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Tagebltt ftK Erich, täzl. Eterg 7 ». A«srr«t«, ».k»-U»t!I, » Ps., «n»„ » «b. - iÄosat. dt-EN.) a»gr»o»«t« laderErpedttto»: Iohann«S.Ulle« «a» Watsenhauspraße «. Nr. 111 Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredaetrur: Theodor Drodisch. H «dann. vteMjShrlich >0 Ngr »«< «»«»tgeldl. rtefenina t»'S Ha»«, tvnrch dt« «gl. Post vtertelj^rlich Ngr. Einzel», Rn»»ur« i «a» Sonntag, den 21. Aprll 1861. Dresden, den 2l. April. — Se. Maj. der König hat dem dritten Rathe bei der BrandversicherungScommisston, CommissionSrath Lohse, das Dienst« prädicat als RcgierungSrath beigelegt, so wie den Supernume- rar-Regierung-rath Freiherrn v. Teubern unter Belafluug diese« Charakters der BranvversicherungScommission als viertes ordent« lichcS Mitglied zugeordnrt. Oefsentliive Gerichtsverhandlungen: Bon den vorgestrigen vier Einsprüchen waren zwei noch während der be« reit» begonnenen Sitzung zurückgezogen worden, und wir haben daher nur über die zwei verbliebenen zu berichten. Der erst« betraf die Privatklagiache des Gemeindevorstands Herrn Heinr. Wilh. Adam in Serkowitz gegen den Müller I. G. Schneider in Pesterwitz. Letzterer hatte am 18. Decbr. v. I. in einer Wirthschaft auf den Elfteren, dessen Frau vier Tage vorher verstorben war, in Gegenwart von fünf Gqsten fürchterlich rä- sonnirt, und unter Anderem sich dahin geäußert, .Adam sei ein schlechter Kerl, der seine Frau erschlagen habe und noch auf dem Karren hinauSgefchafft wervcn würde; dem würde cS schon noch kommen", und was dergleichen mehr war. Auf veran staltete Klage war Schneider deshalb zu 5 Thlrn. Strafe ver« nrtheilt worden Dies schien jedoch Herrn Adam zu wenig Kopf- wafchenS und er erhob Einspruch. Der Gerichtshof jedoch be stätigte das erstinstanzliche Erkenntnis; und verurthellte den Klä ger in die Kosten des Einspruchs. — Der zweite Gegenstand war ebenso geringfügiger Natur. Laut dessen hatte der Tag- arbeiter Sam. Sigism. Jährig zu Loschwitz eine Partie Stan gen und Holz im Werthe von 4 Rgr. gestohlen, nachdem er st« vorher vermittelst einer Söge abgeschnitten. Da Jährig schon mehrere Male wegen EigenthümSvergehcn bestraft ist, so wurde er mit zehn Tagen Gefängniß belegt, welches Erkenntniß das Bezirksgericht auch bestätigte. »'S wird appellirt!" heißt eS ja bei solchen Leuten — In der am 17. d. M. abgehaltenen Stadtverordne tensitzung wurde zunächst eine an die Stadtverordneten gerich tete Eingabe des bisherigen Pachters der Ncustädter Rathskel- lerwirthfchaft an den Gtadtrath abzugeben beschlossen. — Stadtv. Ackermann trug sodann im Namen der vereinigten Verfassung-- und Finanzdeputation den Bericht vor über die Erwerbung Ve rüben dem Rathhause gelegenen, conform mit diesem gebauten Künzel'schen "HMseS. Die Vergrößerung der Stadt und ihre verschievrnen^lrr^hen .letzteren Decennien entstandenen städtischen Institutionen ^ieansplüchen natürlich vermehrte Arbeitskräfte und diese wiederum Locale. Ls hat daher der Stadtrath Bedacht genommen, diese« günstig gelegene und dem Rathhause entspre-! chend gebaute Nachbarhaus für den Kaufpreis von 80,000 Tblrn. zu acquiriren. Das Collegium der Stadtverordneten er klärte einstimmig seine Zustimmung unter der Voraussetzung, vaß dann die Parlerrelocalitäten de- Rathhause- und Leporini- schm Hause- zu Veikaufslocalen eingerichtet wüiden. Einige vom Verkäufer gestellte, den Kauf erschwerende, di« Parterrelocal« des anzukaufrnden Hause« betreffende Bedingungen veranlaßt«« zwar eine Debatte, an der sich di« Stadtvv. v. Stübel, Teucher, Rülke, Anger, Jordan, Nörner, Adler und der Referent bl- »heiligten und in der mehrere Anträge gestellt, zum Theil aber wieder zurückgezogen wurden, allein ohne daß daraus dem Kaufabschlüsse hindernde Gegenbedingungen hereorgegangen und zum Beschluss« gelangt wären, indem da« zustimmende Depu- tationSgutachten nur mit «iner gegen 9 Stimmen beschlossenen Modification, wie schon bemerkt, einstimmige Annahme fand. — Hierauf berichtete Stadtv. Jordan über dir Verpachtung der Neustädter Rathskellerwirthschaft. Bei dem zu di sem Behuf« angesetzten LicitationStermin« hatte Herr Restaurateur Angermann, derzeit auf dem Felsenkeller, da-höchste Pachtgebot (l 425 Thlr.) gethan, das nächsthöchste Herr Sldvocat Teuch»r im Aufträge der Feldschlößchenbierbrauereiactiengesellschast. Da ledoch letztere eenen bestimmten W>rth hierfür nicht namhaft zu machen ver mochte, auch der Stadtrath e- nicht für gut erachtete, die Wirthschaft von einer Brauerei abhängig zu machen, so hat 'derselbe beschlossen, Herrn Angermann als dem Meistbieter die- l sen Pacht zu übergeben, und da« Stadtverordnctencollegium ! stimmte diesem Beschluss« ohne Debatte einstimmig bei. — Auf § ein seit mehreren Jahren alljährlich erneuertes Gesuch der hie sigen israelitischen Gemeinde um Erlaß der städtischen Abgaben für das Eynagogengebäude auf das laufende Jahr besä ließt da« Collegium, den erbetenen Erlaß zu bewilligen, dabei dem Stadtrathe aber zu erkennen zu geben, daß, da auch ferner dieselben BilligkeitSrückstchten obwalten werden, da« Collegium geneigt sei, ein für alle Mal Befreiung zu «rtheilen, so lange die« Gebäude zu kirchlichen Zwecken benutzt werde — Schließ lich erstattete Stadtv. Lengnick Bericht über die Frage wegen Herstellung einer LerbindungSstraße von der Ammonstraße nach dem Rosenwege. Durch die Genehmigung des veränderten Be bauungsplan«, nach welchem nun diese Straße mit geschlosse nen Häuserreihen auf beiden Seiten bebaut werden kann, ha ben die Adjacenten sich zu einer freien Vereinbarung bereitwil lig erklärt, jedoch einige Bedingungen gestellt, welche die Depu tationen tn dieser Ausdehnung anzunehmen nicht für räthlich halten, so sehr sie auch diesen Weg der Vereinbarung gegen- über dem angeregten der Expropriation in Uebereinstimmung mit dem Stadtrathe vorziehen. Die Kosten für Herstellung die ser Straße an sich find, einschließlich der über den Mühlgraben