere Regierung war, auch ein verständiges Gewerbegcsetz für Sachsen in Angriff zu nehmen, so mag da- im Geiste vollkommenster Liberalität gehaltene Protestantengesetz Oesterreichs wohl auch der Vorläufer einer freisinnigen K-rchenorrnung für Sachsen sein. — Von heute (Sonntag) an werden im Locale des sächsischen KunstvcreinS auf der Brühl'schen Terrasse, geöffnet von 11 bis 3 Uhr, neu ausgestellt: Ein großes Marge- mäide, Oclgcmälde von I. M Heinrich Hofmann in Darm stadt; Landschaft, desgl. von F. Thcssel; männliches Poirait, Pastellgemälde von Johanna v. Erdmannsdors. — Den 1. Mai werden die Fahrten der sächsisch-böhmischen Dampfschiffe strowabwälis bis Torgau ausgedehnt werden. — Bor einigen Tagen sind im großen Ostragehcge und zwar am Eingänge in die zunächst der Elbe gelegene Allee 8 Stück junge Lindenbäume auf frevelhafte Weise mit einem Mes- ser durchschnitten worden. Die k. Polizeidirection fordert Je- dermavn auf, etwaig« zur Ermotelung de- Thäters geeignete Wahlnehmungen ungesäumt anzuzeigen. — In Leipzig f,jnte am IS. April der beim dortigen Stadttheater angesteüte Chorsänger Ferdinand Bin bemann da« Jubiläum seiner 25jährigen Wirksamkeit. — Ein gewiß seltener Fall. — Nicht nur die politischen Ereignisse Nordbmerika-, son dern viel mehr noch die im östlichen Europa zu Tag« treten den Erscheinungen, ganz besonder- aber die Unruhen in Polen, äußern «inen gewaltigen Einfluß auf die gegenwärtige Leipziger Ostermeffc. So viel« Klagen über Geichäfislosigkeit hat man lange nicht gehört, denn di« Lcipzig-r Messe ist vorzugsweise auf den Verkehr mit den morgcnländischen Völkern angewiesen, auf Türkin, Griechen, Polen, Galizier, Ungarn »., und alle diese Völkerschaften sind gegenwäriig in nationalen Kämpfen begrif fen, die sie veihindern, den friedlichen Geschäften die nöihigr Aufmerlsamkeit zrijiiwenden. — Im Eisenhüttenwerke zu Schmicdeberg bei Dippoldis walde wurde in ve>flossener Woche der Obersteiger Starke im Stampfwerk durch Znrückprallen eines Eisenstückcs bedeutend am Kopse verletzt. — lieber dm Sch.ffsuafall auf der Eibe vei Heidenau wird uns aus guier Quelle noch Folgcndis berichtet. DaS in den Grund gebohrte Schiff war ein kleiner mit Steinen beladener Kahn und der Zusammenstoß mit der entgcgenkommlndcn Zille unvermeidlich durch den Umstand, daß selbiger nach Schiffergebrauch rechts auswich und der Slcinkahn leider dieselbe Richtung einschlug. Die Leute auf der Zille waren, da sie anlegen wollten, eben mit dem Streichen der Segel beschäftigt, eilten aber sofort nach dem Zusammenstoß zur Rettung herbei, wobei sich der Umstand ergab, daß di« Frau nur in diesem Momente das' Steuer ergriff, nicht aber früher dasselbe geleitet halte. — Am 5. Ziehungstagr 5. Klasse 59. K. S. LaadeSIotterie fielen folgende größere Gewinne auf brigesttzie Nummern: 150.000 Thlr. auf Nr. 51874, Hauptcollectcur H-ydemann in Bautzen; 20,000 Thlr. auf Nr. 45166, Hauplcollecicur Böttcher in Leip zig; 5000 Thlr. auf Nr. 36612; L000 Thlr. auf Nr. 39393 46926 60214; 1000 Thlr. auf Nr. 19178 22609 22685 21310 29263 32830 33071 37806 413>4 45072 49789 55914 62309 65220 05598 69632; 400 Thlr. auf Nr. 12770 14056 16543 I6?I8 21342 24069 28688 29093 29678 29803 30628 32606 33955 34,92 35896 36614 37377 43853 44673 44720 45626 48>46 49798 49939 56171 56911 57807 60338 61528 63953 64796 66277 68465 Taqeöqeschichte Italien.' Die Verschwörung in Süd - Italien stillt sich mit jedem Lage mehr in ihren Verzweigungen als großartig angelegt, doch ungemein ungeschickt ausgcsllhrt und an der Wachsamkeit der Behörden vollständig gescheitert dar. so daß der neapolitanische CorresponLent der Jadependance äußert, dir bourbomschc Sache und Franz II. würden sich niemals wieder von den Folgen dieser Ungescheckuchkcit erheben können; nament lich sei es jetzt notorisch, daß die Gefangenen der Vicaria „im Complvilc waren und auf die Stadt losgelösten werden soll ten". Die Gefangnißwärter, Aufseher rc. wurden, 40 an der Zahl, rechtzeitig fcstgenommcu und ms Fort del Ovo gebracht. Die Bewegung sollte in demselben Momente in Neapel und in den Provinzen ausbrechen, und die Leute zum Losschtagen wa ren aus allen Punkten verrhe.lt. Die Verschworenen trugen als Eikemrutigszeichcn einen eisernen Ring; 45 der in Neapel ver hafteten Verschworenen trugen dieses Erkennungszeichen; ebenso halten 18 in St. Antonio Verhaftete den eisernen Ring bei sich. Die Haussuchungen ergeben fortwährend n-ue Entdeckun gen. So fauö man im Kloster St. Maria la Nuova «ine Menge Loldaten-Uniformen nebst compromillirenden Papieren, und zwar waren die Uniformstücke nach dem Muster ter pie- montesischen Grenadiere, die in Neapel stehen, und nach dem der neapolitanischen Nationalgarde gemacht. Auf dem Exerci» platze hatten sich bourbvnische Soldaten, alle mit dem eisernen Ringe vers.hen, um di« Weiße Fahne geschaart und suchten da selbst sich ein Lager cinzurichien. Ju dem Kloster der Vlrgint fand man Korrespondenzen mit den in Gaeta Belagerten und, dem Vernehmen nach, auch eine Cvrrespondenz mit Franz II. selbst. Unweit der Post fand man 1500 Stück schon gebrauch-